Holzfensterbänke in Fachwerkhaus mit Lehmputz einbauen

ungehobelt

ww-birke
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hallo ihr lieben,

wir sollen innen Holzfensterbänke in ein mit Edelputz fertiggestelltes Fachwerkhaus bauen. wie würdet ihr befestigen? Verschraubung ist ausdrücklich ausgeschlossen. kann man die Bänke auf ein Lehmbett kleben und was ist dabei zu beachten?

danke euch!

gaby
 

joh.t.

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Genaue Einbausituation mit Skizze??
Mit Feder am Fenster Rahmen befestigen?

Im Fwhaus gibt's irgendwo immer Holz in der Wand.
Schraube unter Querholzdübel.
Wenn der aus dem gleichen Holz gut ausgewählt ist, findet das nur der Handwerker...

So habe ich schon mal nen Thekenbrettt in einem Steinsockel befestigt: Loch in Steinsockel , Schraube von unten ins Holzbrett ,
Schnellzementn ins Loch draufgestülpt, beschwert, gewartet bis trocken...
 
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ungehobelt

ww-birke
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Genaue Einbausituation mit Skizze??
Mit Feder am Fenster Rahmen befestigen?

Im Fwhaus gibt's irgendwo immer Holz in der Wand.
Schraube unter Querholzdübel.
Wenn der aus dem gleichen Holz gut ausgewählt ist, findet das nur der Handwerker...
tja. ich hätte es auch gerne genau so geschraubt, die kundin sträubt sich. aber danke für die Einschätzung, ich gebe das mal mit mehr Nachdruck weiter.
 

Andreas W.

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Hallo ungehobelt,

Holz und Lehm geht keine Verbindung ein.
Du wirst irgendeine stift- oder wie auch immer geartete Verbindung von Fensterbank zu Holzgerüst brauchen.

Du kannst das z.B. mit Lochband irgendwie von seitlich oder nach unten schrauben und dann einputzen. Oder wie joh.t. vorgeschlagen.
Soll es sich um eine äußere Fensterbank handeln, braucht der Fensterstock aber in jedem Fall irgend eine Fräsung als Fensterbankanschluß.

Gruß, Andreas
 

Holz-Christian

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Servus, authentisch wäre wohl gerade bei einem Fachwerkhaus die Fensterbänke mit Stauchkopfnägel auf eine Unterkonstruktion aus Holz zu nageln, versenken, verkitten.

Bei mir in der Gegend gibts zwar keine Fachwerkhäuser, aber ich habe bei Denkmalschutzmaßnahmen schon gesehen das früher sozusagen „Gratleisten“ aus Holz in den Lehm unter der Fensterbank mit eingebettet wurden in welche später die eigentlichen Fensterbänke genagelt wurden.
 

isso

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In einem Fachwerk hast du ja eigentlich einen Riegel direkt darunter.

Die Nagelvarianten, wie Christian sie beschreibt kenne ich auch.

Gemacht habe ich mal, wegen des Kundens Himmelreich oder so ähnlich, diagonal mit Holzstiften zu "verdübeln".

Etwas Weissleim habe ich mit reingegeben, ich bekenne mich schuldig, das nicht extra abgesprochen zu haben.

Eigentlich haben so alte Fenster ja innen eine Laibung gehabt, die kann man zinken und dann am Fenster/Wand anstiften.
Also falls dir das Auftragsvolumen zu gering sein sollte :emoji_wink:
 
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carsten

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Hallo

ich hätte ja jetzt gesagt PU Schaum bzw Baukleber. Wenn aber jdm so in Lehm und Öko ( bitte nicht negativ verstehen) baut könnte ich mir vorstellen, dass da eben auch Chemie nicht erwünscht ist.
Wegen Lehmputz gehe ich jetzt mal von Innen aus. Früher wurden auch Türfutter an einen im Mauerwerk eingeputzten Klotz genagelt. Das würde ich mal ebenso wie geschraubt ausschließen.
Wäre tatsächlich bei Gratleiste. Diese auf ein Blindbrett befestigt/ eingelassen. Dieses wiederum auf/ in dem Lehmbett bzw dessen Unterkonstruktion befestigt. Die eigentliche Fensterbbank dann nur noch aufgeschoben und mit ein paar Tropfen Leim Fensterseitig an der Gratleiste gesichert.
Vorteil sowohl das Brett als auch die Gratfräsung können in der Werkstatt vorgefertigt werden.
Zur Montage würde ich mir zwei längere Gratleisten (nach vorn überstehend) fertigen die auf dem Brett an gleicher Position anschrauben. So kann die Fensterbank in der Breite perfekt positioniert in der Länge angepasst bzw ausgeklinkt werden. Danach die "Originalgratleiste" befestigen. Und Fensterbank aufschieben.
 

brubu

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Hallo zusammen
Die heutigen Ansprüche was die Oberfläche und die Befestigung angeht sind meist nicht "authentisch". Bei uns wird so montiert, dass sich die Bänke wieder gut lösen lassen. Dies aus Eigenschutz- oder nutz um es möglichst einfach zu haben wenn die Oberfläche überholt werden muss.

Fachgerecht und authentisch wäre bei uns hinten in die Simsnut im Fensterrahmen stecken und vorn nageln oder heute leicht kleben.
Alternativ wird eine Nutleiste an den Fensterrahmen geschraubt. Wenn die minimal sichtbare Leiste auch nicht "authentisch" ist kann man sich ähnliche Konstruktionen die nicht sichtbar sind einfallen lassen.

Aber welcher "Planer oder Fensterspezialist" ist noch fähig eine Simsnut zu fräsen? Obwohl dies der sauberste Anschluss wäre.
Gruss brubu
 
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isso

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Wenn du schnell genug bist Invis Verbinder :emoji_grin:

Aber stimmt schon, früher wurde das reingenagelt und dann angemalt.

Jetzt wechselt der Anspruch ja. Ich denke auch nicht, dass das zum ersten mal Thema ist.

Ich würde mal Firmen wie Claytec oder andere Lehmfachfirmen bzw Zulieferer anfragen.

Da gibt es bestimmt irgendwas, was auf Lehm und Holz hält und Öko ist.

Bin ich damals nicht drauf gekommen.
 

K2H

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Ich mache sowas regelmäßig, ist Teil meiner Arbeit als Lehmbauer.
Für uns gibts zwei Optionen:
Wenn ich Fensterbänke herstelle, mache ich sie 4 cm breiter als die fertig verputzte Leibung sein wird und verschraube sie recht und links außen, in der Putzebene. So dass die Schrauben nachher im Putz verschwunden sind.
Wenn Bänke geliefert werden, die dann oft genau rahmenbreit sind, spaxen wird mehrere saubere Holzblättchen oder -klötze auf die Brüstung, auf die dann die Bänke geleimt werden.
Wenn Bänke nachträglich eingebaut werden sollen, kommt es (mir zumidest) auf die Machart des Leibungsputzes an.
Farbigen Lehm-Edelputz kann man nicht "unsichtbar" reparieren. D. h., die Seiten/Leibungen einzuschlitzen, um überbreite Bänke einzuschieben und von oben verdeckt zu verschrauben, ist sehr schwierig. Entweder ich kriege vorher das OK, dass man die "Flickstelle" nachher sieht, wenn man genau hin guckt, oder ich klebe die Bänke dann auch auf festgespaxte Unterlagen, mit dem Hinweis, dass man die seitlichen Fugen aber sehen wird, weil man sie nicht mit Silikon, Acry l& Co. zu schmieren kann.

Edit: Direkt auf Lehm/Lehmputz kleben ist nicht. Auch nicht mit PU- oder andere "Hält-überall"-Kleber. Wenn, dann muss man den Lehmputz mit Wasserglas od. anderem Tiefgrund streichen um ihn wasserunlöslich zu machen und so die Oberfläche aushärten.
Aber selbst dann ist die Haftung nicht wirklich fest.
 

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Fichtenelch

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Für uns gibts zwei Optionen:
Wenn ich Fensterbänke herstelle, mache ich sie 4 cm breiter als die fertig verputzte Leibung sein wird und verschraube sie recht und links außen, in der Putzebene. So dass die Schrauben nachher im Putz verschwunden sind.
Wenn Bänke geliefert werden, die dann oft genau rahmenbreit sind, spaxen wird mehrere saubere Holzblättchen oder -klötze auf die Brüstung, auf die dann die Bänke geleimt werden.
Wenn Bänke nachträglich eingebaut werden sollen, kommt es (mir zumidest) auf die Machart des Leibungsputzes an.
Farbigen Lehm-Edelputz kann man nicht "unsichtbar" reparieren. D. h., die Seiten/Leibungen einzuschlitzen, um überbreite Bänke einzuschieben und von oben verdeckt zu verschrauben, ist sehr schwierig. Entweder ich kriege vorher das OK, dass man die "Flickstelle" nachher sieht, wenn man genau hin guckt, oder ich klebe die Bänke dann auch auf festgespaxte Unterlagen, mit dem Hinweis, dass man die seitlichen Fugen aber sehen wird, weil man sie nicht mit Silikon, Acry l& Co. zu schmieren kann.

Edit: Direkt auf Lehm/Lehmputz kleben ist nicht. Auch nicht mit PU- oder andere "Hält-überall"-Kleber. Wenn, dann muss man den Lehmputz mit Wasserglas od. anderem Tiefgrund streichen um ihn wasserunlöslich zu machen und so die Oberfläche aushärten.
Aber selbst dann ist die Haftung nicht wirklich fest.
Sehr gute Erklärung und top Arbeit wenn ich das mal so sagen darf.
 
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