An die Experten...Stabilität Schreibtisch

Mr.Woodcock

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Hallo zusammen,

habe mal eine Frage an die Experten…

Ich habe mir am Wochenende einen kleinen Schreibtisch gebastelt. Habe mir zuvor zwei HAY Tischböcke gekauft und mir im Baumarkt eine 180 cm x 70 cm Eichenplatte (Tischlerplatte 4 cm Dicke) zuschneiden lassen.

Diese habe ich dann auf die beiden Tischböcke gelegt und verschraubt. Der innere Abstand zwischen den Böcken ist 150 cm.

Auf dem Tisch soll später nur ein 27 Zoll TFT stehen, also nix schweres.
Meine Frage ist, ob die Tischplatte nach einiger Zeit durchhängen wird?
Wenn ja, was kann ich ohne großen Aufwand dagegen tun. :confused:

Ich habe mal drei Bilder hochgeladen.

Ich bedanke mich für alle Antworten im Voraus.

Vielen Dank! :emoji_wink:

Beste Grüße
Mr. Woodcock
 

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michaelhild

ww-robinie
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Moin,

das ist keine Tischlerplatte, sondern keilgezinktes Leimholz.
Kann gut sein, das die Platte später leicht durchhängt, dagegen würde z.B. eine Zarge oder nur im hinteren Bereich eine höhere Querzarge helfen.
Du hast die Platte doch hoffentlich in Langlöcher befestigt? Die Platte muß zwingend quer zur Faserrichtung arbeiten können, sonst kann die Platte reissen.
 

Mr.Woodcock

ww-pappel
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Keine Tischlerplatte? Ist dieses keilgezinkte Leimholz nix?

Wie finde ich die passende Zarge und wie befestige ich diese?

Langlöcher? Keine Ahnung einfach verschraubt. :emoji_grin:

Sorry aber ich bin absoluter Amateur was das schreinern betrifft :emoji_open_mouth:

Danke und Gruß...
 

Besserwisser

ww-robinie
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40 mm Eiche massiv auf 1,50m frei tragend?
Da kannste drauf tanzen, ohne dass da etwas nennenswertes durchhängt. Auch ohne Zarge.
 

blankscheit

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Hallo Woodcock,

schöner Tisch. schlicht und einfach, gefällt mir.

Die Tischplatte wird sich natürlich etwas durchbiegen, aber bei der Stärke wohl nicht viel, vermutlich nicht mal sichtbar.

Die Platte wird sich aber mit änderndem Feuchtegehalt des Holzes im Wesentlichen in der Breite ändern. Da die Platte vermutlich noch Wasser abgeben wird, wird sie schmaler. Die Breitenänderung wird vielleicht mehrere Millimeter betragen.

Schrauben, die in genau passenden Löchern in den Querträgern sitzen und dann die Platte auf die Böcke ziehen, haben kein leichtes Leben. Die Kräfte, die das Holz beim Schrumpfen entwickeln, können sie abscheren.

Von den zwei Schrauben je Querträger würde ich jeweils eine rausdrehen. Ersatz durch einen den Querträger umfassenden Bügel oder ähnliches. Kann ein einfacher Blechstreifen sein.

Oder Du vergrößerst jeweils eines der Löcher zum Langloch (oder auch beide, Schwerpunkt nach innen!), damit die Schraube etwas Spiel hat.
 

michaelhild

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Keine Tischlerplatte? Ist dieses keilgezinkte Leimholz nix?

Was heißt "nix", es ist halt was völlig anderes. Leimholz sind miteinander verleimte Lamellen aus Massivholz und eine Tischlerplatte ist ähnlich, nur hat sie zwei Decklagen aus Furnier und die Mittellage ist oft nur Nadelholz.

Wie finde ich die passende Zarge und wie befestige ich diese?

Die wirst Du, wenn, selbst bauen müssen. Befestigt wird sie entweder direkt mit Schrauben oder z.B. mit Nutklötzchen.
Aber Du kannst auch erst einmal abwarten, wie sich Deine Platte verhält und ob Du mit dem Durchbiegen leben kannst.

Langlöcher? Keine Ahnung einfach verschraubt. :emoji_grin:

Das würde ich noch ändern, bevor irgendwas kaputt geht.

Sorry aber ich bin absoluter Amateur was das schreinern betrifft :emoji_open_mouth:

Jeder fängt mal an, um das zu ändern gibt es ja unzählige Informationsquellen zum Nachschauen. :emoji_slight_smile:
 

chess

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Ein Foto der Schraubungen am Gestell wäre schön, vielleicht sind es ja Langlöcher. Schließlich ist es ja extra ein Tischgestell...
 

Mr.Woodcock

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Erst einmal Danke für die vielen Antworten. :emoji_slight_smile:

Also ich bin folgendermaßen vorgegangen.

Habe pro Gestell zwei Löcher mit einem 3er (glaube ich) Holzbohrer vorgebohrt.

Dann habe ich die Gestelle jeweils mit Spax Schrauben befestigt.

Welche Schraubengröße, etc. das war muss ich nachher mal prüfen.

Wer kann einem Laien mal vereinfacht erklären was er machen soll? :rolleyes:

Es wurde zwar sehr viel geschrieben aber wie ich jetzt genau vorgehen soll weiss ich nicht?

Habe über die Suchfunktion noch was von Rampamuffe, etc. gelesen.

Wenn ich später zuhause bin werde ich noch mal die Verschraubung fotografieren.

Danke!

Beste Grüße
Mr. Woodcock
 

Hans-Friedrich

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Es wurde zwar sehr viel geschrieben aber wie ich jetzt genau vorgehen soll weiss ich nicht?

Es geht in erster Linie nicht um die Art der Schrauben oder wie du die Schrauben in die Platte bekommen hast, sondern um die Form der Schraubenlöcher in den Böcken!

Sind diese einfach nur rund?
Besser wäre, wenn sie länglich wären.
Das Holz arbeitet bei Änderungen der Luftfeuchte in der Breite. Die Metallböcke tun dieses nicht.
Wenn die Schrauben jetzt Platte und Böcke unrückbar miteinander verbinden, dann wird irgendwas passieren, wenn die Platte arbeitet.
Sind in den Böcken aber Langlöcher drin, dann kann kann die Platte die Schrauben verschieben, wenn sie arbeitet.

Das bedeutet nicht, dass du die Schrauben nicht anziehen sollst oder so. Sie sollen die Platte mit den Böcken schon fest verbinden.

Wenn in den Böcken also nur runde Löcher sind, nimmst du einen Metallbohrer (Das sind die ohne Zentrierspitze, auch HSS-Bohrer genannt) in gleichem Durchmesser wie die Löcher. Diesen steckst du in das Loch und bewegst ihn seitlich, bis das Loch länglich wird (Natürlich in einer Bohrmaschine oder Akkuschrauber eingespannt und während er sich dreht!).
 

Hammerlein

ww-ahorn
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Wenn in den Böcken also nur runde Löcher sind, nimmst du einen Metallbohrer (Das sind die ohne Zentrierspitze, auch HSS-Bohrer genannt) in gleichem Durchmesser wie die Löcher. Diesen steckst du in das Loch und bewegst ihn seitlich, bis das Loch länglich wird (Natürlich in einer Bohrmaschine oder Akkuschrauber eingespannt und während er sich dreht!).

Das wird, vermutlich, nicht wirklich funktionieren. Und wenn, dann nur unter Zerstörung des Bohrers. In Holz geht das, selbst schon probiert, in Metall würde ich das nicht machen! Da bricht vorher zu 95% der Bohrer bevor du großartig Material "weggefräst" bekommst. Und selbst wenn...Metall is härter und wiederspenstiger wie Holz, da fängt es die den Bohrer vergleichsweise schnell wenn du nicht gerade die Oberarme von Hulk hast. :emoji_wink:

Besser is, mit einem sehr viel größeren Bohrer aufbohren und dann mit einer dementsprehend großen Scheibe arbeiten. Ich würde sagen, bei einem angenommenem 4er Spax, die Löcher auf Ø8-10mm aufzubohren und dann Karosseriescheiben oder Unterlegscheiben mit großem Durchmesser (DIN9021A) für M5-Schrauben beilegen. Die sollte es, vermutlich/hoffentlich im Baumarkt geben.
Oder ein Langloch reinfeilen. :emoji_slight_smile:
 

Mr.Woodcock

ww-pappel
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Ahh...jetzt habe ich verstanden. :emoji_wink:

Ich glaube die sind rund. Ich werde das aber nachher prüfen.

Noch eine blöde Frage?

Nehmen wir mal an, dass der Durchmesser des Lochs ausreichend groß ist und die Schraube ringsrum genügend Platz hat. Sollte ich dann trotzdem die Bohrung erweitern?

Danke und Grüße...
 

michaelhild

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Das wird, vermutlich, nicht wirklich funktionieren. Und wenn, dann nur unter Zerstörung des Bohrers.

Sowas funktioniert einwandfrei, auch bei Metall solange es kein hochfester Stahl ist.


Nehmen wir mal an, dass der Durchmesser des Lochs ausreichend groß ist und die Schraube ringsrum genügend Platz hat.

Wenn wirklich genügend, dann reicht das. Nur woher weißt Du, dass es genügend ist?

Eiche hat tangential ein Schwundmaß von 0,36% pro 1% Holzfeuchteänderung.
Bei 10% wären das schon 3,6% Breitenveränderung.
Kannst Du Dir ja mal ausrechnen und es ist schon ein unterschied von der trockenen Heizungsluft im Winter zu einem regnerischen Tag im Sommer.
 

blankscheit

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Verehrter Mr. Woodcock,

es wäre sehr schön, wenn Du Dich entschließen könntest, die Bohrungen zu lassen, wie sie sind.
So würden wir mal erfahren, zumindest in einigen Monaten, wer hier mit seiner Vermutung richtig liegt. Nach Einschätzung von Hans-Friedrich reisst die Platte, nach meiner Vermutung zeigt die Eiche mal Deinen fipsigen Schrauben, wer hier die Hosen an hat. :emoji_stuck_out_tongue::emoji_wink::emoji_grin::emoji_grin::emoji_grin:
 

hütte

ww-birnbaum
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...es wäre sehr schön, wenn Du Dich entschließen könntest, die Bohrungen zu lassen, wie sie sind...nach meiner Vermutung zeigt die Eiche mal Deinen fipsigen Schrauben, wer hier die Hosen an hat. :emoji_stuck_out_tongue::emoji_wink::emoji_grin::emoji_grin::emoji_grin:

Dem stimme ich voll zu!


Zum "Reißen" der Leimholzplatte:

Geht man von einer fachlich korrekt ausgeführten Verleimung der Lamellen der Eichen-Leimholzplatte aus, dann beträgt die Bruchzugkraft der Leimfläche etwa 40 mm x 1500 mm x 100 N /mm2, gleich 6 MN (ca. 600 Tonnen).Diese Kraft müßte zuerst durch Schwinden/Quellen der Leimholzplatte hervorgerufen werden, bevor das grosse Reißen losgeht!

Starre Einspannverhältnisse vorausgesetzt, was aber unrealistisch ist, denn zuerst würden sich wohl die Holzschrauben krummziehen, würde man einen Schraubenquerschnitt von etwa 140cm2 oder Durchmesser 12cm benötigen, um diese Kraft sicher in die armen Stahlböcke abzuleiten.

Aber..., kann denn diese ungeheuere Bruchlast von 6 MN tatsächlich unter den gegebenen Randbedingungen aufgebracht werden?

Dazu zuerst eine Richtigstellung zu:
...Eiche hat tangential ein Schwundmaß von 0,36% pro 1% Holzfeuchteänderung.
Bei 10% wären das schon 3,6% Breitenveränderung...

1. Ein reines tangeniales Schwind-/Quellmass liegt bei Leimholzplatten nicht vor, man darf die radialen Anteile nicht einfach unter den Tisch kehren, nur weils einem gerade in den Kram passt! Nicht umsonst ist in der massgeblichen DIN 1052 das differentielle Schwind-/Quellmass für Eiche mit 0,24%/% festgelegt worden.

2. Geht man davon aus, dass die Leimholzplatte nicht gerade " sägefrisch oder triefend nass" gekauft worden ist, sondern die für Nutzungsklasse 1 üblichen Bedingungen, also mittlere Raumtemperatur 20°C, relative Luftfeuchtigkeit 60 bis 65%, Holzausgleichsfeuchte 11 bis 12% vorliegen, dann können die von michaelhild angegebenen 10% nur als reine Panikmache verstanden werden.

Nun, unter den für NKL 1 üblichen Bedingungen beträgt das relative Schwindmass also etwa 0,24%/% x (12 - 11)% = 0,24%.

Bezogen auf die Breite von 700 mm (eigenlich sollte man hier etwa 500mm ansetzen, da die auf den Bildern ersichtlichen Schrauben einen Randabstand von etwa 100mm besitzen) beträgt das Schwinden/Quellen etwa 0,24 x 700 / 100 = 1,7mm.

(Für die, die es interessiert: Man kann auch abschätzen wie groß die vorhandenen Zug- bzw. Druckspannungen bei 1,7mm Breitenänderung und einem E-Modul von 10000 N/mm2 (Eiche 1) sein müssen: Zugspannung = 1,7mm/700mm * 10000N/mm2 = 24 N/mm2, also etwa 1/5 der Zugfestigkeit! Mit anderen Worten: Aufgrund der Ausgleichsfeuchteänderung liegen die sich aufbauenden Spitzen der Zug-Druckspannung in der gleichen Größenordnung wie die zulässigen Spannungen, die man üblicherweise bei der Bauteilauslegung zugrundelegt.)

Fazit: In diesem konkreten Fall und in vielen, vielen früher in diesem Forum diskutierten Fällen kann das Holz nie und nimmer reißen!

Unter diesen Voraussetzungen würde ich blankscheits Vorschlag folgen und alles so belassen wie es ist, also keine Langlöcher reinkratzen.


Nachtrag: Grober Daumenwert, was die mögliche Belastung der Tischplatte betrifft: Belastet man die Platte in der Mitte mit einer Punktlast von 3000N (ca. 300kg), dann biegt sie sich etwa 5mm durch, das entspricht gerade der üblichen zulässigen Gebrauchstauglichkeit von L/300 (1500mm / 300 = 5mm, siehe Eurocode 5!).


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hütte

P.s. Ich bin aber schon etwas irritiert, dass hier noch niemand auf die berühmten Gratleisten abgefahren ist :emoji_grin:
 

Hammerlein

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Ich muss mal kurz schlaumeiern und behaupten, dass 300kg nicht 3000kN, sondern "nur" 3000N entspricht :emoji_wink:
 

Hammerlein

ww-ahorn
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Wenn dem so wäre, wären alle Maschinen und Teile die wir in der Firma konstruieren um den Faktor 1000 überdimensioniert ^^

Was so ein kleines k doch ausmachen kann :emoji_wink:
 

hütte

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Da hast du aber vollkommen recht :cool:

Falls die Last dazu benutzt wird, um Abmessungen zu berechnen, dann kann der Faktor auf k/10 oder gar k/30 zurück gehen, natürlich immer noch zuviel. Man stelle sich nur mal vor, anstelle 1600kg wöge der VW Golf dann plötzlich 50000kg, nur weil die Ingenöre ein k zuviel hatten.

Was baust du denn für Maschinen in der Firma?


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hütte
 
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