4cm massive Buche Küchenarbeitsplatte sauber verbinden, wie?

marqus

ww-kastanie
Registriert
28. November 2006
Beiträge
36
Ort
Gießen
Hi zusammen,

angenommen, meine Küchenunterschränke stehen alle perfekt ausgerichtet und im Blei, sodass nun nur noch die AP drauf muss.
ENtschieden habe ich mich für eine Stabverleimte 38mm starke Bucheplatte. Die Küche geht über Eck. Somit habe ich ja eine 64cm lange Stoßverbindung zu bewerkstelligen.

Wie verbinde ich diese beiden Platten am besten. Ich möchte dort keinen Übergang spüren, soll sich auch nichts verziehen und abwischbar soll es auch sein. EIne Silikonspur möchte ich da obendrauf auch eher ungern haben.

Ich hätte Holzleim Fix und Fest, PCI Silikon usw. da. Ist aber egal, wie würdet ihr es machen?

Bzw. wie macht man so etwas?

BIn ja nicht der Einzige, der eine massive AP verbaut.

1000 Dank euch,
Markus
 

schrauber-at-work

ww-robinie
Registriert
24. April 2016
Beiträge
7.277
Alter
44
Ort
Neuenburg am Rhein
Ich würde von unten Fräsungen für Arbeitsplatten-Verbinder machen, 2-3 Flachdübel (Dominos) setzen (alternativ Lamellos) einfräsen und das ganze, unter Zuhilfenahme von Arbeitsplatten-Verbindern, verleimen.

Wenn die Platten eine Fase oder einen Radius haben wird aber trotzdem ein Rille entstehen.
Um das zu vermeiden müsste man die Stosskanten ebenfalls fräsen, ähnlich wie bei herkömmlichen Arbeitsplatten.

I.d.r. Kann man sich diese Fräsungen (alle) direkt im Baumarkt machen lassen. Kostet zwischen 30 und 40 €.

Einfach nur verleimen würde ich nicht empfehlen, ohne die Arbeitsplatten-Verbinder druck auf die Leimfuge zu bekommen ist, in den meisten Fällen, kaum möglich.

Gruß SAW
 

Time_to_wonder

ww-robinie
Registriert
19. August 2014
Beiträge
5.626
Alter
51
Ort
Saarlouis
Thema längs auf quer bei Buche: Nach purer Lehre darf das ja garnicht funktionieren. Ich habe das vor 5 Jahren aus purem Unwissen aber gebaut. Material war von Ikea. Die Rundung vorn mit der HKS so gut es ging abgesägt, AP-Verbinder mit Forstnerbohrer und Stichsäge gesetzt. Lamellos - nein. Habe vorn und hinten die Platten mit Schraubzwingen in eine Ebene gezogen, Alufolie dazwischen, damit ich die Beilagen nich mit verleime.

Ergebnis ist ganz gut für Pragmatiker, der Perfektionist wird sich damit nicht zufriedengeben. In jedem Fall gibt es aber keinerlei Probleme mit dem Quell- und Schwindverhalten längs auf quer. Kann gutgehen, muss aber nicht.
 

IngoS

ww-robinie
Registriert
5. Februar 2017
Beiträge
9.630
Ort
Ebstorf
Hallo,

Ich habe selbst gebaute Arbeitsplatten aus Eiche mit ein paar Führungslamellos und
2 selbst gebauten Plattenverbindern zusammengefügt und nicht verleimt.
ist nun nach Jahren immer noch einwandfrei und da wird sich auch nichts dran ändern.
verleimen würde ich die Fuge nicht.

Gruß

Ingo
 

Besserwisser

ww-robinie
Registriert
16. August 2010
Beiträge
2.956
Ort
NRW
Naja,
das Thema ist ja nun lange nicht so trivial wie's scheint, und das anfangs verlinkte Video nahezu wertlos für die Fragestellung.
Eines ist klar, auf Gehrung geht gar nicht, die Fuge wird sich öffnen.
Eiche ist nicht Buche und deutlich problemloser.
Eine Platte, die selbst mit bewußter Holzauswahl hergestllt wurde viel problemloser als eine industriell gefertigte.
Die Hauptfrage ist ja, wie hoch ist der Anspruch. Einen Übergang in massiv, der die Ebenheit einer Kunststoffplatte hat und behält zu gewährleiten geht nicht. Die werden immer Zehntel gegeneinander gehen, eine leichte Fase im Bereich 0,5-1mm ist daher immer vorzusehen.
Ausserdem muss man im Auge behalten, wo die Platte arbeieten kann- hinten: was ist mit wandanschluß, vorne -wie sieht dann die gerundete/gefaste/wieauchimmerbearbeitete Vorderkante im Anschlußbereich aus?
Fachlich sauber gibts da nix, auch wenns oft gemacht wird und meist gut geht.
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.705
Ort
Dortmund
Je nach klimatischen Bedingungen Vorort kann so eine Platte quer zur Faser bis zu +-5mm arbeiten, sich also immer wieder in diesem Bereich bewegen (je nach Luftfeuchte). Längs zur Faser wird hingegen so gut wie nichts passieren. Damit ist klar, welche Probleme eine Verbindung von Längs + Quer darstellt: Dort muss alles beweglich bleiben.

Ich würde es auch mit Lamellos oder Fremdfeder + Arbeitsplattenverbinder lösen. Die Verbinder nur mäßig anziehen, damit Bewegung möglich ist. Oben die Platte ganz leicht anfasen und keine Dichtmittel, die würde eh abscheren.

Bei allen Einbauten müssen die Bewegungen der Platte ebenso berücksichtigt werden.
 

Time_to_wonder

ww-robinie
Registriert
19. August 2014
Beiträge
5.626
Alter
51
Ort
Saarlouis
Aus #4 kommt nicht klar zum Ausdruck, dass ich die Platten verleimt habe. Würde ich heute nicht mehr machen, so wie schon Einige hier schreiben.
 

Clemens J.

ww-robinie
Registriert
4. August 2009
Beiträge
663
Ort
Waldshut-Tiengen
Hallo,

habe ich mal bei Team7 Möbeln gesehen.
Die Platten werdenin der Ecke gegeneindaer gestoßen. Dazwischen ist aber eine etwa 1cm breite Holzleiste die auch etwa um 1cm weniger in der Höhe hat.
Das kann mit Plattenverbindern und Lamello als Höhenführung zusammengezogen werden. Die Rille die so entsteht ist gut zu reinigen.
Ich fand die Idee auf jeden fall besser als zu versuchen die Teile genau Bündig hinzubekommen und es dann doch nicht zu schaffen.
Natürlich ist bei der Küchenplanung zu berücksichtigen, dass beim Stoß kein Waschbecken oder Herd eingelassen ist. Aber das ist bei jedem Arbeitsplattenstoß ein Problem.

Gruß Clemens
 

dascello

ww-robinie
Registriert
9. Januar 2008
Beiträge
4.489
Ort
Wuppertal
Ich habe den Fehler schon hinter mir: In deiner früheren Wohnung habe ich eine Buchenplatte U-förmig um die Küche rum geführt. Sah ganz gut aus, aus der Ferne.
Ich nahm Lamellos und Verbinder, keinen Leim. Ein paar Wochen lang war es ok, dann verzog sich alles.
Danach habe ich nie wieder Vollholz-Arbeitsplatten verbaut.
Wenn ich Trump hieße, würde ich Granit wählen.


Grüße sendet

Michael
 

Dietrich

ww-robinie
Registriert
18. Januar 2004
Beiträge
6.032
Ort
Taunus
Hallo,

hatte mal eine Arbeitsplatte in 44mm starker Buche auf Gehrung mit 40x10mm Sperrholzfeder, beigem Silikon und 3 massiven Plattenverbindern gebaut und es hielt bis zum Umzug etwa 10 Jahre ohne Probleme.
Schon vor 200 Jahren wurden breite, also richtig breite Profile auf Gehrung verbunden, bspw. Barockmöbel.
Würde es wieder so machen und niemals Kopfholz auf Längsholz setzen, das schafft wie die linke Ecke von der Ulmia Bank.

Gruß Dietrich
 

yoghurt

Moderator
Teammitglied
Registriert
7. Februar 2007
Beiträge
9.800
Ort
Berlin
Hallo,
ich schließe mich Besserwisser an. Ergänzend: Eine durchgehende Feder ist besser als ein paar Lamellos. Man kann schon ein Ende der Verbindung mit einem Dübel und/oder Leim fixieren, man muss sich halt entscheiden ob in der Innenecke (sicher meist die sinnvolle Lösung) oder außen am anderen Ende des stumpfen Stoßes. Wenn man die Außenseite dann elegant überdeckt, so dass man die Bewegungen dort ignorieren kann....
 

Besserwisser

ww-robinie
Registriert
16. August 2010
Beiträge
2.956
Ort
NRW
Hallo,

hatte mal eine Arbeitsplatte in 44mm starker Buche auf Gehrung mit 40x10mm Sperrholzfeder, beigem Silikon und 3 massiven Plattenverbindern gebaut und es hielt bis zum Umzug etwa 10 Jahre ohne Probleme.
Schon vor 200 Jahren wurden breite, also richtig breite Profile auf Gehrung verbunden, bspw. Barockmöbel.
...

Jo, und die freckten auch alle, dass sich die Restauratoren immer noch die Haare raufen.

Auf Gehrung geht nur, wenn die Küche weich genug ist, um da mit zu machen, der Winkel von 90° wird nämlich deutlich kleiner, wenn die Platten schwinden.
 

Besserwisser

ww-robinie
Registriert
16. August 2010
Beiträge
2.956
Ort
NRW
...
Natürlich ist bei der Küchenplanung zu berücksichtigen, dass beim Stoß kein Waschbecken oder Herd eingelassen ist. Aber das ist bei jedem Arbeitsplattenstoß ein Problem.

Genau im angefragten Fall wie hier ist DAS kein Problem, sondern die einzige 100% fachlich korrekte Lösung.
Da kann man dann 10cm breite Riegel lang auf quer stoßen lassen und den Rest gleicht das flexibel eingebaute Waschbecken aus.
 

Dietrich

ww-robinie
Registriert
18. Januar 2004
Beiträge
6.032
Ort
Taunus
Hallo Besserwisser,

wenn bei den alten Barockmöbeln was verreckt dann weil man heute zentralbeheizte Wohnräume hat und es eben vor 200 Jahren keine Trockenkammern gab.

Gruß Dietrich
 

dascello

ww-robinie
Registriert
9. Januar 2008
Beiträge
4.489
Ort
Wuppertal
Da bin ich bei Dietrich.
Mein Kleiderschrank von 1750 klafft nirgends.
Dann habe ich noch einen von 1840, mit Türen auf Stoß. Ratet mal!

Gruß

Michael
 

Clemens J.

ww-robinie
Registriert
4. August 2009
Beiträge
663
Ort
Waldshut-Tiengen
Hallo Besserwisser,

Genau im angefragten Fall wie hier ist DAS kein Problem, sondern die einzige 100% fachlich korrekte Lösung.
Da kann man dann 10cm breite Riegel lang auf quer stoßen lassen und den Rest gleicht das flexibel eingebaute Waschbecken aus.

Vom Prinzip her, hast du ja nicht unrecht, aber ich möchte im unmittelbaren Bereich des Waschbeckens keine Stoßfuge haben.

Gruß Clemens
 

yoghurt

Moderator
Teammitglied
Registriert
7. Februar 2007
Beiträge
9.800
Ort
Berlin
Hallo Besserwisser,



Vom Prinzip her, hast du ja nicht unrecht, aber ich möchte im unmittelbaren Bereich des Waschbeckens keine Stoßfuge haben.

Gruß Clemens

Hallo,
Aber DIESE Stoßfuge könnte man ja mit D4-Leim verleimen! Und wenn man ein Spülbecken in eine Leimholzplatte einbaut hat man immer Leimfugen und eine Verschiebung des Beckens quer zur Holzfaser.
 

Besserwisser

ww-robinie
Registriert
16. August 2010
Beiträge
2.956
Ort
NRW
Hallo Besserwisser,

wenn bei den alten Barockmöbeln was verreckt dann weil man heute zentralbeheizte Wohnräume hat und es eben vor 200 Jahren keine Trockenkammern gab.

Gruß Dietrich

Das mit den Barockmöbel mag im allgemeinen, vor allem mit denen, die bis heute überlebt haben, stimmen. Für Rokokomöbel gilt das aber ganz klar nicht, die waren auch damals schon nicht, die waren der Mode wegen gegen jede Regel gebaut.

Natürlich haben wir heute im Vergleich teils extrem trockene Luft. Aber die Klimaschwankungen in Räumen, die nur mit Holzöfen/offenen Kaminen beheizt wurden oder werden, sind gigantisch.
Stelle mal ein Möbel 4-6 Meter neben einen offenen Kamin und heize den Raum einen Winter ausschließlich mit dem Kamin. Guck dir dann das Möbel an. Du wirst staunen, denn das ist knochentrocken.
Insofern lasse ich das Argument wirklich nur teilweise gelten.

Gute Konstruktionen haben 200 und mehr Jahre überlebt, die schlechten hat Darwin fast alle dahin siechen lassen.


edit: ich hab früher auch diese Lehrbuchmeinung vertreten, und teils ist sie auch sicherlich nicht ganz falsch. Aber die Praxis hat mich eines Besseren belehrt.
 

derdad

Moderator
Registriert
3. Juli 2005
Beiträge
5.449
Ort
Wien/österreich
Hallo,

hatte mal eine Arbeitsplatte in 44mm starker Buche auf Gehrung mit 40x10mm Sperrholzfeder, beigem Silikon und 3 massiven Plattenverbindern gebaut und es hielt bis zum Umzug etwa 10 Jahre ohne Probleme.
Schon vor 200 Jahren wurden breite, also richtig breite Profile auf Gehrung verbunden, bspw. Barockmöbel.
Würde es wieder so machen und niemals Kopfholz auf Längsholz setzen, das schafft wie die linke Ecke von der Ulmia Bank.

Gruß Dietrich

Guten Morgen!
Hier werden wieder einmal Äpfel mit Birnen durcheinandergemischt. Beides Obst, und doch verschieden.
Natürlich kann man eine Gehrung einer 60cm breiten Massivholzplatte fix verleimen. Es wird auch auf Dauer halten. Aber bei Feuchtveränderung wird sich der Winkel der Schenkel verändern. Umgekehrt, wenn die Schenkel fix sind wird sich die Gehrung verändern.
Bei antiken Möbeln (nicht nur im Barrock) wurden Breite Kranzgesimse gemacht und verleimt. Aber die waren nicht 60cm IN EINER EBENE. Schon aus Gründen der Materialersparnis wurden sie schräg gestellt. Also konnten sie sich beim Schwinden oder Quellen etwas verbiegen und die Gehrung klaffte nicht auf.
Wer hat sich ein antikes Möbelstück schon wirklich GENAU angesehen. Auch wenn mancher sagt, da sieht man jetzt noch keine Fugen und Risse, bei genauer Betrachtung sieht man sie. Ein 2mm Riss. Eine 1mm Fuge. Die sieht man vor aller Bewunderung nicht. Bei einem Massivholzmöbel heutzutage würde das nicht hingenommen.
In diesem Sinne

Gerhard
 
Oben Unten