Altbau Bodenaufbau auf Balken

Pringles87

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Hallo Leute,

meine Schwester hat sich im südlichen Mittelfranken ein Bruchsteinhaus gekauft, Baujahr irgendwas um 1880-1895. Meine Frage dreht sich um den Bodenaufbau für das Obergeschoss, in das ein Wohnzimmer und ein Schlafzimmer soll.

Normalerweise wäre mein Weg gewesen (was ich bisher gelesen habe), seitlich ca. 40 mm starke Bretter an die Balken zu machen und somit eine gerade Fläche zu bekommen, wo oben der Bodenaufbau anfangen kann. Meine Schwester möchte oben gerne einen einfachen Dielenboden. Nachdem es ein altes Bauernhaus ist, ist unten nicht extrem viel Raumhöhe vorhanden, wir haben zwar bereits ausgeschachtet, aber mit Bodenaufbau, Beton, Estrich mit FBH etc. wird es schnell wieder niedrig.

Der Nachteil meiner Methode oben ist ja, dass ich von unten an die verstärkenden Bretter an den Balken eine Decke anbringen müsste und somit verliert man wahrscheinlich 5-10 cm von der Raumhöhe unten. Logischerweise werden die Balken nicht höher wenn man den Aufbau anders macht, aber vom Raumgefühl her ergibt sich sicherlich ein anderes Bild.

Könnte ich den Fußbodenaufbau also auf den Balken beginnen und wenn ja, wie gleiche ich die Balken aus?
Meine Vorstellung von der Schicht auf den Balken wären einfache 25-30mm starke Fichtenbretter, die gefalzt werden, im Grunde so wie die alten Böden in diesen Häusern auch waren. Ohne ausgleichen der Balken werden diese wohl nicht richtig gut zu montieren zu sein, bzw. werden die nicht richtig dicht, oder? Wie wäre hier ein bewährter Fußbodenaufbau? Im Obergeschoss ist genügend Platz bezüglich Aufbauhöhe da.

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IngoS

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Hallo

Ich habe es bei einem ähnlichen Objekt folgendermaßen gemacht. Seitlich an die alten Balken, etwa auf halber Höhe, Leisten angeschraubt und dann zwischen den Balken Gipskarton angeschraubt. So wirkt der Raum deutlich höher. Den Fußbodenausgleich habe ich durch angepasste Bohlen auf den alten Balken erreicht.

Gruß Ingo
 

Pringles87

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Dann könnte ich ja gleich seitlich Bretter dran machen, die würden ja auch nur etwa die Hälfte der Balken beanspruchen. Wie hast du die Bohlen oben drauf konkret angepasst?Einfach eine lange Bohle und untergelegt?
 

carsten

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Hallo

würde mich der Idee von Ingo anschließen. Statt Rigips evtl Lehmbauplatten nehmen, oder eine Holzdecke AUF die alten Balken setzen und darauf Rieselschutz und Ausgleichsschüttung als Basis für einen Trockenestrich.
Auf jeden Fall sieht das insgesamt nach richtig viel Arbeit aus.
 

conny_g

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Wir haben auch einen 1890 Altbau (Jugendstilvilla) und da haben wir überall diese sog. Fehlböden.

Also von unten nach oben beschrieben:
- unten an die Balken sind Bretter genagelt, die die Decke des Raums drunter bilden. An diese Bretter sind Strohmatten angebracht, die den Deckenputz halten.
- An die Balken sind etwas unter der Hälfte der Höhe seitlich Leisten angeschraubt auf denen Bretter quer sitzen
- auf diesen Brettern liegt eine Schüttung aus Bauschutt als Trittschalldämpfung
- Über dieser Schüttung kommen ein paar cm Luft, dann Bretter quer, entweder direkt Dielenboden (billige Räume) oder Bretter und darüber Parkett (exklusivere Räume).

Wir haben es bei der Renovierung der Kinderzimmer so gemacht:
- Dielenboden entfernt
- die Schüttung immer teilweise entfernt und ein Flies daruntergelegt (damit die Schüttung nicht durch die Bretter rieselt) und die alte Schüttung wieder aufgebraucht.
- mit Brettern an der Seite der Balken eine Ebene über den Balken nivelliert
- bis zu dieser Höhe mit Kalksplit als Schüttung aufgefüllt
- auf den Kalksplitt eine Schicht Trittschalldämmung aus Holzfasern, wenn ich mich recht erinnere
- darauf schwimmend 25mm OSB-Platten
- darüber dann regulärer Parkettaufbau, also nochmal Trittschalldämmung (3mm Kork?) und Parkett
 
Zuletzt bearbeitet:

IngoS

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Dann könnte ich ja gleich seitlich Bretter dran machen, die würden ja auch nur etwa die Hälfte der Balken beanspruchen. Wie hast du die Bohlen oben drauf konkret angepasst?Einfach eine lange Bohle und untergelegt?

Hallo

Das geht schlecht. Die alten Balken sind durchgebogen. Entsprechend muss auch nachher die Füllung zwischen den Balken diesem Kurvenverlauf folgen, sonst sieht es ungeschickt aus.
Die Bohlen, bzw. Kanthölzer oben auf haben wir teils abgebeilt und teils unterlegt. Macht natürlich Arbeit, ist aber recht gut geworden.
Natürlich Rieselschutz, Dampfbremse und Isolierung mit eingebaut.

Gruß Ingo
 

Pringles87

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Danke für die Antworten. Ich möchte die Decke ja gerade nicht von unten an die Balken machen sondern am liebsten die ganzen Balken sichtbar lassen und oben aufbauen. Ist es möglich mit Fichtenbrettern oben anzufangen und wie wird dann ein Aufbau zum Dielenboden hin gemacht? Schallschutz spielt nicht die größte Rolle, das Haus wird dann von meiner Schwester alleine bewohnt, eine Wärmedämmung müsste wohl sein, damit nicht die ganze Wärme von unten nach oben abhaut.
 

conny_g

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In so einem Fall könntest ja oben mit Brettern verschliessen, ein Flies auflegen und dann eine Schüttung aufbringen, die man dann gerade abziehen kann. Dann Trittschall z.B. aus Weichholz obendrauf, dann OSB schwimmend und Boden obendrauf.
Der Witz an der Kalksplittschüttung ist da z.B. dass die Kalksplitkrümel scharfkantig sind und sich bei Druck verkeilen und sich nicht mehr bewegen wenn Gewicht oben drauf liegt.
Bei mir hat das eine Fachfirma gemacht, die auf ökologische, nachhaltige Bauweise spezialisiert ist - OSB lassen sie gerade noch durchgehen :emoji_slight_smile: - und die eher winddicht, aber dampfdurchlässig bauen, wie man es früher getan hat (finde ich inzwischen auch sinnvoller). Wenn Du jemanden zur Beratung heranziehst, dann am besten so jemanden fragen. Die "konventionellen" Bauleute wollen immer alles dampfdicht versiegeln, das dürfte in so einem Gebäude aber ziemlich unnötig bis unsinnig sein.
 

Pringles87

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Ja dann denke ich, werde ich einmal mit den Brettern anfangen, im Frühjahr wird das Dach neu gemacht, da ist es nicht schlecht wenn oben der ganze Boden zu ist.
Ich würde dann Bretter in~25mm nehmen. Würdet ihr anfasen oder stumpf die Bretter aneinander?
 

Gelöscht Mitglied 91199

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Wieso schalst du die Balken denn nicht von oben ab und beginnst dann mit dem Fußbodenaufbau OG? Du kriegst die Bretter schon zusammen, notfalls muss du hakt auf jedem Balken stoßen.
Ne Scheibe wirst du ja nicht ausbilden müssen, sonst hättest du keine Fichtendielen vorgeschlagen.

Gruß
 

Hondo6566

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Ich würde auch wie von Ingo vorgeschlagen seitlich an den Balken Leisten anbringen, und dann z.B. Bretter lose einlegen. Nennt sich Streifboden und ist eine ganz alte Technik.
Früher hat man an die Leisten Reetmatten angenagelt, von unten verputzt und oben eine Bimschüttung als Dämmung eingebracht. Dann kann man auf die Balkenlage mit dem Aufbau eines Fußbodens beginnen falls der Speicher genutzt werden sollte.
Heute würde man statt Bims natürlich ein modernerer Dämmstoff wie Glaswolle oder Steinwolle verwenden, und Reetmatten wird wohl kein Innenausbauer mehr an die Balken nageln.
Bei mir im Haus war die Decke zum Speicher noch so bis in die 80er Jahre.
 

Pringles87

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Wieso schalst du die Balken denn nicht von oben ab und beginnst dann mit dem Fußbodenaufbau OG? Du kriegst die Bretter schon zusammen, notfalls muss du hakt auf jedem Balken stoßen.
Ne Scheibe wirst du ja nicht ausbilden müssen, sonst hättest du keine Fichtendielen vorgeschlagen.

Gruß
Das habe ich doch vor, oder was meinst du mit abschalen?
 

Pringles87

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Ja, meine Frage war ja nur ob das praktikabel ist oder nicht. Würdest du die Bretter längs falzen oder einfach stumpf aneinander in die Balken verschrauben?
 

Mitglied 59145

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Ich habe eine ähnliche Situation gehabt, ist aber schon fertig. Ich habe die Decke nicht ausgebaut, Stampflehm un Wellerhölzer drinnen gelassen. Daher nicht die Möglichkeit neben den Balken anzulaschen, also oben drauf ausgeglichen. Da ich trotz grosser Raumhöhe ziemliche Probleme hatte alles in eine Ebene zu bekommen, habe ich an 4 Stellen ein Paar cm von den Balken gefräst um tief genug zu kommen. An den Stellen bin ich auch direkt auf den Balken gegangen mit der Dielung. Genutzt habe ich dafür dieses Eder Schälgerät auf einer 260er Stihl. Ich war halt wegen der alten Türen ziemlich gebunden in der Höhe.

Die UK hat länger gedauert als den Boden zu legen.......

Gruss
Ben
 

Gelöscht Mitglied 91199

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Ja, meine Frage war ja nur ob das praktikabel ist oder nicht. Würdest du die Bretter längs falzen oder einfach stumpf aneinander in die Balken verschrauben?
Nee, auf den Balken kannst du stumpf stoßen.
Beachte aber, dass du dann ganz schön viel Fußbodenaufbau für das oh brauchst. Du brauchst auch Trittschalldämmung etc. Da sind schnell 20 cm oder mehr drin.
 

Pringles87

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Ok, schon mal danke für die Hinweise. Ich werde jetzt also mal anfangen, den Boden oben mit Fichtenbrettern zuzumachen und dann den Bodenaufbau oben drauf zu machen. Wenn ich ein Vließ darüber mache, dann eine Schüttung um es gerade zu bekommen, muss dann oben OSB drauf um dann eine Dielung zu machen oder könnte ich auch so eine Art Kreuzlattung machen, dazwischen ebenfalls mit Dämmmaterial auffüllen und da drauf die Dielen?
 
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