Rahmen für Holz-Sichtschutzelement, Verbindungsstöße wie ausführen?

Zulu110

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Hallo zusammen,
ich plane in diesem Jahr meine 4 Sichtschutzzaun-Elemente zu erneuern, da ich bei den jetzigen Elementen konstruktiv ein paar Dinge falsch gemacht habe und diese an einigen Stellen schon am durchgammeln sind.
Die Elemente sollen relativ einfach gehalten werden, trotztdem will ich nicht wieder Fehler machen und wollte mal fragen wie ich die Verbindungsstöße des Rahmens am besten ausführe.
Der Rahmen soll wie auf dem Bild ausehen und dann mit senkrecht angebrachten Eichenbrettern beplankt werden.

001.jpg
Bei den jetzigen Rahmen habe ich die Stöße genau anders herum ausgeführt, so dass die Schrauben oben sitzen und hier ist es jetzt langsam durch eindringendes Wasser auch am durchgammeln. Die Frage ist, ob es so sinvoller wäre, da die Verbindungsschrauben nun ja seitlich sitzen würden. Jedoch habe ich dann auf der Oberseite die Stoßfuge. Ich weiß nicht wie relevant diese ist?
Oder wäre so ein Eckblatt sinnvoller?

Zimmermannsmaessige-Holzverbindung-Glattes-Eckblatt.png

Der Vorteil hier wäre, dass ich nicht ins Hirnholzschrauben müsste. Der Rahmen soll aus 4x6cm Eichenrahmen hergestellt und dann senkrecht mit 8x3cm Eichenbrettern beplankt werden. Zwischen den Bretten planne ich ca. 1-2cm Luft ein. Die Bretter sollen oben und unten noch ca. 10cm überstehen und abgeschrägt werden.
 

raziausdud

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Schrauben … auch meine Erfahrung mit Kaninchengehegen etc. ist, dass es in den Bohrungen zuerst gammelt. Und alles andere ist noch gut.

Also: auf Schrauben verzichten, das geht natürlich nur beim Deinem Rahmen. Schlitz und Zapfen, ev. Zapfen absetzen, oder die Überblattung. Welche dieser Verbindungen für Aussenanwendung wirklich die beste ist, dazu mögen sich bitte noch andere äußern. Meine Kernaussage soll sein : Leimen, der wasserfeste Leim dichtet zusätzlich die Verbindungsstellen ab.

Ich hatte „damals“ zuerst die Schrauben bei solchen Konstruktionen durch Eichedübel ersetzt, auch das war schon ein Fortschritt bez Haltbarkeit. Aber auch dabei Leim auf alle Kontaktflächen, ich nehme PU dafür.

Rainer
 

IngoS

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Hallo,

eine gute und bei mir bestens bewährte Verbindung ist der abgesetzte Zapfen nur verleimt ohne Schrauben.
In deinem Fall sollte der waagerechte Fries oben durchlaufen. Dann hat die Witterung da kaum Angriffsfläche.

Hier, wie ich das gefertigt habe.

Gruß

Ingo
 

Zulu110

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Okay, um solche Zapfenverbindungen herzustellen fehlt mir tasächlich die Erfahrung und vermutlich auch die passenden Maschinen.

Schrauben … auch meine Erfahrung mit Kaninchengehegen etc. ist, dass es in den Bohrungen zuerst gammelt. Und alles andere ist noch gut.

Also: auf Schrauben verzichten, das geht natürlich nur beim Deinem Rahmen. Schlitz und Zapfen, ev. Zapfen absetzen, oder die Überblattung. Welche dieser Verbindungen für Aussenanwendung wirklich die beste ist, dazu mögen sich bitte noch andere äußern. Meine Kernaussage soll sein : Leimen, der wasserfeste Leim dichtet zusätzlich die Verbindungsstellen ab.

Ich hatte „damals“ zuerst die Schrauben bei solchen Konstruktionen durch Eichedübel ersetzt, auch das war schon ein Fortschritt bez Haltbarkeit. Aber auch dabei Leim auf alle Kontaktflächen, ich nehme PU dafür.

Rainer
Das mit dem Leim auf die Kontaktflächen hatte ich mir auch schon gedacht. Dann müsste ich nur schauen, dass ich die Kontaktflächen nicht im Vorfeld mit lasiere, damit der Leim ordentlich abbinden kann.
 

raziausdud

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um solche Zapfenverbindungen herzustellen fehlt mir tasächlich die Erfahrung und vermutlich auch die passenden Maschinen.

Ingo hat da ein tolles Werkzeug für die Schlitze gezeigt und für die Zapfen eine Fräse genutzt. Aber es geht auch anders. Alles mit gutem Anreissen (Anzeichnen) und rein mit Handwerkzeugen, Säge und Stechbeitel. Hast Du einen Bohrständer oder eine Standbohrmaschine, kannst Du für den Schlitz vier/fünf Bohrungen nebeneinander setzen und musst dann nur noch das verbliebene Material abstechen, was recht zügig geht. Anleitungen gibt es zig im Netz.

Wenn Du unsicher bist, anfangs immer etwas mehr stehen lassen, was Du durch Abstechen dann anpasst.

Und noch ein „Geheimtipp“ :emoji_wink: : Erfahrung sammelt man durch Machen …

Rainer
 
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IngoS

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Hallo,

klar, Schlitz und Zapfen lassen sich auch von Hand machen. Zeige ich auch in meinen Filmen.
Andere Möglichkeit, jede Verbindung mit zwei ordentlichen Dübeln. Dübeldurchmesser etwa halbe Brettstärke und Dübel aus witterungsbeständigem Holz, z.B. Eiche und nicht Buche.

Gruß Ingo
 

Zulu110

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Hallo Ingo,
außer Frage steht, dass eine schraubenlose Verbindung natürlich die beste Wahl wäre. Das ist mir jetzt im Moment aber ehrlich gesagt zu viel Aufwand, da ich nebenbei auch noch zwei andere Projekte am Laufen habe. Wenn das mein einziges Projekt wäre, wurde ich mich da sicherlich einmal dran versuchen. Jedoch weiß ich nicht, ob der jetzige Zaun dieses Jahr noch überstehen wird und muss mir dieses Jahr noch was einfallen lassen.

Das mit den Dübeln wäre allerdings noch eine Option. Wie würdest du das denn dann ausführen? Als Eckblatt wie oben gezeigt und dann die Dübel dadurch? Welche Dübelstärke würdest du dann nehmen? Die Rahmen sollen ja 40x60mm werden. Wären dann zwei 15er Dübel okay oder besser 20mm? Ich denke mit einem Forstnerbohrer kann man dann die Löcher bohren?

Was spricht denn dagegen die Schrauben seitlich einzubringen? Hier gibt es ja dann kein stehendes Wasser welches am Schraubenkopf eindringen könnte. Fassadenbretter sind ja meist auch geschraubt und hier passiert ja auch nichts.

Gruß, Marcel
 

fahe

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Was spricht denn dagegen die Schrauben seitlich einzubringen?
Du meinst abgesehen davon, dass Du die bisherige kleine Angriffsfläche mit der Überplattung ersetzt durch Fugen und etwas Hirnholz? :emoji_wink:

+1 für: Ran an die Zapfen und obere Leiste durchgehen lassen. Die Zapferei muss ja an der Stelle nicht einmal "Möbelqualität" haben und ist damit imho eine schöne schnelle Übung.
 

IngoS

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Hallo,

wenn dir das alles zu viel ist, stumpf stoßen und in jede Ecke zwei Schrauben 6 x 120 rein. An die Kontaktflächen satt D4 Leim angeben.
Erzähl aber nicht rum, dass das ein Rat von nem Fachmann wäre.

Gruß Ingo
 

Zulu110

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Okay, dann müsste ich aber wieder von oben schrauben, damit der waagerechte Rahmen durchgeht und es keine Hirnholzflächen gibt, richtig?
 

raziausdud

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Ich könnt mir denken - mehr aber leider nicht - auch Leim auf die Schrauben zu geben, das dichtet sie dann ab. Aber dann sind sie natürlich nicht mehr lösbar.

Was auch recht einfach und einigermaßen schnell geht - die Methode hab ich auch von Ingo:

Erst alle Verbindungen mit Schrauben ausführen, Leim auf alle Kontaktflächen. Die Schrauben aber nicht leimen. Wenn der Leim abgebunden hat, immer eine (!) Schraube raus, Aufbohren und einen Dübel mit Leim rein, nächste Schraube raus, usw.

Rainer
 
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raziausdud

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Fast widerstrebt es mir, hier bei einem so einfachen Projekt weiter zu überlegen, zumal es der Fragesteller mehr oder weniger „zusammenspaxen“ will.

Fast … deshalb „denke ich mir noch einmal etwas“ … :emoji_wink:

Gerade für Aussenanwendung passend vorbohren, damit die Schrauben nicht kleine Spalträume, also Hohlräume entstehen lassen. Also knapp unter dem Kerndurchmesser des Gewindes (Text korrigiert nach dem nachfolgenden Beitrag).

Rainer
 
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Zulu110

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Fast widerstrebt es mir, hier bei einem so einfachen Projekt weiter zu überlegen, zumal es der Fragesteller mehr oder weniger „zusammenspaxen“ will.

Fast … deshalb „denke ich mir noch einmal etwas“ … :emoji_wink:

Gerade für Aussenanwendung passend vorbohren, damit die Schrauben nicht kleine Spalträume, also Hohlräume entstehen lassen. Also knapp unter dem Kerndurchmesser des Gewindes (Text korrigiert nach dem nachfolgenden Beitrag).

Rainer
Na auch einfache Projekte können viele Überlegungen nötig machen :emoji_grin:

Nun überlege ich gerade welche Schrauben ich am besten nehmen. Normale Senkkopfschrauben oder besser die Tellerkopfschrauben von Spax. Vielleicht "dichten" die durch den Teller noch etwas besser ab? Hi-Force nennen die sich.

Weitere Frage zu dem Verleimen der Kontaktflächen. Ich mache es in der Regel so, dass ich die Konstruktionen einnmal vor dem Lasieren zusammenbaue um noch vorhandene Überstände usw. abschleifen zu können. Danach baue ich es wieder auseinander um die Bauteile dann einzeln zu lasieren. Ich finde das geht einfach und sieht besser aus als wenn man alles zusammengebaut streicht. Wie mache ich das dann mit den Kontaktflächen? Abkleben, damit diese keine Lasur abbekommen? Sonst verbindet sich der Leim ja hier nicht mehr richtig.

Der alte Zaun hat jetzt jetzt etwas mehr als 7 Jahre gehalten. Diesen habe ich aus Douglasie und mit Profilbrettern als Füllung gebaut. Ich habe hier noch ein paar alte Bilder gefunden.
Ich habe allerdings unterschätzt wie sehr die Profilbretter arbeiten, so dass sie mir schlichtweg den oberen bzw. unteren Rahmen aus der Hirnholz-Verschraubung gerissen haben. Ich habe die Nut im oberen Rahmen dann nochmal tiefer gesetzt, aber das reichte trotzdem noch nicht aus.
Ich hatte hier auch Tellerkopfschrauben mit 8mm genommen. Jedoch ist die Douglasie ja etwas weicher als Eiche, so dass ich hier den Kopf auch mal schnell 3mm ins Holz geschraubt habe bzw. der Rahmen auch etwas gerissen ist, weil ich zu wenig Feingefühl hatte. An diesen Stellen fing es dann natürlich an zu gammeln. Die anderen Verschraubungen sehen sogar noch ganz gut aus.

Fazit: Wenn ich den Rahmen nun aus Eiche baue und dieser 20 Jahre oder mehr hält, bin ich eigentlich zufrieden :emoji_wink:

2017-07-06 11-00-05.JPG

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raziausdud

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Durch dieses Thema angeregt, hab mir noch mal verschiedene Schrauben angeschaut. Als Amateur kennt man ja nicht immer alles.

Ich tendiere* danach hier - wenn man schrauben will - zu Holzschrauben, bei denen der gewindelose Teil den Durchmesser des Gewindes hat. Ich verspreche mir davon eine bessere Abdichtung der Bohrung, s. Foto mit link.

https://www.schrauben-guenstiger.de...-9966-9970-10137-10257-10275-10278-10284.html

IMG_4738.png

* Also Frage: gibt es für die hier anstehende Verbindung fachgerechte Schrauben (wenn auch „fachgerechter“ Schlitz und Zapfen wären)?

Rainer
 

carsten

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Hallo

stumpf verschrauben bei 15° Schräge und zusätzlich ein Opferbrett draufschrauben. So bei Bekannten ausgeführt. Hat über 20 Jahre gehalten. Opferbrett hab ich glaube 4 oder 5 mal getauscht wobei einmal die Qualität des Opferbrettes sehr bescheiden war.
 

seschmi

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Also: Wenn man nur oben Schlitz und Zapfen macht, sind das bei vier Elementen acht Verbindungen. Also acht Löcher stemmen und acht Zapfen machen.

Ich behaupte einfach mal, das kostet weniger Zeit als die Diskussion hier. Muss ja nicht perfekt sein - die Löcher vorbohren und dann nachstemmen, die Zapfen sägen. Ingo macht‘s vor…
 

Zulu110

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Das Problem ist, dass zwei der Elemente ja oben eine Schräge haben und ich nicht weiß wie ich den Zapfen bzw. den Schlitz da dann machen soll. Den Schlitz hätte ich bei den geraden Elementen vielleicht noch mit der Oberfräse hinbekommen, wenn ich mir eine entsprechende Vorichtung gebaut hätte. Nur wie ich das bei den schrägen Elementen hinbekommen soll, weiß ich gerade noch nicht.

Ich finde die Idee von Carsten mit dem "Opferbrett" ganz gut. Dann könnte ich auch ein Eckblatt machen, von vorn oder hinten verschrauben und leimen und oberhalb noch ein abgeschrägtes "Opferbrett" anbringen. Dieses kann da auch etwas breiter als die 4cm Rahmendicke sien, so das Wasser abtropfen kann. Das Brett dann von unten durch den oberen Rahmen verschrauben, so dass auch hier keine Schrauben auf der Oberseite vorhanden sind.
 

DasMoritz

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Du könntest denn oberen Fries doch auch von unten / schräg schrauben, wie bei diesen „Kreg Pocket / Jig Hole Schablonen“.

Das Ding muss ja keine Kräfte aushalten.
 

Zulu110

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Ich denke ich werde es nun so wie auf der Skizze hier ausführen. Die Idee mit dem Opferbrett fand ich ganz gut.
Ich wollte die Senkrechten Bretter ja eigentlich oben noch so wie unten überstehen lassen. Ich werde diese nun aber bündig mit dem waagerechten Rahmen abschließen lassen und hier noch ein abgeschrägtes Brett aufsetzen. Dieses fräse ich unten 10mm aus, so dass ich es aufstecken und von unten noch mit 2-3 Schrauben sichern kann. Ich denke das sollte eine ganz gute Lösung sein. Das Forum hier hat auf jeden Fall dabei geholfen.

001.jpg
 

raziausdud

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Darf man noch …? :emoji_wink: Deiner Dachleiste könntest/solltest Du noch eine Tropfkante spendieren, sonst zieht dort wieder Nässe über die Kontaktflächen rein.

Also entweder die Unterkante nach innen spitzer machen oder ca 10mm von der Kante entfernt eine Nut fräsen/sägen.

Rainer
 

Zulu110

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Die Idee mit der Tropfkante hatte ich auch schon im Kopf. Ich denke mit der Nut ist eine gute Sache.
 
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