Alte Rauhbank wiederbeleben

Nesta

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Hallo,

Ich hab eine alte gebrauchte Rauhbank, die auf den ersten Blick recht nett aussah. Nachdem ich den Großteil des Rosts mit Cola, Essig, Stahlwolle, Alufolie und an den "ungefährlichen" Stellen mit dem Exzenterschleifer weg bekommen habe, ist der nächste Schritt natürlich eine brauchbare Schneide.

Da das Eisen rund und ziemlich schief war (2mm vs 4mm) habe ich mit der Feile erstmal wieder eine Fase gefeilt, die gerade und auf ganzer Länger annähernd den gleichen Winkel hatte.
Nächster Schritt war dann ein 120er Schleifpapier.

Das Problem ist, dass der Winkel der Fase noch immer nicht auf ganzer Länge gleich ist und vor allem, dass auf einer Seite weiterhin in tiefer "Rostkrater" sichtbar ist.

Zur Schneide hin sind durchgängig ca. 3mm bereits "schön". Lohnt es sich bzw. soll ich nochmal 1-2 mm wegfeilen? Am 1000er Stein werde ich damit heuer wohl nicht mehr fertig. Aber der "Krater" wird die Schneide auch so nie erreichen


IMAG0581.jpg IMAG0579.jpg IMG-20191222-WA0004.jpeg.jpg

Mein nächste Problem ist die Hobelsohle. Ganz plan ist sie natürlich nicht aber leider auch nicht mal annähernd im Winkel. Auf Grund der Größe der Rauhbank bin ich unsicher, ob ich das einfach mit einer Platte und eine Rolle Schleifpapier hinbekomme.
Meine erste Idee wäre ein Kantholz an dem ich den Hobel entlang führen kann. Damit sollte der Winkel (zumindest zu einer Seite) wieder passen.

Fürs erste werde ich die Oberseite nicht weiter behandeln. Reinigen und neu einölen muss genügen.
 

ChrisOL

ww-robinie
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Hallo,

Schleifpapier von der Rolle auf einen planen Maschinentisch oder eine gebrauchte Fensterbankplatte. Darauf kann man die Sohle schön planen.

Zu dem Eisen, kannst du das wirklich mit einer Feile bearbeiten, das muss sehr mühselig sein, die Feile und das gehärtete Eisen sollten in der Härte nahe beieinander liegen. Wenn du keinen groben Schleifstein hast, dann kannst du auch grobes Nassschleifpapier verwenden.
 

Nesta

ww-buche
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Danke. Und du liegst richtig feilen ist ziemlich mühselig, deswegen auch die "kurze" Fase.

Mein gröbster Stein ist ein 1000er. Schleifpapier für die Sohle muss ich sowieso noch besorgen, da schnapp ich mir gleich auch ein Nassschleifpapier für das Messer.

Für die Soohle hab ich an ca. 180 gedacht. Wenn es mal plan ist wollte ich mit einem feineren am Schleifblock nochmal drüber gehn. Blätter mit 320, 1000 und 2000 hab ich noch ein paar.

Für das Messer würde ich mit ein paar Blätter 120er besorgen. Hoffedas geht besser als mit der Feile.
 

zündapp

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Dass die Feile überhaupt greift ist nicht gut. Ist das etwa ein Goldenberg -Eisen? Wenn ja, würde ich es ersetzen.

Die Sohle solltest Du mit eingespanntem und zurückgezogenen Eisen planen. Am besten mit dem längsten Hobel, den Du hast. Markieren, Prüfen, markieren, etwas abhobeln, wieder prüfen usw.

Frohes Fest,

Wolfgang
(habe heute früh mit dem veritas SBUS die Schokolade für unsere Weihnachtstorte gehobelt - ging gut!)
 

pedder

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Wenn sich das Eisen feilen lässt, ist es vielleicht laminiert.
Ähnlich wie bei japanischen Eisen wurde auch in D früher der härtbare Stahl auf ein Stück weiches Eisen geschweißt.
Das können tolle Eisen sein.

Wenn Eisen und Sohle aus dem Winkel sind, aber zusammen passen, würde ich das erstmal so lassen.
Wenn man von der Sohle was abträgt, öffnet man das Maul ja auch immer.
 

Nesta

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Feilen klappte nicht sonderlich gut. Nach ca. 2mm war die Schneide einigermaßen gerade, dafür ging dann nichts mehr und die feilen kann ich jetzt maximal noch für Alu verwenden.

Hab jetzt nochmal mit dem 1000er Stein weitergemacht.

IMAG0582.jpg

Sieht zumindest für mich so aus, als ist in der Mitte ein anderer Stahl.

Am "Kopf" ist ein Logo eingestanzt und die Aufschrift Gussstahl zu lesen. Am Eisen und am Spannbrecher ist dann noch eine 4, aber die dürfte vom Vorbesitzer stammen (ziemlich schief).

IMAG0583.jpg

Nach den Feiertagen wird weiter geschliffen. Frohe Weihnachten
 
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ChrisOL

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Nein, das ist in der Mitte ist noch Stahl der noch nicht auf dem Stein geschliffen wurde.
Das Eisen ist vorher an einem Schleifbock mit rundem Stein geschliffen worden. Das gibt solche Stellen.

Ist nicht weiter schlimm. Nur vorne an der Schneide zählt, da muss es scharf sein.
 

Lico

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Spannender ist eigentlich die Spiegelseite. Die heißt nicht umsonst so. Wenn die durch Rost vernarbt ist, bekommt man keine ordentliche Schneide mehr hin.

Lico
 

xeenon

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Dictum seine Papierstahl Eisen sind zweilagig.

Ich hab zufällig gestern so ein Eisen neu ausgepackt und Betriebsfertig geschliffen.

Nur fürs Interesse, für dein Problem leider nicht relevant.
 

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zündapp

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Warum? Was ist an denen besonders?

Ich hab auch noch so eine Rauhbank.

Ich hatte auch mal so eine alte Raubank mit einem Goldenberg-Eisen, das sich feilen ließ. Das hielt die Schärfe so schlecht wie kein anderes, das ich in der Hand hatte. Erst nach dem Wechsel des Eisens lief der Hobel gut. Da merkte man erst einmal, wie gut Ulmia und (erst recht) ECE-Eisen sind.

Gruß,

Wolfgang
 

rafikus

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Die alten, laminierten Eisen von Kirschen, Ulmia, Famos und noch einige andere, welche ich habe, gefallen mir viel mehr als z.B. ein neueres Eisen von Ulmia.
Wenn die Spiegelseite Rostkrater hat, dann kann man das Eisen immer noch nutzen, wenn man eine deutliche Gegenfase anbringt.
 

Nesta

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@ChrisOL , @xeenon Danke für die Info. Da schleift mann doch gleich viel lieber, wenn man weiß das der ganze Stahl gehärtet ist, hab schon befürchtet der Rest geht jetzt leichter :emoji_wink:

@Lico Die Spiegelseite ist ganz ok. Im Vergleich zumeinen zwei Baumarkt hobeln glänzt sie regelrecht. Rostnarben gibt es zwar aber die sind noch 3-4 cm entfernt.

@rafikus das mit der Gegenfase hab ich auch schon gelesen. Hat da jemand Erfahrung zum Schleifwinkel? Ist es sinnvoll den Fasenwinkel (aktuell 30) zu verkleinern wenn die Gegenfase nur ein paar Grad? Durch die Gegenfase wird die Schneide ja spitzer und damit muss öfter nachschleifen. Aktuell schleif ich meine drei Messer alle auf 30° und die Spiegelseite mach ich mit dem "Linealtrick"

@Elender Kruzefix, da das mein erster Versuch ist einen alten Hobel wieder flott zu machen bin ich natürlich kein Experte, aber ein paar Sachen mach ich das nächste mal auf jeden Fall anders.
1. Schleifen musst du sowieso, egal in was du das Eisen einlegst sauber wird es dadurch nie
2. Wichtig ist nur der vordere Teil des Eisens. Nach gefühlten Tagen mit Stahlwolle und einlegen hab ich den vorderen Teil abgepickt und mit der Drahtbürste bzw. Exzenterschleifer (80, 120, 240) das Eisen vom Rost befreit. Da das ganze zu Beginn etwas gewackelt hat, hab ich zuerst mit einem Stück 120er Papier auf einer MDF Platte das Eisen etwas bearbeitet. Danach abwechselnd Spannbrecher und Eisen mit dem Exzenterschleifer. Wird doch recht schnell warm das Eisen.
3. Halt dich beim Spannbrecher zurück. Hab am Ende mit 1000er und 2000er drüber geschliffen. Werde jetzt wahrscheinlich nochmal mit 240 etwas "aufrauhen", der Keil rutscht aktuell sehr leicht heraus

Am meisten hat bei meinem Eisen das Einlegen in Cola und "polieren" mit einem zerknüllten Stück Alufolie gebracht. Die "tieferen" Roststellen hab ich mit WD40 und Stahlwolle bearbeitet. Ganz sauber ist es aber nicht geworden bzw. Ich schleife aktuell die Fase am Wasserstein, damit der Muskelkater wieder weg geht.
 
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