Alter Hobel noch zu retten?

monoceros84

ww-ahorn
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Hallo zusammen,
ich bin neu hier im Forum - bisher habe ich schon immer gut mitgelesen (vielen Dank, konnte schon viel lernen bei euch) und jetzt hat mich meine Frage auch endlich mal motiviert, mich anzumelden :emoji_wink:
Ich habe bei einem Kumpel diesen alten Holzhobel aus dem Schrott gezogen. Dachte mir, damit kann man den Einstieg in die Hobelei ja zumindest mal versuchen.

Kennt ihr diese Firma? Ich nehme an, der abgerissene Aufkleber soll "Howa" heißen?! Und ist das schon de erste Schritt zu moderneren Metallhobeln oder ist das eigentlich Schrott? Bisher hat mir Google immer nur Holzhobel mit Holzkeilen ausgespuckt. Hier haben wir schon zwei Rädchen, wobei mir das Wechselspiel noch nicht 100%ig klar ist. Das hintere Rad spannt das Eisen, das obere schiebt es nach oben oder unten. Aber auch mit dem hinteren schiebt es sich (beim spannen) nach oben/unten. Was also mache ich jeweils am besten?
IMG_20210202_184441595.jpg
Ich habe mich nun dank Foren und Youtube informiert und das alte Teil nach bestem Wissen wieder flott gemacht. Sohle, die recht verzogen war, abgerichtet und das Eisen geschärft (30° Fase). Danach habe ich voll motiviert einen ersten Hobelversuch gemacht und war sehr ernüchtert. Trotz nur sehr minimal rausgefahrenem Eisen brauchte ich für Fichtenholz extrem viel Kraft und dann schoss der Hoben irgendwann ein Stück über Holz (löste sogar einen sehr feinen Span ab) und hinterließ extreme Ausrisse. Und war sofort verstopft. Ich denke, das Eisen ist sehr scharf (schärfer als mein super funktionierendes Stechbeitel), aber hier fehlt mir natürlich der Vergleich zum Soll. Ich habe zur Sicherheit in alle Richtungen versucht, um nicht die Holzfaserrichtung zu verhauen. In jede Richtung das Gleiche.

Dann fiel mir auf, dass zwischen Hobeleisen und Klappe ein Spalt zu sehen ist, in dem sich immer die abgetrennten (oder eher ausgerissenen) Späne sammeln und alles verstopfen. Ich hoffe, man sieht es.
IMG_20210202_184739667.jpg
Da muss entweder das Eisen oder die Klappe rund sein. Also habe ich mal das Eisen mit der Spiegelseite flach auf die gerade abgerichtete Hobelsohle gelegt.
IMG_20210202_185340552.jpg
Das Hobeleisen ist also gewölbt. Ist das normal oder hat sich da was verzogen?

Nun wundert mich natürlich auch nicht mehr, dass ich mich beim Schärfen so schwer getan habe. Trotz Schleifhilfe und neuem planen Stein ist das das Ergebnis:
IMG_20210202_185056897.jpg
Ich habe ewig geschliffen, mir sogar nochmal einen 240er Stein besorgt, und glaube auch einiges weggenommen. Aber diese Wölbung ließ sich nicht rausschleifen - was inzwischen auch logisch ist, wenn das Eisen wie oben zu sehen gewölbt ist. Da nimmt man in der Mitte ja immer mehr ab mit dem Schleifstein.
Also die Frage: ist das normal oder stimmt hier was nicht? Und kann ich da noch was retten oder soll ich die paar investierten Stunden abschreiben und mir weitere Mühen sparen? Immerhin war der finanzielle Aufwand bisher überschaubar (bis auf den Stein). Aber es wäre toll (gewesen), damit erstmal zu schauen, ob ich überhaupt das Hobeln mag und viel Geld da reinstecken sollte.

Vielen Dank für eure Gedanken!
 

Martin Graf

ww-esche
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Hallo ??? (ein Name wäre schön),
willkommen hier im Forum!
Die Marke heißt Howal. Das müsste ein Hobel aus DDR-Produktion sein. Vor ein paar Jahren, als ich angefangen hatte mit Handhobeln zu arbeiten, ist mir auch mal dieses Modell unter die Finger gekommen. Mit meinem damaligen Kenntnisstand habe ich den auch nicht ordentlich zum Arbeiten bekommen. Ich möchte den Hobel aber nicht schlechtreden, denn dazu weiß ich zu wenig über diesen. Vielleicht haben andere ja auch gute Erfahrungen damit gemacht. Schließlich muss ja mal jemand damit (beruflich) gearbeitet haben, oder?
Wenn das Eisen so stark gebogen ist, dann kannst Du die "Spiegelseite" gar nicht richtig bearbeiten bzw. müsstest ewig schleifen, um diese eben zu bekommen. Wahrscheinlich wird das Eisen deshalb nie richtig scharf werden. Außerdem kann die Klappe nicht richtig aufliegen und der Hobel stopft unweigerlich.
Du könntest probieren, auf der Spiegelseite eine ganz leichte Gegenfase anzubringen. Das geht aber nicht mit einem ebenen Stein, dafür könnte man sehr feines Schleifpapier, das um ein Rundholz gewickelt ist, verwenden. Anschließend etwas Abziehpaste auf das Rundholz und die kleine Fase polieren.
Weiterhin würde ich dann auf die Funktion des Spanbrechers verzichten und diesen so weit es geht, von der Schneide wegschieben. Du hättest dann eine Art Schlichthobel, d. h. einen Hobel für etwas gröbere Arbeiten.
Wenn Du Spaß daran hast, dann probiere es. Ich würde es lassen. Auf keinen Fall würde ich hier Geld investieren und auch nicht zu viel Zeit. Für 20€ kriegst Du gebraucht einen schönen alten Ulmia, Steiner, ECE,... Putz- oder Doppelhobel mit einem vernünftige Eisen und einem hochwertigen und durchdachten Hobelkörper.

Gruß
Martin
 

rafikus

ww-robinie
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Es ist ein Nachbau der ECE Primus Mechanik.
Wenn man im Netz nach Bildern von "Howal Putzhobel" sucht, kann man einige davon finden.
Du solltest dir noch einiges über das Schärfen von Hobeleisen durchlesen. Dort erfährst du, dass die Spiegelseite des Eisens plan und glatt sein soll. Bei deinem Eisen sieht man gerade so die Ansätze, dass da geschliffen worden ist.
Bei einer solch krummen Spiegelseite, wie sie hier vorliegt, würde sich der sogenannte Lineal-Trick anbieten. Dabei wird nur ein kleiner Bereich der Spiegelseite, direkt an der Schneide, geschliffen. Dort muss das Eisen aber eine plane Fläche aufweisen. Den Vorschlag von Martin kann ich gar nicht nachvollziehen, wenn ich das richtig verstehe, dann hättest du danach mehr oder weniger ein Profileisen und beim Hobeln würden nur die Ecken ins Holz greifen.

Wenn ich mir die geschliffene Fase so ansehe so denke ich, dass das selbst mit einer guten Spiegelseite nicht gereicht hätte. Worauf hast du geschliffen? Welche Körnung hatte dein Schleifmittel? Und der Spanstaucher/Spanbrecher (von Martin als Klappe bezeichnet) muss auch bearbeitet werden.

Für die Mechanik suchst du dir also die Beschreibungen zu dem ECE Primus Hobel. Mit der Hinteren Schraube wird die Feder leicht vorgespannt, mit der oberen Schraube wird das Eisen abgesenkt bis es knapp davor steht aus der Hobelsohle zu schauen und dann wird mit der Hinteren Schraube die Feder gespannt. Danach arbeitet man nur noch mit der oberen Schraube.

Zum Schärfen ist die Anleitung von Friedrich zu empfehlen (zweiter Eintrag auf der Seite) http://www.woodworking.de/schaerfprojekt/index.html
Es ist sehr umfangreich, aber dort steht fast alles, was zu diesem Thema zu sagen ist.

Ich bin dafür, dass du diesen Hobel hin bekommst. Wenn man Pech hat, dann ist das Eisen in einem anderen gebrauchten Hobel auch verhunzt und selbst wenn nicht, schärfen wird man das auch müssen.
 

Martin Graf

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Den Vorschlag von Martin kann ich gar nicht nachvollziehen, wenn ich das richtig verstehe, dann hättest du danach mehr oder weniger ein Profileisen und beim Hobeln würden nur die Ecken ins Holz greifen.
Es ging mir um Folgendes:
Das Eisen ist vermutlich so krumm, dass ich es mir nicht antun würde, die Spiegelseite (per Hand) eben zu schleifen. Als Notbehelf habe ich daher vorgeschlagen, eine Gegenfase anzubringen, d. h. auf der Spiegelseite wird eine sehr kleine (wenige Zehntel mm) Fase hergestellt. Da das Eisen so krumm ist, kommt man mit einem ebenen Schleifstein von der Spiegelseite aus nicht an die Schneide heran. Deshalb der Vorschlag punktuell die Gegenfase zu erzeugen indem man mit einem um ein Rundholz gewickeltes Schleifpapier ganz leicht im flachen Winkel entlang der Schneidkante fährt. Dabei soll gerade kein zusätzlicher Bogen ins Eisen geschliffen werden. Ich hoffe, dass es jetzt besser verständlich ist.

So, wie ich das anhand der Fotos einschätze, wird es mit dem "Lineal-Trick" nicht funktionieren. Und ich halte es auch für sehr anspruchsvoll, die Klappe/den Spanbrecher an ein derart krummes Eisen anpassen zu wollen. Daher auch mein Vorschlag, den Spanbrecher auf "wirkungslos" zu verstellen.

Ansonsten kann ich refikus weitgehend zustimmen (aber so ein krummes Eisen, wie hier, ist mir noch nicht untergekommen). Außer Zeit (und Nerven) kannst Du nicht viel verlieren...
 

Lorenzo

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Weil man nicht viel verlieren kann würde ich probieren das Eisen grob gerade zu hämmern. Kein Witz. Und zwar nur an der vorderen Kante, also im Prinzip mit einem kleinen Hammer auf die Fase des Eisens hauen und so schauen dass sich die Lücke schließt. So richtet man auch japanische Hobeleisen falls die nicht perfekt gerade geliefert werden. Danach hast du viel weniger Arbeit mit der Spiegelseite. Da wird man dann zwar immer noch ein Eisen haben das in der Mitte der Spiegelfläche hohl ist, aber auch das funktioniert einwandfrei, wie man an japanischen Eisen gut sehen kann. Dort ist das ja pure Absicht um die Spiegelseite aus sehr hartem Stahl nicht bei jedem Schleifen komplett bearbeiten muss. Zur Not klopfst du nochmal nach wenn du dich bis dahin vorgearbeitet hast.
Wenn das Eisen einigermaßen gerichtet ist, musst du nochmal an die Steine, und zwar nicht zu knapp. Spiegelseite heisst nicht umsonst so. Die muss an den seitlichen Rändern und vorne an der Schneide perfekt gerade sein. Dann soweit hochschleifen bis du dich spiegeln kannst. Die Fase sieht auch bei weitem nicht gebrauchsfertig aus, die muss nicht perfekt gerade sein, is auch nicht so wild wenn die bisschen ballig ist oder so, wichtig ist hier dass das vorderste Stück, der letzte halbe mm mindestens, wirklich sauber geschärft ist. Und auch dein Spanbrecher braucht noch bisschen Liebe.
Schau dir den Kollenrott an, da steht wirklich alles wichtige drin.
An sich ist das ein toller Hobel.
Aber vielleicht hat er auch ein bisschen viele Baustellen um damit ins Hobeln per Hand einzusteigen. Und ins Schärfen.
 

rafikus

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Deshalb der Vorschlag punktuell die Gegenfase zu erzeugen indem man mit einem um ein Rundholz gewickeltes Schleifpapier ganz leicht im flachen Winkel entlang der Schneidkante fährt. Dabei soll gerade kein zusätzlicher Bogen ins Eisen geschliffen werden.
Die Schneide soll nicht nur keinen zusätzlichen Bogen bekommen, die Fase darf in dieser Richtung gar keinen Bogen haben. Ich schreibe "in diese Richtung" weil es andersrum durchaus sinnvoll für einen Putzhobel wäre, zumindest die Ecken runden. Wie soll der Hobel, nach deiner Beschreibung geschärft, danach denn hobeln? Immer nur mit den äußeren Ecken ins Holz eintauchen und dann zwei Späne abnehmen?
Ansonsten kann ich refikus weitgehend zustimmen
Danke, aber es heißt trotzdem "rafikus". Ich habe schon verhunzte Eisen gehabt, die diesem hier durchaus das Wasser reichen könnten.
An sich ist das ein toller Hobel.
Na ja, die Seitliche Verstellung des Eisens mit dem "Regulator" kann einen manchmal schon zur Weißglut bringen.
 

Martin Graf

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Wie soll der Hobel, nach deiner Beschreibung geschärft, danach denn hobeln? Immer nur mit den äußeren Ecken ins Holz eintauchen und dann zwei Späne abnehmen?

Danke, aber es heißt trotzdem "rafikus".

@rafikus Entschuldige bitte, Deinen Namen habe ich nicht absichtlich falsch geschrieben.
Vielleicht habe ich ja Probleme bei der räumlichen Vorstellung, aber ich meine, dass das Eisen mit der Fase nach unten eingebaut wird. Und dann müssten doch die äußeren Enden etwas hochstehen und das Eisen zuerst in der Mitte eintauchen? Falls ich falsch liege, dann ignoriert bitte meinen Vorschlag!
Aber der "Lineal-Trick" funktioniert nur bei ebener Spiegelseite - oder irre ich mich da auch?
LG
Martin
 

rafikus

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Diese Äußeren Ecken werden leider nicht hochstehen, sondern nach unten ragen.
Mit dem Trick soll er ja gerade eine ebene Spiegelfläche vorne an der Schneide schaffen. Weil die Krümmung so groß ist und man sich sonst "tot" schleifen würde um die ganze Spiegelseite plan zu bekommen, soll er es gleich mit dem Trick machen.

Und dann noch den Spanstaucher entrosten, die vordere Fläche sauber schleifen und etwas polieren, die Anlagefläche zur Spiegelseite glatt schleifen und die vordere Kante des Stauchers formen.
Mal sehen, was der Verursacher zu den gestellten Fragen schreibt?
 

pedder

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Das gezeigte Hobeleisen sieht nicht scharf ausd. Wenn du das "geschärft" hast, macht Du viel falsch.
Der Spanbrecher ist verrundet.

Diese Äußeren Ecken werden leider nicht hochstehen, sondern nach unten ragen.

Da das ein Fase unten Hobel ist, werden die Seiten hoch stehen.

1612347447727.png

Auf dem Bild erkennt man überraschend gut, dass der Schlifl noch nicht bis zur Schneide reicht.

Nächste Anschafffung: Lupe

Ich mein, um Hobel kennen zu lernen schaffts Du Dir besser erst mal eine an, der besser in Schuss ist. Oder wenighstens ein besseres Eisen. Mein Vorrat ist leider gerade leer.
 

pedder

ww-robinie
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Doch. Auf dem Bild, auf dem Das Eisen um 180° gedreht liegt, zeigen sie nach unten.
Wenn das Eisen in den Hobel eingebaut wird, wird das Eisen um 180° gedreht, dann zeigen die Ecklen nach oben (und hobeln) nicht mit.
 

rafikus

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Nein, das werden sie nicht.
Vielleicht verdeutlicht es das: schau mal auf das vierte Bild. Dort zeigen sie nach unten. Jetzt kippe das Eisen langsam nach hinten. Die ecken werden immer noch unten sein und zwar bis die Fase glatt auf der Unterlage liegt. Aber das Eisen wird so im Hobel montiert, dass noch ein Freiwinkel bleibt, also werden die Ecken in dieser Position immer noch unten sein.
 

pedder

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Nein, das werden sie nicht.
Vielleicht verdeutlicht es das: schau mal auf das vierte Bild. Dort zeigen sie nach unten. Jetzt kippe das Eisen langsam nach hinten. Die ecken werden immer noch unten sein und zwar bis die Fase glatt auf der Unterlage liegt. Aber das Eisen wird so im Hobel montiert, dass noch ein Freiwinkel bleibt, also werden die Ecken in dieser Position immer noch unten sein.
Ok, mit Ausführung verstehe ich Deinen Gedanken. Man müsste also in jedem Fall auch eine kurve in die Schneide schleifen.

Mein erster Gedank war: Nimm ein anderes Eisen, dies ist hin. Er wird wieder stärker.
 

rafikus

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Es reicht, wenn die Spiegelseite auf den ersten 10mm plan ist. Aber keine ausgesprochene Gegenfase schleifen, der Spanstaucher muss noch eine vernünftige Fläche haben auf der er aufliegen kann.
Ein anderes Eisen wäre eine Lösung. Es müßte sogar nicht zwingend ein Primus-Eisen mit dem länglichen Loch sein. Zur Not kann man die beiden Schrauben des Spanstauchers nacheinander einsetzen.
Was aber auch noch für ein neues Eisen spricht: die Rückseite des Eisens ist zur Zeit konvex. Wenn man das in den Hobel einsetzt, wird es nicht vernünftig am Holz anliegen und hin und her kippen. So wird es unmöglich sein damit zu hobeln. Da müßte die Rückseite auch noch einigermaßen plan sein.
 

monoceros84

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Wahnsinn, da habt ihr mir binnen 24h sehr viel zum Lesen und Verstehen gegeben. Allein dafür schonmal vielen Dank! Das ist mehr, als ich in wenigen Minuten bewerten kann, aber ich werde mir das alles der Reihe nach mal anschauen.

Es ist ein Nachbau der ECE Primus Mechanik.
Wenn man im Netz nach Bildern von "Howal Putzhobel" sucht, kann man einige davon finden.

Zum Schärfen ist die Anleitung von Friedrich zu empfehlen (zweiter Eintrag auf der Seite) http://www.woodworking.de/schaerfprojekt/index.html
Es ist sehr umfangreich, aber dort steht fast alles, was zu diesem Thema zu sagen ist.
Prima, das hilft enorm weiter! Und die Literatur ist ja mega umfangreich. Das sollte ich mir auf jeden Fall mal anschauen.

Und ja, ich gebe zu, ich bin beim Schärfen sicherlich alles andere als versiert. Kann ja alles noch werden. Das war nach ein paarmal Stecheisen schärfen meine erste wirkliche Aufgabe auf den Steinen :emoji_wink: Aber zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass es mit der verzogenen Spiegelseite nicht möglich ist, die Fase richtig zu schleifen. Aus demselben Grund, weshalb beim Hobeln die Ecken eintauchen (gut erkannt, rafikus!). Man schleift immer nur an den Ecken rum - egal wieviel man abnimmt, das bleibt so, weil ja die komplette Spiegelseite verzogen ist.
Geschliffen habe ich mit 240er, 800er, 1000er und 4000er. Was meine zwei Kombisteine eben zu bieten haben :emoji_wink: Und wie gesagt mit Schleifhilfe und seeehr lang. Aber ich habe zum Einen hintenraus noch versucht, durch Druck mit dem Finger auf die Ecken dort mehr abzunehmen. Und zum Anderen habe ich ja auch noch meine sehr unschönen (fast schon gewalttätigen) Hobelversuche gemacht. Vielleicht ist danach auch schon wieder etwas Schneide draufgegangen.

Der Spanbrecher ist noch gar nicht weiter angefasst - außer den gröbsten Rost mit etwas Brunox abgewischt. Hier werde ich also auch nochmal was tun (oder ihn für den ersten Versuch hochschieben). Das ergibt aber natürlich nur Sinn, wenn die Eisen-Spiegelseite dann auch plan ist.

Bei einer solch krummen Spiegelseite, wie sie hier vorliegt, würde sich der sogenannte Lineal-Trick anbieten. Dabei wird nur ein kleiner Bereich der Spiegelseite, direkt an der Schneide, geschliffen. Dort muss das Eisen aber eine plane Fläche aufweisen.
Wie geht der Lineal-Trick? Ich habe in der verlinkten Literatur geschaut, dort wird ein Lineal nur zum Prüfen empfohlen (was ich im Bild an der Hobelsohle gezeigt habe).
Wenn ich die Diskussion richtig verstanden habe, war Martins Empfehlung mit dem Sandpapier doch nicht so gut, weil er sich mit den Ecken getäuscht hat?!
Wenn das Planschleifen nicht zum Ziel führt, kann ich ja auch nochmal Lorenzos Hammer-Tipp versuchen. Das würde ich aber als letztes Mittel angehen, denn danach gibt es ja nur noch die zwei Zustände "passt" oder "wirklich nicht mehr zu retten".
 

rafikus

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Vielleicht solltest du dir überlegen, ob du dir die Arbeit antun willst die Rückseite des Eisens zu ebnen. Wenn die so gewölbt ist wird das nichts mit dem Holbeln. Das schöne ist aber, hier kannst du ruhig mit groben Mittel arbeiten und je nach Vorhandensein und Geschick zum Banschleifer, Schleifbock, Lamellenschleifer etc. greifen. Immer darauf achtend, dass es dem Eisen nicht zu warm wird. Die Rückseite muss sich am Holz des Hobels abstützen und zwar so, dass das Eisen nicht hin und her kippen kann.
Der Lineal-Trick ist eventuell besser unter dem englischem Begriff "sharpening ruler trick" zu finden.

Entweder sind deine Bilder so schlecht, oder du hast beim Schärfen was falsch gemacht. Die Fase sieht nämlich so gar nicht danach aus, als ob sie mit einem 4000er Stein bearbeitet worden wäre.
Es könnte aber auch sein, dass das Metall so mies ist. Es scheint keines der DDR Eisen zu sein bei denen ein Stück hartes Metall auf einen Blechkörper auflaminiert wurde. Diese sind nämlich gar nicht so übel.
 

monoceros84

ww-ahorn
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Vielleicht solltest du dir überlegen, ob du dir die Arbeit antun willst die Rückseite des Eisens zu ebnen. Wenn die so gewölbt ist wird das nichts mit dem Holbeln. Das schöne ist aber, hier kannst du ruhig mit groben Mittel arbeiten und je nach Vorhandensein und Geschick zum Banschleifer, Schleifbock, Lamellenschleifer etc. greifen. Immer darauf achtend, dass es dem Eisen nicht zu warm wird. Die Rückseite muss sich am Holz des Hobels abstützen und zwar so, dass das Eisen nicht hin und her kippen kann.
Ja genau, dieses Kippen konnte ich beobachten. Aber wie du schon sagst, außer noch etwas mehr Zeit kann ich wenig verlieren. Ich werde mal versuchen, mit Schleifpapier die Spiegelseite zu ebnen. Am 240er Stein habe ich ja schon recht lang gearbeitet, ohne nennenswerten Fortschritt zu sehen.

Der Lineal-Trick ist eventuell besser unter dem englischem Begriff "sharpening ruler trick" zu finden.
Danke, das hat geholfen. Falls nochmal jemand hier vorbeikommt:

Entweder sind deine Bilder so schlecht, oder du hast beim Schärfen was falsch gemacht. Die Fase sieht nämlich so gar nicht danach aus, als ob sie mit einem 4000er Stein bearbeitet worden wäre.
Es könnte aber auch sein, dass das Metall so mies ist. Es scheint keines der DDR Eisen zu sein bei denen ein Stück hartes Metall auf einen Blechkörper auflaminiert wurde. Diese sind nämlich gar nicht so übel.
Ich würde mal keine der drei Erklärungen ausschließen. Es waren Handyfotos im Kunstlicht. Erfahrung habe ich sicherlich auch nicht besonders. Und das Eisen sieht auch nicht aus, als wären zwei Sorten aufeinander gebracht. Aber wie gesagt, hatte ich auch nicht das Gefühl, dass überhaupt jemals die gesamte Fase auf den Stein aufkommt, weil ja die Ecken vorstehen. Also durchaus möglich, dass das Schleifen der Fase prinzipiell gar nicht sooo falsch gemacht habe, aber mit einem Großteil der Fase nur Luft zerschnitten habe :emoji_wink:
 
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