aufgeklebte HPL-Platte löst sich

[4ctive]

Hallo Zusammen,

ich habe folgendes Problem. Vor ca. einer Woche habe ich eine 6 mm HPL Platte ("Bauallzweckplatte" aus dem Sortiment von BAUHAUS) auf einen Küchenblock als Rückwand mittel Montagekleber aufgeklebt. Die Platte war gerade und eben. Das Kleben hat gut geklappt und für eine Woche war auch alles prima.
Gestern hat sich dann die Platte mit einem schönen Knall von der Rückwand gelöst. Was ich dabei nicht verstehe: Die HPL-Platte ist nun gewölbt und steht/ stand daher stark unter Spannung. Vermutlich hat der Kleber dann diese Spannung nicht mehr halten können und die Platte hat sich gelöst.
Ich habe schon öfter HPL verarbeitet und auch geklebt und das ist mir so bisher nicht passiert. Die Platten blieben bisher immer gerade und eben. Ich würde noch verstehen, dass der Kleber aus irgendeinem Grund nicht gehalten hat, aber das Verbiegen der Platte entzieht sich meiner Kenntnis.

Falls Jemand von Euch einen Rat oder eine Idee hat, wieso es dazu kam, wäre ich sehr dankbar.

Viele Grüße
Benjamin

 

[magmog]

Guuden,

eine Seite wärmer und oder feuchter als die andere. Der Kleber dürfte an HPL auch relativ schlecht haften.

 

[carsten]

Hallo

ich habe die bis dato eigentlich immer wie Spiegel behandelt. Also so den Kleber aufgetragen dass die Platte quasi hinterlüftet ist.

 

[uli2003]

ich habe die bis dato eigentlich immer wie Spiegel behandelt.

Richtig. Das ist wieder so ein Fall von 'Viel hilft viel'. Ist aber völlig falsch. Wenige Punkte hätten dein Problem nicht entstehen lassen.
(HPL-Platten sind übrigens hygroskopisch. Die kannst du nicht einfach einsperren, da muss Hinterlüftung und Bewegungsmöglichkeit gegeben sein).

 

[4ctive]

Danke für Eure Antworten.

Richtig. Das ist wieder so ein Fall von 'Viel hilft viel'. Ist aber völlig falsch. Wenige Punkte hätten dein Problem nicht entstehen lassen.
(HPL-Platten sind übrigens hygroskopisch. Die kannst du nicht einfach einsperren, da muss Hinterlüftung und Bewegungsmöglichkeit gegeben sein).

Man kann auf dem Bild etwas erahnen, wie ich den Kleber aufgetragen habe. Ich habe immer Bahnen gezogen, mit ca. 10 cm Abstand. Also nicht vollflächig aufgebracht. Habe das eher nicht als "viel" bewertet. Wenn du sagst "wenige Punkte", dann meinst du in jedem Eck und in der Mitte einen (ungefähr)?
Bzgl. der Bewegungsmöglichkeit: Würde es Sinn ergeben, noch zwei Leisten zwischen HPL-Platte und dem Untergrund anzubringen und den Kleber dann darauf aufzubringen?

Frage an Alle: Wie würdet ihr denn den geschilderten Fall (HPL-Platte auf Multiplexplatte aufkleben/ anbringen) angehen? Und welchen Kleber würdet Ihr dazu nutzen?

 

[thomi]

ich würde es mit spiegelklebeband ankleben.

 

[KaiX0]

Mag ja sein, dass Du wenig Kleber verwendet hast. Die auf dem Foto sichtbaren äusseren Bereich sind aber fast durchgehend gesperrt.

 

[4ctive]

Mag ja sein, dass Du wenig Kleber verwendet hast. Die auf dem Foto sichtbaren äusseren Bereich sind aber fast durchgehend gesperrt.

Wollte es nicht generell als wenig bezeichnen, sondern nur mitteilen, dass meine Intention auch war, nicht zu viel zu nutzen. Aber ok, ich denke es war wohl zu viel und wahrscheinlich noch wichtiger, der falsche Kleber.
Mit den äußeren Bereichen hast du auch recht, diese sind durchgehend mit Kleber versehen.

ich würde es mit spiegelklebeband ankleben.

Das wäre eine Idee. Danke!

 

[WinfriedM]

Hauptproblem ist der falsche Kleber. Montagekleber ist nicht gleich Montagekleber.

Du hast einen wasserbasierten PVAC-Kleber verwendet, das ist wie eingedickter Holzleim. Hält gut auf Holz oder Styropor, ist aber überhaupt nicht für glatte Oberflächen geeignet. Problem ist auch, dass der sehr hart wird und damit nicht ausgleichend ist. Kleinste Spannungen zwischen den Materialien und es macht Knack. Die Spannungen kommen durch Temperaturschwankungen.

Was du brauchst, ist ein MS-Polymer Montagekleber. Kannst du am Preis erkennen. Im Baumarkt fangen die bei etwa 9-12 Euro an. Beispiel Pattex One for All oder All Materials. Siehe auch hier:

https://www.pattex.de/de/products/klebstoff/pattex-montagekleber.html

Leider versteckt Pattex die Unterschiede und die Basis. Du musst nach "Flextec" schauen, das ist MS-Polymer. Steht irgendwo klein auf der Kartusche.

Alternativ Soudal Fix All.

Was du jetzt machen kannst: Alten Kleber kannst du stehen lassen, in die Zwischenräume ein paar Raupen oder Klebepunkte mit einem MS-Polymer und alles wird gut. Wichtig wäre noch: Die Oberfläche der HPL-Platte gut entfetten und vielleicht auch etwas anschleifen mit Korn 120. Man weiß nie, was da für Trennmittel drauf sind.

 

[4ctive]

Hauptproblem ist der falsche Kleber. Montagekleber ist nicht gleich Montagekleber.

Du hast einen wasserbasierten PVAC-Kleber verwendet, das ist wie eingedickter Holzleim. Hält gut auf Holz oder Styropor, ist aber überhaupt nicht für glatte Oberflächen geeignet. Problem ist auch, dass der sehr hart wird und damit nicht ausgleichend ist. Kleinste Spannungen zwischen den Materialien und es macht Knack. Die Spannungen kommen durch Temperaturschwankungen.

Was du brauchst, ist ein MS-Polymer Montagekleber. Kannst du am Preis erkennen. Im Baumarkt fangen die bei etwa 9-12 Euro an. Beispiel Pattex One for All oder All Materials. Siehe auch hier:

https://www.pattex.de/de/products/klebstoff/pattex-montagekleber.html

Leider versteckt Pattex die Unterschiede und die Basis. Du musst nach "Flextec" schauen, das ist MS-Polymer. Steht irgendwo klein auf der Kartusche.

Alternativ Soudal Fix All.

Was du jetzt machen kannst: Alten Kleber kannst du stehen lassen, in die Zwischenräume ein paar Raupen oder Klebepunkte mit einem MS-Polymer und alles wird gut. Wichtig wäre noch: Die Oberfläche der HPL-Platte gut entfetten und vielleicht auch etwas anschleifen mit Korn 120. Man weiß nie, was da für Trennmittel drauf sind.

Was soll ich sagen, super großes Dankeschön für diese ausführliche Antwort!
Das hilft in jeder Richtung: 1. Kann ich verstehen, was das Hauptproblem war und 2. weiß ich wie ich es richtig machen kann!

Perfekt, danke dir!