SWR3 Handwerkskunst, Balkon

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Die Kommentare unter dem Video sind ja alle überschwänglich und wohlwollend. Ich bin ehrlich gesagt etwas enttäuscht. Da sind ja Kiloweise Schrauben und Metallverbinder im Einsatz. Ist das heute so üblich? (Ich dachte ja das ist so Baumarktkram für den Hobbyhandwerker.) Keine Holzverbindungen mehr? Letztens habe ich eine Abbundanlage auf Youtube gesehen und fand das eigentlich sehr sympathisch. Keiner hat die Zeit für Schlitze und Zapfen für einen ganzen Dachstuhl oder eben so einen Balkon bzw. will niemand die Zeit bezahlen. Da scheint auf den ersten Blick so eine Anlage genau richtig.

Was sagen die Profis dazu?
 

inselino

ww-robinie
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Bin zwar kein Profi, habe aber zuerst ebenso empfunden. Habe dann aber gemerkt, dass die da ein anderes Konzept verfolgen.
Die haben das mit dem Konstruktiven Holzschutz eben bis ins Extreme durchgespielt. Da gibt es keine einzige Stirnholzfläche, die nicht an der Luft abtrocknen kann, entsprechend auch keine Schlitz/Zapfenverbindungen. Einzige Stelle wären die Geländer wo aber ja auch eben entsprechende Opferstücke so angebracht sind, dass diese eben einfach getauscht werden können.
Wie sehr das alles jetzt das Leben dieses Balkons verlängert sei einmal dahingestellt, aber es ist auf jedenfall sehr konsequent umgesetzt.
 

wostok

ww-esche
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Solche ungeschützten Holzflächen im Außenbereich muss man sich leisten können, in unseren klimatischen Verhältnissen. Schön, dass die Zimmerer dann auch darauf achten, dass es möglichst lange hält. Groß anders als mit Metallverbindern und viel Luft zum Abtrocknen scheint es dann wohl nicht zu gehen.
 

brubu

ww-robinie
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Die Steganschlüsse wurden aber sehr tief eingelassen, das kann auch wieder zu Feuchtigkeitsnestern führen. Wir streichen solche Stellen vor der Montage mit einem öligen Holzschutzmittel, auch wenn dies sicher nicht umweltfreundlich ist. So sind wenigstens die heikelsten Stellen etwas besser geschützt.
 

Kerstenk

ww-robinie
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ich will zur Arbeit selber nichts sagen, aber was mir sofort aufgefallen ist, das Treppengeländer. Sieht gut aus, ist aber schlichtweg eine Katastrophe, ein solches Brett dient nicht zum halten.
Warum ich das schreibe, ich habe mal vor Jahren in einer Wohnung im ersten Stock gewohnt, der Eigentümer, ein Zimmermann, hat von außen eine Treppe angebracht, mit genau so einem Geländer, ganz oben bin ich aus ungeklärtem Grund ausgerutscht (Holzdielen, wohl leicht feucht) und Kopfüber runtergestürzt, der Versuch genau an solchem Geländer mich zu halten, ist gescheitert, mein ganzer rechter Arm auf der Innenseite aufgeschabt. Ich konnte nur verhindern vorwärts aufzuschlagen und habe mich auf den Rücken gedreht und den Rest der 15 Stufen auf dem Rücken runter, waren Stahlgitterstufen. Das ich das unbeschadet überstanden habe, verdanke ich meinem Knochenbau, den mal ein Orthopäde mit dem Worten umschrieb, was will da kaputtgehen.
 
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