Abrichte - Tipps zur Anwendung

timberframe

ww-pappel
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Hallo Kollegen

als Zimmermann gehört die Abrichte nicht zu meinem täglich verwendeten Werkzeug.

Heute wollte ich eine mit der Kreissäge besäumte Bohle "schnell noch abrichten".

Das sowas garnicht "mal so einfach" ist wird mir sicher jeder Tischler bestätigen.

Was gibt es denn dabei für Tricks zu beachten?

Worauf ich bereits geachtet habe:

Abnahmetisch auf Höhe der Messer einstellen und
Druck auf das Werkstück am Abnahmetisch ausüben.

Trotzdem habe ich immer einen Bogen statt einer graden Kante an der Bohle gehabt.

Kann mir jemand sagen wie man das am Besten hinbekommt?
 

schoental

ww-nussbaum
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Hallo,

- Bohlen beim Andruck auf den Abnahmetisch nicht biegen
- 1-2 x nur vorne bzw. hinten hobeln, je nach Rundung
- immer die hohle Seite auf den Maschinentisch
- je länger das Werkstück, umso schwieriger,
ein langer Maschinentisch ist hier von Vorteil

Schönen Sonntag
 

yoghurt

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Hallo,
ergänzend zum Abnahmetisch auf Höhe des Schneidenflugkreises, solltest Du zusehen, das beide Tischhälften parallel zueinander ausgerichtet sind. Es gibt die Möglichkeit die Dinger zu verstellen um bewusst hohle Leimfugen herzustellen...

Gruß

Heiko
 

timberframe

ww-pappel
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Wann wendet man denn diese "hohle Leimfuge" an?
Ist das immer notwendig wenn man Bretter/Bohlen verbreitert?
 

yoghurt

Moderator
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Hallo Timberframe,
die "hohle Leimfuge" verwendete man wohl um sicherzustellen, dass die Enden der Breitenverleimung genug Pressdruck bekommen. Ich denke, dass dieses Verfahre veraltet ist und bei modernem Weißleim unnötig... Vielleicht gibt es besonders widerspenstige Holzarten, bei denen das noch Sinn machen würde...

Gruß

Heiko
 

tobi d.

ww-birnbaum
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Hallo Timberframe,
die "hohle Leimfuge" verwendete man wohl um sicherzustellen, dass die Enden der Breitenverleimung genug Pressdruck bekommen. Ich denke, dass dieses Verfahre veraltet ist und bei modernem Weißleim unnötig... Vielleicht gibt es besonders widerspenstige Holzarten, bei denen das noch Sinn machen würde...

Gruß

Heiko

Eine hohle fuge müßte ,wenn sie zu reißen beginnt über die gesammte fugenlänge reißen und es müßte in der mitte der fuge beginnen . Das ist "fast" unmöglich.
Eine runde Fuge kann an beiden Enden aufreißen und das ist schon eher möglich.

Tobi
 

timberframe

ww-pappel
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okay, aber das solltest Du noch etwas erklären.
-warum müßte die hohle Fuge "komplett" reißen und warum "in der Mitte" beginnen?
-und warum kann die runde Fuge am Ende aufreißen und das schon eher?
jetzt hab ich mehr Fragen als vorher :emoji_wink:
 

tobi d.

ww-birnbaum
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Hallo

klingt komisch ist aber so.
Eine hohle Leimfuge bedeutet zwischen zwei Teilen die z.B. 2meter lang sind 2mm
Luft.Die 2mm sind natürlich in der mitte des 2meter stückes ,bei etwa 1meter.
Wenn mann nun beide Teile verleimt,wäre hier die Spannung am größten und es müßte dort anfangen zu reißen,wenn es denn reißen will/muß.Das wird aber fast nicht passieren ,weil dort auch die Elastizität am höchsten ist und eine lange Leimfläche reißen müßte.
Wenn ich nun aber eine runde Fuge habe ,ok schon mehr als 2mm, an beiden enden
mal per Hand zusammen drücke wirst du merken ,daß du deutlich mehr Kraft brauchst als die hohle fuge siehe oben.
Diese Fuge könnte ,nach dem verleimen , schön langsam von außen aufreißen und es gibt nichts ,was es aufhält.

Wie schon oben geschrieben :klingt komisch ,ist aber so .
Wenn jemand eine wissenschaftliche Erklärung liefern möchte welche Kräfte bei welchem Holz ,Stärke,verwendeten Leim....wo und wie stark wirken,
nur her damit.

gruß Tobi
 
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