"Überseehölzer"

Woodmaster23

ww-ahorn
Registriert
19. Juni 2023
Beiträge
134
Ort
Nürnberg
Ich möchte hier mal gerne eure Meinungen zu dem Thema Tropenholz/Überseeholz/Urwaldholz/Plantagenholz hören.

Nachdem wir (Freundin und Ich) unseren Esstisch austauschen wollten (Sie) und dieser kurz darauf auf Kleinanzeigen gut wegging war der nächste Schritt ins Möbelhaus um der Frau mal verschiedene Designs und Hölzer in Natura und groß zu zeigen.

Dort fiel mir auf wieviele Akazien und Mango "Billigtische und Billigmöbel" dort rumstanden und wie sehr das doch im Trend zu seien scheint.

Auch wir (Sie) hatte sich für einen aus Akazie entschieden und wollte den gleich mitnehmen, aber ganz so überstürzt wollte ich die Sache nicht angehen, da ich beim Thema Tropenholz doch eher bisschen zurück haltend bin.

- Wie seht ihr das?

- Legen eure Kunden da großen Wert drauf nicht mit solchen Hölzern bedient zu werden oder eben gerade schon?

- Wenn ihr solche Hölzer verwendet/kauft besteht ihr dann auf den Herkunftsnachweis und in wie weit kann man sich damit das Ökologische Gewissen beruhigen?


p.s.: Bei uns wurde es auch ein Akazienesstisch, allerdings gebraucht von Kleinanzeigen, ob es das besser macht? :emoji_thinking:
 

hlzbt

ww-esche
Registriert
1. Dezember 2021
Beiträge
441
Ort
irgendwo
Ist kompliziert, Herkunftsnachweise werden auch mal gefaked. Ob es nun besser ist, statt nachhaltiger (!) Holzwirtschaft das Geschäftsmodell der Länder darauf umzustellen, Touris durch die Region zu führen oder veganes Zeuchs (außer Holz) da zu ernten, weiß ich nicht. Leider ist das nicht immer wirklich transparent.
Es gibt ganz gute Ansätze, Tropenhölzer nachhaltig(er) zu bewirtschaften. Z.B. wurden jahrelang bei Griffbrettern von Musikinstrumenten Ebenholzgriffbretter eingesetzt, die neben den technischen Eigenschaften auch makellos schwarz sein sollten. Das erkennt man aber erst nach dem Einschlag:-/ Hier hat Taylor, ein recht großer US-Hersteller von Akustikgitarren, auch die Nutzung von "gestreiftem" Ebenholz hoffähig gemacht. Das sind jetzt im Vergleich zu Gartenmöbeln nicht die Mengen, aber ein guter Ansatz.
Gebrauchte Möbel machen es auf jeden Fall besser, reduzieren sie ja nicht nur den Ressourcenverbrauch, sondern zeigen auch einen nachhaltigen Umgang mit dem Holz auf. Zumal alte Hölzer oft langsamer und besser gewachsen sind, als neuere Plantagenhölzer. Alte Tropenholzmöbel verheizen, um sie durch hippe Upcycling-Möbel aus Pressspan und PET zu ersetzen, scheint mir der falsche Weg...
 

Mitglied 59145

Gäste
Komplexes Thema.
Für mich ist relativ deutlich klar, dass ein Transport über weite Strecken von unwichtigen Dingen ein großer Teil unseres Problems ist.

Auch vegane Ernährung ist kein Problem, Viehfutter ist da das Thema. Veganismus mit dem Schutz von Urwäldern in einem Satz ist einfach kompletter Humbug.

Gebraucht wäre einfach mein Geschmack das einzige Hindernis. Dinge länger zu benutzen ist eine gute Kösung und wahrscheinlich der einzige Fall wo ich auch auf Tropenholz zurück greifen würde.

Es gibt sicher Anwendungen wo das einfach die beste Lösung ist, die Mengen sind aber nicht das Problem.

Wie gesagt muss es nichtmal eine stark dezimierte Art sein um das ganze für mich auszuschließen.
 

weissbuche

ww-robinie
Registriert
7. Februar 2010
Beiträge
2.181
Ort
29549 Bad Bevensen
Je nach dem Grad der Korruption der jeweiligen Regierungen und Behörden, wird immer noch Wald in Südamerika, Afrika und Asien abgeholzt um bei uns Dinge herzustellen, die oft eine ganz kurze Nutzungszeit haben. Und bei uns verrotten tonnenweise schöne Stämme im Wald, die entweder gekauft und nicht abgeholt wurden oder nicht verkauft werden konnten. Und alle paar Jahre gibt es eine neue Modeholzart. Jetzt muß es Mango sein, dann wieder eine andere Art, die gerade vorhanden ist. Wenn es schon exotische Holzarten sein müssen, kann man doch furnieren, aber nein, es muß ja massiv sein. Und alle paar Jahre natürlich auch neue Möbel, wird ja sonst langweilig. Die Einstellung beim Konsum muß sich ändern, sonst ändert sich an der Tropenholzproblematik nichts und die Lungen dieser Erde gehen kaputt.
 

Mitglied 59145

Gäste
Die Tropenholzproblematik gibt es auch in Europa. Urwälder werden auch hier niedergemacht. Häufig ist Eichenleimholz davon betroffen.

Glaube bales Thema .
 

Mitglied 59145

Gäste
Schon klar, da geht es hauptsächlich um Eiche. Das Problem ist aber identisch.

Auch klar, dass Eiche nicht in Brasilien wächst.
 
Oben Unten