Arbeitsplatte soll geölt und SCHWARZ werden

Mazze

ww-birnbaum
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Hallo,

meine neue Küche werde ich teilweise selbst bauen, großteils aber auch Möbelum Teile zurückgreifen. Die Arbeitsplatte soll aus Buche stabverleimt bestehen. Üblicherweise öle ich alle Holzoberflächen (Leinos Hartöl). Diesmal hätte ich allerdings die Arbeitsplatte gerne schwarz oder nahe an schwarz. Optimal wäre ein schwarzer Granit, aber darauf möchte ich gerne aus Preisgründen verzichten ...

Wie krieg ich eine Bucheplatte, die geölt werden soll, nun fast schwarz? Muß nicht pechschwarz sein, man darf auch noch die Holzstruktur sehen. Gibt es schwarz pigmentiertes Möbelöl?

Ich schreinere zwar gerne, aber ab der neuen Wohnung habe ich weder den Platz dafür noch allzu viele Werkzeuge. Aufwendige Verfahren kann ich also leider nicht einsetzen.

Freue mich auf Eure Tips!
Cheers,
Martin
 

welaloba

ww-robinie
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Lieber Martin: Schleifen, wässern, schleifen usw. bis Korn 150 oder 180, nach Gusto, dann schwarze Wasserbeize nach Vorschrift auf der Cloutüte ansetzen, mit einem Schuß Salmiakgeist verstärken und auftragen. Über Nacht trocknen lassen, evtl. glätten und nach Bedarf noch mal beizen, wieder trocknen lassen und nach Vorschrift ölen. nach dem Ölen ists schwierig bis unmöglich, mit Wasserbeize zu arbeiten.
Gruß Werner
 

Tischler-Kalle

ww-robinie
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HuHu,

Clou Colorbeize, schwarz, ist das Zauberwort. Damit bekommst Du Buche tiefschwarz. Dies solte sogar mit einem Beizgang erreicht werden. Evtl. könntest Du einen 2. Beizgang auftragen. Wie sich das Schwarz dann allerdings nach dem Ölen mit der Abriebfestigkeit verhält kann ich nicht sagen, oder ob das Öl die Beize auswäscht. Da ich schwarz gebeizte Flächen bisweilen immer lackiert habe, kann ich über geölte Flächen keine Aussagen machen.
 

lackpapst

ww-ahorn
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Hallo,
das mit der Clou Beutelbeize unter Öl geht definitiv schief. Beim späteren abwischen wird die Beize durchs Öl durchschlagen, d.h. der Lappen wird schwarz.

Es gibt speziell eingestellte Beizen von Hesse-Lignal für den Einsatz unter Öl mit entsprechendem Bindemittel. Darüber dann z.B Proterra Öl OE 81-2 (kann auch noch zusätzlich gehärtet werden).

Gruß Uli
 

Mazze

ww-birnbaum
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Danke erstmal ... aber ...

Hi zusammen,

wenn ich mir das so anhöre bzw. durchlese, dann verläßt mich der Mut. Ammoniakgeist scheint gefährlich zu sein, ich weiß auch nicht wo ich es herbekomme. Verarbeiten muß ich alles in der Küche der Wohnung, das ist sicherlich nicht optimal. Und wenn es am Ende nach dem Ölen dann nicht mal hält, dann ist's doppelt schlecht.

Schiefer stellt keine Alternative dar. Aus Kostengründen werde ich auf eine Buche-Arbeitsplatte vom Baumarkt zurückgreifen müssen, damit ist die 3,5m lange Arbeitsfläche dann mit ca. 80 Euro erledigt und kann von mir selbst bearbeitet werden. Bei Stein egal welcher Art reicht nicht mal ein dreistelliger Betrag .... und das kann ich mir für eine Mietwohnung einfach nicht leisten.

Gebeizt hab ich noch nie, ich werd mal schauen, was ich bei meinen üblichen Quellen so an schwarzer Beize bekomme und ob Hesse-Lignal dabei ist. Falls nicht, werd ich wohl leider bei einfach geölter Buche-Oberfläche bleiben müssen.

Danke soweit mal für Eure super-schnellen Tips!
Cheers,
Martin
 

klotzkopf

ww-ulme
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Platten Alternative

Hi

Wenn Ihr die üblichen plastebeschichteten Spanplatten vermeiden wollt und Euch Stein zu teuer ist, dann geht doch mal zu einem Imbissbudenbauer (Großkücheneinrichter) in der Nähe und lasst euch ein Angbot für eine Edelstahlplatte machen.
Ich hab so eine seit 98 und bin immer noch zufrieden. Die Oberfläche ist gebürstet, der Spülenbereich 20mm versenkt, die Hinterkante 5cm nach oben gekantet. Hitzefest, Olfest, Wasserfest . Sollte es mal einen Kratzer geben fahr ich kurz mit einem Schleifschwam in Bürstrichtung drüber. Kostenmassig sollte das zwischen Vollholz und Stein liegen.

Bloß nicht in einem "Küchenstudio" danach fragen - Du fällst um wenn Du den Preis hörst.

Bthw Abzughauben gibts bei denen auch - Kosten nach Metern.

Ich entschuldige mich vorab bei allen Holzfans für den VA-Stahl.

Grüßlies
Helmut
 

WinfriedM

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In der Küche mit gebeizt und geölt - würde ich auch nie machen. Für Regale im normalen Wohnbereich ist das kein Problem. Bei einem Tisch ist es grenzwertig und braucht schon gut schichtbildende Öle. Aber eine Arbeitsplatte in der Küche, die regelmäßig feucht ist, dass geht nicht gut bzw. kleinste Verletzungen der Oberfäche führen zu Problemen.

Beizen und Ölen hat auch immer den Nachteil, dass Ausbesserungen schwierig werden. Ist erstmal geölt, nimmt das Holz keine Beize mehr an. Wenn also irgendwo mal Beize weggekratzt ist, bekommst du es nicht mehr eingefärbt.

Es gibt auch schwarzpigmentierte Öle, aber auf Buche ist es schwer, befriedigende Ergebnisse hinzubekommen, das Holz ist partiell einfach zu dicht und es nimmt die Pigmente nicht auf.
 

Georg L.

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Ammoniakgeist scheint gefährlich zu sein, ich weiß auch nicht wo ich es herbekomme.
Salmiakgeist (Ammoniak) ist schon ungesund, nur das Zeug stinkt so erbärmlich, daß jeder freiwillig davonrennt, bevor es gefährlich bzw. gesundheitsschädlich wird. Ein spritzer in die Beize ist mit Sicherheit weniger schädlich als viele Lösungsmittel.
Salmiakgeist bekommst du eigentlich in jeder Drogerie, denn es wird gerne als Zusatz für Waschwasser zum Fensterputzen verwendet. Meine Oma schwörte bereits vor über 50 Jahren darauf.
Was die Oberflächenbehandlung einer Arbeitsplatte angeht: Ich habe eine Theke für meine Küche gebaut und um diese an die Küchenarbeitsplatte farblich anzupassen, habe ich diese (eichefurnierte Spanplatte) mit Clou Lacklasur im passenden Farbton gestrichen. Um das Ganze wiederstandsfähiger zu machen habe ich zum Schluß 2 x mit Clou Holzsiegel EL gestrichen. Wird jetzt seit 14 Jahren strapaziert und zeigt kaum Gebrauchsspuren.
 

checkalot

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HuHu,

Clou Colorbeize, schwarz, ist das Zauberwort. Damit bekommst Du Buche tiefschwarz. Dies solte sogar mit einem Beizgang erreicht werden. Evtl. könntest Du einen 2. Beizgang auftragen. Wie sich das Schwarz dann allerdings nach dem Ölen mit der Abriebfestigkeit verhält kann ich nicht sagen, oder ob das Öl die Beize auswäscht. Da ich schwarz gebeizte Flächen bisweilen immer lackiert habe, kann ich über geölte Flächen keine Aussagen machen.

Darf ich hier einhaken: mit welchem Lack lackierst du die Clou colorgebeizten Oberflächen?
 

Mazze

ww-birnbaum
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Berger-Seidle Siegeltechnik GmbH - Öl-Systeme - Classic BaseOil Color
das funktioniert sonst auch tadellos.
und liesse sich im bedarfsfall auch versiegeln - nach dem ölen - mit lack.
versuch macht kluch

Klasse. Vielen Dank! Und auch danach mit Hartöl zu versiegeln. Ich werd's versuchen, eine Bezugsquelle für nen Liter dieser schönen Brühe krieg ich bestimmt raus.

Tolles Forum, vielen Dank auch für die anderen Antworten!

Cheers,
Martin
 

WinfriedM

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Hier zum Beispiel:

Berger-Seidle Classic BaseOil Color, 46,50 € - Parkett-Wanke

Aber mit 46,50 pro Liter schon ein edler Tropfen :emoji_wink:

Ohne Inhaltsstoffangabe und ohne Freigabe für Kinderspielzeug, eigentlich für Parkett gedacht - da wäre ich vorsichtig für eine Arbeitsplatte.

Ich würd auch versuchen, erstmal eine Probe zu bekommen. Denn alle schwarz einfärbenden Öle, die ich bisher probiert habe, funktionieren nicht sonderlich gut auf Buche.

Deine Erfahrungen würden mich auf jeden Fall interessieren, falls du es ausprobierst.
 

Mazze

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Hier zum Beispiel:
Berger-Seidle Classic BaseOil Color, 46,50 € - Parkett-Wanke
Aber mit 46,50 pro Liter schon ein edler Tropfen :emoji_wink:
Ohne Inhaltsstoffangabe und ohne Freigabe für Kinderspielzeug, eigentlich für Parkett gedacht - da wäre ich vorsichtig für eine Arbeitsplatte.

Auch hier: danke. Der Preis ist nebensächlich, im Vergleich zu anderen Arbeitsplattenmaterialien. Die Buche-Arbeitsplatte kostet mich so insgesamt weit unter 200 Euro, und ich kann alle Arbeiten selbst durchführen. Die Küche wird insgesamt deutlich teurer als erwartet, daher muß ich sinnvoll sparen.

Und bei einer AP aus Holz kommen Lebensmittel nicht auf die AP (außer mal kurzfristig zur Lagerung über Nacht oder so, und die werden dann eh' geschält), geschweige denn daß sie auf der AP weiterverarbeitet werden. Inhaltsstoffe stehen übrigens im Sicherheitsdatenblatt beim Hersteller: http://www.berger-seidle.de/de/downloads/sdb/sd_KG40905ADL10_DE.pdf Leider kann ich mit den Angaben als Laie nix anfangen. Ich werde zur Verarbeitung Gummihandschuhe tragen und gut lüften.

Der Tip mit dem Testen ist allerdings gut!

Cheers,
Martin
 

welaloba

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Und bei einer AP aus Holz kommen Lebensmittel nicht auf die AP (außer mal kurzfristig zur Lagerung über Nacht oder so, und die werden dann eh' geschält), geschweige denn daß sie auf der AP weiterverarbeitet werden.
Martin

Wirklich schade.

Wenn ich lese, was aus einer schlichten Buche Arbeitsplatte so alles werden kann, würde ich anstelle dieser geschwärzten ölversiegelten (man beachte den Kobalthärter im Öl - da sind Gummihandschuhe nicht verkehrt) Holzplatte, auf der kaum ein Lebensmittel zu liegen kommt, eher zu einer plasticbeschichteten Arbeitsplatte (zB.in fast schwarz) greifen. Da spare ich mir den mühsamen Ölauftrag und brauche beim Kochen keine Gummihandschuhe. Vor allem kann ich dann völlig unbehandelte Buchearbeitsbretter drauflegen und morgens den Obstsalat schneiden.
Als Gedankenanstoss, wie O. sagen würde. Frohes Ölen weiterhin.
Gruß Werner
(der selbst nie eine schwarz gefärbte Buchearbeitsplatte benutzen würde)
 

vollholz

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Hi,
schwarzen, geperlten Schichtstoff mit massiver Buchenkante vorne und ein schönes, großes Bucheschneidbrett drauf.
Das halte ich in diesem Fall für sinnvoller. Eine schöne Holzoberfläche dauerhaft zu pflegen ist ja eines. Einer schwarzen Öl-Oberfläche beim Vermacken und Ausbleichen zuzusehen ein anderes.
Grüße,
Jens
 

lolek

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Hallo.
Ich hätte bezüglich der Färbung einen Tip. Ob die Haltbarkeit bzw Praxistauglichkeit bei einer Arbeitsplatte gegeben ist ist aber fraglich.
Ich habe bei meinem Tisch die Beine und Zargen aus Birkenholz gefertigt, wollte aber zu meiner Olivenholztischplatte einen sehr dunklen Farbton haben. Mehrere Beizversuche waren total unbefriedigend. Ich hab dann zum Bunsenbrenner gegriffen das Holz gebrannt und dann die (meinen Vorstellungen entsprechend farblich perfekte) Oberfläche anschliessend geölt. Zur Versiegelung (da das Öl in Verbindung mit dem verkohlten Holz bei Haut- oder Kleiderkontakt eine wunderbare Sauerei anrichtet) habe ich mit dem Pinsel eine Schicht Schellack aufgetragen.
Wie gesagt ob das für eine Arbeitsplatte reicht ist eine andere Geschichte....
 

Mazze

ww-birnbaum
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Ich hab dann zum Bunsenbrenner gegriffen das Holz gebrannt

Das klingt nach einer klasse Idee. Hab zwar keinen Bunsenbrenner, aber ich hab sowas ähnliches schonmal gesehen, allerdings nicht auf einer größeren Fläche. Hast Du mal Bilder? Evtl. würde ich das wirklich als Alternative überlegen. Da aus preislichen Gründen nur eine Standard-Buche-Leimholzplatte in Frage kommt und diese sehr preiswert ist, wäre ein Fehlversuch nicht allzu schlimm.

So langsam kristallisiert sich heraus, wie die Küche aussehen wird; und dabei ist es wirklich dringend nötig, daß die Arbeitsplatte einen farblichen Kontrast zum Korpusholz und den Fronten (wahrscheinlich beide aus preislichen Gründen nur Nadelholz und kein Buche ...) bildet. Der Boden besteht aus sehr dunkelgrauem mattem Feinsteinzeug, daher würde eine dunkle Platte damit perfekt harmonieren.

Wie gesagt, Bilder davon würde ich gerne mal sehen. Wenn es nicht zu sehr verbrannt ist, müßte das mit dem Ölen an und für sich doch ne Idee sein. Zur Not wird eben lackiert und doch nicht geölt ...

Cheers,
Martin

PS. Das Zauberöl aus dem Beitrag vorhin kostet beim Hersteller selbst (hab angefragt) 62 Euro zzgl. Märchensteuer pro Liter und von einer Verwendung für eine Küchenarbeitsplatte wird NICHT abgeraten; nur ein Härterzusatz empfohlen. Ist mir aber wohl zu teuer und nicht schwarz genug, daher suche ich mal noch weiter nach Alternativen. Evtl. kommt Lackieren in Betracht, obwohl ich das eigentlich überhaupt nicht mag (und auch nur mit Pinsel/Rolle machen könnte).
 

Mazze

ww-birnbaum
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Du könntest ja auch Eiche geräuchert nehmen (Ammoniakbehandlung). Platten aus Eiche sind mittlerweile auch recht preisgünstig in einigen Baumärkten zu bekommen.

Wäre ne Idee. Da die Korpusse eh nix mit Buche zu tun haben, durchaus gut. Aber -- wo krieg ich ne Platte Eiche geräuchert von 245cm zu einem akzeptablen Preis (maximal 200 Euro) her? Evtl. brauch ich auch 305cm, da wird's dann noch schwieriger, denke ich. Hab noch in keinem Baumarkt sowas gesehen, und hier sind alle bis auf Praktiker und Bauhaus.
 

WinfriedM

ww-robinie
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Bauhaus hat Eiche, Hellweg ebenso. Andere haben es evtl. auf Bestellung. Ansonsten auch mal beim Holzhändler gucken. Da findet man auch manchmal was im Niedrigpreis-Segment.
 

lolek

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Einen Versuch kannst du ja an einem Probestück starten. Auf einem Bild kannst du einen Hocker unter dem Tisch sehen. Der Hocker (Ikea-Teil) ist ebenfalls aus Buche und wurde "farblich angepasst". Was dir passieren kann (oder wird) ist, dass du nach dem Brennen an den Leimfugen ein "dezentes Nadelstreifmuster" sehen wirst das durch die Hitze entsteht. Beim Hocker störts nicht, wie das auf der großen Fläche wirkt, weiß ich nicht. Aber die Platte hat ja 2 Seiten :rolleyes: - also probieren
 

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Mazze

ww-birnbaum
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lolek ... Hut ab, das sieht absolut genial aus. Ich steh eh' auf Tische aus Olivenholz, das ist einfach nur ein lecker Kontrast. Unglaublich!
 
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