Plexiglas zusägen.

flüsterholz

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Ich bräuchte ein paar neue Zulagen aus Acryl/Plexiglass. Wie und womit könnte man die am besten zusägen/schneiden? Oder ist es sinnvoller, sich die zuschneiden zu lassen. Würde (1.Suchergebnis) 0,27€ für 10×10cm kosten.
Gruß Michael
 

MTrp

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Acrylglas ist sehr unproblematisch zu sägen, z. B. auf der Tischkreissäge mit einem Feinschnittblatt, aber auch eine Stichsäge mit feinem Blatt und sehr wenig Pendelhub ist möglich. Die Schnittkanten kannst Du schleifen und (vermutlich) auch eine Mikrofase anfräsen. Die Kanten werden sehr schön, wenn Du sie mit Hitze (Heißluftgebläse oder Bunsenbrenner) behandelst.
 

McIlroy

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Ja, geht relativ problemlos mit feinem Holz-Sägeblatt an allen üblichen Maschinen. Bei längeren Schnitten kann es passieren, dass bei zu hoher Drehzahl in Kombination mit zu wenig Vorschub das Material an der Schnittkante aufschmilzt. Aber wenn Du in 10x10cm Dimensionen unterwegs bist, wird das kein Problem werden, das ginge auch der Kappsäge in einem Rutsch.
 

McIlroy

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Die Zahnung darf positiv sein, Herstellerempfehlung ist ein Spanwinkel von 0-15°. Hier sind noch mehr Hinweise zu finden: https://www.plexiglas.de/files/plex...richtlinie/311-1-Bearbeiten-von-PLEXIGLAS.pdf

Empfohlen wird außerdem ein Trapez-Flachzahl Sägeblatt, aber es geht meiner Erfahrung nach mit normalen Wechselzahn-Blättern sehr gut. Die Schnittkanten werden halt etwas weniger sauber, aber die wird man sowieso noch "nahbehandeln", wenn sie sichtbar sind und irgendeinen besonderen Qualitätsansruch erfüllen müssen.
 

flüsterholz

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Ginge das auch an einer Bandsäge? Und wenn ja, welches Band?
Edit: ich habe keine sonderlich hohen Ansprüche an die Kanten. Wie gesagt nur Zulagen zum Verleimen. Mir geht es nur darum, dass ich die Leimstelle sehen kann.
 

McIlroy

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Klar, Bandsäge geht auch, ganz normales Holzband. Glaube mein Längsschnittband hat 4 TPI. Bis 3mm reicht sogar anritzen und dann brechen, ähnlich wie beim Glasschneiden.
 

seschmi

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Du musst nur aufpassen: Ist es richtiges Plexiglas (das lässt sich gut sägen), oder etwa so „Bastelglas“ aus dem Baumarkt?

Letzteres wird auch gerne mal als Plexiglas bezeichnet, ist aber oft Polystyrol. Recht spröde und für fast nix zu gebrauchen.

Zulagen könnte man natürlich auch aus anderen Kunststoffen machen, zum Beispiel POM ist sehr gut zu bearbeiten. Nur etwas teuer. Hält aber praktisch ewig.
 

willyy

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auf jeden Fall empfehle ich eine Schutzbrille, die Späne sind eckelhaft und überall.
Auf der Bandsäge würde ich ein feines Blatt nhemen, sonst reißt es evtl. aus. 4 tpi wären mir zu grob, das sind 6mm Zahnabstand
 

flüsterholz

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Du musst nur aufpassen: Ist es richtiges Plexiglas (das lässt sich gut sägen), oder etwa so „Bastelglas“ aus dem Baumarkt?

Letzteres wird auch gerne mal als Plexiglas bezeichnet, ist aber oft Polystyrol. Recht spröde und für fast nix zu gebrauchen.

Zulagen könnte man natürlich auch aus anderen Kunststoffen machen, zum Beispiel POM ist sehr gut zu bearbeiten. Nur etwas teuer. Hält aber praktisch ewig.
Was ist POM? Auch durchsichtig?
 

willyy

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POM ist ein anderer Kunststoff, schlagzäh und schwerer, nicht so wie Plexiglas.
Kenne ich in schwarz und gibt es wohl auch milchig. Durchsichtig ist es nicht.
 

Hoosier

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Plexiglas habe ich schon öfters mit Tauchsäge und Schiene gesägt - ohne Probleme, nur bitte dran denken mit der Drehzahl runter zu gehen
 

yoghurt

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Hallo,
in der Tat, mein Beritt! Schnittgeschwindigkeit runter, Vorschub hoch. Lässt sich ähnlich wie Holz zerspanen, Wärmeentwicklung gilt es zu vermeiden.

POM verkaufe ich in schwarz, natur (weiß) und Ultramarinblau. Letzteres üblicherweise für Maschinen in der Lebensmittelindustrie.

Als Zulage alles so lala. Zwar wird die Oberfläche geschont aber der Druck bleibt punktuell.
 

hlzbt

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Ich hatte unsere Bootsfenster (6mm Polycarbonat, aber identisch in der Bearbeitung) mit der Stichsäge und einem besonderen Sägeblatt bearbeitet, kein Pendelhub!
Enge Radien sind nicht besonders leicht, ich habe dann weitergesägt und für die andere Richtung einen neuen Schnitt angesetzt, also eine Kurve aus "Teilkurven" zusammengesetzt.
Kühlung ist gut, ich weiß nicht mehr, ob ich Wasser oder Spiritus genommen habe.
 

Helibob

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Wie würdest du hier Makrolon einstufen - zu weich, kratzempfindlich und womöglich chemisch angreifbarer oder auch ok?
Mit Makrolon hätte man den Vorteil, daraus Schutzeinrichtungen mit anfertigen zu können - hätte man also nur ein Material auf Halde/in der Werkstatt rumfahrn.
Gruß Matze
 
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yoghurt

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Hallo,
Makrolon (Markenname) heißt jetzt Exolon und ist Polycarbonat. Im Grunde noch weicher als Plexiglas (PMMA) und noch kratzempfindlicher, dafür aber enorm schlagsicher, quasi unkaputtbar. Als Schutzhaube genial.

Wenn es die Funktion einer Zulage ist, den Druck einer Zwinge auf eine größere Fläche zu verteilen, dann ist Polycarbonat ungeeignet.
 

flüsterholz

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Danke für eure Antworten. Ich werde bei Acryl bleiben. Ich benutze die Zulagen in erster Linie für kleine Ausbesserungsarbeiten an Furnieren, um kontrollieren zu können, ob das eingesetzte Furnier nicht verrutscht.
Eine Frage hätte ich noch. Ich würde die Kanten, die dann beim Anpressen auf dem Furnier aufliegen, gerne abrunden, damit keine Abdrücke entstehen. Womit mache ich das am besten? Hitze scheint ja ein Problem zu sein. Von Hand schleifen, oder besser mit einer Feile?
 

yoghurt

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Hallo,
schabend mit der Ziehklinge geht auch sehr gut. So entgraten wir und wenn man weiter macht kann man auch Rundungen anziehen.
 
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