Abstehende Holzfasern auf abgeschliffenem Balken - wie effektiv entfernen?

Werther77

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Hallo,

ich habe die Kehlbalken (weiches Holz, wahrscheinlich Kiefer oder Tanne) in einem Dachstuhl mit einem Drahtbürstenaufsatz für die Bohrmaschine mühsam von einer hässlichen alten Farbschicht befreit. Durch das Abschleifen mit der Drahtbürste haben sich allerdings zahllose Holzfasern aufgerichtet (siehe Bild anbei). Ich nahm an, dass ich diese einfach mit einem 80er oder 120er Schleifpapier entfernen könnte, aber sie zeigen sich äußerst hartnäckig. Auch Stahlwolle hat nicht geholfen. Hat jemand ein Patentrezept zur Entfernung? Den Balken will ich mit Hartwachsöl endbehandeln. Möglicherweise legen sich die abstehenden Fasern ja mit dem Öl wieder an den Balken an...?

Vielen Dank, viele Grüße
 

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Nylonbürsten mit Schleifanteilen. K{rnung p80 sollte da reichen.
Gibt es bestimmt auch für die Bohrmaschine. Ich nutze Makita Bürsten Schleifer.
Satiniermaschinen gibt es auch, sehr ähnlich. Die kenne ich aber nicht aus eigener Erfahrung.
 

flüsterholz

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Messingbürste geht auch gut. Damit habe ich auch alle Eichen- und Lärchenbalken bei mir im Haus bearbeitet. Kommt natürlich darauf an, was du für Ansprüche an die Oberfläche hast. Glatt wie ein Kinderpopo, eher nicht. Eher gebürstete Oberfläche, aber für mich ausreichend.
Gruß Michael
 

Werther77

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Super, danke euch, das probiere ich erstmal! Und ne Messingbürste macht im Vergleich zur Drahtbürste wirklich einen Unterschied?
 

Martin45

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Wenn nur das abstehende Zeug weg soll, s.o.
Wenn du es glatt(er) haben willst, dann Flex mit ner weichen 115er oder 125 Klettscheibe von Festool (!!) mit grobem Schmirgel. Damit bekommst du viel Zeug in kurzer Zeit weg. Staubt wie Hölle. Ist die rustikale Art der Behandlung sieht man aber natürlich hinterher auch im Endergebnis. Wenn das wirklich gleichmäßig werden soll, dann musst du danach nochmal mit dem Bandschleifer o.ä. drüber.
 

Holzrad09

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Ja, Messing ist viel weicher
Vollkommener Unsinn, das sind keine Messingbürsten, das sind vermessingte Stahldrahtbürsten !
Messingdraht wäre viel zu weich, er würde sich umbiegen !
Möglicherweise legen sich die abstehenden Fasern ja mit dem Öl wieder an den Balken an...?
Das was bei Dir passiert ist, Du hast gegen die Faser gebürstet, bei Nadelholz mit wechselndem Faserverlauf aber auch vollkommen normal. Besorge Dir eine Nylonbürste für die Bohrmaschine und bürste nur die Stellen mit den aufgestandenen Fasern in Faserrichtung und alles wird gut !
LG
 

Werther77

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kwb Scheiben-Bürste, fein, Messing-Draht, Ø 75 mm für Metall und Stein, Drahtbürste für Bohr-Maschine inkl. E6.3 Sechskant-Schaft, zum Entrosten, Entzundern, Aufrauen und Reinigen https://amzn.eu/d/inARsFF
Danke, bestellt! Sieht zwar genauso aus wie der Stahlborstenaufsatz, dem ich die jetzt abstehenden Holzfasern zu verdanken habe, aber hoffen wir, dass er entsprechend weicher ist...

Viele Grüße
 
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odul

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Hmm. Hätte diese Antworten so nicht erwartet.

Für mich sieht das Bild so aus, als ob der Drahtbürstenaufsatz halt nicht nur die Farbe entfernt hat, sondern auch die weicheren Holzteile und jetzt tiefe Rillen drin sind. Die härteren Holzteile stehen noch.

Sollen die Rillen jetzt so bleiben und nur die feinen Fasern/Splitter weg?

Oder soll es wieder eine glatte, wie gehobelte und geschliffene Fläche werden?

Ersteres stelle ich mir schwierig vor. Für letzteres halte ich jegliche Art von Bürsten ungeeignet vor.

Ich argumentiere aber aus dem Bauch, weniger aus praktischer Erfahrung und bin halt eher von den Antworten überrascht.

Von daher bin ich gespannt auf das Arbeitsergebnis.

So oder so sind so Überkopfarbeiten meist undankbar. Geht furchtbar in die Arme und der Dreck fliegt einem fortwährend ins Gesicht. Ich drück die Daumen.


@carsten : So einen Schleifmopp habe ich mir auch mal gekauft und war recht enttäuscht. Damit kann man Oberflächen etwas streicheln. Das Schleifergebnis fand ich eher mager. In tieferliegende Rillen kommst du damit gar nicht rein.
 

K2H

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Für mich sieht das Bild so aus, als ob der Drahtbürstenaufsatz halt nicht nur die Farbe entfernt hat, sondern auch die weicheren Holzteile und jetzt tiefe Rillen drin sind. Die härteren Holzteile stehen noch.
Yep. Genau so isses. So sehen die ollen Fachwerkbalken auch aus wenn ich sie extrem verwatzt waren und ich mit dem Stahlbürstenaufsatz ran musste. Ich verwende dann zum Glätten auch die Nylonbürsten wie sie @benben beschrieben hat. Damit kriegt man die ganz groben/tiefen Kratzer/Riefen schon ein wenig geglättet. Man kann mit der Nylonbürsten auch noch varieren. Die Walzenbürsten sind recht weich, die glätten nicht viel, die Topfbürsten schon mehr, erst recht wenn sich schon ziemlich abgenudelt und "kurzborstig" sind. Die Oberfläche ist trotzdem bei weitem nicht wie geschliffen, aber kann kann mit der bloßen Hand drüber fahren ohne sich Späne/Spreizel/Schliffer unter die Haut zu rammen.

Gruß,
KH
 

odul

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Interessant. Was dazu gelernt. Mit rotierenden Bürsten habe eher schlechte Erfahrungen gemacht. War aber auch auch keine Nylonbürste bei. Da drauf wäre ich wahrscheinlich nicht gekommen.
 

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Problem beim Winkelschleifer ist halt, dass du nie Linear zur Faser schleifst.

Wenn man die Querschleifer raus haben will hat man gut zu tun.

Mitder Nylonbürste kann man auch nicht flächig schleifen, man holt zusätzlich das Frühholz raus.
 

wirdelprumpft

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Ich glaube nicht das man den Balken auf dem Bild nochmal glatt bekommt - von daher die Bürste mit der kann man super Linear mit der Faserrichtung schleifen - ergibt schöne weich leicht glänzige Oberfläche allerdings halt Max.2500u/min
 

K2H

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Sofern regelbare Flex vorhanden hat SIA eine find ich ganz gut - bzw. die hier

Genau die Flex muss regelbar sein!!! und sollte genug Power haben. 1000W sind zu wenig. Ich hab die kleinen blauen Bosch mit 1900W.
In der E-Bucht gibts für kleines Geld Spanndorne und Satinierwalzen.
Für die Schutzabdeckung habe ich ein original Schutzschild gekauft, den kurzen, nach innen ragenden Rand weg geschnitten, ein 1mm-Blech drüber gezogen und am Schild angenietet. Der zusätzlich Griff ist ja standardmäßig bei der Flex dabei.
Funktioniert einwandfrei. damit habe ich schon so manche Fachwerk-Innenwand "auf schön" gebracht.

@benben Doch das geht definitiv. Du kannst sowohl mit der Fächerscheibe als auch mit der Topfbürste zumindest so gut in Faserrichtung schleifen und bürsten dass man kaum Querrillen/-kratzer/spuren sieht. Du darfst die Topfbürste nur nicht voll aufsetzen.

Je nachdem wie verdreckt ein Fachwerk ist, schruppe ich zuerst mit der Stahlbürste drüber (wenns extrem verdreckt, vor allem klebrig ist), dann gehe ich mit der grobkörnigen Fächerscheibe dran. Dabei wird das Holz glatt. Ich will aber keine geschlifenen Balkenflächen. Deswegen gehe ich mit der Nylon-Topfbürste dran. Die holt die Struktur wieder raus, genau wie du schreibst, das Frühholz weg. Zum Schluß, um hochstehende Fasern und evtl. vorhandene Querspuren zu entfernen bürste ich längs zur Faser mit der Walzenbürste drüber.
 

magmog

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Guuden,

wenn es nur um die lose abstehenden Fasern geht, und sonst alles OK ist,
stabilisiere ich die Fasern mit einem dünnen Holzlackanstrich.
Durch ein mittelleichtes Schleifen nach dem Trocknen mit einem Schleifflies oder Schleifschwamm
brechen die Überstände ab und sind dann schnell entfernt.
 
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wirdelprumpft

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wow, die großen Nylonbürsten sind aber billig geworden hatte da weit über 100 Euro im Kopf - die sind natürlich besser als die SIA da 100 mm Schleifbreite statt 30 mm- dafür braucht es halt dann stärkere Flex aber wenn die vorhanden würde ich die vorziehen spart viel Zeit
 

Mitglied 59145

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wow, die großen Nylonbürsten sind aber billig geworden hatte da weit über 100 Euro im Kopf - die sind natürlich besser als die SIA da 100 mm Schleifbreite statt 30 mm- dafür braucht es halt dann stärkere Flex aber wenn die vorhanden würde ich die vorziehen spart viel Zeit
Es gibt auch die "teureren", Qualitätsunterschied ist deutlich. Auch Makita bietet 2 Qualitäten. Kunststoffkern und gesteckt, sowie Bänder gewickelt, die ahben dann Metallkern und kosten den Hunderter.
 

Holzrad09

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kwb Scheiben-Bürste, fein, Messing-Draht, Ø 75 mm für Metall und Stein, Drahtbürste für Bohr-Maschine inkl. E6.3 Sechskant-Schaft, zum Entrosten, Entzundern, Aufrauen und Reinigen https://amzn.eu/d/inARsFF
Dann halte mal nen Magneten an deine empfohlene Messingbürste :emoji_grin:
stabilisiere ich die Fasern mit einem dünnen Holzlackanstrich.
Das sollte man sich bei später angedachter Färbung ( beizen, lasieren ) aber dreimal überlegen !
 

flüsterholz

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Dann halte mal nen Magneten an deine empfohlene Messingbürste :emoji_grin:

Das sollte man sich bei später angedachter Färbung ( beizen, lasieren ) aber dreimal überlegen !
Das hatte ich tatsächlich nicht auf dem Schirm, dass das nur eine Beschichtung ist. Bin von einer anderen Legierung ausgegangen. Man lernt halt nie aus.
Anbei noch ein paar Fotos von dem dem einzigen Kieferbalken, den ich im Haus gefunden habe und der mit der Messingbürste behandelt wurde, danach mit Leinöl behandelt. Sicher auch für den TE interessant für das zu erwartende Ergebnis. Sorry, falls das dann doch nicht den Erwartungen entspricht.
 

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