Aigner Zinkenexakt mit Skala

Gelöscht FrankRK

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Hallo zusammen,

da diese Woche das Thema Zinkenexakt von Aigner aktuell war, bin ich Heute mal das angegangen was mich schon länger an dem Gerät stört. Das Einstellen der Fingerbreite mit dem Messschieber fand ich immer fukelig, vor allen wenn man den Finger nochmal etwas korrigieren muss.

Die Idee war ein Nonius und eine Maßskala zu verbauen, aber leider habe ich keinen Nonius mit passender Maßskala die von rechts beginnen gefunden. Also wurde eine von links beginnende verbaut, da muss man halt beim Einstellen ein wenig mitdenken!

Für mein Zinkengerät habe ich mir einen passenden Anschlag gebaut der exakt und verdrehsicher auf den Schiebeschlitten meiner FKS sitzt. Vorteil ist die Platzfreiheit weil der Längsanschlag nicht mehr im Weg ist.

Aigner_Zinkenexakt-01.jpg

Zuerst wird der Zinkenexakt mit dem Anschlagschieber bis ans Nutsägeblatt gestellt, mit der hinteren Rändelschraube fixiert und noch mal kontrolliert.

Aigner_Zinkenexakt-02.jpg

Dann wird der Nonius auf null gestellt und mit den beiden M5er Schrauben gesichert (bei mir ist halt die 10 die 0).

Aigner_Zinkenexakt-03.jpg

Jetzt muss das Nutblatt gemessen werden (man kann auch eine Nut sägen und diese messen) und auf Höhe gebracht werden (nicht vergessen die Materialauflage zu berücksichtigen)

Aigner_Zinkenexakt-04.jpg

Als nächstes wird der Zinkenexakt um die Fingerbreite vom Nutblatt weggestellt. Damit die Passung nicht zu stramm wird stelle ich 9,9mm ein, somit ist der Finger 0.1mm schmaler als die Nut.

Aigner_Zinkenexakt-05.jpg

Nun wird der erste Schnitt gemacht, als Anschlag dient der erste Finger vom Anschlagschieber.

Aigner_Zinkenexakt-06.jpg

Der Anschlagschieber muss nun auf die zuvor geschnittene Nut eingestellt werden und dann können die weiteren Zinken geschnitten werden.

Aigner_Zinkenexakt-07.jpg

Für das Gegenstück wird die erste Nut vom zuvor gesägten Teil als Anschlag genommen.

Aigner_Zinkenexakt-08.jpg

Dann geht es so weiter.

Aigner_Zinkenexakt-09.jpg

Hier die fertig zusammengelegte Zinkenverbindung.

Aigner_Zinkenexakt-10.jpg

Die Werkzeugabdeckung habe ich fürs Fotografieren abgenommen, nie ohne Sägen!
Ich hoffe es hilft den ein oder anderen!
 

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PurplePony

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Danke Frank.
Ich habe mit dem Ding Teile meines Meisterstücks gemacht und fand die Einstellerei furchtbar.
Wenn mal mehr Zeit ist hole ich das Gerät wieder raus und bau deine Vorrichtung nach.
 

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Hondo6566

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Hallo,
ist es vom Verständnis her nicht so dass man die 1. Nut sägt, dann die Nut über den beweglichen Finger schiebt und dann anhand der Nutbreite den Finger einstellt? Da müsste dann doch gar nichts gemessen werden oder liege ich da falsch?
 

PurplePony

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In der Theorie.
In der Praxis fummelst du ewig rum bis das Gerät an der richtigen Position zum Werkzeug steht und machst massig Bleistiftstriche auf den Queranschlag um heraus zu finden was der beste Kompromiss zwischen guter Passung und exaktem Aufgehen der Fingerzinken ist.
Wie Frank habe ich einen 10 mm Nuter verwendet. Meine Zinken waren auch exakt 10 mm. Die Challenge ist die, dass bei 20 Zinken das ganze auf 200 mm genau aufgeht und trotzdem ineinander passt ohne was kaputt zu machen.
1/10 Abweichung bei 20 Zinken sind 2 mm.
 

PurplePony

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Siehe unterster Finger bei dem Möbel.
Ist mir nicht ganz aufgegangen.
 

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Hondo6566

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Habe diesen Einwand mit der Toleranzaddition kürzlich auch nicht verstanden bzw. nachvollziehen können. Wenn ich einen Nutabstand am Finger von z.B. 9,9 anstelle von 10mm einstelle, dann kann ich entweder das Werkstück immer in 1 bestimmte Richtung andrücken, oder zufällig mal nach links/rechts andrücken.
Im zweiten Falle sollte sich die Fehleraddition komplett aufheben.
Was aber passiert im ersten Falle? Spielt es da eine Rolle ob ich das Werkstück an den festen oder beweglichen Finger anlege? Selbstverständlich. Lege ich das Werkstück am festen Finger an habe ich gar kein Fehler, auch in der Addition nicht.
Lege ich am beweglichen Finger an, sind die Zwischenräume zwischen den Nuten 9,9mm, und zwar jeder. Hier hab ich eine Fehleraddition.
Wenn man diesen Sachverhalt kennt, kann man das Werkstück einfach am festen Anschlag anlegen und gut ist.
Ist einfach beweißbar indem man den Fingerabstand sehr viel kleiner als die Nut macht, z.b. 6mm, und immer am festen Backen gut andrückt. Dann hat man immer 10mm breite Zinken/Nuträume.
Ich kenne den Zinkenexakt jetzt nicht selbst, und weiß auch nicht wie fummlig oder auch nicht die Breiteneinstellung der Finger ist, aber wie ich Aigner kenne wird das doch schon recht gut gehen - oder?

Btw: wenn du auf 200mm 20 Zinken á 10mm hinbekommst, komme ich nächstes Wochenende vorbei und spendiere dir ein Feierabendbier. Aber ich bin mir sicher dass das nicht vorkommen wird. :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:
 
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Gelöscht FrankRK

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Hallo,
ist es vom Verständnis her nicht so dass man die 1. Nut sägt, dann die Nut über den beweglichen Finger schiebt und dann anhand der Nutbreite den Finger einstellt? Da müsste dann doch gar nichts gemessen werden oder liege ich da falsch?

Wie PurplePony schon schreibt, 10 +10 = 20, aber so lässt es sich schlecht zusammenbauen, weil die Verbindung durch das aufquellen des Holzes vom Leim nicht mehr wirklich passt. Also muss man etwas Luft lassen, aber dieses Untermaß vom Finger addiert sich halt. Das kann man vorher einplanen und deswegen ist das Messen wichtig, sonst kommt der Plan nicht hin und man hat am Ende noch ein kleines Fitzelchen da stehen.

Fingerzinkenverbindung.jpg
 

Hondo6566

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Hallo,
OK, d.H. das Untermaß muss eingeplant werden? Quillt das Holz durch den feuchten Leim wirklich so auf?
Das Problem beim Zinkenexakt mit dem letzten Fizelchen ist, dass das Maß zwischen festem Finger und erster Nut fix ist, und nicht auf die Werkstückbreite vermittelt werden kann. Ich hab ja auch mal eine Vorrichtung für die Kreissäge geplant und gebaut, siehe hier: https://www.woodworker.de/forum/threads/zinkensägevorrichtung.106205/#post-622758
Dort kann ich diesen Abstand mit dem verstellbaren Block anpassen.
 

Gelöscht FrankRK

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Wenn die Verbindung perfekt gearbeitet ist, dann bekommt man die beiden Teile schon kaum zusammen und mit Leim wird es ein Kraftakt.
Genau, beim Zinkenexakt hast du das feste Maß von der Nut und das eingestellte Maß vom Finger was zusammen eine Einheit bildet die sich durch das aufstecken auf den Anschlagschieber immer wiederholt, also sich addiert.
 

teluke

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Ich baue praktisch alle Schubladen in 120mm Höhe und mit Fingerzinken.
Dazu nutze ich allerdings die Tischfräse und einen 10mm Nutfräser.
Dort fräse ich immer 10-12 Seiten gleichzeitig.
Wenn das eingestellt ist geht das dann ratzfatz.
Passt immer gut zusammen obwohl ich da alles in 10er Schritten mache.

Korpen, die ja breitere Seiten haben als Schubladen, mache ich mit der Oberfräse und einer selbstgebauten Schablone.
Hier mache ich die Finger in 40mm.
Mit meiner Schablone kann ich bis 600mm breite Seiten fräsen.
Einen Anschlag hat die Schablone rechts und links.
Ich kann also jede Korpentiefe bis 600mm in 40mm Schritten machen.
Die Dicke der Seiten ist lediglich durch die Nutzlänge des Fräsers begrenzt.

Ich habe mir mal den Anschlag von Festool gekauft.
Den habe ich, seit ich meine selbstgebaute Schablone habe, nie mehr genutzt (muss ich mal verkaufen das Ding).
 

Hondo6566

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Die 10+10 bezog sich wohl auf die 20 Zinken auf 200mm, würde halt rechnerisch bei 10mm Nutbreite eine Zinkenbreite von 0 bzw. 1 Zinken von 200 mm Breite ergeben. :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:
Oute mich jetzt mal als Benutzer des Festool VS 600 Systems.
 
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