Überteuertes Werkzeug

horn300

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Hallo,

ich möchte hier einmal darauf aufmerksam machen, dass die Preis-Politik renomierter deutscher Hersteller von Elektrowerkzeugen illegal ist.

So wurde es heute im benachbarten thread https://www.woodworker.de/forum/festool-maschinen-direkt-beim-fachhaendler-ueber-ebay-kaufen-t48625.html wieder einmal als selbstverständlich hingenommen, dass kein Händler mehr als 3% Skonto auf Festool-Produkte gibt - weil er sonst nämlich vom Hersteller nicht mehr beliefert wird.

Die Hersteller (Mafell verhält sich ähnlich) schalten damit den Wettbewerb auf der Handelsebene aus. Das nennt man im Wettbewerbsrecht "vertikale Preisabsprachen" und die sind verboten.

Hatte dazu vor einiger Zeit mal beim Bundeskartellamt nachgefragt und folgende Antwort bekommen:
"Das Problem vertikaler Preisabsprachen des Unternehmens Festool wurde bereits von anderer Seite an uns herangetragen. Anfang des Jahres haben wir diesbezüglich die Firma Festool angeschrieben, um sie auf das Verbot vertikaler Preisabsprachen hinzuweisen.
Es ist interessant, wenn auch unerfreulich, zu hören, dass das Unternehmen scheinbar trotzdem an dieser Praxis der Preisbindung festhält. Es wäre hilfreich für uns, wenn Sie ihre Erfahrungen mit Festool für die Beschlussabteilung einmal schriftlich festhalten könnten und uns jenen Bericht sowie ggf. vorhandene Beweisunterlagen (z.B. Verträge, Schreiben, E-Mails, Gesprächs-/Telefonprotokolle) zusenden würden. Das Az. des entsprechenden Verfahrens lautet B5-20/10. Haben Sie entsprechende Erfahrungen noch mit anderen Unternehmen der Branche gemacht? Ein entsprechender Hinweis wäre ebenfalls interessant für uns."

Eine formlose Mitteilung an das Bundeskartellamt unter o.g. Aktenzeichen dürfte nicht ohne Wirkung bleiben.

Damit diese hervorragenden Werkzeuge in Zukunft nur noch teuer, aber nicht mehr überteuert sind.

In diesem Sinne

Matze
 

heiko-rech

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Hallo Matze,

ich finde die Preispolitik von Festool und Mafell eigentlich fairer, als vieles andere. Jeder bezahlt für das gleiche Produkt auch das gleiche Geld. Was soll daran falsch sein. Wenn ich höre, dass jemand für das gleiche Produkt viel weniger bezahlt, fühle ich mich als Kunde doch über den Tisch gezogen.

Bücher und Zeitschriften kosten auch überall das gleiche, Zigaretten ebenfalls. Da regt sich keiner auf. Wenn ich bei Feinkost Albrecht Schokolade kaufe, kostet die im Nachbarort, im Albrecht genausoviel.

In meinen Augen macht es keinen Sinn, für das gleiche Produkt unterschiedliche Preise zu verlangen.

Darüber hinaus ist die Auswahl an E-Werkzegen groß genug. Keiner wird gezwungen Produkte dieser Firmen zu kaufen.

Gruß

Heiko
 

Airborne

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Darüber hinaus ist die Auswahl an E-Werkzegen groß genug. Keiner wird gezwungen Produkte dieser Firmen zu kaufen.

a020.gif
Dem kann ich mich nur anschließen. Ich habe kein einziges Stück der Firma im Haus - und lebe sehr gut damit.

Gruß
Torsten
 

uli2003

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Dennoch sollte Angebot und Nachfrage den Preis gestalten. Preisabsprachen, Gebietsschutz und dieser ganze Krempel haben in einer freien Marktwirtschaft nichts verloren.
Da gebe ich Matze recht.

Grüße
Uli
 

heiko-rech

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Hallo,
Dennoch sollte Angebot und Nachfrage den Preis gestalten.
Da stimme ich dir vollkommen zu.
Preisabsprachen, Gebietsschutz und dieser ganze Krempel haben in einer freien Marktwirtschaft nichts verloren.
Erklär das mal der Post, die auch überall für Briefe das gleiche Porto verlangt.

Ich bleibe dabei, wenn ein Hersteller seinen Händlern entsprechende Vorgaben macht, ist das eine Sache zwischen Händler und Hersteller. Auch die Händler werden sicherlich nicht dazu gezwungen Festool oder Mafell zu verkaufen.

Sieh es doch mal positiv, bei diesem Marken brauchst du dir den Stress mit Preisvergleichen erst garnicht zu machen. Spart ne Menge Zeit.

Gruß

Heiko
 

GertG

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Jetzt mal ganz im Ernst:

Was würde die Konsequenz sein, wenn auch bei Festo und Mafell sich unter die Billigstanbieter via Internet mischen würden?
Kein halbes Jahr, dann gehen da die Lichter aus.
Preislich werden die nie an Schinascheiß rankommen, gekauft würden die Maschinen aber auch nicht mehr, weils bei Tchibo immer noch ein bischen billiger geht.

Kein Händler, ob Holz, Foto oder Audio, stellt sich heute noch irgendwas ins Ladenregal, daß irgendwelche Geizgeil-Jäger über eine Suchmaschine 30% billiger bekommen.

Von daher betet auf den Knien zu Festo und Mafell, daß sie das System, das der einzige Garant für Qualität, Preisstabilität und Greifbarkeit im Fachhandel ist, beibehalten.
Sonst gibts bald nur noch gelbe Palettenware.

Wie man mit einer solchen Misch-Politik eine alte und renommierte Marke an die Wand fahren kann, sieht man ja bei Metabo.

@Matze
Kauf doch was anderes, wenn Dir nicht gefällt, daß gutes Werkzeug gutes Geld kostet.
Die Baumärkte sind voll mit buntem Zeugs.
 

gleiter

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Ganz ehrlich gesagt ist es mir herzlich egal ob es "vertikale Preisabsprachen" gibt.

Fact ist: Die Geräte von Festool sind Spitzenware, Einige habe ich seit 20 Jahren im harten täglichen Einsatz. Und FALLS mal was defekt geht gibt es auch für die älteren Geräte vollen Support.

DAS zählt!

Beispiel: Bevor ich den Rotex entdeckt habe, hatte ich einen Excenterschleifer eines Mitanbieters in Verwendung, und zwar dessen "Profireihe". Auch nicht gerade zum Schnäppchenpreis erhältlich war jedes Jahr eine neue Maschine fällig. In der Reparaturannahme hat es jedes Mal lapidar geheißen: "Wegschmeissen, Rep. lohnt nicht mehr."

Den Rotex habe ich sicher schon seit 10 oder mehr Jahren im Einsatz, vor zwei Jahren war dann ein neues Getriebe fällig...

Von daher relativiert sich das Argument "überteuert" auch sehr schnell.

Sollen sie doch ihre Maschinen überteuert verkaufen oder keinen Rabatt geben (na und?), Hauptsache die Qualität bleibt erhalten.

Gruß, André.
 

Georg L.

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Wenn diese mittlerweile seit ca. 10 Jahren von Festool (und mittlerweile auch von Mafell)praktizierte Methode illegal wäre, wäre sie von diversen Gerichten schon längst gekippt worden.
Bei anderen Marken, wie Bosch grün, ist es ja auch so, egal ob ich in den "billigen" Baumarkt oder zum "teuren" Fachhändler gehe, immer bezahle ich für das gleiche Produkt auch den gleichen Preis. Der Hersteller gibt eine unverbindliche Preisempfehlung an und alle übernehmen sie.
 

Heimkino

ww-ahorn
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Moin moin,

ich empfinde an der Preispolitik von Festool garnichts verwerfliches. Sie liefern immer ein mindestens gutes Produkt mit einem exellenten Service. Dann gibt es noch dehren "Treuebonus-System" und gut ist.

Nun muss leder nur noch für die richtige Wahl treffen und gut ist.


Ich bin mir auch sicher, wenn diese Stabilität fällt, fällt auch die Qualität.



only my 2 Cent

Werner
PS: ich kaufe auch nicht Festoolprodukte
 

steigerwälder

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ich hab werkzeuge von festool, dewalt, makita, fein, elu, bosch blau usw. auch ich finde die preispolitik von festool in ordnung. wenn der service und die qualität so stark ist wie bei festool zahl ich das gern.
 

horn300

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Guten Morgen Zusammen,

mir liegt es fern, die Qualität dieser Werkzeuge in Frage zu stellen. Im Gegenteil, auch ich bin ein großer Fan davon. Und dieses Marktsegment wird immer seine Nachfrage finden.

Nichts desto weniger sind Preisabsprachen - auch in Form einer Drohung, die Belieferung des Händlers auszusetzen - gesetzeswidrig
(meine Korrespondenz mit dem Kartellamt ist schon authentisch).

Vertikale Preisabsprachen werden z.B. im Lebensmittelbereich strengstens geahndet, das geht ab und zu durch die Presse. Bin selber in diesr Branche tätig. Ja, es hat mich auch gewundert, dass dies offenbar seit Jahren bei Werkzeugen geduldet wird. Und ja, staatliche Preisbindungen gibt es noch bei Büchern und bei Brief-Dienstleistungen.

Wenn der Wettbewerb auf der Handelsstufe sichergestellt ist, bedeutet das nicht, dass die Hersteller gleich den Bach runter gehen. Sie finden schließlich auch zu aktuellen Preisen Abnehmer. Über vertikale Preisabsprache können sie jedoch Monopol-Gewinne einstreichen - die Absatzmenge ist niedriger und die Preise höher als bei freiem Spiel der Kräfte. Und Monopolgewinne werden in einer sozialen Marktwirtschaft niemandem zugestanden.

Heiko, wie war das Leben in der DDR doch herrlich. Man war vollständig von der Last befreit, Preise zu vergleichen. Außerdem war das Angebot so schön überschaubar.

Nichts für ungut, aber ich bin ehrlich gesagt schon etwas erschüttert davon, mit welcher Selbstverständlichkeit diese Umstände hier gut geheißen werden.

Grüße
Matze
 

lallalla

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Ehrlich gesagt, muss ich hier Matze vollkommen Recht geben. Ich habe selbst mehrere Produkte von Festool und Mafell im Einsatz und die Preispolitik hat mich jedesmal beim Kauf gestört.

Egal welche Preisabsprachen (Vertikal oder Horizontal) sind nicht hinnehmbar. An der Tankstelle regt sich ja auch jeder auf.

Gruß

Thomas
 

Meisterpaul

ww-buche
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die Konsequenz ist doch das der "kleine" Maschinenhändler vor Ort dann nichts mehr verkauft und zu macht! Denn dann gibt es ja die Internet Versender die alles superbillig liefern.
Aber ich habe dann keine Beratung mehr und Ich kann die Maschinen nicht mehr anfassen oder ausprobieren.

Dadurch verschwinden immer mehr kleine Maschinen und Beschlaghändler weil es ja alles so viel billiger im Netz gibt.
 

lakarando

ww-esche
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Jetzt mal ganz im Ernst:

Was würde die Konsequenz sein, wenn auch bei Festo und Mafell sich unter die Billigstanbieter via Internet mischen würden?
Kein halbes Jahr, dann gehen da die Lichter aus.
Preislich werden die nie an Schinascheiß rankommen, gekauft würden die Maschinen aber auch nicht mehr, weils bei Tchibo immer noch ein bischen billiger geht.

Bei solch kaufmännischer Logik rollt es mir die Zehennägel hoch. Im Umkehrschluss heisst das ja also, dass der Handwerker, der sich jetzt, weil er von der Qualität überzeugt ist, Festool für 1000 € kauft, auf einmal die selbe Qualität für 800€ stehen lässt und das 100€ Teil von Tchibo kauft ?

Bullshit !

Der Händler kauft eine Ware für 500€ beim Hersteller und es muss seiner eigenen Kalkulation überlassen bleiben, ob er dafür vom Kunden 700, 800 oder 1000 € verlangt. Dem Hersteller geht dabei erstmal kein Cent verloren um seine aufwändige Entwicklung und Qualitätssicherung zu finanzieren.
Hier werden eben scheinbar ( beweisen kann ichs nicht, daher lieber vorsichtig formuliert )Marktmechanismen ausser Kraft gesetzt, und dagegen wehrt sich Matze eben, das hat rein gar nichts damit zu tun, Markenhersteller ins Baumarktsegment drängen zu wollen.
Bei der Diskussion mit meinem lokalen Eisenwaren/Werkzeughänder sagte er, dass auf 5 Festool-Maschinen etwa eine Makita kommt, obwohl Festool die teurere Alterantive ist ? Warum soll sich daran zu Lasten Festool was ändern, wenn er sogar noch einen etwas besseren Preis machen könnte ?

Der Vergleich mit der Tanke hinkt auch, weil man eben nicht beim Pächter kauft, sonder immer im Namen und zu Rechnung des Mineralölkonzerns, er darf also den Preis festlegen. Bei Festool hat man aber eine Rechnung vom Werkzeughändler, der in eigenem Namen verkauft. Der Vorwurf an die Mineralölkonzerne geht also in Richtung horizontale Preisabsprache zwischen zwei Konzernen, das steht aber hier gar nicht zur Debatte.

Gruss
Thoralf

P.S.: Ich selbst hätte aber diese Diskussion gar nicht losgetreten, da ich einfach meine Konsequenzen ziehe und der Markt horizontal eben noch funktioniert. Möglicherweise ist eine TS55 besser als meine SP6000, aber für meine 10 Schnitte im Jahr sicher nicht die 40% besser, die ich hätte dafür mehr bezahlen müssen. Das ist meine pers. Entscheidung, soll jeder kaufen, was ihn glücklich macht zu den Preisen, die er für OK hält.
 

steigerwälder

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ich würde es zwar für meinen geldbeutel begrüßen wenn festool günstiger werden würde, aber der kleine händler würde mit sicherheit drunter leiden. festool-werkzeuge hol ich mir zum testen, dann wird gekauft. geht bei vielen anderen nicht. durch die preispolitik geh ich auch immer zum örtlichen händler da ich ja weiss, das festool eh überall das gleiche kostet.
dewalt z.b. hol ich mir seit jahren je nach wechselkurs direkt aus england. preisersparnis ist trotz porto der hammer (aber drauf achten, das die spannung der maschine passt). das geschäft mit dewalt geht also dem örtlichen durch die lappen.
versucht mal festool irgendwo weltweit weitaus günstiger wie hier zu bekommen. falls es gelingt sagt bescheid.

ich finde auch, das festool sich seinen ruf wirkich erarbeitet hat, da sie über jahrzehnte qualitativ hochwertiges werkzeug made in germany abliefern. welches werkzeug von denen ist wirklich schlecht?
 

tender

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Ich finde es ja schon fast rührend, wie viele sich hier um das Wohlergehen die Händler und um die Firma selbst sorgen. Da bekommt man fast den Eindruck Geld spielt keine Rolle, solange Festool draufsteht ist jeder Preis gerechtfertigt. Und außerdem ist man ja von der Last befreit, Preise zu vergleichen - GEHT`S NOCH?!? Kauft ihr Autos z.B. auch nach Listenpreis - aus Angst dem Hersteller könnte es sonst schlecht gehen?
Im Umkehrschluß dürfte das Verbrauchsmaterial von Festool nix taugen, da gibt's ja keine Preisbindung. Und zwar mit saftigen Nachlässen gegenüber dem Listenpreis - O.K. Preise vergleichen ist uncool.
Sorry da bin ich mir selbst der nächste und mache mir in erster Linie Sorgen um MEINEN Geldbeutel. Ich möchte anmerken, daß ich kein Made-in-China Fan bin und bereit bin für deutsche Produkte mehr zu zahlen.
 

GertG

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War ein bischen spät gestern, sonst hätte ich noch weiter ausgeholt.

@Lakarando
Wenn Du in mein Profil siehst, wirst Du sehen, daß ich gelernter Kaufmann bin.
Vermutlich der einzige hier im Thread.
Ich rolle mir deshalb meine Fußnägel immer noch selbst hoch wenn es um wirtschaftliche Zusammenhänge geht. :emoji_slight_smile:

Der Händler kauft eine Ware für 500€ beim Hersteller und es muss seiner eigenen Kalkulation überlassen bleiben, ob er dafür vom Kunden 700, 800 oder 1000 € verlangt.
Was Du anführst, stimmt nur vordergründig.
Es wird immer irgendwo größere Händler oder gar Garagenwebshop-Verkäufer geben, die jeden, kaufmännisch noch halbwegs tragbar kalkulierten VK -Preis eines Händler mit Ladenlokal und Ersatzteillager unterbieten. Und zwar gnadenlos.
Und was wird dann wohl passieren? Na?

Was Ihr hier fordert, ist der Verzicht des Handels auf einen angemessenen Gewinn.
Ich kann mich des Eindrucks auch nicht erwehren, daß Ihr zu den Leuten gehört, die sich beim Händler stundenlang beraten lassen (oder sich wenigstens eine Maschine aus der Nähe ansehen), aber dann genau diese Maschine im Internet bestellen. Das hat für mich was von Betrug.

Oben wurde von Irgendjemandem die Rotex angeführt.
Hab ich auch; ist ein tolles Gerät und war zumindest vor 20 Jahren, als ich sie gekauft habe, konkurrenzlos. Ich habe damit in meinem Hobbykeller quadratmeterweise Möbelbauplatten geschliffen. Und vorletzte Woche sogar mein Auto mit poliert. Dabei ist mir der Schleifteller dann final zerbröselt....Schaumgummi hält eben auch nur begrenzt.

Und jetzt obacht:
Ich bin zu meinem Händler gefahren und hab mir einfach einen Neuen mitgebracht.

Ich habe nicht gefragt, ob es die Marke noch gibt.
Ich habe nicht gefragt, ob mein Händler die Marke noch führt.
Ich habe nicht gefragt, ob man das Teil noch bestellen kann
Ich habe auch nicht gefragt, ob es das Teil überhaupt noch gibt.

Ich bin einfach hingegangen, habs mitgenommen und weitergearbeitet.
Zu einem Preis, den ich woanders auch bezahlt hätte.
Ein bei jedem Festo-Händler lieferbares Teil für eine 20 Jahre alte Maschine.

Glaubt Ihr wirklich, daß so was mit einer Marke machbar wäre, deren Gewinnspanne für einen ortsansässigen Händler unkalkulierbar wären?


Im Umkehrschluss heisst das ja also, dass der Handwerker, der sich jetzt, weil er von der Qualität überzeugt ist, Festool für 1000 € kauft, auf einmal die selbe Qualität für 800€ stehen lässt und das 100€ Teil von Tchibo kauft ?

Du verstehst den Mechanismus nicht.
Leute, die (wie Ihr hier ?) nur über den Preis kaufen wollen, werden immer das billigste Produkt preferieren.
Wenn Festo da ansatzweise mithalten wollte, wird das sofort Auswirkungen auf die Qualität und die Konstruktion der Geräte haben.Die wollen nämlich Geld verdienen. Und trotzdem werden sie preislich den Anschluß zu der Palettenware verlieren.

Seit Ihr wirklich so naiv, zu glauben, die heutige Festo-Qualität und den Service in punkto Ersatzteillieferbarkeit zu günstigeren Preisen zu bekommen, wenn die Preise freigegeben werden? Echt?

Seht Euch doch mal Metabo an.
Das war mal eine Spitzenfirma; größer und bekannter als Festo.
Die haben versucht, auf der Billigschiene mitzureiten.
Kunden haben sie damit keine gewonnen, dafür aber ist der Name im Handwerk verbrannt.
Ich selbst wüßte keine Maschine, bei der ich bei einem Neukauf noch an Metabo denken würde.

P.S.: Ich selbst hätte aber diese Diskussion gar nicht losgetreten, da ich einfach meine Konsequenzen ziehe und der Markt horizontal eben noch funktioniert.

Was Du willst, ist der Benz zum staatlich verordneten Preis eines Opels.
Gibts aber nicht.
Nicht mal in der hier schon angeführten DDR
Und auch nicht durchs Kartellamt.
Die Preisbindung ist der Garant für gute Produkte und ein tolles Vertriebsnetz.

Wenn ich Wurst kaufen will, muß ich Wurst bezahlen.
Es gibt doch genügend andere Fabrikate, die Euch zur Verfügung stehen.

Kauft die.
 

uli2003

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Was Ihr hier fordert, ist der Verzicht des Handels auf einen angemessenen Gewinn.

Was ein Quatsch.
Handel ist für mich der Einkauf, und der Verkauf mit einer Marge mit der ich als Händler zurecht komme. Das es Garagenshops gibt und immer geben wird, welche günstigere Preise machen ist unbestritten und sogar völlig logisch.
Tausende Händler führen KEIN Festool und leben auch. Scheint also auch ohne Preisvorgaben zu funktionieren.

Seit Ihr wirklich so naiv, zu glauben, die heutige Festo-Qualität und den Service in punkto Ersatzteillieferbarkeit zu günstigeren Preisen zu bekommen, wenn die Preise freigegeben werden? Echt?

Nein, das wird nicht gehen. Ist aber auch nicht schlimm, denn auch der Neumaschinenverkauf belebt den Markt. Ähnlich wie bei dem wohl weltbekanntesten Plastikdosenhersteller - niemand verkauft Plaste so teuer wie er. Lebenslange Garantie, ist klar - aber auch logisch.
Andere verkaufen die gleiche Qualität für ein Zehntel des Preises, von einigen Innovationen mal abgesehen, welche meistens niemand benötigt.

Warum sollte man also für die Vorteile der Nachlieferbarkeit der Ersatzteile den Markt unnötig verzerren? Das ist doch aus Händler- und Herstellersicht eine reine Kundenbindung, mehr nicht. Oder meinst du Festo macht dies dem Kunden zuliebe?

Und dann dieses Hochloben von Festool-Geräten, kann ich nicht nachvollziehen. Andere Hersteller bieten vergleichbare - teilweise sogar bessere Maschinen zu günstigeren Preisen, wenn man mal genau hinschaut.
Was Festo unbestritten gelingt, ist auch dem unbegabtesten Heimwerker durch eine vielzahl von Führungen und Hilfsanschlägen trotz mangelnder Fingerfertigkeit ein halbwegs akzeptables Ergebnis seiner Arbeit zu bieten.

Mittlerweile sind wir doch schon in den Betrieben soweit, dass eine halbe Stunde auf der BAustelle nach einer Steckdose für die Kappsäge gesucht wird, um eine Dachlatte auf Länge zu sägen. An die Handsäge denkt doch kaum noch jemand :emoji_wink:

Wenn Festo da ansatzweise mithalten wollte, wird das sofort Auswirkungen auf die Qualität und die Konstruktion der Geräte haben.Die wollen nämlich Geld verdienen. Und trotzdem werden sie preislich den Anschluß zu der Palettenware verlieren.

Und nichts anderes.

Grüße
Uli
 

eurostar

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Hallo,

Qualität zahlt sich aus!

Wenn ich den Preis durch die Gebrauchsdauer teile stimmt das Preisleistungsverhältnis wieder.

Gratis bekomme ich dann noch die Präzision und die Ersatzteilversorgung über Jahrzehnte.
 

GertG

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@ Festo-billigst-für-Alle-Befürworter

Ich kann die Zusammenhänge nur erklären.
Verstehen müßt ihr sie schon selbst.

Wer aber hartnäckig ignoriert, daß Leistung und Preis in einem nicht trennbaren Verhältnis zueinander stehen, wird ganz sicher vom lieben Gott nach seinem Tod damit bestraft, daß er die Arche Noah mit einem 9,99 EUR Schinaschrauber von Max Bahr und nur dem einen beigelegten Bit nachbauen muß.
Natürlich in Eiche massiv.

:emoji_grin:
 

Georg L.

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Und Monopolgewinne werden in einer sozialen Marktwirtschaft niemandem zugestanden.
Warum Monopolgewinne? Wenn es einem nicht passt, kann er ja eine andere Marke kaufen. Es ist ja nicht so, daß es Tauchsägen oder Excenterschleifer nur von Festoool gibt.
Da aber sowohl Festool als auch Mafell immer noch gute Umsätze machen, wird es wohl doch daran liegen, daß für den Preis eine adäquate Qualität geboten wird. Wäre das nämlich nicht der Fall, wären die Firmen schon längst weg vom Fenster.
 

uli2003

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Ich glaube hier wird etwas missverstanden.

Es geht doch nicht darum, das Festo billig oder billigst sein soll. Vielmehr darum, dass die Händler den Preis/seine Marge nach eigenem Ermessen festlegen dürfen soll.
Den Hersteller Festool dürfte das kaum tangieren - er bekommt immer den EK, den er seinen Händlern bietet.

Und dies hat mit der Qualität überhaupt nichts zu tun! Hier wird der Gewinn des Händlers festgeschrieben, und das verzerrt den Wettbewerb.

Noch einmal zur Haltbarkeit über Jahrzehnte - ich persönlich wollte jetzt keinen 20 Jahre alten Akkuschrauber mehr zur Arbeit nutzen, einen leistungsschwachen, schweren Hartplastikknochen braucht man doch nicht mehr - oder?

Die Ergonomie, welche bei Festo immer so hochgelobt wird, ist nach 20 Jahren völlig überholt und verändert. Innovationen haben keine Chance, denn die kann man in 20 Jahre alte Geräte nicht nachkaufen. Wo soll denn da der Sinn sein, in die Ersatzteilverfügbarkeit über lange Zeit zu investieren?
Sicherlich gibt es Ausnahmen, aber die bestätigen hier nicht die Regel.

Grüße
Uli
 

HeikoB

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Die Ergonomie, welche bei Festo immer so hochgelobt wird, ist nach 20 Jahren völlig überholt und verändert. Innovationen haben keine Chance, denn die kann man in 20 Jahre alte Geräte nicht nachkaufen. Wo soll denn da der Sinn sein, in die Ersatzteilverfügbarkeit über lange Zeit zu investieren?
Sicherlich gibt es Ausnahmen, aber die bestätigen hier nicht die Regel.

Grüße
Uli

Gute Ergonomie bleibt auch nach 50 Jahren gleich oder ändern sich die Hände der Menschen? Du brauchst solche Sachen ja nicht zu kaufen, nimmst einfach was von nem Baumarkt mit fünf Jahren Garantie und kaufst danach neu so bist du immer auf dem neuesten Stand :rolleyes:! Man sollte auch nicht vergessen wie hoch der Wiederverkaufswert einer Mafell/Festool Maschine bleibt, wohl auch wegen der Preisbindung!:emoji_wink: (kannst also ohne großen Verlust bei Eb** verkaufen und dir das aktuelle Modell zulegen)

Gruß Heiko
 
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