alten Tisch neu verleimen

flo2

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Hallo, ich restauriere gerade einen alten Esstisch (ca 100 Jahre alt). Da die Verbindungen des Gestells fast alle locker waren und auch die Zarge etwas schmaler gemacht wurde um die Beinfreiheit zu erhöhen, habe ich das Gestell komplett zerlegt, die Verbindungen von altem Leim gereinigt. Nun soll der Tisch neu verleimt werden. Ein befreundeter Schreiner sagte mit, er würde den Tisch komplett in einem Arbeitsgang neu verleimen, da es leichter fällt, ihn dann im rechten Winkel auszurichten. Ich habe aber etwas Angst, dass der Leim zu schnell anzieht, deshalb hatte ich vor, ihn in zwei Schritten zu verleimen: zuerst jeweils zwei Beine an die langen Zargen, dann in einem zweiten Schritt komplett. Was würdet ihr mir empfehlen?
Viele Grüße, Flo
 

M_B

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Mach doch mal einen Trockentest. Wenn du alles zusammen kriegst in 10-15 Minuten...ansonsten in Teilen verleimen, bloss keine Hektik aufkommen lassen.
 

Frank77

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Hallo,

ich würde das Ding erstmal ganz langsam zusammenbauen, denn wenn die Reihenfolge nicht stimmt dann ist der Leim schon angezogen und du muss dann alles wieder auseinander nehmen.
Das wäre schade und du ärgerst dich dann nur !

Gruß von Frank77
 

welaloba

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Hallo Flo, ich leime immer erst die kurzen Zargen in die entsprechenden Beine, dann lassen sich die Beine schon mal ganz gerade ausrichten, z.B. durch aufeinanderlegen. Wenn das trocken ist, kann ich in aller Ruhe die langen Zargen verleimen einschließlich eventueller Zusatzteile wie Schubführungen etc. Bei alten Tischen verwende ich Fischleim, da habe ich sicher 15 min. Zeit. Und ich bin sicher, dass dieser sich mit den Resten von altem Knochenleim verbindet, was bei Ponal und Konsorten oft nicht der Fall ist.
Gruß Werner
 

flo2

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Schonmal vielen Dank für die Antworten. Ich denke, ich werde den Tisch wirklich in zwei Etappen verleimen, das Risiko ist mir zu groß, dass das auf einmal nicht klappt. Als Leim habe ich mit den flüssigen Hautleim von Tidebond gekauft, ist also auch lösbar, falls doch was schiefgehen soll. Frage an Werner: hat es einen speziellen Grund, warum du mit den kurzen Zargen anfängst? Falls es an den Schubladenführungen liegt, diese laufen bei meinem Tisch parallel zu den langen Zargen, Schublade ist an der Stirnseite, weil der Tisch ausziehbar ist.
Viele Grüße, Flo
 

gleiter

ww-robinie
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Einen Tischunterbau - soferne er als Einheit gebaut werden soll - verleime ich auch immer in zwei Schritten. Und auch hier zuerst die Schmalseiten, da geht es sich eigentlich immer mit meinen langen Zwingen aus. Zudem verleime ich den Unterbau "verkehrt herum" auf einem ausgerichteten Untergrund. Und zusätzlich stecke ich die noch leimlosen Elemente dazu und sichere sie mit Spanngurten.

Ob das jetzt "profimässig" ist kann ich nicht sagen, funzt aber sehr gut.

Den Unterbau dimensioniere ich so, dass ich im Bedarfsfall alle Zargenbretter mit Klemsia - Zwingen sichern kann, das erspart dann Stress oder zusätzliche Hilfe beim Zusammenfügen der geleimten Elemente. Und ich lege ein Stück feste Kunststofffolie zwischen Leimung und Unterbau.

Wenn die Schmalseiten fertig sind, ist das Verleimen der Längsseiten m.E. wesentlich einfacher und kann auch in zwei Schritten erfolgen wenn es oportun erscheint.

Gruß, André.
 

welaloba

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Frage an Werner: hat es einen speziellen Grund, warum du mit den kurzen Zargen anfängst?
Viele Grüße, Flo

Wie André schon sagte, das ist einfach mit weniger Stress verbunden - vor allem für die Jungs und Mädels, die immer allein arbeiten. Ich lege die beiden Enden des Tisches, wenns irgend geht, probehalber ohne Leim aufeinander, um zu sehen, dass alle Beine winklig stehen. Dementsprechend verleime ich dann auch. Gruß Werner
 
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