60-jährigen Holztisch auffrischen

Archia

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Liebe Profis

Ich habe gestern einen alten Holztisch aus den 50-60er Jahren erhalten. Dieser ist vom schweizer Hersteller Horgen Glarus.
Ich finde ihn optisch im guten Zustand, klar hat er einige Kratzer, aber das darf ein so alter Tisch auch.
Nun, meine Frau ist nicht happy mit den schwarzen Flecken auf dem Tischblatt, siehe Foto (vermutlich verbrannt?)
Ich möchte die Tischplatte nun fachmännisch restaurieren, bin zwar Architekt aber handwerklich nicht unbegabt.

Meine Idee wäre zuerst den Klarlack abbeizen, dann fein schleifen und wieder lackieren.
Ich bin mir aber nicht sicher wegem den Intarsien und Einlagen, sind die wohl nur Furnier?

Wie würdet ihr Profis vorgehen?
Anbei ein Foto von den Flecken und ein Referenzbild von einem gleichen Tisch mit schwarzen Einlagen.

Vielen herzlichen Dank!
Lukas

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marcus_n

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Eindeutig Ernte 23 mit einem Glas Dujardin bei 17 + 4. Ich würde nicht großflächig abbeizen oder abschleifen. Eher lokal behandeln. Der Lack ist höchstwahrscheinlich NC-Lack.
 

Boshu

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Da kann man vielleicht versuchen, aus einem entsprechenden Furnier einen Ast einzusetzen. Denke mal, das ist bis ganz unten eingebrannt. Mal mit nem Skalpell vorsichtig ankratzen, ob da noch unverbranntes Material drunter ist, was ich kaum glaube. Eigentlich wäre es wohl das beste, es so zu lassen, das sieht sonst vielleicht eher schlimmer aus.Sehr schoener tisch übrigens.
 

Archia

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Alles klar, dann ist es Furnier und wohl nicht so einfach zu retten...
Dann lassen wir das so!

Vielen Dank für die Antworten :emoji_slight_smile:
 

marcus_n

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Ich bin überfordert
Sei froh, das ist ein Zeichen, dass du noch jung genug bist.

Im Ernst, örtliche Reparatur, mit Skalpell oder Schleifpapier, Ziehklinge etc. Vorsichtig, keine agressiven Schleifvorgänge und dann mit NC-Lack oder Ansatzlos Plus von König versiegeln. Es geht aber hier eher um Konservierung als Restaurierung. Die Patina darf ruhig erhalten bleiben.
Besten Gruß Marcus
 

marcus_n

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OK. Was glaubst du, was da drauf war?

Mir fallen so spontan Spirituslacke ein,
ab den 30ern kamen die Alkyd- und andere Kunstharzlacke auf, allesamt mit Nitroverdünnung oder ähnlichen Estern angelöst.
Auftrag überwiegend spritzlackiert.
Kann man ja alles an unauffälliger Stelle mit dem jeweiligen Lösemittel antesten.
Besten Gruß Marcus
 
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Holzsinn

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Ich habe den Eindruck, dass nur der Lack verbrannt ist. Die Verfärbung wird wohl mit vorsichtigem Kratzen verschwinden, bloß fehlt dann auch der Lack dort. Ich habe in solchen Fällen gute Erfahrung mit der Nitroretusche von König gemacht. Mit der kann man die Furnierfarbe nachahmen, müsste dann aber wohl noch mit klarem NC Lack drübertupfen, um den der Umgebung entsprechenden Glanz zu erzeugen. Oder mit dem Ansatzlos von Clou drübersprühen.

Melanie
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marcus_n

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Ich selbst weiss es nicht. Auffallend aber finde ich den relativ dicken Auftrag bei gleichzeitiger Verblassung.
Vielleicht melden sich ja noch Andere. Ich würde an unauffälliger Stelle mit diversen Lösemitteln mal rumprobieren.
 

Archia

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Ich würde fast behaupten das ist Ahorn, mit der Zeit etwas nachgedunkelt...

Aber wie auch immer, vielen Dank für eure Rückmeldungen!
Der Tisch wird erst im August gebraucht und steht darum noch im Keller bis dann. Dann werde ich die Flecken nochmals genauer unter die Lupe nehmen, denke aber nicht dass ich sie gross behandeln werde.
 

Mathis

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Ich erkenne da auch Nussbaum, sogar typisch mit der feinen Riegelung im dritten Bild. Die Adern sind Ahorn.
Solche Brandflecken habe ich immer mit Künster-Acrylfarben aus Tuben einen Hauch dunkler deckend retuschiert, sodass der Fleck komplett abgedeckt wurde. Wichtig ist, nicht am Fleck zu kratzen, ihn also zu vertiefen, möglichst sollte die Oberfläche auf der Brandstelle noch geschlossen und eben sein.
Wenn man dann ein wenig mit ultrafeinen Pinseln noch Maserung und Poren draufretuschiert, kann man solche Flecken bestens kaschieren, sodass die kaum mehr sichtbar sind.
Gängige Retuschierfarben für Holz sind hier ungeeignet, da diese immer lasierend eingestellt sind und viel zu dick aufgetragen werden müssten, um die dunkle Stelle abzudecken. Dadurch betont man den Brandfleck unötig.

Das Ergebnis einer solchen abdeckenden Retusche mit Acrylfarbe hängt sehr vom persönlichen Vermögen und Erfahrung ab, solche Farben zu mischen und den Ton zu treffen, und sicher bekommt das der Laie wohl kaum auf Anhieb hin.

Ich vermute auch, dass der Lack NC ist, wenn das so wäre würde ich nach guter Säuberung die komplette Fläche einmal mit NC überlackieren, wobei durch die Anlösung der alten Oberfläche durch den neuen Lack wohl viele der alten Schmarren und Kratzer verschwinden würden.
 

Archia

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Ich erkenne da auch Nussbaum, sogar typisch mit der feinen Riegelung im dritten Bild. Die Adern sind Ahorn.
Solche Brandflecken habe ich immer mit Künster-Acrylfarben aus Tuben einen Hauch dunkler deckend retuschiert, sodass der Fleck komplett abgedeckt wurde. Wichtig ist, nicht am Fleck zu kratzen, ihn also zu vertiefen, möglichst sollte die Oberfläche auf der Brandstelle noch geschlossen und eben sein.
Wenn man dann ein wenig mit ultrafeinen Pinseln noch Maserung und Poren draufretuschiert, kann man solche Flecken bestens kaschieren, sodass die kaum mehr sichtbar sind.
Gängige Retuschierfarben für Holz sind hier ungeeignet, da diese immer lasierend eingestellt sind und viel zu dick aufgetragen werden müssten, um die dunkle Stelle abzudecken. Dadurch betont man den Brandfleck unötig.

Das Ergebnis einer solchen abdeckenden Retusche mit Acrylfarbe hängt sehr vom persönlichen Vermögen und Erfahrung ab, solche Farben zu mischen und den Ton zu treffen, und sicher bekommt das der Laie wohl kaum auf Anhieb hin.

Ich vermute auch, dass der Lack NC ist, wenn das so wäre würde ich nach guter Säuberung die komplette Fläche einmal mit NC überlackieren, wobei durch die Anlösung der alten Oberfläche durch den neuen Lack wohl viele der alten Schmarren und Kratzer verschwinden würden.

Vielen Dank!
Das heisst, du würdest den ganzen Tisch anschleifen, die Flecken retuschieren mit Acrylfarbe und nochmals ganz überlackieren mit NC?
Oder was meinst du mit "Anlösung"?
 

Boshu

Gäste
Lass die Finger von dem lack, wenn das nicht klappt muss der ganz runter, und wenn der durchs Furniergezogen ist kann das Fleckig werden.Meine meinung. Der ist noch soi Schuss, den kriegste mit nem ackauffrischer oder ner Moebelpolitur halbwegs wieder hin.Und wenn es dann doch SH lack war, haste ein Problem.
 

welaloba

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Überlackieren nach gründlicher Reinigung (entfetten in erster Linie) und vorsichtiger Retusche, wie von Mathis beschrieben, NUR IM SPRITZVERFAHREN
wenn diese Möglichkeit nicht gegeben ist, musst du das Brandloch eher so lassen.
KEINE MÖBELPOLITUR!
 

Mathis

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Überlackieren nach gründlicher Reinigung (entfetten in erster Linie) und vorsichtiger Retusche, wie von Mathis beschrieben, NUR IM SPRITZVERFAHREN wenn diese Möglichkeit nicht gegeben ist, musst du das Brandloch eher so lassen.
KEINE MÖBELPOLITUR!
Ja, Werner hat natürlich recht, das geht nur nach wirklich intensiver Reinigung der alten Oberfläche und mit der Lackierpistole. War mir so selbstverständlcih, dass ichs gar nicht erwähnt habe.
 
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