Messing polieren

boop

ww-kirsche
Registriert
19. September 2022
Beiträge
150
Ort
Rhein Main
Gude

Ich habe versucht eine 40mm Scheibe Messing zu polieren. Hab einen Stock mit heisskleber hintendrauf geklebt und in den Akkubohrer gespannt. Dann halt mit Schleifpapier von 80 bis 2500 bearbeitet und anschließend mit einem seeeehr weichen Mikrofasertuch und Metallpolitur gefinished.

Das hat soweit eigentlich ganz gut geklappt

So sah es ursprünglich aus..
IMG_8061.jpeg

Und so nach erfolgter Behandlung
IMG_8067.jpeg

Aber bei genauerer Betrachtung fallen die Schleifspuren schon noch deutlich auf. Wie bekomme ich die „weg“? Bzw. Nahezu unsichtbar. Nass schleifen bis 10000 oder sowas? Falls ja: könnt ihr ein bestimmtes Schleifband empfehlen?
IMG_8068.jpeg



Wie würdet ihr die Oberfläche schützen? Einfach bisschen Klarlack drüber?
 

boop

ww-kirsche
Registriert
19. September 2022
Beiträge
150
Ort
Rhein Main
In der Küche angekommen war’s schon wieder verkratzt :emoji_grin: also ich denke Klarlack sollte deutlich mehr aushalten. Habe halt die Befürchtung, dass es den Glanz rausnimmt
IMG_8072.jpeg
 

mj5

ww-robinie
Registriert
5. Dezember 2004
Beiträge
1.120
Ort
Calgary
Hi boop,

"Zaponlack",
https://www.kremer-pigmente.com/de/...ttel/79550-zaponlack-alkohol-verduennbar.html
koennte das Richtige sein zum Schutz.

In Sachen Kratzer, sorry, aber Du hast nicht gut geschliffen. Vermutlich stimmte die Abstufung der Koernungen nicht.
2500 ist schon sehr fein. Die Kratzer auf Photo #3 sehen mir irgendwie nach K320 oder 400 aus (geschaetzt...).
Bevor Du da jetzt mit 10000er Nass anfaengst ewig rum zu polieren hol erstmal die Furchen in der Flaeche raus. :emoji_wink:
Die Kanten sehen ja schon gar nicht verkehrt aus, finde ich.
 

schrauber-at-work

ww-robinie
Registriert
24. April 2016
Beiträge
8.206
Alter
45
Ort
Neuenburg am Rhein
Hab einen Stock mit heisskleber hintendrauf geklebt und in den Akkubohrer gespannt.
Dadurch hast in der Mitte keine wirkliche Schleifgeschwindigkeit (quasi Null) Daher dort auch noch gröbere riefen. Schleifpapier auf Ebenen Untergrund und in linearer Bewegung schleifen sorgt für Abhilfe.

Gruß SAW
 
Zuletzt bearbeitet:

ClintNorthwood

ww-robinie
Registriert
11. März 2017
Beiträge
2.071
Ort
Hamburg
Schaue einfach mal bei Steinmetzwerkwerkzeug.
Einen Granitstein zum Spiegeln zu bringen ist mit dementsprechenden Werkzeug keine unlösbare Aufgabe.
Oder eine Spiegelseite eines ...
 

pedder

ww-robinie
Registriert
19. Oktober 2007
Beiträge
9.668
Ort
Kiel
Autosol ist ist dein Sanitäter in der Not
Autosol ist dein Fallschirm und dein Rettungsboot
Autosol ist das Drahtseil, auf dem du stehst..
Autosol, Autosol, Autosooooool

Ich bitte um Entschuldigung
 
Zuletzt bearbeitet:

Mitglied 132096

Gäste
Aber bei genauerer Betrachtung fallen die Schleifspuren schon noch deutlich auf. Wie bekomme ich die „weg“? Bzw. Nahezu unsichtbar. Nass schleifen bis 10000 oder sowas? Falls ja: könnt ihr ein bestimmtes Schleifband empfehlen?
Grundsätzlich hast du alles richtig gemacht. Die Riefen im Zentrum bekommst du nicht über Rotation weg. Nimm den Knopf und schleife noch linear über ein flach auf den Tisch gelegtes Schleifpapier mit gleicher Körnung.
Zum Oberflächenfinish poliert man mit einer Polierpaste und Schwabbelscheibe. Die Polierpaste bekommt man in unterschiedlichen Körnungen. Mit der bekommst du auch die feinsten Riefen weg.
 

depitter

ww-robinie
Registriert
16. Oktober 2016
Beiträge
625
Ort
Wegberg

schrauber-at-work

ww-robinie
Registriert
24. April 2016
Beiträge
8.206
Alter
45
Ort
Neuenburg am Rhein
Grundsätzlich hast du alles richtig gemacht. Die Riefen im Zentrum bekommst du nicht über Rotation weg. Nimm den Knopf und schleife noch linear über ein flach auf den Tisch gelegtes Schleifpapier mit gleicher Körnung.
2 Esel 1 Gedanken, siehe #4.
Jeder mit Drehbank kennt dieses Phänomen :emoji_grin:
 

MTrp

ww-robinie
Registriert
5. Oktober 2018
Beiträge
873
Ort
Bezirk St. Pölten
Betreffend Zaponlack:
Lässt sich irgendwie benennen, wie haltbar so eine Schicht auf Teilen ist, die häufig benutzt/angegriffen werden, wie es bei Möbelgriffen u. dgl. nunmal unvermeidlich ist? Oder gibt es hierfür geeignetere Produkte?
Wenn sich die Schicht mal teilweise abgenutzt hat, wie wird sie erneuert? Muss da zuerst alles runter und neu aufpoliert werden?

Hintergrund meiner Fragen: Mir gefallen Messing-Details an Holzmöbeln grundsätzlich sehr gut. Aber mir graut etwas davor, wenn die Teile womöglich mal oxidiert sind und neu aufpoliert werden müssen, dass man sich mit der Politur das Holz versaut. (Bei Teilen, die nicht einfach abnehmbar sind).
 

ClintNorthwood

ww-robinie
Registriert
11. März 2017
Beiträge
2.071
Ort
Hamburg
Also, ich hatte Anfangs der 80iger Jahre ein Kleinkaftrad Simson S 50 B 2-4.
Die Aufgabe war, den Motorblock auf Spiegelglanz zu polieren. Ohne westliche Produkte, ohne Internetforum. War irgendein Grauguss oder Alugusszeugs. Matt und rauh.
Der Antrieb war eine Bohrmaschine mit ein paar hundert Umdrehungen.
Der Polierkopf war aus Holz mit Baumwollzeug darauf.
Das Poliermittel war Elsterglanz. Soll es ja noch geben.
Die fiesen Stellen übernahmen Watte oder Lappen und meine Finger. Wer es noch feiner wollte und noch mehr Zeit hatte nahm Zigarettenasche.
Der Zeitfaktor war nebensächlich. Leider war der Glanz immer nur von kurzer Dauer. Und irgend wann war mir das egal.
 

Spyderco

ww-robinie
Registriert
27. April 2013
Beiträge
673
Ort
Augsburg
Poliertrommel mit entsprechenden Polierkörpern oder eine Filz- oder Schwammscheibe mit Polierpaste, Elsterglanz wurde schon genannt, ich werf noch Gundel-Putz in´s Rennen...
Never Dull für die Endpolitur fällt mir da auch noch ein..Polierleinen mit Öl und Polierkalk....
 

boop

ww-kirsche
Registriert
19. September 2022
Beiträge
150
Ort
Rhein Main
Danke für die vielen Antworten!

Autosol und Elsterglanz kamen zum Einsatz.

Die riefen waren schon deutlich besser.
Aber beim Politurreste runterholen ist’s dann verkratzt. Trotz des genau dafür gemachten Mikrofasertuchs. Sehr empfindliche Oberfläche.

Linear schleifen… das klingt gruselig. Aber ich probier’s mal. Muss ich mir mal was überlegen, wie man die Münze gut führen kann

Den Zaponlack schaue ich mir mal an, danke!
 

Farmer308

ww-buche
Registriert
8. März 2024
Beiträge
279
Ort
NRW
Moin,
Wenn Du die feinen Kratzer weg hast, zum Schluss mit Sidol polieren. Da ist eine ganz feine Politurmilch, damit haben wir Damals unsere Instrumente mit auf Hochglanz gebracht. Mit Watteballen auftragen auspolieren.
Viele Grüsse Klaus
 

schrauber-at-work

ww-robinie
Registriert
24. April 2016
Beiträge
8.206
Alter
45
Ort
Neuenburg am Rhein
Lässt sich irgendwie benennen, wie haltbar so eine Schicht auf Teilen ist, die häufig benutzt/angegriffen werden, wie es bei Möbelgriffen u. dgl. nunmal unvermeidlich ist? Oder gibt es hierfür geeignetere Produkte?
Meiner Erfahrung nach bringt der Zaponlack nix. Allgemein hält auf polierten Flächen eigentlich nichts. Es fehlt ja die entsprechende Oberfläche damit sich der Lack oder was auch immer "verzahnen" kann.
Nicht umsonst wird bei hochwertigen Lackierung (z.B. im KFZ Bereich) bis auf 800+1000-er Korn Nass geschliffen. Dadurch ergibt sich durch die vielen "Mikrograter" eine wesentlich größere Oberflächen wo der Lack haften kann.
Einmal poliert hilft nur öfter mal nachpolieren.
 

seschmi

ww-robinie
Registriert
23. Mai 2008
Beiträge
2.935
Ort
Mittelfranken
Beim (linearen) Schleifen hilft es, mit der Körnung auch die Richtung zu wechseln. Dann siehst Du, wenn die Riefen der gröberen Körnung, die ja in eine andere Richtung zeigen, komplett weg sind.

Das Prinzip ist ja, mit jeder Körnung so lange zu schleifen, bis die Riefen der gröberen Körnung komplett weg sind. Deshalb bringen auch größere Sprünge nichts, dann dauert es nur länger.

Zaponlack ist ja eigentlich Nitrolack mit allen Einschränkungen. Das ist natürlich so einfach, dass man auch öfter nachlackieren kann.

Für andere Lacksysteme braucht es Primer, ein Beispiel wäre Mipa Haftpromoter. Darauf hält dann fast alles, und gibt es auch in farblos.
 

schrauber-at-work

ww-robinie
Registriert
24. April 2016
Beiträge
8.206
Alter
45
Ort
Neuenburg am Rhein
Zaponlack ist ja eigentlich Nitrolack mit allen Einschränkungen. Das ist natürlich so einfach, dass man auch öfter nachlackieren kann.

Für andere Lacksysteme braucht es Primer, ein Beispiel wäre Mipa Haftpromoter. Darauf hält dann fast alles, und gibt es auch in farblos.
Egal mit was man etwas poliertes " lackiert". Entweder es hält nicht oder es sieht eben nicht mehr poliert aus.
Hab früher Viele Alufelgen Instandgesetzt, teilweise poliert, in anderen Fällen lackiert.......Wenn lackiert funktioniert das nicht nach dem polieren!
Für polierte Felgen oder Felgenbetten (für den letzten Glanz und die Pflege danach) habe ich sehr gute Erfahrungen mit : Alu-Magic
Haben die auch für Chrom, das funktioniert auch auf Messing, Bronze, Kupfer sehr gut.

Ergo: würde es "nackt" poliert lassen und alle 6-12 Monate mal kurz mit etwas Politur und einem Stück alten T-Shirt wieder "schick" machen (Bei einem Felgenbett in 18"x3" geht das ganz gemütlich in 3-4 Minuten, bei 40mm ist man da natürlich wesentlich schneller).
 

schrauber-at-work

ww-robinie
Registriert
24. April 2016
Beiträge
8.206
Alter
45
Ort
Neuenburg am Rhein
vergolden wäre keine Option?
Definitiv, dann ist es ja ein galvanischer Überzug (der hält dann ja auf Atomarer Ebene). Ob der deshalb länger schön Aussieht ohne nachpolieren? Denke eher nicht außer es wird "hartvergoldet", aber auch dann wird es nicht ohne Pflege gehen.
Wer schön (glänzend) sein will muss leiden. Kennt doch jeder von Großmutters Silberbesteck.... :emoji_ghost:
 
Oben Unten