Sassnitz

ww-pappel
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Liebe Profis,

Ich möchte mir ein kleines Tischchen für den überdachten Balkon bauen. Leider ist mein Klarlack auf Wasserbasis nur für drinnen gedacht. Er ist zwar wasserfest doch, wie mir im Baumarkt erklärt wurde, ist er anfällig für andere Witterungsbedingungen wie Frost.

Daher meine Frage: Wäre es sinnvoll diesen Klarlack für den Außentisch zu verwenden, sofern ich ihn bei Frost (und generell im Winter) drinnen lagere? Der Tisch ist für Topfpflanzen gedacht, welche sich nur im Sommer draußen wohl fühlen und sowieso drinnen überwintern.

Es handelt sich um den Acryl Klarlack von Primaster.

Mit freundlichen Grüßen

ein hoffnungsvoller Neuling
 

zx9r

ww-ulme
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In der regel steht das doch auf der Dose, Datenblatt, meist haben die Lacke keinen UV Stabilisator gibt es zwar für gewisse Sorten zu kaufen nur kann man für den Geld gleich einen passenden Lack kaufen.

Grüße
Roland
 

Sassnitz

ww-pappel
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An Roland

Wie gesagt, der Lack ist offiziell für innen, nicht außen, geeignet. Aber ich habe den Innenlack nun schon gekauft und die Frage ist, ob ich ihn in der oben beschriebenen Sittuation dennoch anwenden kann. Wenn die UV Strahlung das Problem ist, würde ich gerne wissen, was passieren kann, wenn ich einen nicht vor UV schützenden Lack verwende. Wenn die Auswirkungen nicht so dramatisch sind, würde ich an dieser Stelle lieber das Geld für einen zweiten Lack sparen.
 

uglyripper

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Moin!

Klarlack im Außenbereich ist sowieso schon eine recht heikle Angelegenheit. Wenn du nun ein Baumarktprodukt - und dies noch nur für den Innenbereich deklariert - benutzt, stehen die Chancen recht gut, dass der Lack schnell reißt, milchig/stumpf wird und sich ablöst. An diesen Stellen beginnt dann das Holz sehr schnell zu verwittern/faulen.
Der Aufwand, der mit einem Lackneuaufbau einer solchen Fläche verbunden ist, steht in keinem Verhältnis zu den vergleichsweise geringen Kosten für eine Dose passenden Lack.

Gruß, ugly
 

Time_to_wonder

ww-robinie
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Wir reden über ein Dös-chen zu € 7,79? Lass sie doch einfach bis zur nächsten Innenanwendung stehen und kauf´ Dir einen Außenlack, dann bist Du jegliche Diskussion los.
 

WinfriedM

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Ist nicht geeignet und selbst die am besten geeigneten Lacke sind im bewitterten Außenbereich extrem beansprucht und halten nicht ewig. Wenn der Tisch nie Regen abbekommt, wird das auch mit Innenlack ein paar Jahre halten, aber würde ich trotzdem nicht machen. Man weiß auch nie, wie spröde der Lack eingestellt ist. Außenlacke sind in der Regel wesentlich flexibler.

Mit dem Frost, da hat jemand was durcheinandergebracht: Der Lack in der Dose darf niemals Frost abbekommen. Wenn der verarbeitet wurde und getrocknet ist, ist dem Lack das egal.
 

zx9r

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Ist nicht geeignet und selbst die am besten geeigneten Lacke sind im bewitterten Außenbereich extrem beansprucht und halten nicht ewig. Wenn der Tisch nie Regen abbekommt, wird das auch mit Innenlack ein paar Jahre halten, aber würde ich trotzdem nicht machen. Man weiß auch nie, wie spröde der Lack eingestellt ist. Außenlacke sind in der Regel wesentlich flexibler.

Mit dem Frost, da hat jemand was durcheinandergebracht: Der Lack in der Dose darf niemals Frost abbekommen. Wenn der verarbeitet wurde und getrocknet ist, ist dem Lack das egal.

Es gibt schon Lacke die halten muss man sich nur im Kfz Bereich bedienen, ist dann halt nichts zu streichen und wesentlich teurer.
 

Holz-Fritze

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Es gibt schon Lacke die halten muss man sich nur im Kfz Bereich bedienen, ist dann halt nichts zu streichen und wesentlich teurer.

Es ist aber schon was anderes ob man Holz oder Metall lackieren möchte.

Außerdem gute Holz Lacke sind teuerer als KFZ Lacke.
 

WinfriedM

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Es gibt schon Lacke die halten muss man sich nur im Kfz Bereich bedienen, ist dann halt nichts zu streichen und wesentlich teurer.

KFZ-Lacke versagen auf Holz im bewitterten Außenbereich, weil viel zu hart. Die große Herausforderung bei Holz sind die größeren Quell- und Schwindbewegungen. Und die kleinste Fehlstelle sorgt dafür, dass Wasser ins Holz eindringt und dann runderhumn der Lack unterwandert wird und alles aufreißt.
 

Sassnitz

ww-pappel
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Danke für die zahlreichen Antworten.
Einige Stücke von dem Holz habe ich gestern bereits mit Innenlack bestrichen. Kann ich einfach Außenlack kaufen, rüberstreichen und gut ist?
 

Rooftopper

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Holz im Aussenbereich ist mit einem Bläueschutz zu behandeln, welcher auch eine Grundierung ist. Anstatt Klarlack, eine leicht getönte (Schutz vor UV-Strahlen) Lasur für aussen verwenden.
Produkte für innen nur innen verwenden!
Klarlack als auch ungetönte Lasuren haben keinen UV-Schutz.....auch wenn es auf dem Gebinde steht. Den Schutz vor UV-Strahlen stellen die micronisierten Pigmente dar, die es in einem Klarprodukt nicht gibt.

Holz "altert" durch UV-Strahlung und Witterungseinflüsse schneller und verändert sein Aussehen (vergraut).

Korrektur: nicht alle Hölzer brauchen Bläueschutz, Hartholz der Klassen 1 und 2 braucht keinen Bläueschutz.
 

uglyripper

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Den Schutz vor UV-Strahlen stellen die micronisierten Pigmente dar, die es in einem Klarprodukt nicht gibt.

In Bootslacken sind diese Pigmente in der Regel vorhanden, weshalb diese, korrekt angewendet, auch einen gewissen UV-Schutz bieten. Wäre ja zu schade, wenn man das schöne Mahagoni mit Bläueschutz und Gartenzaunlasur behandeln müsste :emoji_wink: .

Gruß, ugly
 

Rooftopper

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Ok, dann ist es für Malerprodukte gedacht. Bootslacke verarbeite ich nicht, würde mich aber trotzdem interessieren wie der UV Schutz da funktioniert.

Telefoniere morgen mit einem ADM eines Herstellers von Bootsklarlacken, vielleicht kann der mich aufklären.
 

zx9r

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KFZ-Lacke versagen auf Holz im bewitterten Außenbereich, weil viel zu hart. Die große Herausforderung bei Holz sind die größeren Quell- und Schwindbewegungen. Und die kleinste Fehlstelle sorgt dafür, dass Wasser ins Holz eindringt und dann runderhumn der Lack unterwandert wird und alles aufreißt.

Auf holz gibt es fast gar nichts was auf ewig hält und es gibt auch kein extra Lack, Acryllack ist Acryllack. Die additive machen es wie hart oder Uv beständig etwas werden soll.
Hier mal wie man auch Autolack elastisch bringt.

Elastifizierer/Weichmacher für 2K Autolack Profix CP490 250ml/CP49002 | eBay


Grüße
Roland
 

uglyripper

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Ok, dann ist es für Malerprodukte gedacht. Bootslacke verarbeite ich nicht, würde mich aber trotzdem interessieren wie der UV Schutz da funktioniert.

Telefoniere morgen mit einem ADM eines Herstellers von Bootsklarlacken, vielleicht kann der mich aufklären.

Moin,

ich würde sagen, die sind nicht völlig klar, sondern eher bernsteinfarben, was an den beigefügten Pigmenten liegen dürfte.
Damit z.B. Mahagoni nicht so schnell vergilbt, wird in den meisten Fällen vor dem Lackaufbau gebeizt, eine Beigabe der entsprechend lösemittelbasierenden Beize zum Lack ist ebenfalls nicht unüblich.

Gruß, ugly
 

WinfriedM

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@Roland: Mag sein, dass man irgendeinen Autolack mit diversen Additiven dazu bekommt, auch auf Holz gut zu halten. Aber warum soll ich dann nicht einfach einen Lack verwenden, der genau für diesen Anwendungsfall auf Holz optimiert ist? Ich kann mir nicht vorstellen, dass Autolacke irgendwas besser können, als für Holz optimierte Außenlacke und Außenlasuren.
 

Holz-Fritze

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Auf holz gibt es fast gar nichts was auf ewig hält und es gibt auch kein extra Lack, Acryllack ist Acryllack. Die additive machen es wie hart oder Uv beständig etwas werden soll.
Hier mal wie man auch Autolack elastisch bringt.

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Grüße
Roland

Es gibt aber noch Alkydharzlacke und diverse Mischungen aus Alkyd und Acryllack.

Wenn man einfach einen Autolack nehmen könnte würden das wohl alle machen.
Aber die Bootsbauer nehmen interessanterweise keine.
 

zx9r

ww-ulme
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@Roland: Mag sein, dass man irgendeinen Autolack mit diversen Additiven dazu bekommt, auch auf Holz gut zu halten. Aber warum soll ich dann nicht einfach einen Lack verwenden, der genau für diesen Anwendungsfall auf Holz optimiert ist? Ich kann mir nicht vorstellen, dass Autolacke irgendwas besser können, als für Holz optimierte Außenlacke und Außenlasuren.

Natürlich braucht er nicht mit Autolack lackieren ging vielmehr um die Behauptung das der nicht taugt. gutes Beispiel wäre Bootsbau, wer Geld über hat lässt in 2k Acryl oder 2k Pu lackieren weil es widerstandsfähiger ist und besser aussieht als mit billigen Bootslack gestrichen. Aber ich will dir deinen glauben gar nicht nehmen etwas hochwertiges in einer Zaunlasur zu sehen. Die Handhabung ist nur viel einfacher und letztendlich auch eine kosten frage. es ist ein unterschied ob ich für den ltr 25 oder 50€ hinlege.
 

uglyripper

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... gutes Beispiel wäre Bootsbau, wer Geld über hat lässt in 2k Acryl oder 2k Pu lackieren weil es widerstandsfähiger ist und besser aussieht als mit billigen Bootslack gestrichen.....

Im modernen Serien-Yachtbau wird so gut wie gar nicht lackiert. Holz ist zum Premium - Nischenprdukt geworden und die GfK-Teile sind bereits ab Werft Gelcoat beschichtet.
Wer deckend lackieren muss/will und "Geld über hat" greift zu 2K-Bootslacken - Stickwort: "AWLGRIP" oder für den Hausgebrauch "International Perfection".
KfZ-Lacke führen in diesem Bereich ein Nischendasein und werden meist budgetgetrieben verwendet. Was nicht heißt, dass sie per se schlecht oder ungeeignet wären.
Das hat aber alles nichts mit dem Thema Klar-Lackieren von Holzoberflächen im Außenbereich/Bootsbau zu tun.
Hier wird bei Massivhölzern in der Regel auf Bootslacke (1K-Alkydharz), Lacköle oder Öle (Epifanes, LE TONKINOIS, Bio Pin, Benar, Owatrol etc.), zurückgegriffen.
Bei stabilen Oberflächen wie Sperrhölzern oder entsprechenden Formverleimungen wird ein 2K-Produkt aus dem Bootsbaubereich verwendet.
Von KfZ-Klarlacken habe ich in diesem Bereich noch nie gehört.
Mischanwendungen wie Grundierungen mit Epoxy, G4 (PU) oder 2K-Sealern und anschließender Beschichtung mit 1K/2K Bootslacken zwecks UV-Schutz sind ebenfalls nicht unüblich.

Gruß, ugly
 

zx9r

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Vielleicht sollten sich manche erst mal mit der Herstellungen von Lacken schlau machen, das wird genauso eine sinnlose Diskussion wie mit Polyurethan. das wird seit Jahrzehnten in den unterschiedlichsten Bereichen eingesetzt unter anderen auch im Möbelbau, kfz und bootsbau. Es sind entweder Pu Lacke Acryl oder beides gemischt.
wird aber hinterfragt und sieht keinen Sinn darin. mehr habe ich dazu auch gar nicht zu schreiben.
 

Holz-Fritze

ww-robinie
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Vielleicht sollten sich manche erst mal mit der Herstellungen von Lacken schlau machen, das wird genauso eine sinnlose Diskussion wie mit Polyurethan. das wird seit Jahrzehnten in den unterschiedlichsten Bereichen eingesetzt unter anderen auch im Möbelbau, kfz und bootsbau. Es sind entweder Pu Lacke Acryl oder beides gemischt.
wird aber hinterfragt und sieht keinen Sinn darin. mehr habe ich dazu auch gar nicht zu schreiben.

Aha und du bist da schlauer als alle anderen hier? Na dann her mit den Hintergrundwissen.

Hast Du Dir vielleicht schon mal überlegt, dass es eben die Mischung macht.
 

WinfriedM

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@Roland: Ich kann deiner Anregung gut folgen, dass man auf die Basis schaut, woraus ein Lack gemacht ist. Wenn man die am Markt verfügbaren Systeme kennt, weiß man auch die Eigenschaften vieler Lacke besser einzuschätzen. Und so viele Systeme gibt es gar nicht.

Gerade im DIY-Bereich wird ständig versucht, irgendwelche Wunderlacke oder Wunderklebstoffe zu verkaufen. Wer herausbekommt, auf welcher Basis die beruhen, kann sehr schnell die Eigenschaften abschätzen und findet dann auch sofort Alternativen. Aber das will ja der Hersteller oft nicht, der will ja ein Alleinstellungsmerkmal.

Wo ich nicht mitgehen kann: Autoklarlacke für Holz im Außenbereich zu verwenden. Das ist eine Kombination, von der ich bisher kaum was gehört oder gelesen habe. Da würde ich persönlich besser eine für Holz optimierte Alternative wählen, zum Beispiel Jotun Benar. Wobei Klarlacke im bewitterten Außenbereich immer eine Herausforderung sind und viel Pflege bedürfen. Mitunter werden Boote jährlich neu lackiert.
 
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