Ganz pauschal, wie bereits geschrieben, kann man das leider nicht beantworten.
Generell ist es natürlich besser, wenn das zu verarbeitende Holz in Bezug zur Luftfeuchte in der Werkstatt im Gleichgewicht steht, bei einigen Projekten ist das aber nicht zwingend nötig.
Willst du z.B. einen Korpus herstellen kannst du die Platten auspacken und zügig verarbeiten, sodass du den Korpus zusammenstecken (oder auch schrauben, leimen je nach Verbindung) kannst. Dadurch halten sich die Bauteile gerade. Bei anderen, vor allem längeren Arbeiten und Projekten die nur wenig Fertigungstoleranzen aufweisen ist eine ausreichende Akklimatisierung jedoch obligat (z.B. Rahmenherstellung). Achte darauf die Platten nach dem Auspacken sofort zu stapeln und mit z.B. Resthölzchen genügend Abstand zwischen den Platten zu lassen. Dadurch kann die Luft besser zirkulieren und die Gefahr von Verzug ist vermindert, aber nicht gänzlich ausgeschlossen.
Wenn sich die Platten ein wenig verzogen haben hilft es häufig bei der weiteren Bearbeitung diese mit Schraubzwingen gegen die Werkbank zu spannen. Somit kannst du besser anzeichnen, fräsen oder sägen. Fügst du die Teile nachher zu einem Korpus zusammen ist dieser leichte Verzug kein Problem.
Kleiner Tipp am Rande: lasse die Platten NIEMALS einfach so in der Werkstatt stehen, gegen eine Wand gelehnt oder auf dem Boden liegen. Habe ich einmal gemacht weil es schnell gehen musste und am nächsten Tag war das Brett rund wie eine Schüssel. Hierbei hat mir aber folgender Trick aus dem Forum geholfen: die konkave Seite der Platte mit Wasser besprüht und anschließend ordentlich gestapelt. Nach einiger Zeit war der Verzug deutlich zurück gegangen. Ultima Ratio wäre da auch noch das auftrennen der Platte, anschließendes fügen/abrichten und erneutes verleimen
Ich hoffe ich konnte dir damit ein wenig helfen, ansonsten einfach nochmal nachhaken.
Grüße aus Hessen
Kai