Dämmung Steildach

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ich habe ein altes fachwerkhaus bj. ca. 1910.
das obergeschoß ist ausgebaut und hat einen 135 cm hohen drempel (heißt doch so?). die verkleidung der dachschräge ist mit ca. 15 x 15mm großen leisten, die mit abstand aufgenagelt und dann mit einem stroh/lehm oder auch gibs putz verputz worden ist. dann kommt der hohlraum in höhe der dachsparren, dann eine gitterfolie, darauf die lattung und dann die ziegel.
ich möchte dieses dach nun dämmen und habe folgende idee :
die hohlräume zwischen den sparren am unteren abschluß zum gesimsekasten hin mit einem brett verschließen (von außen, pfannen hochnehemen und dann einbauen) und von oben dann entweder mit einer schüttung (?) auffüllen oder mit cellulose ausblasen. frage ist nur : wie ist das mit der dampfsperre? bringt das überhaupt was? was gibt es für andere möglichkeiten?

danke ersteinmal
 

civil engineer

ww-robinie
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Hi,

zuerst solltest Du feststellen, wie es mit der Wasserdampf- Diffusionswiderstandszahl der Unterspannbahn bestellt ist. Erst wenn das zweifelsfrei geklärt ist, läßt sich meiner Meinung nach über die weitere Konstruktion nachdenken.

Gruß
Jochen
 

vespino

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bin jetzt registriert......

ich weiß nicht wie ich diese widerstandszahl ermitteln könnte.
es ist diese einfache gitterfolie aus weißem kunststoff, die einfach unter der lattung aufgebracht wurde. nichts verklebt oder so.

das problem ist einfach, das das dach noch zu gut ist, um es abzudecken.
von innen müßte ich im gesamten obergeschoß die schrägen rausreißen.
gibt es nicht eine einfache möglichkeit dieses dach nachträglich zu dämmen?

wie schon geschrieben, wäre in dem bereich wo das dach ausgebaut ist auch eine schüttung möglich. im nichtausgebauten teil ist die sache natürlich erheblich einfacher.

danke
 

Red-Rabbit

ww-ahorn
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Hi du
Das ist eine Sache für einen Fachmann. Mal eben Dämmung ins Dach stopfen kann gewaltig in die Hose gehen.....
Die warme Wasserdampfgesättigte Luft kann durch die Decke im Obergeschoss in die Dämmung wandern. Dort kühlt die Luft aus, und kann den Wasserdampf nicht mehr halten, er kondensiert aus. Durch die Folie nach Aussen kann auch keine Feuchtigkeit entweichen. Die nasse Dämmung hat einen schlechteren Dämmwert und der Vorgang verschnellert sich noch. Schimmel fängt an zu wachsen, und kann auch die Dachkonstruktion gefährden.
Kann passieren, muss aber nicht.....


Gruß Jörg
 

menneken

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Im Zweifelsfall IMMER eine Dampfsperren einbauen. Also keinen Rotz wie diese Klimamembranen. Die funktionieren nur, wenn die Unterspannbahn und der gesamte Dachaufbau darauf abgestimmt ist.
Einfach eine Folie mit einem sd-Wert>100m einbauen. Die ist dann dampfdicht, lässt also so gut wie keinen Wasserdampf durch. Damit bekommst du keine Probleme.
Nicht zu unterschätzen ist aber die Ausführung. Es müssen unbedingt ALLE Nähte, Stöße und Ränder luftdicht ausgeführt werden. Selbst das kleinste Löchlein (und sein es von einer Tackerklammer) vermindert die Dämmfähigkeit.
 

hutch

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wow wow wow. DA wär ich Vorsichtig.
Einfach eine Schüttung? Stell die Frage mal im Zimmererforum da gibts Zimmererratschläge von Zimmerern. Also Leuten die damit täglich zu tun haben.


mfg Hutch
 

menneken

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Um mal den Kommentar von Hutch aufzunehmen:
Blas bloß keine Dämmung oder Schüttung rein. Ohne ne Dampfsperre bringt das garnix.
Wenn du das Dach richtig und nachhaltig dämmen willst, wirst du nicht drumrumkommen innen KOMPLETT ne Dampfsperre reinzuziehen.
 

hutch

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Ganz so einfach wie du dir das vorstellst geht das leider nicht Unregistriert. Der Architekt hat schon recht, das ganze system mußt du von innen dicht bekommen und dazu ist es notwendig Folie anzubringen. und diese mit spezeillen Klebeband verkleben. Dazu mußt du aller wahrscheinlichkeit nach die Innenverkleidung abnehmen müssen. Dann kannste auch stein- oder glaswolle nehmen, ist preiswerter, und zwischen die Sparren packen. Aber vergiss bitte nicht die Lüftung, gerade im Dachbereich sammelt sich der wasserdampf und kondensiert dort. eventuell mußt du dir überlegen wie du das kondenswasser ableitest wenns zu arg wird. zwischen folie und innenwand muß luft sein damits nich schimmelt also lattung drunter. und nicht vergessen keine löcher durch die folie auch später beim regal anbringen nicht, am besten eine installationebene von 6cm für Steckdosen lichtschalter usw mit einplanen.vergiss keine stelle zu dämmen sonst haste eine wärmebrücke wo sich das kondensat ganz gern absetzt.
Ist nicht ganz einfach
aber du schafst das.
nur mut.

Ps.: am besten du lässt dir das nochmal von nem Architekten erläutern.

hutch
 

menneken

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Jetzt spielen wir uns schon gegenseitig die Bälle zu :emoji_grin:
Im Prinzip nix zu ergänzen, außer dass im beheizten Bereich nicht zwingend eine Luftschicht zwischen Dampfsperre und Innenbekleidung sein muss, da Wasserdampf erst bei unter 8°C kondensiert und ausfällt. Trotzdem hat hutch indirekt recht, da in der Regel eine Installationsebene eingezogen wird. Allerding wird diese Ebene dann auch ausgedämmt.
Dieser Aspekt ist aber absolut nebensächlich, das es ja um ein bestehendes Dach im Altbau geht. Wichtig ist "nur" eine absolut luftdichte Ausführung der Dampfsperre.
Nur so als kleiner Tip am Rande: Aus Gründen der Robustheit (war ein unausgebauter Spitzboden der als Lagerraum genutzt werden sollte) haben wir auch schon dünne Teichfolie verbaut. Wenn man an der hängen bleibt reißt sie nicht so schnell ein.
 

hutch

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Hallo noch mal Unregistriert
Sag bist du der Selbe der auch einen Fußboden ausgleichen will, in seinem 1910 erbauten Fachwerkhaus? Haste dir ja ne Menge Arbeit vorgenommen, wenns so ist.
 

garfilius

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@menneken
Klimamembranen allein bringen in diesem Fall wirklich nichts, aber warum sind die pauschal Rotz?

@vespino
Wenn Du Deckung, Lattung und Unterspannbahn belassen willst, solltest Du die verwendete Bahn uns deren sd-Wert identifizieren. Hersteller und Typ sollten aufgedruckt sein, Mußt halt mal ein paar Ziegel hochnehmen und suchen.
Die Aktion Dampfbremse innen hat m. E. nur Sinn, wenn das vollflächig und ohne Löcher erfolgt; auch dort, wo jetzt Trennwände ans Dach stoßen! Und das wird ein Heidenaufwand!
Die Idee mit der Schüttung rettet vielleicht die Schüttung vorm Kondensat, aber nicht die Dachbalken. Da könnte/wird es dann unbeobachtet vor sich hin modern.

Gruß
Gero
 

hutch

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"Die Idee mit der Schüttung rettet vielleicht die Schüttung vorm Kondensat, aber nicht die Dachbalken."

????? Kannst du mir das erklären.

mfg HUtch
 

vespino

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ja, genau....ich hab die zwei baustellen...einmal dach dämmen und einmal fußboden ausgleichen.....
 

vespino

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also soweit ich das hier verstanden habe, wird wohl kein weg drum herum gehen, die gesamte innenverkleidung zu entfernen und dann vernünftig wieder aufzubauen.......
ich seh schon, da kommt ein haufen arbeit auf mich zu. wenn will ich es auch vernünftig machen.

frage ist immernoch, was das beste ist.......
glaswolle? steinwolle? celullose? hanf?

kann mir jemand was zu den kosten sagen?
 

hutch

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Glaswolle dürfte wohl am günstigsten sein, ist zwar nicht unbedingt standesgemäß aber günstig, schnell, einfach zu verarbeiten und problemlos in der Anschaffung, achja und läßt sich, denk ich, am besten transportieren.

mfg hutch

Achso zu deinem anderen "Faden" ich würd immer (OS:emoji_sunglasses:Platten mit Nut und Feder nehmen und verleimen
damits nicht knarrt. Denn glaub mir früher oder später fangen die Diehlen an zu knarren und dann machen die dich verrückt.
Und ne Ausgleichsschüttung, alle 2m ne leiste in Waage und mit dem Richtscheid abziehen, Folie nicht vergesse(drunter)und OSB-Platten, abschleifen ,versiegeln sieht gut aus.

mfg hutch
 

hutch

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An garfilius
Menneken sagt ja nicht das die pauschal Rotz sind, er meint nur, das das gesamte Dach darauf abgestimmt sein muß. Denn stell dir vor die Klimamembran lässt den Wasserdampf raus, und der Kondensiert dann zB:an der Unterspannbahn(in dem Fall Gitterfolie). Da ist die Dämmung ruckzuck durch.

mfg hutch
 

vespino

ww-pappel
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ich werd mich wieder melden, wenn ich weiß was die unterspannbahn für eine kennung hat. dann könnt ihr mir wahrscheinlich besser sagen, was ich für einen aufbau nehmen soll.

danke ersteinmal für die guten tipps.
 

menneken

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Im Zweifelsfall IMMER eine Dampfsperren einbauen. Also keinen Rotz wie diese Klimamembranen. Die funktionieren nur, wenn die Unterspannbahn und der gesamte Dachaufbau darauf abgestimmt ist.
Hab die Antwort eigentlich schon gegeben, oder?
Zudem sind sie horror teuer. Einfache Dampfsperren kosten nichtmal 1/4
 

garfilius

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@hutch

das Kondensat fällt irgendwo in der Dämmebene an. Da befinden sich auch die Balken, die ja beim reinen Einschütten nicht irgendwie geschützt werden können. Eine Perlite- oder Blähtonschüttung kann feucht werden, der macht das nichts aus (siehe semiramis), aber den Holzbalken dürfte die Dauerbefeuchtung nicht bekommen. Vor allem rotten die Balken dann an Stellen, die man nicht kontrollieren kann.

Gruß
Gero
 

hutch

ww-esche
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Ja eben zb an Holzbalken wird kondensiert oder auch an der Unterspannbahn, oder in der Dämmung. Na da haste dir die Frage doch selbst beantwortet warum die Membrane Rotz ist, bei nicht abgestimmten Dachstuhlaufbau.

mfg hutch
 

Daniel_W

ww-birke
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Nastätten
tach jetz geb ich auch noch mal bissl senf dazu.

also glas- oder steinwolle: eigentlich egal, beides ist scheisse zu verarbeiten
hanf: ist gut für allgemeines klimaverhalten, allerdings teurer als obig genannten, bekommt man aber auch zuschüsse, wenn man´s verarbeitet
und die schüttung: tja hab ich keine erfahrungen mit, aber da brauchst du wohl auch noch "fachleute" für die über nötige einblasanlage verfügen oder leihen, naja wie auch immer

und allgemein würd ich ja mal sagen frach noch mal bei dachdecker´s und zimmermänner´s nach.

und bei der dämmung solltest du auch mal drauf achten ob du dich da vielleicht nach der wärmeschutzverordung richtest.

soviel ma dazu.

vielleicht hab ich ja jetz was doppelt erwähnt, aber ich wollt nich jeden beitrag kompl. lesen und habs halt nur mal überflogen

mfg daniel
 

garfilius

ww-robinie
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@hutch
vielleicht solltest Du Dich mal informieren, wie eine Klimamembran funktioniert (funktionieren sollte), eh Du hier solchen Käse erzählst, dass die Membran den Wasserdampf (woher auch immer der kommen soll, das ist Luftfeuchtigkeit und kein Dampf) rausläßt(das tut sie nämlich nach innen), und dann kondensiert er Deiner Meinung nach an der außenliegenden Unterspannbahn.
Mich mit einer solchen geballte Halbbildung auseinanderzusetzen, dafür ist mir die Zeit zu schade.
Ich kann Sinn und Unsinn einer Klimamembran einschätzen und auch das Risiko von Kondensat an tragenden Bauteilen.

Hier paßt mal wieder das Zitat: Wir leben alle unter demselben Himmel, aber wir haben nicht alle denselben Horizont.

Diskussion beendet
Gero
 

menneken

ww-nussbaum
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Mach mal langsam

Jetzt komm mal wieder runter. Du bist sicher auch nicht allwissend, oder?
Wenn du jemanden ans Bein pissen willst, dann nimm mich, da ich ja schließlich die Klimamembran als Rotz bezeichnet habe, oder?
Fakt ist doch folgendes: Klimamembranen funktionieren nur, wenn der KOMPLETTE Dachaufbau darauf abgestimmt ist. Hier bringt eine also nichts.
Das hutch als Zimmerermeister nicht das umfassende, bauphysikalische Hintergrundwissen hat, dürfte doch klar sein. Dafür gibt es doch Bauphysiker oder uns Architekten.:emoji_grin:
 

hutch

ww-esche
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Schon das Garfilius mit dieser Diskussion endlich aufhört.
Wasserdampf, Luftfeuchtigkeit, feuchte Luft usw. nach unserem Bauphysikdozenten alles das Selbe, was durch atmen, schwitzen, kochen, baden usw entsteht.
Hier nochmal eine Adresse wer wie was woher Wasserdampf.
Die Funktion der Klimamembran VARIO KM / VARIO KM Duplex
Ich weiß wie eine Klimamembran funktioniert.
In unsrer Firma lassen wir trotzdem min.1cm Luft zwischen Dämmung und Schalung (oS:emoji_sunglasses:, Folie. Weil eine 100% Dichtheit nur theoretisch funzt, und sogar isover schreibt das das es nicht 100% Wasserdampfdichtigkeit gibt.
Und wer schon mal gesehen hat wie manch Trockenbauer oder Häuslebauer gedämmt hat versteht schon was ich meine.
Soviel von mir. Ich wollte es eigentlich als PN schicken, aber als Dummkopf lass ich mich öffentlich nicht gern hinstellen.

mfg hutch
 
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