Strukturieren von Pinie ( Weichholz )

jepetto

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Moin, moin
mein erster Beitrag hier im Forum und gleich eine Frage!
Um Pinie zu strukturieren nimmt man gewöhnlich eine Drahrbürtse.
Harte und weiche Jahrresringe treten dabei hervor und ergeben die typische Bürstenstruktur.
Ich suche eine Bürste die so harte Drähte hat, daß sie nicht der Struktur des Holzes folgt, sondern nur der Führungsrichtung der Maschine!
Das heißt der Besatz der Bürste muss sehr hart und kurz sein!
Diese strukturierte Oberfkläche wird angeschliffen, gekalt und mit gefärbtem Klarlack endbehandelt.
Ist momentan sehr aktuell und kommt aus den südländischen Regionen.
Hat hier jemand Erfahrung mit dieser Oberflächengastaltung bzw. eine Idee wie die Bürste genau auszusehen hat (könnte) und zu beziehen ist.
Die Farbgestaltung ist hier nicht das Problem sondern die Untergrundstruktur!

mfG jepetto
 

carsten

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Hallo

also von einer deratigen Oberflächenstrukturierung hab ich noch nix gehört.
Wie du zu Anfang richtig bemerkt hast wird beim Bürsten die unterschiedliche Härte von Früh- und Spätholz genutzt. Aber hier wird bewußt in Faserrichtung gebürstet. Man versucht zwar immer wieder mal auch quer zu bürsten (hab ich zumindest) aber das gab nie eine schöne Oberfläche. Je nach Holz und Härte der Bürste gab es sogar Absplitterungen.
Wenn ich mit einer harten Bürste quer zur Faser bürste gbt das doch Riefen und Kratzer wie wenn ich mit groben Schleifpapier quer zur Faser schleife, auch bei einem anschließenden Anschleifen einer solchen Fläche kann ich mir nicht vorstellen das das in irgendeiner Weise zu einer nutzbaren Oberfläche führt.
Sollte es eien solche Oberfläche wirklich geben würde ich mir sowas gerne mal ansehen. Haste evtl. ein Bild ?
 

Josef Ries

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Hallo,
handelt es sich vieleicht um diese Art Struktur?
Da wird vorgebürstet und mit einer Kunststoffbürste geglättet, je nach dem wie die Maschine eingestellt ist fällt die Struktur aus.
Die Walzenbürsten gibt es auch für Tischfräsen.
 

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jepetto

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Hallo Carsten,
Bild habe ich leider keins!
Diese Möbel gigt es in vielen Möbelhäusern unter "Pinie gekalt" oder "Mediterran" etc.
Diese Art der Strukturierung dient dazu minderwertiges Holz als Trägeplatte zu verwenden und trotzdem ein Massivholzmöbel zu verkaufen!
Durch die strikte Vorgabe der Struktur hast du einen "homogenen" Untergrund ( keine Äste, kein farbiges Kernholz etc.) Eine weiche Bürste würde diese Holzteile anders strukturiern. Darauf kann dann mit der weißen Paste und dem gefärbten Lack ein von hellbeige bis braune Farbstruktur erreicht werden. Die weitere Vorgehensweise ist wie bei der normal gekalkten Oberfläche.
Paste oder Kalk einarbeiten, Spitzen anschleifen bis das Holz leicht zum Vorschein kommt und farbig ablackieren.
Kannelierungen und Profile werden bei diesen Möbeln mit , wie soll ich sagen, Zahnfräsern erstellt. Das Profilmesser hat kein geschliffene sondern gezahnte Schneide. Solche Fräser werden auch auf CNC-Maschinen zur Bearbeitung von Hartholzteilen im Treppenbau verwendet.

@ Saarländer
Genau das meine ich nicht!
Stell dir vor du würdest viel kleine Nägel in ein Holzbrett treiben und auf der Unterseit 1-2mm rausgucken lassen . Dieses Brett schnurgerade über eine Holzplatte ziehen.
 

michael

cheffe
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Gemeint sind Oberflächen wie die von der Firma:
chalet-moebel.de
Da sind tatsächlich nicht die weichen Jahresringe gebürstet sondern kleine feine unregelmäßige Riefen eingearbeitet, die schon in Maserrichtung verlaufen aber nicht der Maserung entsprechen. Sieht mehr aus wie eine Nagelwalze.

Ich habe das mal mit einer Messingbürste und danach mit einer Kunststoffbürste von Makita , so eine wie Josef meint, ausprobiert. Der Effekt kommt so nicht zustande. Ist also was anderes.
Das Thema interessiert auch mich sehr.
Also wenn jemand so eine Bürste kennt her mit den Infos. Danke.
 

jepetto

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@ Michael,
jepp du hast es erfasst!
Der Trick bei dieser Oberfläche ist die Strukturgebung.
Im Streiflicht kannst du genau erkennen das z.B Tischplatten durch eine Breitbandmaschine mit eben diesen Nagel- oder Stahldrahtbürsten geschoben worden sind! Einige sogar mit oszillierender Richtung.
So eine Bürste kann man sich bestimmt anfertigen lassen, alles eine Kostenfrage!Nur wie lang und dick müssen die Drähte sein damit sie nicht mehr den Jahresringen folgen.
Vorerst hoffe ich ein kleines Exemplar zu Testzwecken zu finden.
 

Josef Ries

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Hallo,
ich denke eher dass die Riefen gehobelt oder gefräst sind, kommt auch darauf an in welchem Land gefertigt wird.
In Frankreich habe ich eine Art Abrichte mit Profilmessern in einer Möbelfertigung gesehen, aus Spanien importiert, da würde bei uns die BG die kosmische Umlaufbahn erreichen und mit dem Teil wäre das machbar.
Eine Möglichkeit wäre der Elektrohandhobel mit entsprechenden Messern.
 

michael

cheffe
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So, habe doch noch ein altes Foto gefunden, wo man die Oberfläche recht gut erkennt.
pinie_gebuerstet.jpg
http://www.woodworker.de/photopost/showphoto.php/photo/45

wir haben so was ähnliches dann versucht nachzumachen, ist auch ganz gut geglückt (siehe hier:
schrank_orginal.jpg
http://www.woodworker.de/photopost/showphoto.php/photo/44 ), farblich OK aber diese Struktur haben wir nicht hingekriegt.
 

jepetto

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Hallo Michael,
genau diese Struktur.
Gerade durchgezogen mit leicht oszillierendem (zick-zack)Muster.
OK, das Zick-Zack kann man weglassen
Ich denke das sollte hinzukriegen sein!
Wie habt ihr denn die Oberfläche, von der Farbgebung her, hinbekommen?

Gruß Rainer
 

ssk

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Hallo zusammen

Ich habe früher in einem Betrieb gearbeitet
für Eckbank, Tisch und Stuhlherstellung.

Hierbei mußten wir in den Stuhlstollen die aus Buche waren
eine "Eichestrucktur" einarbeiten.

Dies geschah jedoch auf einfachste Art:
Es war ein Handwerkzeug mit einem Griff
und mehreren Stahlrädchen vorne.

Stellt Euch das Werkzeug vor mit dem der Pizzabäcker sine fertige Pizza durchschneidet.
Dieses Schneidrad wird an der Außenkontur immer wieder für einige mm
unterbrochen. Setzt man nun mehrere solche Räder auf eine Achse, erhält man das besagte Werkzeug.
Mit diesem "radelt" man einfach über die Oberfläche, und schon hat man die gewünschte Porenstrucktur.


mfg
Thomas
 

michael

cheffe
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Moin, frohe Ostern alle gehabt zu haben.

@Jepetto
den genauen Ablauf von damals habe ich hier beschrieben:
http://www.tischlertipp.de/forum_2.3/upload/showpost.php?p=2079&postcount=6 ich habe damals versucht mit der Paste eine Struktur zu bekommen.
Mit der "neuen" Methode musst du das ganze wahrscheinlich modifizieren.
Der Zweihorn Lack Ton "sand hell" passt ganz gut.

@Thomas
Danke, das hört sich doch schon mal sehr hilfreich an.
Auf in die nächste Haushaltsabteilung und mal schauen was man da so umbauen kann.
 

jepetto

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'nabend,
für alle die es interessiert!
Für die gesuchte Oberfläche ( Bilder von Chaletmöbel und Danke an Michael für die freundliche Bereitstellung) habe ich zwei Möglichkeiten herausgefunden!
Ich habe von einem Möbelhaus einige Musterstücke von verschiedenen Herstellern bekommen!
Mir ist aufgefallen das es zwei Mustertypen gibt!
1. Jeder Tischler kennt das, scharten im Dickenhobelmesser.
Man stelle sich vor ich schicke ein Nagelbrett durch die Dickte und mit diesen Messern wir dann die Pinienoberfläche erstellt !
2. Ich habe es mit Bürsten von 0,5mm Drahtstärke versucht. Die Drähte folgen immer noch den Jahresringen.
Dann habe ich 11mm Klammern durch eine 10er Platte geschossen und diese dann parallel mit bestimmtem Druck zur Faser geführt!
Zusammenfassend ist die Struktur nur mit Stahlspitzen oder ähnlichem zu bewerkstelligen.
Oder einfach auf die iberische Halbinsel fahren und es sich zeigen lassen :emoji_grin:
 

quebonito

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Kann mir jemand sagen wo man Pinienholz beziehen kann in Deutschland ?
Ich möchte ein Regal bauen.
Besten Dank.
Gruss Quebonito
 

quebonito

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Pinienholz Lieferanten in Deutschland

Lieber Jepetto,
weisst Du vielleicht wo man Pinienholz beziehen kann in Deutschland, vielleicht in der Nähe von Konstanz am Bodensee ?
Besten Dank für einen Bescheid.
Gruss Quebonito

jepetto schrieb:
Moin, moin
mein erster Beitrag hier im Forum und gleich eine Frage!
Um Pinie zu strukturieren nimmt man gewöhnlich eine Drahrbürtse.
Harte und weiche Jahrresringe treten dabei hervor und ergeben die typische Bürstenstruktur.
Ich suche eine Bürste die so harte Drähte hat, daß sie nicht der Struktur des Holzes folgt, sondern nur der Führungsrichtung der Maschine!
Das heißt der Besatz der Bürste muss sehr hart und kurz sein!
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Hat hier jemand Erfahrung mit dieser Oberflächengastaltung bzw. eine Idee wie die Bürste genau auszusehen hat (könnte) und zu beziehen ist.
Die Farbgestaltung ist hier nicht das Problem sondern die Untergrundstruktur!

mfG jepetto
 

dr.rakete

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erst links dann rechts
Hallo Michael, Entschuldigung daß ich noch einmal diesen Uralttread hervorkrame aber könntest Du mir bitte Deine Vorgehensweise bei u.g. Schrank hinsichtlich Struktur- und Farbgebung Schritt für Schritt erläutern? In einem anderen Tread hast Du geschrieben erst kalken dann bürsten. Das kann ich gar nicht so richtig glauben. Danke.

So, habe doch noch ein altes Foto gefunden, wo man die Oberfläche recht gut erkennt.
pinie_gebuerstet.jpg
Message - Photos

wir haben so was ähnliches dann versucht nachzumachen, ist auch ganz gut geglückt (siehe hier:
schrank_orginal.jpg
Message - Photos ), farblich OK aber diese Struktur haben wir nicht hingekriegt.
 
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