Unternehmen im Möbelbau aufbauen.

Artur01

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Kurz gehalten, ich habe drei coole Designs, eine sehr nice Sitzbank einen coolen Hocker und ein super schönes Wandbild aus Holz. Alles Sachen, die es in dieser Art noch nicht gibt und trotzdem simpel zu bauen sind.
Als Referenz, ich habe schon mehrere Hocker verschenkt und sie sind immer sehr gut angekommen (verschenkt…).
Ich kenne einen polnischen Tischler, der die Sachen günstig für mich fabrizieren könnte (ich darf nicht wegen Meisterpflicht…). Und so würden bspw. dir Hocker ca. 140€ VK kosten. Weit weniger als manch anderer Designerhocker unbekannter Herkunft.

Kennt ihr hierfür den Markt?
Als Marketing mache ich Videos von der Herstellung der Hocker (wie ich sie in der eigenen Werkstatt herstelle) und werde auch viel auf Instagram /Tik Tok posten und versuchen über Geschenke, Influencer dazu zu bringen mal ne Story dazu zu machen.

Habt ihr gute Tipps für die Unternehmung vielleicht was Marketing angeht, oder sonstige Ideen, oder denkt ihr, das ist völliger Quatsch und wird wahrscheinlich in die Hose gehen?
 

teluke

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Selbstverständlich darfst Du das anfertigen.
Das was Du machen willst unterliegt nicht den Bestimmungen für das Handwerk.
Das entspricht Industrie (im Bonsaiformat).
 

Artur01

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Selbstverständlich darfst Du das anfertigen.
Das was Du machen willst unterliegt nicht den Bestimmungen für das Handwerk.
Das entspricht Industrie (im Bonsaiformat).
Ne leider nicht, habe mich da wirklich ausführlich drüber informiert und auch den letzten Stein nach einer Grauzone umgedreht. Mit Industrie komme ich nicht durch.
 

Johannes

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Hallo Artur,
schau mal ob die Industrie- und Handelskammer bei dir Gründerseminare anbietet. Damit du Unterstützung bekommst um einen Business Plan zu erstellen. Etwas verkürzt, müsstest du den Hocker, den du für 140€ verkaufen willst, müsstest du die Hocker für ca. 40€/Stück bekommen.

Es grüßt Johannes
 

teluke

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Ne leider nicht, habe mich da wirklich ausführlich drüber informiert und auch den letzten Stein nach einer Grauzone umgedreht. Mit Industrie komme ich nicht durch.
Doch das darfst Du.
Da musst Du nicht die Handwerkskammer fragen.
Zuständig ist da die Industrie- und Handelskammer.

Was Du nicht darfst ist, auf Anfrage zum Kunden gehen, dort messen und dann die Bank nach Maß fertigen.
Was Du darfst ist die Bank in vielen Variationen anbieten und dann, wenn ein Kunde bestellt, diese anfertigen.

Das beschränkt sich auch nicht auf kleine Sachen.
So kannst Du auch Schränke und ganze Küchen anbieten.
 

wirdelprumpft

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Heutzutage alles nicht mehr so einfach da es z.b. die EU-Richtlinie 2023-988 gibt, gilt seit 13.12.2024 (PDF)
Von anderen Bürokratischen Sachen / Betriebsanmeldung gibt es schon andere Threads hier im Forum wo man das nachlesen kann.
Kurzfassung:
140 VK / 1,19 = 117,64 für dich. Verpackung, Holz etc. ggf. Versicherung, Marktplatzgebühren, Onlineshopkosten, Rücksendungen etc.
Selbst produzieren - mal ne Kleinserien mit 30 Stück herstellen und schau wie das läuft und wie schnell die Verkauft sind.
Zum Thema Marketing bin ich raus aber deine Ansätze sind recht gut.
langsam Wachsen ist nicht immer das schlechteste da man sich auf manches besser einstellen kann.
 

seschmi

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Probier es doch aus - stelle 10 her und versuche die zu verkaufen, statt zu verschenken.

Dann siehst Du direkt, ob du die loswirst, wie lange das dauert, und ob Du damit Geld verdienst. Mit diesen Erkenntnissen kannst Du dann besser planen.

Die meisten unterschätzen, wie aufwändig und kostspielig Vertrieb und Lieferung ist. Nur weil der Preis höher ist als die Herstellkosten ist noch lange nichts verdient.
 

predatorklein

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Die meisten unterschätzen, wie aufwändig und kostspielig Vertrieb und Lieferung ist.
Moin

DAS ist heute das " A und O " .

Schreinern können viele , dein Produkt auch zu verkaufen , darauf kommt es an .

Oder wie es bei einem Seminar der HWK ein Marketingprofi sagte :

" Du kannst die besten Brötchen der Stadt backen .
Wenn du im Hinterhof werkelst und keiner deinen Laden kennt , wird das in die Hose gehen . " :emoji_frowning2:

Gruß
 

ClintNorthwood

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Was machst du wenn deine Idee von irgendwo /irgendwem kopiert wird und das drei Mal und dafür dann in jedem 2. Möbelladen für 59,90 deine 3 Ideen zu finden sind?
DAS war mein allererster Gedanke.
Nehmen wir an die Gründung ist erfolgreich. Du machst mindestens 5000 Tacken monatlich nach Abzug aller Ausgaben. Im Alleingang. Einschl. Kosten für Geschmacksmuster usw. Und das läuft wie ein Länderspiel.

Selbst der schwedische Möbelriese findet das gut und baut was ganz ähnliches...

Game over!
 

XXL-DD

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Das Leben ist keine Insel/ einsamer Planet - du hast immer den Einfluss durch andere Teilnehmer am Leben.

Mit der Massenfertigung in Konkurenz zu treten ist sicherlich eine Selbstmordmission, aber darum ging es doch bisher gar nicht?

Möbelhausketten werden in Verkaufsmengen von 40 Fuß Containern pro Monat kalkulieren.

Die Frage ist wie erreicht man die Kunden die bereit sind den Preis zu bezahlen, die spazieren ohnehin nicht durch die Kettenhäuser.

Wir haben bei uns in der Nähe ein kleines unabhängiges Möbelhaus, da stehen Dinge in der Ausstellung, die haben die Ketten nicht einmal im Katalog. Spätestens im Katalog der Hersteller, den die Berater dann auch noch haben findet man was man sucht, obwohl man es nicht beschreiben kann.

Das könnte ein Einstieg sein, solche Häuser suchen meiner Meinung nach genau nach solchen Stücken, das macht ja den Unterschied zur Massenware aus der Kette.

Ist natüerlich viel Klinkenputzen und dürfte Jahre dauern, aber ohne Geschenke an Leute, die es ohnehin kaum zu schätzen wissen und dafür auch noch Geld haben wollen - wovon leben gleich noch mal Influenzer?
 

Kerstenk

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Selbst der schwedische Möbelriese findet das gut und baut was ganz ähnliches...
ich glaube hier wird einfach in viel zu großen Dimensionen gedacht, Ikea wird es nicht mitbekommen, wenn da ein Kleinbetrieb was auf den Markt bringt. Denn um ein Produkt so erfolgreich am Markt zu positionieren, das Ikea und Konsorten es mitzubekommen, bedarf es schon eine Massenproduktion und nicht die Idee ein paar Möbel selber herzustellen.

Es ist immer viel schwerer ein Produkt am Markt zu etablieren, wie es herzustellen. Man muss erst sehen wie man es verkauft bekommt, dann kann man über eine Fertigung nachdenken, so zumindest bei Dingen, wo es in der Fertigung keine großen Fragen gibt.

Also erst mal über den Vertrieb und dessen Finanzierung nachdenken :emoji_slight_smile:
 

KaiX0

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Wenn die Frage ernst gemeint ist:
https://businessmodelyou.com/
Hol Dir das Buch, nimm Dir einen Nachmittag Zeit. Am Ende hast Du eine ziemlich konkrete Vorstellung.
Konkret geht es um ff. Fragen:
- WAS ist mein Wertangebot? -> Stühle/Unikate/Design/Vollholz...
- WELCHE Schlüsselaktivitäten und -ressourcen benötigt das?
- WER sind meine Kunden?

etc. Wenn Du damit durch bist, sind die grundsätzlichen Fragen beantwortet.
Mein Tipp: Der Stuhl muss doppelt so teuer sein! Mindestens!
 

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HolzandMore

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Vertrieb ist das A & O.
Wie Predatorklein schon gesagt hat. Habe das auch leidlich bei meinem kleinen landwirtschaftlichen Betrieb lernen dürfen.
Und die Kosten für den Vertrieb können enorm sein und in die tausende und zehntausende gehen, fast ohne Limit.
Und Webseite, Webshop, Youtube, Facebook, Tiktok & Co. helfen da nur bedingt weil die Käuferschicht mit Geld sich vorwiegend auf Messen und in Möbelhäusern herum treibt.
Wer ausschließlich auf die digitale Medien als Vertrieb setzt braucht da schon eine Vollzeitstelle für die Herstellung von Bildern, Videos, Beiträge etc.
Gruß Andi
 

Hoosier

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Hier gibt es wieder viele, die mit Problemen und Bedenken um die Ecke kommen...

Ich verstehe das so, dass Du es nicht als Hauptjob machen willst, oder? Wo ist denn dann das Problem? Mach es doch einfach, und wenn Du 10 oder 20 Stück verkauft hast, dann bist Du schlauer. Wenn Du dann noch ein bisschen Platz zum Zwischenlagern hast, gibt es auch weniger Druck, die Dinger loszuwerden.

Engstelle im Erfolgsfall dürfte allerdings die Herkunft der Produkte sein: entweder Dein Tischler stellt seinen Betrieb komplett nur auf Dich um (wozu braucht er dann Dich noch, eigentlich?) oder Du kriegst halt nicht die Menge, die Du verkaufen könntest.
 

Hoosier

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Vertrieb kann man doch selber machen am Anfang (wird ja erst mal eine überschaubare Menge sein...)

Posts auf Instagram, Facebook usw kosten gar nichts außer Zeit (Frage ist halt, ob sich das jemand anschaut und ob es was bringt)

Käuferschaft mit "viel Geld" ist eventuell doch gar nicht die Zielgruppe von 140 EUR Hockern

Am Anfang ist es doch schon ein Erfolg, wenn man überhaupt was verkaufen kann. Die Gewinne kann man mit der Zeit optimieren.
 

Kerstenk

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Vertrieb kann man doch selber machen am Anfang (wird ja erst mal eine überschaubare Menge sein...)
ja kann man, aber genau der Vertrieb ist seine Frage, also kennt er sich nicht aus.
Im Kleinen herstellen und nach und nach verticken, Risiko überschaubar. Aber das scheint nicht das zu sein, er will Fremdfertigen lassen, das kann richtig teuer werden, denn der will bezahlt werden, ob man los wird oder nicht.
Den Weg kann man gehen, wenn es mehr wird wie man selber fertigen kann, aber das kann lange dauern :emoji_slight_smile:
Die Frage woher ich das weis, ich bin seit über 30 Jahre selbständig und das mit eigenen Produkten. Heute bin ich froh, dass inzwischen 2/3 meiner Arbeit Lohnfertigung ist, das Risiko bei den anderen liegt. Und bei denen habe ich gesehen, wo teilweise die Sachen landen, im Brennholz, weil man geglaubt hat, das verkauft sich gut. Bei denen ist das nur eine Kleinigkeit gewesen, vom Volumen her. Aber auch ich habe Dinge, die sich nicht durchgesetzt haben, oder 15 Jahre am Lager gelegen haben, bis sie endlich verkauft waren.
Wenn man damit umgehen kann und deshalb nicht alles den Bach runtergeht, dann kann man es machen, ansonsten Finger von lassen.
 

Hoosier

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Der Trick ist halt, ein gesundes Maß zu finden - natürlich sind die Waren zu bezahlen, egal ob man was verkauft oder nicht. Das ist das unternehmerische Risiko. Das kann man nicht umgehen. Deswegen am Anfang mit kleinen Margen hantieren. Ich würde jetzt keine 1000 Hocker bestellen wenn ich noch keinen einzigen vertickert habe. Aber 10 der 20, warum nicht.
 

Dale_B_Cooper

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Du musst wissen, wie viel Zeit Du investieren möchtest.

Wenn du es nebenbei machst, wird es nebenbei bleiben. Erfolg kommt nicht von alleine. Wenn Du mehr Energie reinstecken kannst, kann es erfolgreicher werden.

Und vor allem: Lass Dir nicht von Leuten reinreden, die noch nie ein Unternehmen gegründet haben, Bedenken und Gründe, warum irgendwas nicht geht, kommt in Deutschland andauernd und von allen. Als Unternehmer brauchst Du dickes Fell.

Viel Erfolg!
 

HolzandMore

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Hallo,
die Betrachter von Bildern und Videos schließen über dessen Qualität auf die Qualität der angebotenen Produkte. Das ist Fakt.

Ist die Quali mäßig oder gar amateurhaft dann wird man nie und nimmer damit was verkaufen können.
Auch die Häufigkeit ist ein wichtiger Faktor. Nur alle paar Wochen was Posten bringt gar nix, am besten mehrfach die Woche/Tag.
Man sollte Aktionen ausarbeiten, die für die Betrachter so interessant sind dass sie häufig geteilt werden. Der Preis ist erstmal zweitrangig. Aber besser zu teuer als zu billig anbieten.

Verkaufen tut man online vorallem über Emotionen. Möbel in toller Umgebung z.B. fotografiert.
Will man ernsthaft Erfolg haben dann ist das ein Vollzeit-Job für einen Fachmann.

Und wer produziert in der Zwischenzeit die Möbel?
Ich kann nur raten lass es bleiben. Lebenszeit ist die wichtigste Ressource die man hat als Mensch. Die sollte man mit schönen Dingen verbringen.
Bau Möbel für Freunde und Familie weil es dir Spass macht, und wer weiß vieleicht ergibt sich so mehr.
Lass Dir nicht von Leuten reinreden, die noch nie ein Unternehmen gegründet haben,
Und ich hab schon viele Unternehmen gegründet in den vergangenen Jahrzehnten. Vom Tresorverkauf, über Waffen & Sprengstoff, Landwirtschaft, Pensionsbetrieb, IT-Unternehmen war/ist vieles dabei gewesen.

Zum Preis der Produkte vieleicht noch eine Anekdote.
Ein Cafe (renomiert, mehrere Standorte u.a. in meiner kleinen Stadt) verkauft das Glas (0,2l) frisch gepressten O-Saft für 6,80 Euro. Alles andere ähnlich teuer und nur Kartenzahlung akzeptiert. Und der Laden ist voll mit Leuten hauptsächlich Ü40! Das lässt einen doch nachdenklich werden.

Gruß Andi
 

Konrad4

ww-nussbaum
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Ich kann dir nicht als Unternehmer antworten nur als potentieller Kunde: ich kaufe gerne bei einem Handwerker, der mir sympathisch ist und mit Liebe zum Detail Dinge für seine Kunden herstellt. Aber im Marketing zeigen, wie Du die Stücke in Deiner Werkstatt herstellst (da macht jemand etwas für mich, und ich „kenne“ die Person sogar aus den vielen Videos), in Wirklichkeit sind die Produkte aber von irgendwem im Ausland günstig produziert, wirkt auf mich nicht ganz authentisch und verliert seinen Charme. Für mich wären die Stücke damit raus, unabhängig von Design und Preis. Ob ich für irgendeine relevante Käuferschicht repräsentativ bin, weiß ich nicht.
 
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