Wie am besten Holztruhe aus Kampferholz restaurieren

DanOcean

ww-pappel
Registriert
13. Februar 2025
Beiträge
1
Ort
Stuttgart
Hallo zusammen,

ich habe eine alte asiatische Holztruhe aus Kampferholz erstanden und möchte diese gerne Instand setzen.

Die Truhe hat folgende Beschädigungen:
- leichte Risse in den geschnitzten Bildern
- Deckelplatte hebt sich an einer Ecke leicht ab
- Gebrauchsspuren an der Holz Oberfläche (siehe helle Stellen in der dunklen Holzleiste)

Kann mir jemand weiterhelfen bei folgenden Fragen:
- Wie kann ich das Deckelbrett wieder fest bekommen (vorne rechts oben)
- Ist eine Oberflächenversiegelung sinnvoll oder besser Natur lassen? Wenn ja, womit?
- Wie verhindere ich weitere Risse im Holz?

IMG_20250213_142817.jpg
IMG_20250213_142636.jpg
IMG_20250213_142800.jpg
IMG_20250213_142746.jpg

Vielen Dank und viele Grüße
Dan
 

Holzsinn

ww-robinie
Registriert
7. Mai 2012
Beiträge
1.038
Ort
Vaterstetten
Ich vermute mal, die Truhe ist mit einem farbigen Wachs oder Öl behandelt.
Ich würde sie nur leicht reinigen z.B. mit Balsamterpentin auf einem Schleifvlies. Die Risse würde ich iognorieren, die werden nur mehr, wenn die Truhe deutlich trockener bzw. wärmer steht als bisher.
Bei der aufstehenden Ecke des Deckels würde ich schauen, wie in dem Bereich alles miteinender verbunden ist. Wenn das Holz nur genagelt ist, würde ich vorsichtig die Nägel im zu renovierenden Bereich ziehen, in die vermutlich zu großen Nagellöcher abgeknipste Holzzahnstocher stecken und mit der Orginalnägel wieder befestigen.
Die Farbe aufzufrischen funktioniert am besten mit einem dunkelbraun pigmentierten Öl, bzw. farblosem Öl, dass man nach Bedarf mit Farbkonzentrat einfärbt. Die hellen Bereiche würde ich nur mit einem farblosen Öl auffrischen.
Allzuviel würde ich an dem schönen Stück nicht machen, der filigrane Effekt könnte sonst schnell verschwinden.

Und leider lässt sich der Irrglaube nicht auslöschen, dass es eine "Versiegelung" gibt, die alte Hölzer konserviert. Holz ist in jedem Stadium ein inhomogenes und hygroskopisches Material, da ist eine "Versiegelung" kein Schutz vor Holzabbau, sondern kann ihn durch Luftabschluß evtl. befördern.
Einzig und allien eingießen in Harz (Epoxy) kann meiner Meinung nach als Versiegelung gelten und diese Kunstoptik wäre im vorliegenden Fall ein no go!
Melanie
NEU:www.holz-sinn.de
 
Zuletzt bearbeitet:

flüsterholz

ww-robinie
Registriert
18. Juli 2022
Beiträge
2.145
Ort
Wald-Michelbach
Bist du dir sicher mit Kampfer? Wenn Kampfer eine Oberfläche bekommt wird es rötlicher, so wie auf deinem ersten Foto. Auf den anderen Bildern wirkt es eher so, als ob es im rohen Zustand ist. Kann natürlich auch an den Aufnahmen oder meinem Handy liegen. Falls es Kampfer ist ( müsste man auch gut am Geruch erkennen) und keine Oberflächenbehandlung vorhanden ist, könnte Ölen schon dazu führen, dass sich einige Risse schließen. Würde ich mal an einer Stelle probieren. Kampfer hat aber immer mal kleine Risse, zumindest die Stücke die ich zum Drechseln oder für Griffplatten hatte. Die habe ich zwar gefüllt, bei der Truhe würde ich das aber auch lassen.
Ich glaube auch nicht, dass die wirklich alt ist, die Schnitzereien sind doch sehr flach gehalten. Die älteren sind da doch plastischer gehalten. Ich kann mich aber auch irren.
Gruß Michael
 

Holzsinn

ww-robinie
Registriert
7. Mai 2012
Beiträge
1.038
Ort
Vaterstetten
Mir ist noch eine alternative Vorgehensweise eingefallen: ich würde alles wie empfohlen sanft reinigen, aber zusätzlich noch die dunkelbraunen Randstreifen mit einer schmalen Ziehklinge von der alten Farbe befreien, um einen möglichst gleichmäßigen Untergrund zu erhalten. Anschließend wieder wie empfohlen mit Öl und Fatrbkonzentrat weitermachen.
Melanie
NEU:www.holz-sinn.de
 
Oben Unten