Restauration Griffschalen

JFRMUC

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Liebe Foristi,

ich habe mich auf diesem Forum angemeldet, weil ich einen konkreten Ratschlag bzgl. einer Restauration eines Griffschalen-Paares für einen Schreckschussrevolver benötige.

Die Firma "Erma" existiert nicht mehr und somit sind auch Ersatzteile Mangelware. Im Netz gibt es keinen Ersatz und auch keinen Hinweis, wie diese Griffschalen ab Werk behandelt wurden.

Neben den beiden oberen Fotos auf der folgenden Webseite (http://www.muzzle.de/N4/Schreckschuss/ERMA_EGR66/erma_egr66.html) habe ich noch einen Screenshot mit Bezeichnung "Soll" angefügt, damit Ihr Euch eine Vorstellung machen könnt, wie diese Griffschalen mal aussahen. Mein Ziel ist es, die zu restaurierenden Griffschalen in einen ähnlichen Zustand zu bringen.
Dazu habe ich bisher die alte Oberfläche entfernt und einige Defekte im Holz mit Holzspachtel aus Echtholzmehl (1k) gefüllt und glatt geschliffen.
Wie mache ich nun weiter?
Die Griffschalen bestehen nicht aus einem Stück Holz - man kann mehrere Linien erkennen und auch die Dichte variiert an einigen Stellen. Beim Entfernen der Oberfläche kam eine weissliche Schicht zum Vorschein (Grundierung?).

Für Tipps und Vorschläge bin ich dankbar!

Viele Grüße
Jan
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Claus P.

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Hallo Jan,

bei den Griffschalen handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um eingefärbtes, bzw. gebeiztes Holz. Leider läßt sich anhand der Maserung nur erahnen was das für ein Holz sein könnte. Ich tippe auf Esche, sicher sagen kann ich das allerdings nicht.

Die Farbschattierungen ausgleichen wird wahrscheinlich eine Herausforderung. Du kannst bei Melanie ( @Holzsinn ) mal fragen, was sie in dem speziellen Fall vorschlagen würde. Sie ist DIE Expertin schlechthin, wenn es um Oberflächenveredelung bzw. Restauration von solchen Herausforderungen geht.

Bei ihr bist du in den richtigen Händen.
 

welaloba

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Beim Betrachten deines linken Bildes sieht es für mich so aus, als sei der alte Lack zwar unten (alo entfernt) - abgesehen von der Riffelung - aber nicht die Beize, die hast du wohl nur teilweise rausgeschliffen (?) Mir sieht das Holz nicht nach Esche aus, ist aber auch egal. Wiederherstellen des Zustands: Ich würde ausprobieren, ob das Holz . wenn es denn welches ist - eine Beize annimmt - in diesem Fall wäre mein erster Versuch eine Zweihorn - Lösemittelbeize 9800 / 2668 oder ähnlich. Wahrscheinlich ginge auch Nusskörnerbeize, erhältlich über "Kremerpigmente" anschließend handschweißfest lackieren. Optimal mit Nitrolack, seidenglänzend.
 
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JFRMUC

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Beim Betrachten deines linken Bildes sieht es für mich so aus, als sei der alte Lack zwar unten (alo entfernt) - abgesehen von der Riffelung - aber nicht die Beize, die hast du wohl nur teilweise rausgeschliffen (?) Mir sieht das Holz nicht nach Esche aus, ist aber auch egal. Wiederherstellen des Zustands: Ich würde ausprobieren, ob das Holz . wenn es denn welches ist - eine Beize annimmt - in diesem Fall wäre mein erster Versuch eine Zweihorn - Lösemittelbeize 9800 / 2668 oder ähnlich. Wahrscheinlich ginge auch Nusskörnerbeize, erhältlich über "Kremerpigmente" anschließend handschweißfest lackieren. Optimal mit Nitrolack, seidenglänzend.
Ich habe die Griffschalen mit Abbeizer behandelt. Im Anschluss habe ich noch mechanisch mit Schleifpapier und einem Skalpell etwas nachgeholfen. Vor meinem Versuch, das Holz zu beizen, habe ich das Hilz noch mit Aceton abgerieben.
Trotz allem hat das Holz die Beize (https://www.birchwoodcasey-deutschland.de/rostrote-walnuss-holzlasur.html) nicht gleichmässig angenommen.
Insofern habe ich mir es jetzt erstmal gespaart, die Fischhaut nochmals zu bearbeiten. Macht es Sinn, trotzdem die von Dir genannte Lösemittelbeize 9800 / 2668 bzw. Nusskörnerbeize zu versuchen? Die von mir verwendete Beize ist auf Wasserbasis.

Herzlichen Dank und schönen Abend.
 

JFRMUC

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Als möglichen Grund, dass Holz keine Beize annimmt, vorausgesetzt der Lack ist vollkommen entfernt worden, wäre Öl im Holz. Da fällt mir, bei einem Revolver, Waffenöl als erstes ein. Wie man das aber aus dem Holz rausbekommt, weiß ich auch nicht.
Ich glaube eher, dass das Holz eine sehr unterschiedliche Dichte aufweist. Das ist mir aufgefallen, als ich die Oberfläche mit Sandpapier glätten wollte.
 

JFRMUC

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Vielen Dank für die ganzen Vorschläge und Tips.

Was haltet Ihr von folgendem Vorgehen:
- Füller auftragen und schleifen, um die Oberfläche glatt zu bekommen
- Grundierung auftragen (da bin ich mir nicht sicher, ob weiss oder farblos - ich möchte ja später ein gleichmässiges Ergebnis)
- Lasur (anstatt Beize) in dunkelbraun/Mahagoni aufbringen. Alternativ eine dünnflüssige lösungsmittel-basierte Farbe (kein Öl, s.u.)
- Nitrolack zur Konservierung

Alles nur Gedankengänge, die ich hier mit Euch teile.
Dabei spielen folgende Gesichtspunkte eine Rolle:
- Gefärbtes Leinöl (mit Eisenoxid) scheidet eher aus - die Hozspachtelmasse würde sich auflösen. Ich habe das mal auf einem anderen Stück Holz ausprobiert. Sieht ganz passabel aus.
- Ich möchte eine optisch gleichmässige und glatte Oberfläche, bei der jedoch die Fischhaut nicht zugekleistert werden soll, die Spachtelmasse aber nicht meht erkennbar ist.

Was meint Ihr?

Ich wünsche Euch einen guten Start in den Tag!
 

JFRMUC

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Evtl. geht Schaftöl
Holzkitt nimmt aber Farbe nicht gut an somit vermutlich auch nicht das Öl
alternative wäre Patinierlack in Nußbaum dunkel aber der mag vermutlich kein Öl dafür ist der Holzkitt nicht das Problem
Schaftöl habe ich. Ist m.E. zu dünnflüssig.
Ich benötige etwas, dass stark deckt und färbt, aber an der Oberfläche bleibt. An Wachs hatte ich auch gedacht. Oder Wachslasur. Da muss ich aber voher die Poren schliessen (Grundierung?).
 

pedder

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Teste doch mal, ob es alkohol aufnimmt.

Ich verwende auf Aminuss als erste Schicht Leinölfirnis für einen warmen Farbton und dann TruOil (TM)
Das sieht dan so aus. https://www.instagram.com/p/CbAUBfbAAD-/?img_index=1
Aber auf Deinem blassen Holz brauchst Du Farbe.

Wenn Du das Holz gefärbt bekommst, kann ich mir gut vorstellen, dass man das mit TruOil versiegelt bekommt. Das ist stark schichtbildendend.

Mag auch mit anderen schichtbildenden Ölen gehen. Mehr dazu findest Du auf Windfrieds unübertroffnener Seite http://www.wikidorf.de/reintechnisch/Inhalt/HolzOelenProdukte.

Ich würde immer vorher testen!
 

JFRMUC

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Teste doch mal, ob es alkohol aufnimmt.

Ich verwende auf Aminuss als erste Schicht Leinölfirnis für einen warmen Farbton und dann TruOil (TM)
Das sieht dan so aus. https://www.instagram.com/p/CbAUBfbAAD-/?img_index=1
Aber auf Deinem blassen Holz brauchst Du Farbe.

Wenn Du das Holz gefärbt bekommst, kann ich mir gut vorstellen, dass man das mit TruOil versiegelt bekommt. Das ist stark schichtbildendend.

Mag auch mit anderen schichtbildenden Ölen gehen. Mehr dazu findest Du auf Windfrieds unübertroffnener Seite http://www.wikidorf.de/reintechnisch/Inhalt/HolzOelenProdukte.

Ich würde immer vorher testen!
Danke Dir für Deinen Beitrag!

Mit Tru-Oil habe ich bereits ein anderes Paar Griffschalen eingelassen - ist immer dann empfehlenswert, wenn es sich um qualitativ hochwertiges, schön gemasertes Holz handelt.
Das ist aber bei den zu restaurierenden Griffschalen nicht der Fall. Ausserdem möchte ich nichts Öl-basiertes verwenden. Diese Holspachtelmasse würde das nicht überstehen.
 

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wirdelprumpft

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einen Klarlackfüller schon ist sogar sinnvoll dann saugt das Holz weniger und die Patinierfarbe wird gleichmäßiger.
Ob ich das je mit ner Spraydose gemacht hab kann ich dir nicht sagen
aber mit eingefärbtem Lack funktioniert es auf jeden Fall.
gibt auch spezielle Patinierlacke aber da braucht man halt ne Spritzpistole
Ich hab das bei Möbelfronten bzw. Tischplatten gemacht.
 

Holzsinn

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Vielen Dank für die ganzen Vorschläge und Tips.

Was haltet Ihr von folgendem Vorgehen:
- Füller auftragen und schleifen, um die Oberfläche glatt zu bekommen
- Grundierung auftragen (da bin ich mir nicht sicher, ob weiss oder farblos - ich möchte ja später ein gleichmässiges Ergebnis)
- Lasur (anstatt Beize) in dunkelbraun/Mahagoni aufbringen. Alternativ eine dünnflüssige lösungsmittel-basierte Farbe (kein Öl, s.u.)
- Nitrolack zur Konservierung
Etwas Färbendes lässt sich am besten auf rohes Holz auftragen, das wird durch einen Füller dann eher verhindert, es sei denn, der wäre auch schon in der gewünschten Farbe eingefärbt. Weiß sollte in dem Aufbau überhaupt nichts sein, sonst ist ein gleichmäßiges Braun einfach nicht hinzubekommen.
Melanie
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