alte Spieluhr von 1890 restaurieren --> Holzwurm / Furnieren.....!!!

mfg

ww-pappel
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hi, habe eine alte spieluhr, wo das gehäuse mit holzwürmern durchzogen ist und wo das furnier fehlt, welche ich restaurieren will.


gehäuse hab ich bereits mit holzwurmtod behandelt und soll mit holzpaste eiche-natur gespachtelt werden und anschließend neu furniert werden.


meine 1. frage dazu:
laut meiner recherche müsste es sich um walnussfurnier oder eichefurnier handeln. aber wohl eher walnuss oder was sagt ihr als fachmänner?

--> siehe bilder weiter unteneinmal der restbestand vom furnier an meiner spieldose und eine andere zum vergleich.

2. wo bekomme ich solch dünnes furnier her, da unser baumarkt keines führt oder hat jemand zufällig noch etwas zum verkaufen übrig? wenns geht noch zum studentenpreis... :emoji_grin:

3. wie beklebe ich das holz am besten mit dem furnier (leim, bügeln oder was), da das holz nicht gerade plan ist und noch wichtiger wie beklebe ich die abgeschrägten ecken???? --> siehe foto furnier einfach umknicken und ankleben, wird ja bestimmt nicht gehen bzw. wegspallern.

4. wenn ich die zierleisten oben auf dem deckel herstellen will, kann ich dazu eine oberfräse verwenden oder wie werden diese leisten, wie auf dem deckel bzw. unten am gehäuse hergestellt?


so, ich hoffe es waren nicht zu viele sinnfreie fragen :rolleyes: :emoji_grin: und ich bekomme reichlich ratschläge oder sogar furnierangebote. :emoji_wink:
 

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Mitglied 42582

Gäste
Ist bestimmt nicht was du hören willst, aber das alte Gehäuse ist dermaßen zerfressen, das ich es ganz neu bauen würde.

Furnier bekommst du im übrigen beim Holzhändler, oder:

Let me google that for you
 

mfg

ww-pappel
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mhh, das wollt ich in der tat nicht hören. :emoji_grin:

anhand den bildern, was würdest du sagen was das für ein furnier ist und wie klebe ich es auf das holz bzw. die abgeschrägten kanten?

muss ich für den klang der spieluhr bestimmtes holz nehmen oder reichen bretter in der gleichens tärke, wenn ich die vorderseite erneuern möchte?

wollte so wenig wie möglich erstezen, da es mir auf orginalität daruf ankommt.
 

Gast aus Belgien

ww-robinie
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Holzspachtel und die zerfressenen Bretter werden den Klang so veränderen dass dieser alles andere als Original sein wird.

Jede Holzsorte hat eine andere Klangfarbe, ein schlechter/falscher Mix wird den Klang auch stark beeinflussen.

Restauration verlangt manchmal eingreifende Schritte um doch einen Teil der Grundsubstanz retten zu können und in diesem Fall würde ich auch die Kiste erneueren um dieser Spieluhr die Möglichkeit zu geben noch mit einem möglichst originalgetreuen Klang aufwarten zu können.
 

mfg

ww-pappel
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mhh, ok danke erstmal für die ratschläge.

was würdet ihr mir zu meinen naderen fragen sagen?

mfg
 

Gast aus Belgien

ww-robinie
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Das Furnier om die Ecken zu leimen, ist bei einem dünnen und biegsamen Furnier kein Problem.
Für die Zierleisten kannst Du entweder auf Standardprofiele zurückgreifen und diese beizen, oder auf einem Frästisch mit der OF selber herstellen.
 

mfg

ww-pappel
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ach, an standardprofile hab ich noch gar nicht gedacht. muss ich gleich morgen mal im baumarkt schauen. die sollte es doch aber bestimmt online zu bestellen geben oder? wie heißen die richtig?

wegen dem restlichem furnier an meinem gehäuse, eiche oder walnuss? und ist walnuss und nussbaum das gleiche?


danke nochmal für die tipps!!!
 

Gast aus Belgien

ww-robinie
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Eine Walnuss (Junglans regia) ist und bleibt eine Walnuss, egal wo sie auf dieser Welt steht.
Unter Nußbaum werden marketingmäßig mehrere, botanisch unterschiedliche Nußbäume (Juglandacae) zusammengefasst, da sie fasst alle die gleichen Eigenschaften bezüglich ihrer Holzverwendung im Möbelbau haben. I.d.R. handelt es sich um die ursprünglich amerikanische Schwarznuss (Junglans nigra) und Hybrid-Züchtungen aus den beiden vorher Genannten.
Da die früher in Europa gebräuchliche Walnuss nicht mehr in außreichenden Mengen zur Verfügung steht, ist man auf die amerikanische Schwarznus ausgewichen bzw. hat sie marketingmäßig intergriert. Sie wird mittlerweise auch in Europa genauso wie einige Hybrid-Nüsse angebaut und bietet sehr wertvolles, weil seltenes Holz. Dies liegt daran, dass Walnüsse häufig Solitärbäume sind, die einzeln in der Landschaft stehen, bereits in Armweite die ersten großen Äste besitzt und somit kaum mehr als Möbelholz in langer, astfreier Form zu gebrauchen sind, wie es beim Waldbaum der Fall wäre. In Amerika gibt es jedoch noch Waldbestände mit einer größeren Anzahl von Nussbäumen.
Der hohe Wert des Holzes bedingt, dass es zunehmend als Furnier Verwendung (und Abnehmer) findet. Diese wird meist behandelt/lackiert und damit einer natürlichen Oxidation entzogen. Damit bleibt die Farbe in der Regel unveränderlich.
Womit wir beim Thema "Deko" wären.
Die Farbe eines frischen, massiven Nußholzes ist hell, gleicht fast schon dem Ahorn. Durch häufigen Gebrauch, Alter und Oxidation erhält es zunehmend eine tiefe, dunkelbraune Farbe.
Viele werden sich an den dunkelbraunen Nußholzschrank der Großeltern erinnern, Andere kennen nur den mittleren Marketington und die Meisten würden erstaunt sein, wie hell frische Walnuss aussehen kann.
Nicht unerwähnt darf das sehr wertvolle Wurzelholzfurnier bleiben, welches aus der Wurzelknolle der Walnuss gewonnen wird und oft in den Automobilien der Oberklasse zu finden ist.

Ich tippe auf Walnuss bei der Spieluhr.
Die Leisten nennen sich Holzprofilleisten :emoji_slight_smile: Vorbilder der verschieden möglichen Standartprofile kannst Du hier im Profilleistenkatalog anschauen:
Herzlich Willkommen!
 

Ernst Werner

ww-buche
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Ist bestimmt nicht was du hören willst, aber ich glaub das ist ein paar Nummern zu umfangreich für dich.

Holzwurmtod hilft 100 % ig dem Hersteller, aber bestimmt nicht mehr deiner Spieluhr, aber auch da gibt es bestimmt unterschiedliche Meinungen.

1.Ich würde einen neuen Korpus bauen, aus Walnussholz.
2.Furnierhändler gibt es genug die dir auch nur ein paar Blatt verkaufen.
Eine vernüftigen Furnierauswahl hast du dann noch nicht.
Anleimer brauchst du auch noch.
3. Furnieren bei einer Restauration?, wenn schon dann mit Knochenleim.
4. Profilleisten aus Walnussholz vom Baumarkt ?, viel Glück bei der Suche.
5. Die Oberflächenbehandlung.....
usw.
usw.

Du darfst mich aber gern Anmailen wenn du Material brauchst.
Gruß
EW
 

mfg

ww-pappel
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danke, für die zahlreichen tipps. :emoji_slight_smile:

vielleicht kommen ja noch ein paar dazu. :emoji_wink:

@ernst werner, ich wollte mich mal per privater nachricht bei dir melden, aber irgendwie finde ich hier in diesem board den PM button für private message nicht.

wer kennt des rätsels lösung....?:emoji_open_mouth:
 

mfg

ww-pappel
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jep, danke micha... und in diesem sinn nochmal hoschieb... :emoji_grin:
 

Keilzink

ww-robinie
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... im wesentlichen stimme ich dem bisher gesagten zu, mit einer Ausnahme: wenn du original bleiben willst, dann nimm die Profilform der Leisten mit einem Formkamm ab und bau dir eine Ziehlade zum Herstellen des Profils. So wurde das damals gemacht. (Formkamm und Ziehlade hier im Forum nachschlagen bzw googeln)

Viel Glück und: hoffentlich hast du Zeit, bzw nimmst sie dir. Ich habe einen Bekannten, der völlig grün an ein ähnliches Projekt herangegangen ist, Jahre gebraucht hat, und dabei ein richtig guter Hobby-Tischler geworden ist - der an seinem als unmöglich bezeichneten Projekt gewachsen ist und seine Leidenschaft fürs Holz entdeckt hat.

Andreas
 
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