Runder Tisch ohne Drechselbank / Drechseln ohne Drechselbank

Sägenbremser

ww-robinie
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Machbar wäre es auch ohne eine etwas grössere Drechselbank, ob das wirklich
sinnvoll wäre, wage ich etwa zu bezweifeln.

Die Unter/Oberteile und der Tulpenförmige Stützteller sehen schon nach einer
Drechselarbeit aus, der schlanke, ausgearbeitete Standfuss scheint eingezapft
zu sein. Ob die Platte/Fuss jetzt aus segmentierten, oder blockverleimten Holz
erstellt wurde, ist auf dem kleinen Bild nicht zu erkennen.

Natürlich lassen sich runde Formen auch auf der Kreissäge formen, selbst tiefe
Auskehlungen können so gemacht werden, das bekannteste Beispiel sind tief
ausgekehlte Treppenkrümmlinge. Ob das bei solch einem Tischchen ein Mittel
zum Zweck sein kann, das entscheidest du.

Ein solcher Tisch ließe sich auch als roh verleimtes Teil herstellen um es danach
mit Säge und Beitel in die gewünschte Form zu bringen. Wäre ein engagiertes
Vorhaben, aber unter dem Einsatz von Raspel/Feile schon möglich.

Bin sehr gespannt auf die ersten Bilder und wünsche dir viel Erfolg, Harald
 

harris

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Vielen Dank für die ausführliche Auskunft!

Mit Segmenten meine ich, dass es scheint, dass der Tisch aus der Platte, einem Adapterstück, der Säule, einem 2. Adapterstück und dem Fuß besteht. Jedenfalls sieht man es so auf anderen Bildern:

http://www.gazina.de/images/product_images/original_images/beistelltisch_zeitraum_turntable_couch_2_l.jpg

Also klar zu sein scheint, dass man eine solche Platte mit der Oberfräse hinbekommt. Dafür gibt's ja diverse Anleitungen (zum Fräse einer kreisrunden Platte)
 

Keilzink

ww-robinie
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... zwischen Tischplatte und Fussplatte ist das auf einer Drehbank entstanden, das scheint klar zu sein. Schliesslich heisst das Teil ja auch "Turntable" - also "Drehbank".

Und um diese Qualität bei dem Fuss zu erreichen, muss man ein sehr guter Drechsler sein - meiner Meinung nach. Ich mach das jetzt seit 2 Jahren, aber an sowas würde ich mich noch lange nicht herantrauen. Vor allem nicht mit wertvollem Holz ...

Andreas
 

harris

ww-esche
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Ich plane, den Tisch aus 5 Teilen zusammenzusetzen:

Tischplatte
|||
Adapterplatte zur Säule
|||
Säule
|||
Adapterplatte zur Bodenplatte
|||
Bodeplatte

Die Säule habe ich mir als Rundling anfertigen lassen und möchte eine selbst gebaute 'Router Lathe' darauf anwenden.

Ich überlege gerade, wie ich die Teile zusammenfüge und tendieren auch nach Foren-Lektüre zu Gewindestangen / Schrauben + Rampamuffen.

Etwa möchte ich Bodenplatte, Adapter und Säule von unten mit einer kräftige Schraube verbinden, evtl. noch mit weiteren Schrauben oder Dübeln, die die Teile paarweise verbinden.
 

Spreisel

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Wie wäre es mit:

...einer mittig angeordneten Einschlagmutter, die einfach von hinten/oben! in die Adapterplatte eingesetzt wird. Die Säule bekommt sodann eine Gewindestange oder eine Stockschraube. Säule und Adapterplatte können fest verschraubt werden, wobei die Verbindung Muffe-Holz auf Druck nicht auf Zug belastet wird. Kann die Muffe auch besser leiden...

ZITAT: "Ich plane, den Tisch aus 5 Teilen zusammenzusetzen:

Tischplatte
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Adapterplatte zur Säule
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Säule
|||
Adapterplatte zur Bodenplatte
|||
Bodeplatte"
 

harris

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Wie wäre es mit:

...einer mittig angeordneten Einschlagmutter, die einfach von hinten/oben! in die Adapterplatte eingesetzt wird. Die Säule bekommt sodann eine Gewindestange oder eine Stockschraube. Säule und Adapterplatte können fest verschraubt werden, wobei die Verbindung Muffe-Holz auf Druck nicht auf Zug belastet wird. Kann die Muffe auch besser leiden...

ZITAT: "Ich plane, den Tisch aus 5 Teilen zusammenzusetzen:

Tischplatte
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Adapterplatte zur Säule
|||
Säule
|||
Adapterplatte zur Bodenplatte
|||
Bodeplatte"

Hmm. Mein Plan im Detail: Die obere Adapterplatte ist aus Alu. Sie hat mittig 4 Löcher, die von oben angesenkt sind. In der Säule sitzen 4 entsprechende Muffen. Die Adapterplatte wird an der Säule festgeschraubt. Die Platte hat weiter 4 Löcher am Rand von unten angesenkt, durch die sie von unten an die Tischplatte angeschraubt wird.
 

Spreisel

ww-fichte
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Wenn die Adapterplatte aus Metall ist, ist es noch einfacher.

In die Säule schraubst Du oben und unten Stockschrauben.

Eine Seite Holzschraube die andere Seite Maschinengewinde:

Stockschraube ? Wikipedia

In die Adapterplatte - die man auch als Flansch bezeichnen könnte - kannst Du nun ein Gewinde Schneiden und die Säule direkt anschrauben. Die Verbindung ist dann belastbar. Du wirst Dir keine Gedanken machen müssen, dass die Stockschraube aus dem Hirnholz ausreißt. Bei Tischbeinen ist diese Konstruktion absoluter Usus - sogar beim Möbelhaus mit dem Elch. Bei den Muffen bin ich mir an dieser Stelle nicht so sicher.

Übrigens: Wandhängende WC und Stützklappgriffe werden damit an Trockenbauwänden befestigt, hinter denen zur Verstärkung nur kleine Multiplexplatten sitzen. Zwei Stockschrauben müssen dabei mehreren Hundert Kilo x Hebelwirkung wiederstehen.
 

harris

ww-esche
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Wenn die Adapterplatte aus Metall ist, ist es noch einfacher.

In die Säule schraubst Du oben und unten Stockschrauben.

Eine Seite Holzschraube die andere Seite Maschinengewinde:

Stockschraube ? Wikipedia

In die Adapterplatte - die man auch als Flansch bezeichnen könnte - kannst Du nun ein Gewinde Schneiden und die Säule direkt anschrauben. Die Verbindung ist dann belastbar. Du wirst Dir keine Gedanken machen müssen, dass die Stockschraube aus dem Hirnholz ausreißt. Bei Tischbeinen ist diese Konstruktion absoluter Usus - sogar beim Möbelhaus mit dem Elch. Bei den Muffen bin ich mir an dieser Stelle nicht so sicher.

Übrigens: Wandhängende WC und Stützklappgriffe werden damit an Trockenbauwänden befestigt, hinter denen zur Verstärkung nur kleine Multiplexplatten sitzen. Zwei Stockschrauben müssen dabei mehreren Hundert Kilo x Hebelwirkung wiederstehen.

Ich bin schon ein wenig auf meinen Plan abonniert, da ich die Löcher für die Muffen schon gebohrt habe. Ich lese was von 40 mm Holzschraubenlänge bei Stockschrauben.
Das ist natürlich deutlich mehr als die 12 mm. Problem bei mir ist, dass ich eigentlich nur eine zentrale Schraube verwenden könnte, da außen in dieser Tiefe die Säule verschlankt werden soll.
 

Fiamingu

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Hallo Harris,
stelle doch bitte deine bilder direkt ins Forum.
Der Hoster nervt. Zum anschauen möchte er
mir ein Programm aufschwatzen. Ich hätte schon
gerne die Bilder deines Tisches gesehen.
 

harris

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Hallo Harris,
stelle doch bitte deine bilder direkt ins Forum.
Der Hoster nervt. Zum anschauen möchte er
mir ein Programm aufschwatzen. Ich hätte schon
gerne die Bilder deines Tisches gesehen.

Da läuft bei *Dir* was falsch. Da kommt zwar ne Werbeseite, aber zum Betrachten braucht es kein Programm.
 

harris

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Bilder sind allerdings auch garnicht so gut, merke ich grad. hahaha.
 

Snekker

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Kann man alles mit der Tischkreissäge erledigen, wenn man weiß wie.:emoji_grin::emoji_grin:
 

raziausdud

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Auch von mir ein Kompliment. Zur Vorrichtung und zum gelungenen Tisch.

(Nun hast Du ja doch eine Drechselbank benutzt - im Prinzip ...:emoji_wink: )

Rainer
 

dascello

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Mit ein wenig Modifikation (an die Rotation des Werkstücks gekoppelter mechanischer Vortrieb) ließen sich so auch gedrehte, also spiralige Säulen fräsen.

Au Mann, ich krieg schwitzende Hände.....

gruß

Michael
 

harris

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Vielen Dank!

In der Situation wurde das Werkstück recht schnell von einer Bohrmaschine gedreht.

Für eine Kopplung müsste man den Schlitten mit einer Kugelgewindespindel versehen (weiterer Schritt Richtung CNC :emoji_slight_smile: ) und die dann mit der Welle mittels Getriebe koppeln, was andere schon gemacht haben (siehe youtube).

Ich bin auf dem Weg, einen Baukasten von CNC-Elementen zusammenzuschaffen, mit dem schon einiges geht. Das aktuelle Projekt ist eine Erweiterung zu einem Horizontalfrästisch. Die Rüstzeiten sind beträchtlich, aber für Einzelprojekte ist das sehr OK.
 
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