Alte Kommode aufbereiten/restaurieren

onitali

ww-pappel
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Liebe Holzwerker!
Ich möchte ein kleines Restaurationsprojekt angehen, und zwar die Oberfläche der Kommode aufarbeiten, die auf den untenstehenden Bildern zu sehen ist. Wie würdet ihr es angehen? Wie man sehen kann, ist vor allem die Auflagefläche sehr abgenutzt und rissig, der Rest weniger.
Meine Erfahrung ist recht begrenzt, was Oberflächenbehandlungen/Reparaturen angeht und das meiste ist mir nur durch "Beobachten" in Videos geläufig. Die Bandbreite ist ja groß, von Möbelreinigung, Entgrauen mit Oxalsäure und Abschleifen bis hin zu komplettem Abbeizen und neuer Beizeauftragung. Die Beschläge würde ich auf jeden Fall demontieren und entrosten bzw. reinigen, aber wie weiter, was sind die einzelnen Arbeitsschritte, die bei diesem Grad der Abnutzung angemessen wären? Und wie sollte die finale Oberflächenbehandlung aussehen - Lackierung, Ölen mit Leinöl, Hartwachs auftragen, ...?

Ich freue mich auf eure Vorschläge. Anbei die Bilder.
 

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welaloba

ww-robinie
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Da verlangst du einiges.
Trotz allem: Das Möbel sieht aus, als hätte schon mal jemand die Front und den Deckel vom Anstrich befreit, der auf der linken Seite noch zu sehen ist. Wenn ich irre, sind die Fotos schlecht.
Die Furnierschäden der Deckplatte sind mit Laienkenntnissen nicht zu richten. Da würden YT Videos nicht wirklich weiterhelfen. Es müsste, wenn ich das richtig sehe, erst einmal die Blindholzschäden behoben werden, danach kann man fehlendes Furnier ergänzen. Auch sehe ich diverse hochgekommene Furniere, die gehen evtl. mit unterspritzen mit zB. Fischleim und anbügeln mit Papierzulage.
Ansonsten: Beschläge abnehmen und entrosten (Schlösser) ist das geringste Aufgabenfeld. Die Griffe sind gewönlich aus Messing oder vermessingt und rosten eher weniger.
An der Deckplatte fehlt links ein Profil, das müsste vom Scheiner nachgefräst werden.
Was die Oberfläche angeht: Es ist oder war ziemlich sicher Lack drauf: Schellack oder bei späteren Modellen auch ein früher Nitrolack. Leinöl geht garnicht, Hartwachs erst nach dichter Lackierung, wenn überhaupt.
Wenns dir das wert ist, frag mal einen Restaurator nach seinem Preis. Sage ich mit 30 Jahren Erfahrung, der ich schon ausreichend verhunzte Möbel gesehen habe.
 

onitali

ww-pappel
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Vielen Dank welaloba für deine Meinung und deine Ratschläge, ich werde mich daran halten.
Nur damit ich's verstehe und noch mehr dazulerne: Warum sollte man auf keinen Fall Leinöl auftragen?
 

welaloba

ww-robinie
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Hallo Namenloser,
1. Leinöl alleine braucht vielleicht Monate zum Trocknen. Über dieses Thema kannst du dich in diesem Forum per Suchfunktion ausführlich informieren.
2. Solange noch irgendwelche Lackreste / Reste von Oberflächenmaterial auf dem Holz sind, findet das Leinöl kein Holz zum Eindringen und trocknet überhaupt nicht, bzw. bleibt klebrig
3. Wenn Leinöl, dann LeinölFIRNIS, das ist mit irgendeinem mehr oder weniger giftigen Sikkativ gehärtet und trocknet schneller.
Würde ich in deinem Fall aber auchkeinesfalls empfehlen. Leider fehlt auf der Flasche meist der Hinweis: Nur für erfahrene Anwender...

4. Du schreibst von

a. Entgrauen mit Oxalsäure und
b. Abschleifen bis hin zu
c. komplettem Abbeizen und
d. neuer Beizeauftragung


a. ist hier kein Thema
b. macht Probleme bei Profilen z.B. auf den Schubladen
c. Ist eher was für Fachfirma
d. muss man schon mal gemacht haben - Beize ist Färbemittel und kein Oberflächenmittel

Ich hoffe, ich habe nichts vergessen!
Gruß Werner
 
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