Außentreppe aus Robinie - so okay?

Loak

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Hallo liebe Experten,

wir wollen den Höhenunterschied zw. Terrasse und Wohnzimmer durch ein Podest (ca 2x1,5m) mit 3 Stufen ausgleichen. Sind bei Robinie gelandet. Arbeit wird uns wie folgt angeboten:
Code:
Stufenanlage Robinie lt. Skizze
Holzterrasse aus Terrassendielen Robinie [B]keilgezinkt[/B], [B]Premiumprofil[/B]
mit Seitensteg liefern und herstellen, 2,6x12 cm, Länge bis 3,0 m ,
Terrassendielen werden auf [B]Konstruktionshölzer [/B]([B]Eiche [/B][B]gehobelt[/B],
Kanten gefast frisch ca. 9 x9cm aufgelegt und ausreichend mit
Edelstahlschrauben befestigt)
Die Trägerstützen werden auf einen verzinkten H-Anker, in Beton
gesetzt.
(Preis ca 1700Eur netto)

Klingt das so nach einer korrekten Konstruktion?
Unterbau aus Eiche? Sollte das nicht auch Robinie sein? Die wiederum gibt es wohl selten als nicht-keilgezinkt weil sie so ungleichmäßig wächst habe ich gelesen.

Und: Woher weiß ich, ob die Dielen, die da geliefert werden gute oder schlechte sind?
Und: Lese, man sollte auf die Profilierung verzichten und glatte Dielen nehmen. Leuchtet mir ein, speziell da wohl seitlich geneigte Stufen die auch noch um die Ecke gehen schon sehr sorgfältige Arbeit erfordern, damit das Wasser dann auch ablaufen kann.

Finde allerdings keine "glatten" Dielen. Kann man die profilierten über Kopf verbauen? Wie viel teurer sind die profilierten, was "schmeißt man weg" wenn man sie kopfüber einbaut? Oder besser: Kennt einer einen wirklich guten Tischler und/oder Händler für so ein Vorhaben im Raum HH?

Dank für Tips im Voraus!
LG
Loak
 

terrassenbauen

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Hallo Loak,

da fallen mir gleich mehrere Sachen auf.

Warum muss es Robinie sein? Tatsächlich ist Robinie gut für den Außenbereich geeignet, aber doch nicht keilgezinkt (und damit geleimt)??? Das kann im Außenbereich ncht funktionieren! :eek:
Da gibt es doch Alternativen, wie z.B. Douglasie-Terrassendielen, unprofiliert, wie es sein sollte.

Unterkonstruktion aus "Eiche gehobelt, Kanten gefast frisch" :eek:
Unter "frisch" verstehe ich nicht getrocknet. Das kann nicht gutgehen. Das Holz wird dann spätestens im Frühjahr / Sommer anfangen zu trocknen und damit schwinden und sich verwerfen. Sorry, aber das geht gar nicht!

Die Eiche also solche ist zwar verwendbar, aber warum nicht aus gleichem Material wie der Deckbelag? Sicher hier spielen oft die Kosten eine Rolle, wenn man aber z.B. Douglasie verwendet, dann hält sich das im Rahmen und die Hölzer haben gleiches Quell- und Schwindverhalten (UK und Deckbelag).

Weiter lese ich nichts von konstruktivem Holzschutz. Sind die UK-Balken von den H-Ankern irgendwie entkoppelt, so dass keine Staunässe entstehen kann. Werden Abstandshalter wie z.B. Terrafix zwischen UK und Dielen verlegt? Ist die UK als solche gegen Staunässe geschützt?

Wenn schon betoniert wird, dann könnte man doch auch mit Terrassenlagern arbeiten. Das heisst, Punktfundamente und darauf die Terrassenlager. Damit kann man die Höhendifferenzen und das Gefälle einer Terrasse hervorragend und spielend einfach ausgleichen und einstellen.
Oder man arbeitet mit Isopats. Diese werden auf die Punktfundamente gelegt und darauf die UK. So kann man ausgleichen und gleichzeitig dem konstruktiven Holzschutz Rechnung tragen.

Wenn Du bei der Robinie bleibst, dann würde ich mir auf jeden Fall vorher zwei bis drei Musterstücke (mit Keilzinkung!) geben lassen, dann kannst Du Dir ein Bild machen.
Wenn Du noch etwas Zeit hast, dann kannst Du diese Stücke ja ein paar Wochen draussen der Witterung aussetzen und schauen was passiert :emoji_wink:

Mit "über Kopf" verbauen meinst Du, die Dielen zu drehen, korrekt?
Dabei gibt es zwei Probleme:
1. die "gekauften" Dielen sind meist beidseitig profiliert
2. es gibt eine rechte und linke Seite (siehe auch). Dabei sollte die rechte Seite immer nach oben!

Da ich aus dem Süden bin, kenne ich natürlich keinen "guten" Tischler/Schreiner im Raum HH.
Allerdings würde ich auf jeden Fall mehrere (an-)fragen. Diejenigen, die die Themen zu verwendendes Holz, Eigenschaften und konstruktiven Holzschutz beachten, sind auf jeden Fall die "besseren" :emoji_wink:

Einiges zum Thema Holzterrassen bauen findest Du auf meiner Seite.

PS: Hast Du schon am über das "Selbermachen" nachgedacht. Zwar hat man einiges an Arbeit, aber man erspart sich auch einiges an Geld und ggf. Ärger.

Ich hoffe ich habe Dich mit meiner Antwort nicht "erschlagen"?
Es ist mir aber wichtig, dass man hier die wichtigsten Themen anspricht, weil der Ärger sonst groß ist.
 

ligna

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Micha, da hast Du aber schön viele Links untergebracht :emoji_wink:

Das mit der keilgezinkten Robinie kann funktionieren. Es gibt einen Anbieter (Kübler) der das seit Jahren (erfolgreich) auf dem Markt hat. Bezüglich Dauerhaftigeit ist die Robinie auf jeden Fall eine andere Liga als Douglasie.

Wegen der UK - Eiche getrocknet als Konstruktionsholz ist (quasi) nicht zu bekommen. In Robinie eine ganz kleine Menge (Treppe) 9 x 9cm zu bekommen auch ganz, ganz schwer. Insofern ist die Eiche schon die naheliegende europ. Holzart. Die Träger sollten als Kreuzholz eingeschnitten sein - das ist aber bei dem Querschnitt kein Problem. Ansonsten ist man schnell bei Bangkirai bei der UK.


Insofern kann ich "geht garnicht" nicht unterschreiben.
 

terrassenbauen

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Hmmm, ich habe schon viele Fälle gehabt, bei denen die Keilzinkung eben nicht funktioniert hat und die das nach zwei bis drei Jahren wieder abgebaut haben....

Trotzdem ist hier der Unterschied wichtig, ob es sich um eine Keilzinkung (Wikipedia: "...Es handelt sich um eine Variante der stirnseitigen Verklebung. ...") oder eben um eine Nut und Feder Verbindung wie bei den von Dir genannten Dielen handelt.
Wenn die Dielen tatsächlich keilgezinkt und damit verklebt bzw. verleimt sind, bin ich mir sicher, dass diese Verbindungsart, um auf nennenswerte Längen bei den Dielen zu kommen, nicht lange hält!

Aber auch bei den Nut und Federverbindungen, wie man Sie immer häufiger sieht, hat man auf die Dauer durch die Kapillarwirkung an den Verbindungsstellen ständig Feuchtigkeit, die nicht abtrocknen kann.

Robinie ist klar nochmals eine andere Liga als Douglasie. Das nützt erfahrungsgemäß aber gar nichts, wenn die Richtlinien des konstruktiven Holzschutzes nicht beachtet werden.
Preislich spielt die Robinie eben auch in einer anderen Liga :emoji_wink:

Du gibst mir also nicht Recht, dass "frisch" geschnittenes Eichenholz nicht als UK geeignet ist? Ich hatte vergangenes Frühjahr bei zwei verschiedenen Selbstbauern gesehen was (und da war es Lärche) passiert, wenn man nicht getrocknetes Holz als UK verwendet. Da sind reihenweise Edelstahlschrauben abgeschert und es entstand ein Wellenteppich, der mal eine Terrasse sein sollte. :emoji_frowning2:
Gegen Eiche wende ich also lediglich ein, dass sie nicht getrocknet ist, wenn dem so ist.

Dass man diese ggf. nicht als fertiges KVH bekommt mag sein, allerdings kenne ich genug Sägereien, die dieses vorgetrocknet lagernd haben und dann auf Maß schneiden (Restfeuchte unter 20%). :confused:

Bisher habe ich mich eben an sehr enge Grenzen gehalten und bin gut damit gefahren. Dass sicher manches trotzdem funktioniert, mag sein. In diesem Fall muss ich es ja nicht verantworten :emoji_stuck_out_tongue:

Damit nehme ich also (ohne Verantwortung) mein "geht gar nicht" mit sofortiger Wirkung zurück und wandle in "würde ich nicht machen" :emoji_grin:
 

ligna

ww-fichte
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Hmmm, ich habe schon viele Fälle gehabt, bei denen die Keilzinkung eben nicht funktioniert hat und die das nach zwei bis drei Jahren wieder abgebaut haben....

Trotzdem ist hier der Unterschied wichtig, ob es sich um eine Keilzinkung (Wikipedia: "...Es handelt sich um eine Variante der stirnseitigen Verklebung. ...") oder eben um eine Nut und Feder Verbindung wie bei den von Dir genannten Dielen handelt.
Wenn die Dielen tatsächlich keilgezinkt und damit verklebt bzw. verleimt sind, bin ich mir sicher, dass diese Verbindungsart, um auf nennenswerte Längen bei den Dielen zu kommen, nicht lange hält!

Das Produkt von Kübler, welches ich meine hat eine Keilzinkung (nicht stirnseitig N+F oder ähnlich) und ist seit Jahren am Markt und funktioniert soweit ich das weiß. Grundsätzlich ist das aber eine große Herausforderung und soweit ich das weiß auch der einzige Anbieter der das im Griff hat. Auch bei anderen Materialien kann die Keilzinkung problemtisch sein. Beispielsweise funktioniert bestimmt nicht jedes Bambus-Terrassendielenprodukt was sich so auf dem Markt findet.

Ich weiß nicht welches Produkt der TO angeboten bekommen hat - kann aber das sein.

Zur Eiche: Ja, manche Sägewerke haben Ihr Eiche-Rohholz schon eine Weile lagernd. Man kann das auch ein bißchen in die techn. Trocknung schieben. Das trocknet aber nur oberflächlich und man sollte das nicht als "trocken" bezeichnen. Insofern gibt es da Unterschiede was sich konkret hinter dem Frischeinschnitt verbirgt. Die Auswirkungen des Einschnitts (eben Kreuz) sind nicht zu vernachlässigen. Imho geht sowas, wenn es ein europ. Holz sein soll, im Bereich der Unterkonstruktion.

Edit:
P.S.: Bei dem BV steht wohl der handwerkliche Aufwand (Abeitszeit) für die Stufen im Vordergrund. Es sind ja im Endeffekt nur 3m + 3 Stufen. Wenn daher würde ich nicht am Material sparen, sondern eine dauerhafte Lösung wählen.
 

Loak

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Hallo zusammen,
Danke (wenn auch spät...) für die umfangreichen Antworten.
Werden das wohl nicht dem GaLa überlassen. Die Keilzinkung erschreckt schon - so oder so. Sind als Alternative zufällig über "Stauseeholz" Art "Massaranduba" gestolpert, welches eine tolle graue Patina bildet wie wir sie suchen und arg hart sein soll. Das lassen wir uns jetzt anbieten - der Händler hatte einen Tischler an der Hand dessen Terrassenkonstruktionen ordentlich scheinen.

Selber bauen kommt in Frage, nur wann ich dazu komme...Regierungsgespräche :emoji_wink: deuten eher auf machen lassen statt machen hin :emoji_frowning2:
 
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