Brennholzscheite auftrennen

Scoob_123

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Hallo zusammen,

Ich hab hier einiges an Brennholz in Eiche rumliegen (30cm, gespalten). Spricht irgendetwas dagegen dieses Holz (zumindest teilweise) einem höheren Zweck zuzuführen?
Ich hatte mir zum Beispiel vorgestellt ein paar kurze Kanthölzer daraus zu machen (ca. 5x5x30cm). Die kann man dann entweder verwenden, wenn man mal kleine Hartholzeinlagen braucht, oder zum Beispiel ein Brettchen/Leimholz herstellen, eine Halterung für Fotos, oder einfach Bauklötze für die Kinder.

Zur Verfügung hätte zur ich Bearbeitung eine Tauchsäge mit Schiene, Stichsäge, Japansäge und einen Einhandhobel. Kommt man damit bei Eiche zum Ziel? Macht das Sinn?
Natürlich spielt es hierbei eich eine Rolle etwas mit dem Holz zu üben.

Viele Grüße
Joseph
 

seschmi

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Schau mal die Scheite genauer an: Die werden Trocknungsrisse haben, die vom Stirnende ausgehen. Wenn die Risse von jeder Seite 10cm tief gehen, bleibt in der Mitte ein kurzes, rissfreies Stück. Als Bauklotz noch geeignet, aber halt extrem aufwändig dafür.

Abgesehen davon, dass das extrem viel Aufwand für extrem wenig Ergebnis wird: Du bräuchtest eine Säge für Längsschnitte, also Bandsäge oder Tischkreissäge. Mit der Tauchsäge geht das schlecht, weil Du die nirgends auf den Brocken auflegen kannst.

Der konventionelle Weg ist einfach viel besser: Den Baum komplett in Bohlen schneiden und dann verarbeiten.
 

seschmi

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Und: Obacht mit den Fingern. Solche kleinen Stücke sinnvoll zuzuschneiden braucht nicht nur eine geeignete Säge, man sollte auch wissen, wie es ohne Gefahr geht.
 

Holzrad09

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Ich hab hier einiges an Brennholz in Eiche rumliegen (30cm, gespalten). Spricht irgendetwas dagegen dieses Holz (zumindest teilweise) einem höheren Zweck zuzuführen?
Nöööh.
Aber Ich fürchte nicht mit Deinen Möglichkeiten.
Ich habe das auch schon gemacht, wenn Ich tolle Eiche, Ahorn, Kirsche oder Robiniestücke im Brennholz vorfand, da waren die Scheite aber gut 50cm lang. Ideal wenn man sich vorher mittels Bandsäge und Abrichte eine Bezugsfläche schaffen kann.
Hab hier noch ein Video dazu gefunden.
LG
 

flüsterholz

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Hallo Joseph
Meiner Meinung nach ist das bei deinen Formaten durchaus möglich. Für Staven und Drechselrohlinge habe ich das auch schon praktiziert. Für Staven als Rohlinge für den Bogenbau, ca als Viertelholz gespalten, den Kern entfernt und die Hirnholzenden in Wachs getaucht. Für Drechselrohlinge auch als kurze Halbstämme mit Radien bis ca 10cm, Hirnholz in Wachs getaucht. Viertelholz auch weiter gespalten für Tisch oder Stuhlbeine. Auch Bretter kann man so herstellen.
Die Verarbeitung zu Kanteln ist dann etwas aufwendiger. Mindestens eine plane Seite muss man herstellen, z.B. mit Behauaxt, Flachdechsel, Ziehmesser, Schlichthobel. Danach hast du ja zumindest eine Bezugsfläche und kannst mit Bandsäge, etc weitermachen. Aber die Hirnholzflächen mit Wachs oder ähnlichem versiegeln.
Ein paar kleine Drechselrohlinge habe ich noch hier 20250314_142029.jpg
Gruß Michael
 

Guido_CH

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Als Jugendlicher habe ich das auch gelegentlich gemacht und den väterlichen Brennholzstapel gefleddert.
Das geht nur, wenn man Zeit "im Übermaß" hat, denn effizient wird das nie. Allenfalls für besonders schöne Stücke, die wandern bei mir vorzugsweise dann aber auf die Drechselbank.

Wenn Du das machen willst, sehe ich zwei Varianten:
- mit Maschinen: Abrichthobel, evtl. Bandäge. Keine Tauchsäge / Tischkreissäge.
- mit Handwerkzeugen: eine super Übung. Ich selber war froh, als ich die Übung als erfolgreich (zumindest in meinen Augen) abhaken konnte. Ich werde sie wohl so schnell nicht wiederholen :emoji_wink:
Mit Deiner aktuellen Ausstattung würde ich es nicht machen.
 

Scoob_123

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Ich hab mich direkt nach dem erstellen des Themas mal versucht.
Ich hab ein gut aussehendes Stück mit der Japansäge der Länge nach aufgetrennt (Puuuh:emoji_cold_sweat:). Dan hab ich das Stück mit der Tauchsäge besäumt. Ich habe dafür meine Führungsschiene über höhenverstellbare Bankhaken mit Führungsschienenadapter am MFT befestigt. Das resultierende Holzstück hab ich dann mit meinem (1. und neuen) Hobel auf dem Küchentisch winklig gehobelt und voila - ein wirklich gutes Ergebnis! Viel größere Stücke sind aber wohl aufgrund der mangelnden Schnittiefe der Tauchsäge nicht drin. Allerdings war ich verwundert wie gut sich die Eiche hobeln lässt.
Zugegeben: Zum üben oder wenn man wirklich dringenden Bedarf hat ne coole Sache. Für größere Mengen nein.

image.jpg

Jetzt muss ich nur noch schnell aufräumen.. Hobeln auf dem Küchentisch kommt nicht so gut an :emoji_grin:
 

Guido_CH

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Jetzt holst Du Dir noch einen Nr 4 oder so, dann kriegst Du auch eine echte Eiche gehobelt :emoji_wink:
 

kberg10

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Ich praktiziere das mit 1 m Scheitel. Wenn es mal ein schönes Teil abgibt.
Ansonsten, pass blos auf deine Finger auf.
Bei der Art dürftiger Ausrüstung vergiss es. Es sollten als erster Schritt zwei winkelige plane Fächen angehobelt werden um dann mit einer Bandsäge auftrennen zu können.
 
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Scoob_123

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Da sagt ihr was..peinlich
Ich hab einfach ein Stück Holz aus der Kiste geholt (wo eigentlich hauptsächlich Eiche drin ist) und die Borke war für Buche eigentlich viel zu grob. Beim Hobeln hab ich mir dann nur immer gedacht „Das geht viel zu gut“, „ist Eiche nicht offenporiger?“, „irgendwie riecht es garnicht nach Eiche“.
Daran dass es tatsächlich keine Eiche ist hab ich nicht mehr gedacht
 

seschmi

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Wenn ich so unförmige Stücke zusäge, schraube ich mit zwei Schrauben ein Brett oder Plattenrest an. Dann hat man eine plane Seite und kann auf der Bandsäge ungefährlich eine weitere plane Seite sägen.

Natürlich in einen Teil schrauben, der sowieso wegfällt, und nicht durch die Schrauben sägen.

Wenn eine Seite plan ist, ist der Rest ja kein Problem mehr - dann liegt es sauber auf dem Tisch, und man kann am Anschlag die anderen Seiten zusägen.
 

Martin Graf

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Hallo Joseph,
ich würde mir ein Holz aussuchen, dass keine Äste und einen geraden Faserverlauf hat. Dieses dann mit einem Beil und Holzhammer (Klüpfel, Kunststoffhammer) spalten. Dann wirst du bereits eine relativ ebene Fläche haben, die du dann noch hobeln musst, um eine Referenzfläche herzustellen.
Wenn Du das öfters machst, dann würde ich über die Anschaffung eines Schrupp- und/oder Schlichthobels nachdenken. Gebraucht gibts die recht günstig.
Gruß Martin
 
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