70 mm Blockbohle Nut & Feder streichen?

hobbywood

ww-ahorn
Registriert
27. September 2011
Beiträge
113
Wie sind Eure Erfahrungen mit Blockbohlen, in diesem Fall 70 mm Doppelnut (Fichte Kiefer, unbehandelt)?

Ist es ratsam die Nut und Feder während, oder vor dem Aufbau mit Holzschutz zu behandeln. Welches Produkt ist angebracht?

Ich habe zu viele unterschiedliche Meinungen dazu gehört und wäre dankbar für Eure Erfahrungen.

Darüber hinaus suche ich noch nach einer Möglichkeit das Haus optisch in Richtung Bangkirai (mit Osmo Teak Öl) zu bringen. Welche Farbe/ Öl / Lasur wäre da wohl angebracht.

Vielen Dank!
 

magmog

ww-robinie
Registriert
10. November 2006
Beiträge
13.741
Ort
am hessischen Main & Köln
guude,

vorher streichen.
bläueschutz drauf, am besten im tauchverfahren.
1x lasur, zusammenbauen und noch mal lasur,
dick- oder dünnschicht nach wahl. keine billigware!
 

zehlaus

ww-robinie
Registriert
20. April 2013
Beiträge
1.572
Ort
im Norden
Schau Dir doch mal Osmo Holzschutz Öl-Lasur an, 1. Anstrich vor der Montage, dann 2. Anstrich nach dem Aufbau. Das Öl ist jedoch wohl "nur" für den Außenbereich gedacht, innen solltest Du was passendes aussuchen.
 

Ikki89

ww-kastanie
Registriert
24. April 2012
Beiträge
29
Ort
Dahl
Hi,

Ich beschäftige mich zufällig mit genau der gleichen Frage. Wir bekommen nächste Woche eine Blockhütte aus Ficht/Tanne aus 70mm Bohlen mit Doppelnut und Feder geliefert.

Ich habe mir einge Produkte angesehen, darunter die "Bel Air" sowie "Holzschutzlasur" von Saicos und die "Holzschutz Öl-Lasur" von Osmo. Im Moment tendiere ich eher zu einem der Saico Proukte, da ich mit denen bisher die besten Erfahrungen gemacht habe. (Allerdings nur im Innenbereich!) Der Vorteil der Holzschutzlasur gegenüber der Bel Air Farbe ist, dass ersteres noch zusätzlich Wirkstoffe gegen Bläue und Fäulnis enthält. Abgesehen davon weiß ich jedoch nicht, welches dieser Produkte besser geeignet ist.

Das gewählte Produkt sollte auf jeden Fall transparent sein, sprich die Holzmaserung sollte noch sichtbar sein.

Ein befreundeter Maler meinte, man sollte vor dem zusammenbau schnell die Außenseiten einschließlich der Nuten und Federn einpinseln und nach dem zusammenbau das Holzschutzmittel noch einmal (dünn) auftragen.

Gruß
Dani
 

hobbywood

ww-ahorn
Registriert
27. September 2011
Beiträge
113
Vielen Dank für die Antworten!

Ich hatte auch Osmo im Auge, insbesondere wegen der großen Farbauswahl, aber wie bei den anderen Ölen ist es nur für den Außenbereich gedacht und es wird sicher schwehr den Auftrag tatsächlich nur auf die Außenseite zu begrenzen, besonders da man ja Nut und Feder schützen will.

Ich habe Osmo Teak Öl auf einer Bangkirai Terrasse verarbeitet und teilweise ist selbst nach Wochen noch ein leicht unangenehmer Geruch zu spüren.

So bin ich auf Auro (Holzlasur Classic) gekommen, die wurden mal von Test als sehr gut bewertet und können innen und außen benutzt werden. Es gibt auch 50 ml Dosen, zum Testen! Möglicherweise ist das eine gute und gesunde Alternative. Allerdings muß es auch 3x gestrichen werden.

Gibt es Erfahrungen mit der Auro Holzlasur?
 

Georg L.

ww-robinie
Registriert
5. März 2004
Beiträge
4.236
Ort
Bei Heidelberg
teilweise ist selbst nach Wochen noch ein leicht unangenehmer Geruch zu spüren.
Der Geruch kommt wahrscheinlich vom Leinölgehalt des Osmo Produkts. Leinölgeruch hält sich mitunter Monate oder sogar Jahre. Bei Oberflächenbehandlungen mit dem Auro Produkt kann dir das Gleiche passieren, wenn dieses Leinöl enthält.
Der Leinölgeuch ist aber nicht gesundheitsschädlich.
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.673
Ort
Dortmund
In diesem Test findest du auch die Auro 160. Hat sich bewährt. Ebenso Produkte von Osmo.

reintechnisch.de - LasurenLangzeitTest

Die große Frage ist auch, ob man überhaupt Bläueschutz und damit Biozide braucht. Die Antwort ist nicht einfach. Bläueschutz wird aber oft völlig überschätzt und führt gar nicht zu den gewünschten Resultaten. Das hat obiger Test auch gezeigt. Zumal heutige Biozide zwar wesentlich weniger giftig sind, aber auch lange nicht mehr so wirksam, wie noch Biozide, die vor 30-40 Jahren benutzt wurden.

Vom gewählten Farbton hängt auch ganz viel ab, was der Test gezeigt hat. Viele wollen z.B. einen Kieferton, durch den man möglichst gut noch das Holz sieht, also wenig pigmentiert. Das funktioniert aber auf Dauer nicht, weil das Holz unter dem Anstrich vergraut und damit der leuchtende Ockerton dahin ist. Zumal sieht es in der Zeit, wo es erst partiell vergraut ist, ziemlich übel aus. Bei so einer Farbwahl könnte ich mir vorstellen, dass ein intensiver Bläueschutz vielleicht nochmal ein paar Jahre mehr rausholt. Die Ironie der Geschichte dabei ist: Damit es schön natürlich aussieht, braucht man jede Menge Chemie.

Bei Osmo bräuchtest du dann aber auch vorher die Imprägnierung WR, weil die Biozide in der Lasur nur ein Filmschutz sind und das Holz nur sehr unzureichend vor Vergrauung schützen kann.

Ganz anders bei dunkelbraunen Tönen. Da hat sich im Test gezeigt, dass einige Proben auch völlig ohne Biozide gut bestanden haben. Ebenso die Auro in einem Rotton, wobei das Rot nach ein paar Jahren durch Vergrauung unter der Schicht wesentlich dunkler wirkt. Dunkle Farbtöne erwärmen allerdings das Holz stärker. Je nach Situation kann das gut oder ungünstig sein.

Deckende Anstriche scheinen Biozide auch nicht so unbedingt nötig zu haben. Zumindest gab es im Test auch einige Anstriche, die ohne Biozid bestens durchgehalten haben.

Das Allerwichtigste für langlebige Holzkonstruktionen ist der konstruktive Holzschutz. Wenn z.B. ein größerer Dachüberstand dafür sorgt, dass überhaupt kein Regenwasser an die Fassade kommt, dann schafft man viel mehr, als die intensivste Chemie es je könnte. Auf Dauer...
 

hobbywood

ww-ahorn
Registriert
27. September 2011
Beiträge
113
Hallo WinfriedM,

vielen Dank für die ausführliche Antwort und insbesondere für den noch ausführlicheren Test!

Im Test hattest Du Auro Aqua 3 x ohne Grundierung aufgetragen. Teilweise lautet die Empfehlung von Auro eine Grundierung zu benutzen, insbesondere bei stark harzenden Hölzern. In meinem Fall handelt es sich um Fichte (Lasita Maya) und ich stelle mir die Frage, ob man mit der Grundierung (Auro) eine längere Haltbarkeit erreicht?

Was ich aus dem Test nicht ableiten konnte, ist die Wartung der Lasur. Wenn sie 2-3 Jahre hält, kann man dann einfach wieder darüber streichen, oder muß erst vollständig geschliffen werden.
 

farbenprofi

ww-kiefer
Registriert
26. März 2013
Beiträge
45
Ort
Bad Zwischenahn
Hallo hobbywood,

ich würde Fichte/Tanne immer mit Holzschutzgrund (Bläuesperrgrund) grundieren. Und zwar vor dem Zusammenbau. Es gibt eine Ausnahme, bei Dünnschichtlasuren die nach RAL gefertigt sind, z.B. Bergotec Holzschutzlasur. Hier sind alle Wirkstoffe enthalten die man für den Holzschutz braucht. Wirkstoffe gegen Bläue, Fäulnis und Insektenfras. Auch hier gilt: erst ein Anstrich dann zusammenbauen, anschließend noch ein oder zwei Schlussanstriche. Je dunkler der Farbton, je höher der UV-Schutz.

Gruß
Wilfried von Ammerland Farben -Kunststofffenster lackieren - Parkett streichen-ölen - Kunststofffenster lackieren - Ammerland-Farben
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.673
Ort
Dortmund
@Hobbywood: Ich glaub, bei Fichte wird eine Grundierung nicht nötig sein. Würde da aber am besten mal mit Auro telefonieren. Das Gestell für den Langzeittest hatte ich zuerst mit Leinölfirnis grundiert und dann zweimal mit Auro 160 gestrichen. Sieht alles noch sehr gut aus, kann aber keine klare Aussage machen, ob das was verbessert hat.

Übrigens waren das im Test schon Extrembedingungen. In vielen Fällen wird die Belastung lange nicht so hoch sein, gerade z.B. auf senkrechten Flächen oder regengeschützten Bereichen. Dann kann so eine Lasur durchaus 7-10 Jahre halten.

Wartung: Du kannst nach Reinigung einfach drüberstreichen.

Zum Thema Bläueschutz gibts hier noch was von Auro:
http://www.auro.de/de/service/downloads/pdf_de/thema_blaeueschutz.pdf
 
Oben Unten