Kreuzüberblattung bei Terrassen-Unterkonstruktion

Ralf.

ww-pappel
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Hallo Fachleute,

ich habe einen Kleingarten und möchte einen Freisitz in Form einer Holzterrasse bauen.
ich wollte es folgendermaßen aufbauen.
- Flächenmaß ca. 3,5 x 2,5 m (6-Personen-Tisch)
- kleine Gehwegplatten auf bloßer planer Erde, dazwischen Unkrautflies (ich möchte keine mineralischen Baustoffe einbringen wie Kies, Split, Beton)
- auf Platten Terrassenstelzlager 35-70 mm höhenverstellbar
- 40x70 mm hochkant Unterkonstruktion 3,5 m lang, Lärche
- darauf Spax Tape 87
- rechtwinklig dazu Douglasie 145x28x2500 mm Terrassendiele mit Spax Stick Pro verdeckte Verschraubung
- vorsichtig abkärchern
- 2 Behandlungen mit Oil Natura Yacht und Teak Öl
So der Plan, siehe Skizze.
Ich hab nun in mehrern Videos Kreuzüberblattung kennengelernt.

Idee zur Änderung des Plans (wegen Stabilisierung, da Gehwegplatte auf Erde): 2,5 m in Regenwasserauflaufneigung 40x70 mm hochkant UK, darauf mit Kreuzüberblattung 3,5 m 40x70 hochkant UK
Frage: ist die Kreuzüberblattung hier sinnvoll und nützlich? Die Überblattung so, dass beiden Hölzer plan sind oder bspw. 1/3 Tiefe ausklinken?

vorhandene Werkzeuge, alles Heimwerker Einhell: Zug- und Kappsäge, Handkreissäge, Stichsäge, aus der Pro-Serie Schwingschleifer
ich habe gesehen, dass man die Ausklingungen gut mit der Zug- und Kappsäge herstellen kann.

Wenn Infos fehlen, bitte gern nachfragen. Weitere Tipps sind gern willkommen.
Danke schön für eure Hilfe!
Ralf
 

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Johannes

ww-robinie
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Hallo,
meiner Meinung nach, verkürzt du mit den Überplattungen nur die Lebensdauer der Unterkonstruktion. Wenn du meinst , die erste Konstruktion, verstärken zu müssen, würde ich an den Enden der Konstruktionshölzer ein Querholz in gleichem Querschnitt anschrauben. Eventuell auch mit 5mm Kunststoff U-Scheiben, damit in der Fuge kein Wasser stehen bleiben kann.

Es grüßt Johannes
 

flüsterholz

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Moin Ralf
Ich sehe noch ein anderes Problem bei deiner Konstruktion. Der Untergrund!!! Wenn du da keine Schüttung aus verdichtetem Mineralbeton und Split unter deine Terassenkonstruktion machst, wird folgendes passieren: Beim nächsten Frost dehnt sich das Wasser im Boden aus und drückt die Platten nach oben. Bei Tauwetter zieht sich der Untergrund wieder zusammen. Und das passiert leider nicht gleichmäßig. Konsequenz, der ganze Untergrund wird immer instabiler und deine Terrassenkonstruktiom fängt an zu schwingen und hängt stellenweise in der Luft. Das geht schneller als man denkt und wird von Jahr zu Jahr schlimmer. An alle Stelzlager wirst du ja wahrscheinlich nach Fertigstellung der Terrasse nicht mehr drankommen?
Ein Unterbau aus guuuut verdichtetem Mineralbeton und Split wäre nötig, für eine lange Lebensdauer. Dazu müsstest du aber auch Kantensteine einbetonieren. Diese Edelstahlbleche reichen nicht aus, um das Mineralbetonfundament dauerhaft zu stützen.
Mir ist schon klar, dass das Arbeiten sind, die man vielleicht gerne auslassen würde, aber sie sind notwendig.
Über die notwendige Tiefe des Fundamentes, informiere dich mal bei einem ansässigen Gartenbauer. Die ist je nach Bodenverhältnissen unterschiedlich.
Überdenken würde ich an deiner Stelle auch nochmal die Douglasiendielen. Die sehen, neu verlegt, schön aus. Das ändert sich aber schnell. Vielleicht schaust du dir mal Terrassen aus Douglasie an, die schon länger liegen. Falls es dann doch Douglasie wird, versuche möglichst astfreie Qualität zu bekommen. Das sind in der Regel nicht die günstigen Angebote der Baumärkte. Ansonsten, gutes Gelingen
Grüße Michael
 

MTrp

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Ich sehe in der Überblattung ebenfalls nur Nachteile und keine Vorteile.

Gehwegplatten auf die nackte Erde macht auch aus meiner Sicht keinen Sinn. Eine dauerhafte, saubere Lösung wären Punktfundamente, die auf Frosttiefe gegründet sind. Dass Du für das Projekt aber absolut nicht betonieren möchtest, hast Du schon klar gestellt. Schau Dir mal Schraubfundamente als mögliche Alternative an. Ansonsten würde es bei sehr überschaubarem Aufwand bereits viel bringen, wenn Du die Gehwegplatten zumindest auf ein kleines Splitt-Bett setzen würdest. Ein Loch 10-15cm tief mit dem Spaten ausheben, mit Splitt auffüllen und darauf die Platten ausrichten. Dabei gibt es zumindest etwas Ausgleichspotenzial für Frostauswirkungen.

Warum willst Du eigentlich die Eindeckung „vorsichtig abkärchern“?
 

Martin45

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Die Fundamente sind auch ohne Schotter und Punktgeschichten relativ unkritisch was den Frost angeht, sage ich nach unzähligen Hütten und Überdachungen. Das ist ja kein Wohnhaus sondern untergeordneten Unterstand. Ich sehe einfach den Vorteil des schnellen rückstandslosen Rückbaus.
Wo ich aber etwas kritisch bin ist bei den Stelzenfüßen. Wie verhinderst du ohne Verankerung im Boden, dass deine Konstruktion weg fliegt? Gerade unter einen Unverständnis fegt von unten super der Wind...
Ich würde wenigstens entweder lange Einschlaghülsen oder Einschraubhülsen für die Ständer verwenden. Auch die kann man fix wieder entfernen.
 

flüsterholz

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Die Fundamente sind auch ohne Schotter und Punktgeschichten relativ unkritisch was den Frost angeht, sage ich nach unzähligen Hütten und Überdachungen.
Ich kenn ja Hütten, die im flachen Rheinland, und hier im Odenwald gebaut wurden. Im Flachen geht das öfter mal gut, da ist eher der sandige Boden mal ein Problem, das was absackt, hier im Odenwald mit mehr oder weniger Hanglage und lehmigem Boden, hast du ohne Fundamente keine Chance. Kann natürlich sein, dass es Böden gibt, die keine Probleme bereiten. Sollte man dann vor Ort klären.
 

Ralf.

ww-pappel
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Mahlzeit!
Danke für eure vielen Hinweise und Ratschläge!

Die Abneigung gegen Beton kommt daher, dass ich bei Übernahme des Gartens vor 5 Jahren alles, was nicht reindarf, wegreißen musste. Dazu gehörte eine Mauer um die aktuelle Terrasse vor der Laube und ein Blechschuppen inkl. Betonfundament, alles wegen Überversiegelung und wider kleingärtnerischer Nutzung (Bundeskleingartengesetz).
Außerdem bin ich der Meinung, dass Beton oder andere mineralischen Baustoffe nichts in einem Kleingarten zu suchen haben. Ich möchte den Garten möglichst naturnah betreiben. Wenn immer möglich soll alles aus Holz sein.
Vor der Laube ist aktuell eine Terrasse mit Beton Ringanker ca. 40 cm tief mit Fliesen, ca. 5 x 2,8 m. Die will ich weghaben, da ich es ab ca. 27 °C mit Markiese nicht mehr aushalte, ist einfach zu warm.
Der neue Freisitz liegt im Schatten eines großen Süßkirschbaumes, dort lässt es sich wunderbar aushalten, evtl. 1-2 Sonnenschirme hinstellen.

Ich möchte auf eure guten Hinweise eingehen:
Johannes und andere, die Überp(b?)lattung werde ich nicht machen

Michael, du hast mir zu verstehen gegeben, dass es ohne Stabilisierung im Untergrund nicht geht. Das verstehe ich.
Was haltet ihr von 750/1000er Einschlaghülsen? Habe ich für das 6 x 1 m Hochbeet-Eigenbau auch genommen. 20 Stück auf 2,5 x 3,5 m² verteilt.
Für EHs gibt es passende höhenverstellbare Stelzlager und die sind fix rückbaubar.

Douglasie wegen des Preises. Ich mag die rötliche Färbung. Ich suche mir halt die astfreien im Baumarkt aus. Aktuell bin ich bei ca. 800 € für UK, Dielen, Schraubmaterial, ohne Einschlaghülsen. Viel mehr wollte ich nicht ausgeben. Welches Material würdest du vorschlagen?

Ich habe Douglasie als senkrechte Dachverschalung (Kastendach) neu machen lassen, da die Kiefer schon verrottete und sich Wespen eingenistet hatten. Die Ostseite hatte ich "vergessen" zu ölen, die sieht grau aus, okay, muss die Faulheit überwinden, anschleifen und ölen.

Ich habe eine Parkbank auf der Terrasse, die ich vor 4 Jahren mit Douglasie neu bezogen hatte. Die kärchere ich im Frühjahr vorsichtig, um den Jahresdreck runterzubekommen, schleife sie ordentlich und denn wird sie wieder mit Teak-Leinölfirnis gehandelt, sieht immer super aus.
Das gleiche würde ich mit der Terrasse auch machen.

MTrp, ein Splitbett pro Reihe würde auch eine Lösung sein, hatte ich schon überlegt.

Martin, welche Art von Fundament meinst du? Die Terrasse könnte wegfliegen? Find ich lustig. Nein, da kann nichts wegfliegen. Erstens das Gewicht der Gesamtkonstruktion. Zweitens hat der Wind keine geschlossene Angriffsfläche, wie an einem Wachstischtuch, oder Sonnenschirm. Die Dielen werden mit 7 mm Abstand dazwischen verlegt, ist wie Wind durch ein Sieb :emoji_wink:.

Abwägung:
Splitbett: nicht gegen horizontale Verschiebung gesichert, schwimmende Lagerung kann eine Terrasse nicht gebrauchen, hm?
Bodeneinschlaghülse: sehr stabil, je tiefer, desto besser, es bewegt sich nichts horizontal. Gut in der Höhe einstellbar. Wenn man das ordentlich macht, braucht man nur einen kleinen Hub bei den Stelzen. Jedoch schwierig so einzuschlagen, dass die Einsteckhülsen in einer Flucht liegen, hatte ich beim Hochbeet gelernt.
Gibt es weitere Ideen?

Gruß und schönen Abend!
Ralf

P.S. wenn jemand in/um Berlin jemanden kennt, der für "kleines Geld" meine Beton/Fliesen-Terrasse abreißen und mitnehmen möchte, gern ein Kontakt per PN. schmale Zufahrt max 7,5 t, ein normaler 2,5 m LKW passt nicht durch, vielleicht 3-4 m³ Schutt

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hemmi1953

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M.E. könnte die Terrasse für einen 6-Personen-Tisch nebst bequemen Stühlen zu klein sein, v.a. in der 2,50 cm-Ausrichtung. Hinzu kommt, dass sie wohl etwas über das allgemeine Niveau ragen wird, und somit besteht beim Aufstehen vom Tisch eine Absturzgefahr.
 

Ralf.

ww-pappel
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guter Einwand, Christof. ich hatte die aktuelle Terrasse als Muster genommen, sie ist ca. 2,8 m tief. wobei man berücksichtigen muss, dass an der Seite der Laubenwand eine Bank steht, die man nicht wegrückt beim Aufstehen. Deswegen hatte ich 2,5 m Tiefe genommen.
Ich habe Copilot befragt:
  • Länge: Tischlänge (140 cm) + 2 x (60 cm Stuhltiefe + 50 cm BeimAufstehenNachhintenschiebtiefe) = 360 cm
  • Breite: Tischbreite (70 cm) + 2 x (60 cm + 50 cm) = 280 cm
Das ist denn recht komfortabel?
Aber ich messe noch einmal genau nach. Ich habe nun auch Klapplehnstühle, deren Lehne man nach hinten klappen kann, die brauchen mehr Platz. vorher waren es einfache Kunststoffstühle
 
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