Altes Brauereifass GFK Einsatz herstellen

Sebastian24

ww-pappel
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Hallo zusammen,

ich bin hier auf das Forum gestoßen und habe gedacht vielleicht könnte mir ja jemand hier helfen bei meinem Projekt.

Von einem Bekannten habe ich ein 40Jahre altes Brauereifass (4000L) abgeholt. Dieses Wurde einmal als Badefass benutzt und stand seither leer und ist somit nicht mehr Dicht.

Da der Aufwand zu groß ist, das Holz zu wiederherstellen, möchte ich gerne ein GFK "Einsatz" mit der Hand Laminieren.
Es hat eine Fläche von 11m2.

Von Außen ist es schon hergerichtet und der Ofen auch schon fertig geschweißt. Ala GFK Materialien habe ich Epoxidharz (7kg) HP-E55L und Verstärkungsfasern HP-B320L.

Wie würdet ihr nun Anfangen Schritt für Schritt?
Erst innen Lackieren und wieder abschleifen dann Harz auftragen und eine Matte Laminieren?
Oder direkt auf das Holz Laminieren?

Über Anregungen würde ich mich sehr freuen !

Gruß, Sebastian
 

tobsucht

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Hi,
normalerweise dichten sich die Badefässer von selbst ab, wenn das Holz wieder gewässert wird.
Hast du das Fass denn schonmal befüllt?
 

Holzfummler

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Moin Sebastian,
was ist HP-320L? Fasern wie Flocken oder eine Matte/Gewebe?

Gruß
Thomas
 

Sebastian24

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Morgen,

Danke schonmal für die Antworten.
Ja normal dichten diese selber ab... Aber das Fass hat seine besten Zeiten hinter sich und wird definitiv nicht mehr dicht :emoji_frowning2: (Löcher, fehlende Balken etc.)

HP-B320 sind Glasfasermatten.

Gruß Sebastian
 

Holzfummler

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Hi Sebastian,
Holz muss sauber, fett und staubfrei sein. Grob geschliffen (80) sollte reichen.
Erst Harz nass aufbringen, Matte reindrücken / rein rollen, so dass es sich mit dem Harz vollsaugt.

Ich würde mindestens 3 Lagen, nass in nass laminieren, dabei darauf achten, dass die jeweiligen Stosskanten der Matten von den nächsten gut überlappt werden.

Was sagt denn der Harzlieferant bzgl. der Anwendung?

Gruß
Thomas
 

Ernstl

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NBgl.
Holz muss sauber, fett und staubfrei sein. Grob geschliffen (80) sollte reichen.
Erst Harz nass aufbringen, Matte reindrücken / rein rollen, so dass es sich mit dem Harz vollsaugt.

Hallo!

Ich frag mich gerade, wie das Ganze ohne Trennschicht zwischen Gfk und Holz funktionieren soll, weil ja Holz und Gfk verschieden arbeiten. Kannst du das bitte erklären?

Lg
Ernstl
 

Holzfummler

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Hi Ernstl,

klar Holz arbeitet anders als GFK.
Ich gehe davon aus, dass die Innenseite mit GFK abgedichtet werden soll. Aussen muss natürlich auch ein Schutz (Lack, ÖL, Wachs etc. ) aufgebracht werden.

Das Harz muss gut mit dem Holz vernetzen, deshalb "grober" Anschliff. Die Matte nimmt die durch das Arbeiten des Holzes auftretenden Zugspannungen auf. Deshalb ja überhaupt Matten einlegen (ähnlich wie Risse mit Bandagen spachteln oder Armiereisen in Beton). Deshalb noch besser ,wenn die 2te Lage 45-Grad schief zur 1ten liegt, die nächste wieder so.

Ausserdem gehe ich davon aus, dass noch einige Fassringe vorhanden sind, die ein übermäßiges Arbeiten verhindern.

Früher wurden so Holzrumpfboote saniert und hübscher gemacht.

LG
Thomas
 

esvaubee

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Spricht eigentlich was dagegen das Fass mit Teichfolie auszukleiden?
 

WoodyAlan

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Spricht eigentlich was dagegen das Fass mit Teichfolie auszukleiden?

Ja, der Wasserdruck. Wenn kleinste fügen da sind, und das sind sie wohl nach der Beschreibung, drückt das Wasser die Folie in die Rillen. Das wird relativ schnell undicht.

Unterschätze nie die „Kraft“ von Wasser....bei 4000l....

Mein erster Pool stand in der Einfahrt, hundeknochen, sauber verfugt. Unterm Pool war ne Lage gummierter Teppich, drauf Rasenteppich und Teichfolie. Das Muster der Pflasterfugen waren ohne Ausnahme am ganzen Poolbiden sichtbar und ist dort dann auch nach 3 Monaten gerissen....Pool hatte 5000l...
 

Mitglied 67188

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...
hör dich da mal bei den Bootsbauern um.
Kann dir nur eins sagen, es ist eine rießen Arbeit und das Ergebnis ernüchternd
wenn man keine Übung hat.
Temperatur, Zeit, Lagenaufbau sind strikt einzuhalten.

Danach muss ja noch Gelcoat drauf, wahrscheinlich.
Epoxy und Faserstoff /-matten gibt keine schöne Oberfläche.

Ich würde alles unternehmen das Holzfass wieder dicht zu bekommen mit Kalfatern, neue Leisten etc.
ist auch nicht mehr Arbeit nur das Ergebnis schöner, vor allem ohne Kunststoff.

Gelcoat und Epoxy sind im übrigen nicht 100% Wasserdicht. (deswegen auch das Osmoseproblem)
Das heißt viele Schiffbauer hatten schon mit gehörig Rott zu kämpfen unter der Kunststoff/GFK Schicht...

wie gesagt, im Bootsbau gibt es da Erfahrungswerte...
 

Ernstl

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Hallo!

@Sebastian24 Stell doch bitte mal im eigenen Interesse ein paar Bilder von dem Fass ein, um brauchbare Vorgehensweisen und nicht nur Mutmaßungen zu erhalten.

Lg
Ernstl

PS.: Wo ist eigentlich die Forumsglaskugel???
 

Holzfummler

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Moin,
Danach muss ja noch Gelcoat drauf, wahrscheinlich.
nicht zwingend notwendig. Gelcoat ist nichts anderes als Epoxy, etwas anders eingestellt bzgl. Härte.

Gelcoat und Epoxy sind im übrigen nicht 100% Wasserdicht. (deswegen auch das Osmoseproblem)
Das war früher mal, als man noch keine ordentlichen Harze und wenig Erfahrung mit GFK hatte.

Schon mal mit einem Faßbauer gesprochen?

Gruß
Thomas
 

Mitglied 67188

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Das war früher mal, als man noch keine ordentlichen Harze und wenig Erfahrung mit GFK hatte.
das zog sich noch weit in die 90er Jahre hinein.
Bavaria Yachten z.B. hatten da lange noch Probleme damit.
Durfte da begleitend mitrestaurieren....
Mein Schiff wurde noch hochwertig gebaut (Bj. 65 einer der ersten GFK Yacht Konstruktionen in Kombi mit Teak) und hatte nie größere Probleme.
Habe den kompletten Rumpf (30 Fuß) zusätzlich noch Epoxy "versiegelt"
und den Innenraum ebenfalls mit Gelcoat gestrichen.... nie wieder, eine Höllenarbeit...
epoxy_I.jpg epoxy_II.jpg

Aber stimmt schon, es waren eher die Polyester-Harze.

Im Gelcoat werden keine Fasermatten oder-stoffe mehr verwendet
die der Statik/Stabilität dienen müssen als wie im hier angedachten Fall Epoxy mit Faserstoffen,
von daher die schönere Oberfläche. Das Epoxy alleine wäre natürlich auch glatt aber nicht stabil genug.
 
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