Reparatur Druckluft-Kompressor: Tipps und Hilfe

Komihaxu

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Hallo!

Mir ist ein kleiner Werkstattkompressor zugelaufen (Kaeser Economy 3, von 1982).

Der Vorbesitzer hat erfolglos an den Ventilen herumgepfuscht.

Hier mal eine kleine Hilfe für jene, die ähnliche Probleme haben.

Was tut er?
- Motor läuft ganz normal, Kompressor füllt sich und schaltet bei ca 10 bar ab. Soweit okay.
- Wird jetzt der Strom abgestellt und die Luft komplett verbraucht, passiert garnix besonderes.
- Muss der Motor aber nochmal anlaufen (weil man etwas Luft verbraucht hat), dann brummt er kurz, dann springt die Sicherung raus.

Wie kommt das?
Die Leitung nach dem Zylinder muss entlüftet werden, wenn der Kompressor mit Pumpen fertig ist. Ansonsten muss der Motor aus dem Stand gegen eine unter Druck stehende Leitung anlaufen. Das kann er nicht. Die Sicherung fliegt.

Was stimmt am Kompressor also nicht?
Ein Kompressor hat mindestens 3 wichtige Ventile.
1. Sicherheitsventil: Öffnet nur im absoluten Notfall, wenn der Druckschalter nicht funktioniert und den Motor nicht abschaltet. Bevor der Kessel explodiert, öffnet dieses Ventil. Sonst ist es nie in Gebrauch. Ihr erkennt es daran, dass es verplombt ist, machmal steht auch TÜV drauf.

2. Rückschlagventil: Wenn der Tank voll ist, soll die Luft da drin bleiben und nicht wieder über den Motorkolben entweichen können. Das Rückschlagventil macht diesen Rückweg zu, sobald im Tank ein größerer Druck herrscht als auf der Leitung vom Kolben zum Tank. Dieses Ventil ist oft mal verdreckt, dann pfeift der Kompressor aus dem Schalldämpfer und wird langsam von selbst leer. Es kann recht einfach selbst aufgeschraubt und gereinigt werden. Ist eine Sache von 5 Minuten.
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3. Entlastungsventil:
Wie oben beschrieben, muss die Leitung entleert werden, sobald der Kompressor mit Tank füllen fertig ist. Ein ordentlich funktionierender Kompressor zischt einmal kurz laut, nachdem dem Motor ausgegangen ist. Tut er das nicht, funktioniert das Entlastungsventil nicht. Beim Nachbefüllen wird der Motor sich schwer tun mit Anlaufen, vielleicht fliegt sogar eine Sicherung, bzw. der Motorschutzschalter an dem schwarzen Kasten am Kompressor.
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Was war an meinem Kompressor kaputt?
Zuerst ging wohl das Rückschlagventil kaputt. Dadurch pfeift ständig Luft unterhalb durch das Entlastungsventil ab, zum Teil auch durch den Luftfilter.
Irgend ein "Spezialist" :mad: hat darauf hin eine Schraube in die Abblasöffnung vom Entlastungsventil gedreht. Scheinbar konnte er damit leben, dass öfter mal die Sicherung fliegt, wenn der Kompi nochmal einschaltet.
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Was habe ich bisher gemacht?
An meinem Kompi hat sich der Dichtgummi im Rückschlagventil komplett verabschiedet, vielleicht hat ihn auch jemand rausgenommen. Habe versucht, ein passendes Gummi zu finden und es einzusetzen. Funktioniert bisher nicht ordentlich.
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Vielleicht hat jemand einen Kompressor mit ähnlichem, alten Ventil und könnte mal ein Foto machen, wie es richtig gehört. Bisher konnte ich genau dieses Ventil als Ersatzteil nicht finden. Neuere Kompressoren haben das Teil als Eckventil und es ist auch einfacher aufgebaut. Da ist dieses Messingteil gar nicht drin, nur ein Gummistöpsel, der von einer Feder runtergedrückt wird.

Das Entlastungsventil konnte ich aber wieder richten. Nicht nur war es so verdreckt, dass die Kugel sich nicht bewegen konnte. Nein, jemand hatte es auch falsch zusammengebaut. :mad::mad::mad:
Die Bedienungsanleitung von Kaeser zeigt zum Glück, wie es richtig gehört.

Quelle der Zeichnungen:
Bedienungsanleitung der Firma Kaeser
https://www.filcom-technik.de/media...er_Kompressor_Betriebsanleitung_Premium_D.pdf
 

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uli2003

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Ich habe zwei so kleine Kaeser Kompressoren. Kann morgen gerne mal nachsehen.

Grüße
Uli
 

Komihaxu

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Update:
Ich habe mir aus weicherem Gummi eine Dichtung selber geschnitten. Sie schaut 1-2 mm über den Rand des Messingteils auf dem letzten Bild rüber.

Jetzt hält der Kompressor seinen Druck auch wieder über mehrere Tage (!) aufrecht!
 

Uetzwurschd

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Hallo Leute,
mein Vater hat uns einen Kaeser Kompressor Economy 3 hinterlassen, der ebenfalls das Baujahr 1982 (gleiches Baujahr wie ich) hat.
Als ich den Kompressor anmachte passierte nix... Der Propeller/Elektromotor war fest und durch einige Handbewegungen konnte ich den Kompressor wieder zum laufen bringen (nachdem ich mir einen neuen Kondensator zugelegt hatte, an dem es aber nicht lag und den Motor auseinander genommen habe, was auch nicht das Problem war)...

Nun lief er, blies aber konstant Luft ab, sodass ich mich bei Condor und bei Kaeser umgehört habe. Mein Vater hatte das Loch (in dem dort oben im Bild "Schraube falsch, Öffnung muss frei abblasen können") zugeklebt. Dass das nicht ganz korrekt sein kann habe ich mir gedacht und eben die Firmen mit Bildern angeschrieben. Schnell hatte sich herausgestellt, dass es wohl am Rückschlagventil hängen musste.

Das war auch tatsächlich kaputt. Das Gummi war hart und die Schraube, die das Gummi an dem Ventilkegel hält, lag unten in der Leitung. Auch war der Ventilkegel verformt. Kurzum habe ich bei Kaeser das Wartungskit für das Rückschlagventil bestellt und gleich noch einen Dichtungssatz, da die Papierdichtungen nach 36 Jahren und dem Aufmachen des Motors entsprechend gerissen sind.

Also alles gewechselt, angemacht und festgestellt, dass alles soweit läuft, aber das Ausgleichs- und Entlastungsventil immer noch abbläst und zwar so ca. bis 4 / 5 bar. Danach ist es dicht. Auch das AEV hatte ich gereinigt und oben las ich von einer Kugel. Die hatte ich in meinem AEV nicht gefunden (weil ich auch nicht weiß, was mein Vater damit angestellt hatte...) und mir ein neues bestellt, welches ich gestern eingebaut habe.

In freudiger Erwartung habe ich den Kompressor nun gestern angemacht und er läuft soweit ganz gut, nur das komische ist, dass das AEV nach wie vor abbläst bis ca. 4 / 5 bar. Nun schließe ich daraus, dass es weder am Rückschlagventil, noch am Ausgleichs- und Entlastungsventil liegen kann.

Ist es vielleicht normal, dass der Kompressor bzw. das AEV bis zu diesem Druck abbläst?
Was könnte, sofern dies nicht normal ist, noch die Ursache für das Problem sein?!
Das Manometer "zittert" auch ganz schön...
Die Membran im Druckschalter scheint aus meiner Sicht OK zu sein. Hatte ich auch auf. Könnte es mit dem Druckschalter zu tun haben?


Ich habe nun bereits weit über 100 EUR (AEV: 20 EUR, Rückschlagventil und Dichtungssatz: EUR 70, Öl: EUR 15, Kondensator: EUR 30 etc.) in einen über 35 Jahre alten Kompressor investiert und würde ihn doch gerne wieder richtig zum laufen bringen... Auch, weil er meinem Vater gehörte und die 10 bar auch ab und an mal benötigt werden.

Den Druck hält er nicht komplett... Nach einen Tag hat er rd. 1 bar verloren. Das kann aber auch daran liegen, dass ich nun die Verschraubungen so oft bereits gelöst habe... Habe zwar mit Teflonband gearbeitet, weiß aber nicht, ob dies so "glücklich" ist. Vielleicht kann sich jemand von Euch auch noch dem Thema "Dichtigkeit" im Zusammenhang mit Teflonband widmen.

Eine Frage stellt sich mir noch: Wie lange braucht denn der Kompressor in etwa um die 10 bar Druck zu erreichen? Hier fehlt mir überhaupt eine Idee... Auch wird der Motorblock ganz schön heiß, wenn er läuft. Also so, dass ihn nicht mehr als 2 Sekunden mit der Hand berühren kann.

Ich danke euch bereits im Voraus und freue mich über die Antworten. Danken möchte ich aber auch für den tollen Beitrag. Denn ohne den wäre ich erst gar nicht so weit gekommen.

Gruß
Michael
 
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uli2003

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Meine blasen beim verdichten auch bis ca 4bar ab. Das ist also wohl so gewollt.

Wie lange der 3er bis zum erreichen von 10 bar braucht weiß ich nicht, Volumen und Förderleistung sind doch bekannt?
Würde aus dem Stehgreif ca 45 Sekunden sagen. Da täuscht man sich aber schnell.

1 bar Druckverlust am Tag dürfte zu vernachlässigen sein bei der Kesselgröße.
Das ist ja schon beim Schlauchanstecken weg.
 

Uetzwurschd

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Hi uli2003,
vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich habe mir nun Tangit Dichtungsfaden gekauft und werde die Stellen damit nochmal abdichten. Vielleicht ist der Druckverlust dann (noch) geringer. Aber ja, Du hast Recht. 1 bar ist sicherlich zu verschmerzen :emoji_wink:

Nach der Formel Behältervolumen × (Einschaltdruck ./. Ausschaltdruck) / Liefermenge des Kompressors, also 40 Liter × 10 bar / 260 Liter pro Minute käme ich auf etwa 1,5 Minuten. Das werde ich nachher mal noch ausprobieren. Wenn das dann so passt, bin ich glücklich :emoji_wink:

Kann jemand vielleicht noch was zur Hitzeentwicklung und dem "zitternden" Manometer sagen?!

Vielen Dank und viele Grüße
Michael
 

sda

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zitterndes Manometer ist in Ordnung, ein Einzylinder vibriert doch ordentlich.
Temperatur: vorsichtig gesagt dürfte das in Ordnung gehen. Mein Arbeitskollege meint dass seiner (im Glashaus) 140°C schafft . Er hat die letzten 20 Jahre aber nie nachgemessen. Wenn du auf Nummer sicher gehen willst wirst du ihn aufschrauben und reinsehen müssen wie es um den Block steht. Hast du ein IR-Thermometer, oder was anderes zum messen?
Druckverlust: wenn man viel herumschraubt ist das schon normal. Abhilfe ist es nochmal und besser zu machen. Leichter gesagt als getan.
 

forsbert

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Hallo ,
ich habe ein Problem mit meinem schon in die Jahre gekommenen tragbaren Luftkompressor.
Als Bezeichnung steht auf dem Kompressor aufgedruckt: ABAC SpA Portat OL 200 Family (1998)

Zum Problem:
seit vielen Jahren hat er Anlaufschwierigkeiten die immer stärker werden. Gebaucht wird der Kompressor nur kurzzeitig für Reifen oder Hauswasser-Vorratsbehälter auf Betriebsdruck auf zu pumpen was ca. 1-3 Minuten dauern kann. Ich denke das er mit seinem Alter von ca. 20 Jahren, wenige 1-2 Stunden gesamte Betriebszeit hat.
Im warmen Zustand (wenn er denn schon mal gelaufen ist) springt er an, ohne das was bemängelt werden kann.
Aber im kalten Zustand vor ca. 10 Jahren gab es die ersten probleme. Erst so nach 1-2 Sekunden Anlaufzeit hatte er die volle Umdrehung erreicht. Dieser Zustand hatte sich dann in den Folgejahren so verlängert, das er ca. 10 Sekunden brauchte, bis er die volle Umdrehungen hatte. Daraufhin habe ich den Kondensator gewechselt und leider hat sich nichts verändert. Der Fehler war trotz weiterem zerlegen bis hin zum Kolben von mir als Laie nicht zu finden.
In der Zwischenzeit bei normaler Raumtemperatur von ca. 20°C schalte ich den Kompressor ein, entlaste das Drucksystem durch öffnen der Blaspistole und warte bis er die erste und zweite und dritte usw. Umdrehung macht. Für diese 3 Umdrehungen braucht er mittlerweile schon fast 10 Sekunden. Weiter eingeschaltet kommt er dann sehr langsam mit steigender Umdrehungszahl auf Touren. Aber hierzu braucht er ca. 1-2 Minuten bis er auf volle Umdrehung läuft. Es tut mir weh, wenn ich bedenke das irgendwo die entstehende Hitze verbleiben muss.

Wer kann mir eine Hilfestellung geben, woran es liegen kann?
 

Orgelbauer

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Moin Forsbert,
hast Du mal den Motor -ohne Alles- per Hand gedreht ? Es klingt nach festen/ festsitzenden Lagern. (Kugellagern)
So sich das Fett über die Jahre verfestigt hat - paßt es mit Deiner Beschreibung von Temperatur.
 

forsbert

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Hallo Klaus,
Danke für deine Antwort.
leider bin ich mir nicht mehr so sicher ob ich den Motor per Hand gedreht hatte. es liegen schon fast 10 Jahre zurück.
Wenn das die einzige logische Möglichkeit ist, das die Schwergängigkeit verursachen kann im kalten Zustand, dann werde ich den Kompressor wohl noch mal auseinander nehmen.

Gruß Bert
 
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