Abweichung Breite Sägeblatt und Schnittbreite

[TobiS]

Hallo Zusammen,

leider eine Frage die ich lieber nicht stellen wollen müsse aber ich bekomme das nicht selbst gelöst bzw. bin mir nicht sicher ob ich ein größeres Problem habe.

Ich habe zwei unterschiedliche Sägeblätter (selber Hersteller) mit einer angegebenen Breite von 3,2mm und nutze dazu einen Spaltkeil von 2,8mm. Soweit sollte das nach meinen Recherchen auch passen.

Nun ist es aber so dass ich bei einen Sägeblättern eine gemessene Schnittbreite von 3,4mm habe.

Wie ist das - ein Fehler, ggf. an der Achse der Maschine? Oder normal (davon gehe ich nicht aus)?

Danke und Grüße
Tobias

 

[Indirubin]

arctan(1/1500) = 89,96
Sprich: Falls alle Eingangszahlen stimmen, wäre das eine Abweichung des Sägeblatts um 0,04 Grad vom rechten Winkel.

 

[carsten]

Hallo

das kenne ich auch bei neuen Formatkreissägen. Deshalb gehe ich davon aus das es leichte Ungenauigkeiten bei den Sägeblättern sind. Bei Holz kann es auch an der Eigenspannung des Werkstoffes liegen. Wenn man also ein Stück Holz durch einen verdeckten Schnitt nute oder spalte dann könnte das Holz auch bei Plattenwerkstoffen nicht ungewöhnlich durch Eigenspannung noch ein wenig auseinanderklaffen. Das wären dann 0,1 mm aus der Mitte heraus in beide Richtungen.
Das ist für mich weit uner dem was der Werkstoff Holz hergibt.
Kann auch am Werkzeug selbst liegen.
Wenn ich mir ansehe das fast alle Formatkreissägen die ich in meinem Schreinerleben genutzt habe Einschnitte im Schiebtisch hatten/ haben, dann muss so ein Sägeblatt deutlich flexibler sein als ich es von so einer runden Stahlscheibe erwarten würde. Ich erwarte auch nicht das das Sägeblatt dann noch genauso "rund" läuft wie vorher. Nur ist dieser "Schlag" für uns nicht merkbar.
Dann ist auch noch die Frage wie wurde das Werkstück geführt.
Kann eine selbst minimale Verkantung zum Werkzeug 100 % ausgeschlossen werden.
So dass einmal vorn die linke Siete eines Sägeblattes schneidet und hinten die rechte Seite.
Dann könnte man auch noch mal die tatsächliche Breite aller Schneiden messen.
Ich würde bei einem Holzsägeblatt nicht erwarten das die so auf den zehntel stimmen.
Selbst bei der CNC hatte ich schon Sägeblätter die mit 3.2 angegeben waren die tatsächlich gemessene Schnittbreite waren dann 3.3 mm. Ich erkläre mir das aus einer Summe an Ungenauigkeiten des Werkzeuges, des Materials, des Messinstrumentes und des Messenden.
Also für mich alles absolut normal.

 

[threedots]

Hallo TobiS,

wenn nur bei einem der beiden Sägeblätter ein 3,4 mm breiter Schnitt entsteht, hat dieses entweder einen leichten Schlag oder es ist einfach um die Zentrumsbohrung partiell verschmutzt, sodaß ein akkurat rechtwinkliges Einspannen nicht möglich ist.

Uuii, Carsten war schneller. Ja der Werkstoff Holz trägt noch das Seinige dazu bei, abweichende Schnittbreiten zu bekommen.

 

[TobiS]

Danke euch,

ich hätte mir auch nicht viel dabei gedacht wenn das Problem nicht bei beiden Sägeblättern in identischer Form aufgetreten wäre und dies auch nach mehrmaligem reinigen der Aufnahme, etc.
Es ist also immer wieder das selbe Ergebnis - muss also wenn dann "normal" sein und am Sägeblatt liegen oder eben an z.B. einer Unwucht der Achse und Aufnahme.

Dass beim Holzwerken nicht immer alles auf das letzte Zehntel genau sein muss/kann ist mir bewusst, auch wenn ich es teilweise gerne anders hätte

 

[uli2003]

wäre das eine Abweichung des Sägeblatts um 0,04 Grad vom rechten Winkel.

Selbst beim Schwenken auf 45° bleibt die Schnittbreite gleich..

Richtig, das Sägeblatt kann an der Auflage verschmutzt sein, oder es ist etwas verzogen. Möglicherweise schwingt es auch etwas. All dies führt zu einem breiteren Schnitt.

Grüße
Uli

 

[Pendejo]

Mir ist das auch schon aufgefallen im Rahmen des Verschnitts beim Auftrennen. Da habe ich auch festgestellt, dass meine Sägeblätter sowohl an der TKS wie auch bei der Tauchkreissäge minimal mehr abnehmen. Habe mir aber nicht weiter Gedanken darüber gemacht.

 

[pcdoc]

Selbst beim Schwenken auf 45° bleibt die Schnittbreite gleich..

Richtig, das Sägeblatt kann an der Auflage verschmutzt sein, oder es ist etwas verzogen. Möglicherweise schwingt es auch etwas. All dies führt zu einem breiteren Schnitt.

Grüße
Uli

Ich geh mal davon aus, dass er nicht die Neigung vom Sägeblatt gemeint hat, sondern dass das Sägeblatt nicht ganz parallel zum Anschlag steht und sich damit der berechnete Winkel ergibt. Wenn das nicht der Fall ist kann es sein, dass das Blatt mehr Material abnimmt, weil es quasi leicht quer steht. Damit zum Bsp auf der vorderen Seite auf der rechten und auf der hinteren Seite des Blattes auf der linken Seite etwas mehr Material abnimmt. Dadurch ergibt sich dann der etwas breitere Schnitt. Zu mindest so würde ich es mir erklären.

mfg
Andreas

 

[uli2003]

sondern dass das Sägeblatt nicht ganz parallel zum Anschlag steht und sich damit der berechnete Winkel ergibt.

Dazu müsste er den Durchmesser des Blattes wissen. Der ist aber nicht bekannt

 

[pcdoc]

Die Rechnung kann ich auch nicht nach voll ziehen, aber ich wüßte nicht wie die Neigung des Blattes auswirkung auf die Schnittbreite haben soll, deshalb kam ich der Vermutung, dass er es auf die Parallelstellung zwischen Blatt und Anschlag bezogen hat.

Unabhängig davon was er gemeint hat, wäre das meine Vermutung. Auch bei einer HKS kann das durchaus der Fall sein, dass das Blatt nicht 100%ig parallel zur Schiene oder zum Führungsanschlag ist.

mfg
Andreas

 

[dascello]

Es gibt Probleme, die hätte ich gerne!



Michael

 

[uli2003]

Die Rechnung ist klar, er geht von 300 m aus. tan^-1(0,1mm/150mm)=89,96°

Grüße
Uli

 

[pcdoc]

ah..... die 1500 die er in der Formel hatte sollten 150mm bzw. 15cm sein! Da hätte ich eigentlich auch selbst drauf kommen könnne.... Danke!

 

[tirogast_2018]

Hallo,
auch genügt es schon dass das Sägeblatt an den Seitenflanken verharzt ist und schon beginnt es leicht zu schlagen.

 

[miniaturix]

Primär wird das an den Fertigungstoleranzen liegen.

1. Fertigungstoleranz der Zahnbreite.

2. Planlauftoleranz des Sägeblattes.

3. Planlauftoleranz der Aufnahme der Maschine

4. Verbreiterung des Schnittes durch Winkelfehler (Ausrichtung des Sägeblattes zur Führungsrichtung)



Und jetzt kommt noch die Genauigkeit des Sägens von Holz dazu. Da sind zwei Zehntel OK.



Die Toleranzen von Sägeblättern sind genormt. Ein Blick in die Norm liefert dir auch Zahlenwerte.



Beste Grüße, Uli

 

[TobiS]

Ich danke euch allen, auch wenn ih das nicht lösen können werde, habe ich zumindest genügend Erklärungen und auch Meinungen bekommen. Es beruhigt mich dass auch die Profis unter uns mit solchen Toleranzen leben.

Danke und Grüße Tobias