Altbau: Kleiderschrank teilweise in Nische in Außenwand, Feuchtigkeitsprobleme?

bjoernbg

ww-kastanie
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Hallo zusammen,

in unserem Haus von 1964 haben wir in einem der Kinderzimmer einen Einbauschrank in der Wand. Die Wand selbst ist zum größten Teil innenliegend, ein Teil ragt aber aus dem Haus heraus (ca. 40cm). Von Außen ist dieser Vorsprung mit Holziegel gemauert und mit (soweit ich das erkennen kann) einfach mit Deko-Klinkern abgeschlossen. Die Nische des Schranks geht daher seitlich tiefer als die Schranktüren breit sind. Ich habe einige Fotos des Ist-Zustands angehängt.

Diese Nische haben wir nach dem Kauf des Hauses mehr oder weniger in Ruhe gelassen, lediglich ein paar selten benötigte Dinge darin gelagert. Das zugehörige Zimmer wurde auch lediglich als Gästezimmer verwendet. Inzwischen ist es jedoch ein Kinderzimmer und wir würden den Wandschrank gerne nutzen. Dazu habe ich die eingebauten Bretter entfernt und möchte eine neue Unterteilung hinein bauen. Einige der Bretter (Tischlerplatte) lassen sicherlich auch wieder verwenden.

Der zur Außenwand vertiefte Teil der Nische hat allerdings einige Probleme. Die Farbe löst sich teilweise ab und es sind dunklere Flächen (allerdings bei weitem nicht schwarz) zu erkennen. Die darin verbauten Holzteile hatten keiner Feuchtigkeitsschäden, die Nägel, mit denen die Auflagen in die Wand geschlagen waren, sind allerdings zumindest teilweise verrostet. Im Schrank riecht es nicht besonders muffig (nur so, wie man es von einem selten benötigten Schrank erwarten kann).

Für unsere Verwendung würden wir diesen vertieften Teil nicht benötigen, daher dachte ich daran, diese einfach mit einer Holzplatte zu verschließen (annähernd luftdicht oder auch mit Lüftungsschlitzen, keine Ahnung) und den Hohlraum dahinter sich selbst zu überlassen. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob das eine gute Idee ist oder ob ich mir damit nicht zukünftige Probleme schaffe. Ich hatte auch daran gedacht, dahinter vielleicht noch eine Dämmung anzubringen (es sind z.B. noch diverse größere Styrodur-Abschnitte vorhanden). Ein anderer Gedanke wäre, diesen Bereich zwar abzutrennen, aber z.B. mit PC-Lüftern zwangszubelüften.

Ich wäre für gute Ratschläge sehr dankbar.

Vielen Dank schonmal!
Björn
 

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Knobelbecher1

ww-fichte
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In meinem Haus (BJ 1806) hab ich manchmal auch solche Stellen, entweder Du bekommst das von AUSSEN trocken, oder lass es bleiben. Alles was Du verkleidest sorgt nur dafür, dass es nicht mehr richtig austrocknet, dann fängt es wirklich an zu schimmeln und zu faulen. Den alten Dreck runter, nen schönen Kalkputz in weiss drauf und einfach lassen - ist die günstige Methode. Wenn der Schrank dann benutzt wird sollte das funktionieren, ggf eine Lamellentür. Der Kalk hält die Feuchtigkeit aus und sorgt dafür, dass nicht schimmelt. So mach ich das seit Jahren in meinem Obstkeller (der ist noch älter als das Haus und immer feucht, wie das früher halt so war).
Die richtige und teure Methode ist, festzusellen woher die Feuchtigkeit kommt (unten, oben, aussen) und das zu reparieren, aber von innen irgendwas davorbauen würde ich nicht machen.
 

teluke

ww-robinie
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Also ich würde die Nische für einen Einbauschrank nutzen (außer Du hast zu viel Platz in dem Zimmer).

Den Teil mit den Verfärbungen auf der linken Seite würde ich aber freilassen und dafür eine Hinterlüftung einbauen.
Dadurch bleibt der Teil trocken und es kann nichts schimmeln.
 

seschmi

ww-robinie
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Beachten musst Du den Taupunkt. Das ist die Temperatur, bei der sich Kondenswasser bildet. Das hängt natürlich vom Klima im Wohnraum ab, aber bei etwa 14 Grad kann das bei normalem Wohnklima schon passieren.

Die 14 Grad werden in so einer Nische natürlich schnell unterschritten, und dann bildet sich Kondenswasser. Wenn Du ein Thermometer an die Wand hältst, siehst Du relativ einfach, ob es da zu kalt ist.

Ideal ist natürlich eine bessere Dämmung von außen - dann ist die Wand innen wärmer. Aber vermutlich in diesem Fall schwierig.

Man kann die Nische besser belüften - kommt da ständig Raumluft mit 20 Grad dran, wird die Wand natürlich auch wärmer.

Oder man dämmt von innen, das muss dann aber luftdicht geschehen. Hinter der Dämmung wird es ja noch kälter, wenn da warme Raumluft hinkommt, bildet sich noch mehr Kondenswasser. Styrodur, Styropor etc sind nicht luftdicht, da müsste innen noch eine luftdichte Schicht drauf.

Also gibt es die Strategie „Wand erwärmen durch Belüftung“ oder „Wand luftdicht dämmen“.

Wenn Du das Problem durch bessere Belüftung löst, solltest Du zumindest ab und zu kontrollieren: Wenn nämlich die Wand trotz Belüftung kälter als der Taupunkt ist und Du Raumluft dagegen bläst, kondensiert noch mehr Wasser und es wird richtig nass…
 
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