Äste und Risse füllen, stabilisieren, spachteln

willyy

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Hallo,

was nehmt ihr zum Auffüllen von Astlöchern, bzw. zum stabilisieren oder kitten von Rissen?
Und wie beeinträchtigt das die spätere Oberflächenbehandlung ?
Sowas wie hier.
Ast_1.jpg

Ast_2.jpg
Das ist einmal Vorder und Rückseite von einem Buchenbrett.
Ich will nicht immer alle Schadstellen rausschneiden, sondern evtl. auch mal zur Geltung bringen.

Grüße
Thomas
 

PrimaNoctis

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Ich nehm Resto-Kitt (SuFu liefert dazu viel), gerade bei Hölzern ohne große Poren wie Buche und Ahorn sehr angenehm. Bei anderen Hölzern wie Eiche und Esche klebe ich Krepp auch mal ab. Aus den Poren raus bekommst du das sonst kaum. Für solche Fälle wie oben ideal, ggf. in 2 Durchgängen. Eine Pumpflasche mit Wasser ist praktisch, wenn man auf einem Brettchen eine Farbe anmischt.

Vorteile: Billig, einfach, wasserlöslich, mischbar, einkomponentig
Oberfläche: Problemfrei
 

carsten

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Hallo

kleine Risse fülle ich auch gern mit Hartwachs. Lose Reste lassen sich gut mit Druckluft rausschießen. alternativ mit einem kleinen Bohrer zwischen zwei Fingern drehend als minifräse missbrauchen ( Dremel geht natürlich auch) .
Hartwachs in einem sehr dunklen Braun oder auch schwarz. Manchmal auch sehr dunkel rotbraun.
 

Clemens J.

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Schleifstaub vom entsprechenden Holz anmischen mit Nitrolack, bis es eine leicht zähe Konsistenz ergibt. Damit die Fehlstellen auffüllen. Wenn es tief ist, kann es sein dass nachgearbeitet werden muss, da es etwas einfällt. Oder so, dass es erhöht übersteht. Tags darauf dann ebenschleifen.

Gruß Clemens
 

netsupervisor

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Kommt drauf an, was du vor hast.
Wenn wasserlösliche Klarlacke verwendet werden sollen, scheidet Restokitt fast aus, es gibt eine 2k Variante. Ansonsten nehm ich im sichtbaren Bereich Restokitt, was ich manchmal farblich auch einfach so mische, wie ich es brauche. Trocknet schnell, lässt sich gut schleifen und nimmt auch Öl ziemlich identisch zum Umgebungsholz auf.

Vorteil ist auch, man kann es da wieder rauswaschen, wo es zB nicht hinsollte (schwarze Paste in helle Schadstellen).
 

Andi74

ww-buche
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Ich habe kürzlich Leinos Holzspachtel in Pulverform ausprobiert. Der Vorteil, das Pulver ist unbegrenzt lagerbar, die benötigte Menge wird einfach vor Gebrauch mit Wasser angerührt.
 

ChrisOL

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Ich geb Restokit auch noch eine Stimme. Das lässt sich gut mit einem Spachtel in Löcher drücken. Trocknen lassen, drüber schleifen, fertig.
 

Ed-o-mat

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Ich nehme je nach Verwendung:

Epoxidharz: bei Möbeln und größeren Sachen, wenn man gut abdichten kann. Vorteil: Hohe Festigkeit, füllt wirklich jede Ecke, gut schleifbar, viele Farben, Metallic etc. Nachteile: eher nicht für Schneidbretter oder ähnliches, zerkratzt schnell, hohe Oberflächengüte bedeutet viel schleifen. Endet gerne mal in Sauerei... Poröses oder saugendes Holz zuvor versiegeln.

Heißkleber in verschiedenen Farben. Sehr einfach, sehr schnell. Gut für Risse und kleinere Defekte. Ziemlich günstig im Vergleich zu Epoxidharz. Nachteil: deutlich geringere Festigkeit, kann man nicht sinnvoll schleifen.

Holzspachtel: gerne für Risse mittlerer Größe, gibt es in vielen Farben, meist Holztöne. Gut überschleifbar. Bei großen Korrekturen tendiert der Spachtel bei mir zu reißen. Poren sollten vor allem bei Akzentspachtel verschlossen werden.

Sekundenkleber: gibt es in transparent, schwarz oder mit Schleifstaub vermischt. Was noch auf meiner Liste steht ist Messingstaub... Sehr schnell , sehr einfach. Für kleine Defekte aus meiner Sicht perfekt. Gut schleifbar. Bei größeren Defekten kanns problematisch werden.
 

skae

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Ich nehme von Adler den Polyfeinspachtel, ein 2k Zeugs in schwarz. Ist in 5 Minuten ausgetrocknet und kann dann einfach wie Holz geschliffen werden.
Aber vorsichtig damit umgehen bei Hölzern wie Eiche (grobporig), da ist das ein ziemliches geschleife um die Poren wieder frei zu bekommen.
Aber die Aststellen bei dir könnte ich mir gut einfach unbehandelt vorstellen. Ist halt eine Sache des Geschmacks. Zum Putzen verwende ich einfach einem Stechbeitel.
 

fahe

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Mindestens eine Variante fehlt noch: Auszinnen.

Habe ich einmal gemacht, aber das Stück ist längst verschenkt und Fotos machen war früher auch nicht so angesagt, wie heute, wo Leute selbst ordinäre Schnitzel auf Insta und Co. posten. :emoji_wink:

Auszinnen würde ich natürlich nicht jeden Riss oder jedes Astloch. Bei einer einzelnen "Anomalie", die man betonen will, fand ich das aber ganz schick. War meiner schwachen Erinnerung nach übrigens auch eine Anregung, die ich hier von Ottmar mitnahm.

Wichtig fürs Auszinnen: hinterscheiden, also Riss/Fehlstelle etwas konisch erweitern, damit sich das Metall "festkrallen" kann. Und natürlich kein flussmittelhaltiges Lötzinn verwenden. Ein Zinnbecher vom Flohmarkt war damals ein billiger Lieferant für Reinzinn.
 

Ilex

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moin,
eigentlich wie Ingo. Habe mit MS Speziallösung "Knetholz" experimentiert die ich mit Schleifstaub desselben Stück Holz angerührt habe.
Nach dem Schleifen im Rohzustand vom Farbton sehr gut, nach dem Ölen erheblich dunkler. Was ja wenn man die Stelle hervorheben will nix aussagt.
Mit Messing aus Feilenspänen und Epoxyt Glasklar hatte ich mal vor gut 25 Jahren Risse gefüllt. Das schien mir aber schnell wieder dunkler zu werden bzw. wie angelaufen auszusehen (graue Erinnerung) also dieser nice Metalleffekt war nicht lang anhaltend.
Ob ich da was falsch gemacht habe oder das mit dem damals verwendeten Epoxy oder Öl zusammenhing, kann ich nicht sagen.
Die damals damit behandelten Treppenstufen sind heute für mich nicht mehr zugänglich.
Bei diesen Metalleffekten würde ich aber vorher Langzeitproben mit unterschiedlichen Oberflächenmitteln empfehlen.
Bei all diesen Methoden sollte man auch bedenken dass je größer die Fehlstelle ist, desto besser muß die Flankenhaftung und die Elastizität der Füllmasse sein, damits lange gut aussieht.
 

PrimaNoctis

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Hallo,

Ich weiß nun nicht, wie es bei euch beim Essen so zu geht.
Das untere Bild ist von unserem Esstisch, so seit 3 Jahren in täglicher Benutzung.

Gruß

Ingo
Für sich selber kann man das durchaus machen. Erlaubt ist, was gefällt und funktioniert.
Stellen wir uns aber vor, ein Kunde kauft ein Möbel - Äste und Risse sind erlaubt und abgesprochen, ob klein oder groß. Ich gehe davon aus, dass ungespachtelte Äste beidseitig nicht der Anspruch sind und somit das Risiko einer Reklamation ungemein höher ist.

Ich habe übrigens für 1750€ brutto mal einen 200x100cm Kufentisch aus EI im Küchenstudio gesehen. Da gingen Risse bzw. Astausbrüche ungelogen 25-30mm ins Holz rein. Das sah graußig aus und war sicher der Gewinnmaximierung geschuldet, weil Arbeitsschritte gespart wurden. Es gibt also auch gewerbliche Anbieter, die sowas fertigen und verkaufen. Man kann hier allerdings argumentieren, dass der Kunde das ja vor dem Kauf genau sieht, anders als beim Schreiner.

@willyy Hast du dich schon für eine der ca. 1 Dutzend Methoden entschieden? :emoji_grin: Da ist schon echt viel dabei. Notfalls härtet glaube ich auch ein Kaugummi aus. :emoji_wink::emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:
 

Hoosier

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dumme Frage: kann das Ausspachteln mit 2K oder ähnlichem vor dem Hobeln gemacht werden oder ist das nix für die Hobelmesser?
 

Microberlinia

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Ich fülle eigentlich nur noch mit Epoxidharz Risse, Löcher und Kavitäten auf. Ziel ist für mich das Holz so gut es geht zu stabilisieren.

Stark rissige Bretter fransen an den Enden nicht weiter aus wenn alles mit Harz verklebt ist. Inlays sind optisch nicht so meins.

Hier ein Beispiel für eine einfache Ablage im Essbereich für selten genutzte Küchengeräte. Das hatte ich als letztes gemacht, alle Risse sind klar!! ausgeharzt. Bei Eiche werden die fast schwarz, das finde ich sehr angenehm.
 

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