Arbeitsbereiche für Schreinergesellen ?!

Evangeline1804

ww-pappel
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Hallo.

Ich habe mich hier angemeldet, um Euch eine Frage zu stellen.

Mein Freund ist gelernter Schreinergeselle und möchte nun nicht nur den Betrieb wechseln, sondern sucht auch nach anderen Alternativen in denen er sein Handwerk ausüben kann.

Kriterium:

- Kein ständiger Zeitdruck (damit auch alles Ordentlich und Genau gearbeitet werden kann)
- bearbeitung von Holz steht im Vordergrund
- keine Selbstständigkeit

Hört sich vielleicht etwas blauäugig an, aber ich will ihm bei der Suche helfen und Ideen und Möglichkeiten sammeln obwohl ich kaum etwas von der Materie verstehe.

Könnt Ihr mir einige Möglichkeiten nennen ? :confused:


Beste Grüße und einen schönen Nachmittag,
Eve


EDIT:

Es besteht auch die Möglichkeit eines Studiums, nur ist da die Frage, welche Richtungen einem offen stehen.
Oder auch als Schreiner in einer komplett anderen Berufssparte untergebracht, wo solche Fähigkeiten gebraucht werden. Nur habe ich da gerade nur z.Bsp. die Feuerwehr im Kopf.
Habt Ihr da Erfahrungen ?
 

Mille1404

ww-esche
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Kriterium:

- Kein ständiger Zeitdruck (damit auch alles Ordentlich und Genau gearbeitet werden kann)
- bearbeitung von Holz steht im Vordergrund
- keine Selbstständigkeit

Hallo Eva.

Kein Zeitdruck?
Ordentlich und Genau gearbeitet?
Und dann noch mit Holz?
Und nicht Selbstständig?

Mit der Grundlage Tischlergeselle wird das schwierig.
Denn welcher Chef kann heute noch ohne Zeitdruck arbeiten? Das Bezahlt doch kein Kunde mehr!
Viellicht im gehobenen Modellbau, wo die Kunden noch bereit sind ordentlich zu zahlen, damit genau diese Kriterien erfüllt werden können, aber sonst sehe ich keine Alternative!

Wobei wenn ich mir so manche Hausmeister anschaue?!?
Die haben immer einen Ruhigen Tag und müssen nur gelegentlich mal ran ein bisschen Fegen und Schnee Scheppen! Und dann wenn mal was kaputt gehen sollte Firmen beauftragen die die Arbeit dann erledigen.
Wenn ich genauer Drüber Nachdenke wäre das auch ein Job für mich.. :emoji_wink:

LG Marcel
 

Evangeline1804

ww-pappel
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Hallo Marcel.

Dass diese Idee eigentlich Utopie ist, denke ich mir mittlerweile ja auch.
Deine Antwort hat mich gerade nochmal darin bestätigt.
Hausmeister (in den "gehobenen Kreisen" auch Facility Manager genannt *hüstel*) war ehrlich gesagt auch schon ein Gedanke. Werde ihn nochmal mit auf die Liste schreiben.

LG

Eve
 

Unregistriert

Gäste
Es ist ja immer eine persönliche Sache, aber genau die oben genannten Dinge spielen auch bei mir eine Rolle.
Bin ebenfalls gelernter Geselle (ausgelernt 2010) und weiss, dass mir die berufliche Ausübung keinen Spaß machen wird. Wobei ich nach wie vor gerne tischler.

Ich mache im Moment meinen Zivildienst in der Werkstatt für behinderte Menschen, und muss sagen, prinzipiell ist es dort echt mein Traumjob.
Dort bin ich in einer Berufsbildungsgruppe, das heisst, eine Gruppe für jene, die aus der Schule gekommen sind, oder nach langer Krankheit wieder anfangen zu arbeiten.

Meine Aufgabe dort besteht darin als Fachmensch die Arbeit zu beaufsichtigen und zu kontrollieren. Ab und an kann ich dort Projektaufgaben machen. Also mir selbst etwas ausdenken, was ich mit der Gruppe bauen will.
Letztens habe ich einem Teilnehmer, der aufgrund seiner Krankheit seinen Traum von einer Tischlerausbildung nicht verwirklicht bekommt das Zinken gezeigt.
Kurz gesagt, ich habe entdeckt, dass mir die pädagogische Schiene doch sehr liegt.

Im pädagogischen Bereich hat man definitiv keinen "Zeitdruck", nur man muss eben damit umgehen können jemanden zehnmal zu erzählen, dass man in Faserrichtung schleift....ohne zu verzweifeln.

Also als mögliche Berufsperspektiven wären hier Ausbilder in der HWK (einfach dort informieren), Arbeitstherapeut/FAB in einer WfB oder Betreuer in einer Werkstatt für jugendliche Sonderfälle (Kriminalität/Schulabbruch), das macht ein alter Arbeitskollege von mir.

Mehr fällt mir aber auch nicht ein....

Vielleicht einschlägige Weiterbildungen? (Restauration/etc.)

Grüße
 

Unregistriert

Gäste
Zitat:
Im pädagogischen Bereich hat man definitiv keinen "Zeitdruck", nur man muss eben damit umgehen können jemanden zehnmal zu erzählen, dass man in Faserrichtung schleift....ohne zu verzweifeln.

Na ja, so etwas Ähnliches mache ich auch.
Nur je nachdem wo man landet sieht das schnell auch anders aus.
Wenn ich überlege wie viele Berichte ich über jeden Sch.... schreiben muss (Termingerecht), wegen allem Rechenschaft ablegen und möglichst keine Kosten verursachen bei immer größeren Gruppen, dann fühlt man sich schnell wieder wie "draußen in der Wirtschaft".
Das alles natürlich im unteren Lohnsegment (kein Pädagoge) mit projektbezogenen Jahresvertrag.

Alternative: man wird Lehrer

Gruß eine HOLZFACHPRAXISKRAFT
 

elgarlopin

ww-robinie
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Pädagogik ohne Zeitdruck - ein Traum!

Schade, dass ich die hier schreibenden Gäste nicht persönlich ansprechen kann! Wenn ich das lese:

Zitat:

"Im pädagogischen Bereich hat man definitiv keinen "Zeitdruck",..."

dann stehen mir als Lehrer nach über 30 Jahren pädagogischer Tätigkeit, auch im holzbearbeitenden Bereich, u.a. auch mit Behinderten, die Haare zu Berge.

Maschinenwartung, Planung und Einkauf von Material, Werkzeug, Verbrauchsmaterial, Projektentwicklung und Leitung, Anleitung und Betreuung fachfremder Kollegen, Bereithaltung und Nachschub von Material, Fortbildung, Organisation, Koordination und Betreuung von Betriebspraktika, Fach-Konferenzen, Berichte, und nicht zuletzt Durchführung von Unterricht und Bewertung/Benotung von Schülerleistungen...

Dies alles ohne den zitierten "Zeitdruck"? Wovon träumen denn unsere lieben Gäste? Haben sie keine Zeit, sich zu registrieren?

:mad: Franz
 

Mich985

ww-ulme
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Zitat:
"Im pädagogischen Bereich hat man definitiv keinen "Zeitdruck",..."

Das stimmt fast, wenn das meine Schüler schreiben würden. Sonst kann ich elgarlopin nur zustimmen.
Wenn man seinen Beruf als Pädagoge ernst nimmt hat man kaum Zeit fürs Pausenbrot. Denn Pausenaufsicht gehört auch noch zu den vielen Aufgaben.

Mein Schulleiter und ich haben mal auf einer Fortbildung ausgerechnet was wir für einen Stundenlohn bekommt. Er lag bei 11€ :eek:und ich ein wenig höher da ich dann doch ein wenig fauler bin:emoji_grin:.

So dann gehe ich mal in den Unterricht...

Gruß der Micha
 

elmgi

ww-robinie
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Hallo Eve,

Kriterium:

- Kein ständiger Zeitdruck (damit auch alles Ordentlich und Genau gearbeitet werden kann)
- bearbeitung von Holz steht im Vordergrund
- keine Selbstständigkeit

Nach annähernd vier Jahrzehnten Unterrichtserfahrung kann ich Micha und Franz nur aus vollem Herzen zustimmen.
Die Arbeit mit Holz ist und bleibt deshalb für mich ein wunderbares Hobby.

Grüsse

Elmar
 
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