Aufgeschnittenen Stamm falsch gelagert - was tun gegen Schimmel, Stockflecken und weiße Schicht?

Flottonas

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Hallo ihr Lieben,

vor ein paar Wochen habe ich ein Stammstück aufsägen lassen, musste aber aus Zeitgründen den frisch geschnittenen Stamm unverändert wieder einlagern - beide Stammhälften in 35er Bohlen zersägt lagen dann wieder Bohle an Bohle.

Gestern hab ich mich dann ums Besäumen gekümmert, damit nichts in die Rinde einziehen kann und durfte mich böse überraschen lassen. An den Stoßkanten sitzt richtig Schimmel, auf der Fläche hat es dunkle Flecken und teils so eine weiße Schlieren.

Nun hab ich grob besäumt (ich weiß, die Nuss ist kaum was wert, ist nahezu ohne Kernholz, aber es geht hier eher um die Geste als die Haltbarkeit) und umgelagert, was muss ich noch tun, um den Befall loszuwerden? Was passiert mir dem Schimmel im Holz?

Hoffe das ist noch rettbar?!?

Grüße

Flottonas
 

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carsten

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Hallo

Schimmel braucht Feuchtigkeit, wenn du das Holz jetzt so trocken und luftig lagern kannst dass es nicht weiter schimmelt passt das.
Evtl die Enden 20 max 30 mm absägen. Optisch sieht der nicht mal so schlecht aus. OK auch wenn nicht typisch Nußbaum dunkel. MIt Beize ist vieles machbar.
 

Flottonas

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Klasse, danke ihr Lieben, wird direkt erledigt.

Ja, ich bin mal gespannt wie der in drei Jahren wirkt, ggf. bisl Anfeuern und das mag schon was werden - ist ja schlimmer als Weihnachten dieses Warten :emoji_slight_smile:

@PrimaNoctis magst du noch erläutern warum weiter außen und dann mit dem Abstand?
Die sind grob 1,50 - zwei dann komplett außen und mittig noch ne Unterstützung oder was empfielst du?

Grüße
 

brubu

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Hallo
Aussen die Hölzer bündig und 1 Mal in der Mitte reicht. Gegen Reissen stirnseitig hilft ein dicker Anstrich mit altem Weissleim, Farbe etc. damit das Stirnholz nicht zu schnell austrocknet. Vorsicht mindestens ein Jahr im Aussenklima, kann auch in einem Schuppen sein, lagern bis nach dem nächsten Sommer. Jetzt direkt im beheizten Raum ist schlecht.
Bei Nuss hast du Glück, heiklere Hölzer kann man nach dem Einschnitt nicht liegen lassen.
Gruss brubu
 

Flottonas

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Hallo
Aussen die Hölzer bündig und 1 Mal in der Mitte reicht. Gegen Reissen stirnseitig hilft ein dicker Anstrich mit altem Weissleim, Farbe etc. damit das Stirnholz nicht zu schnell austrocknet. Vorsicht mindestens ein Jahr im Aussenklima, kann auch in einem Schuppen sein, lagern bis nach dem nächsten Sommer. Jetzt direkt im beheizten Raum ist schlecht.
Bei Nuss hast du Glück, heiklere Hölzer kann man nach dem Einschnitt nicht liegen lassen.
Gruss brubu

Wie funktioniert das bei heikleren Hölzern - der Stamm hätte ja gute 40 cm - lass ich das dann 40 Jahre liegen?
Oder meinst du man muss die dann sofort luftig stapeln?

Aktuell ists der offene Schuppen, Außenklima aber windgeschützt.
Werde wie empfohlen die Stirnseiten anschauen, danke!

Guuden,

Sind die Stapelleisten imprägnierte? Schau mal die Lagerstellen an,
ich hoffe Du bekommst dann keinen Herzstecker!
das sind einfache Dachlatten, unbehandelt. Ich dachte, am besten ist das Holz unbehandelt, damit es keine Wirkung auf die Nuss hat?

Grüße

Flottonas
 

PrimaNoctis

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Klasse, danke ihr Lieben, wird direkt erledigt.

Ja, ich bin mal gespannt wie der in drei Jahren wirkt, ggf. bisl Anfeuern und das mag schon was werden - ist ja schlimmer als Weihnachten dieses Warten :emoji_slight_smile:

@PrimaNoctis magst du noch erläutern warum weiter außen und dann mit dem Abstand?
Die sind grob 1,50 - zwei dann komplett außen und mittig noch ne Unterstützung oder was empfielst du?

Grüße
Die nötigen Infos hast du schon bekommen.
Warum legt man die erste Latte ans Ende? Damit nicht ein halber Meter Bohle drüber ragt und sich gen Erdmitte zieht, würde ich sagen. :emoji_wink:
Dann hast du mehr Verlust beim Hobeln.
 

brubu

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Wie funktioniert das bei heikleren Hölzern - der Stamm hätte ja gute 40 cm - lass ich das dann 40 Jahre liegen?
Oder meinst du man muss die dann sofort luftig stapeln?
Hallo
Sicher nicht 40 Jahre. Keine Ahnung was wir da verwechseln. Es geistert immer noch das "Märchen" herum Harthölzer müssten pro cm Schnittstärke
1 Jahr gelagert werden. Soviel Zeit und Kapital hat schon lange niemand mehr. Deshalb die Schnittware 1-2 Jahre im Aussenklima antrocknen lassen. Ab Ende Sommer steigt jeweils die Luft- und folge dessen die Holzfeuchtigkeit wieder an. Weiter trocknet das Holz im Aussenklima nicht mehr. Ab dann hilft nur die technische Trocknung oder Lagerung im Innenklima.
Bevor jetzt auf mir rumgehackt wird weil betreffend Holztrocknung wohl auch Ausbildungsstätten und in der Literatur von jahrelanger Trocknung geschrieben wird, kein Problem. Meine Aussagen beruhen auf langer eigener Erfahrung und von Fachleuten aus dem Sägewerksbereich.
Sägewerke trocknen heikle Hölzer teilweise direkt technisch oder lassen sie zuvor nur ca. 3 Monate im Aussenklima antrocknen. Wobei die Jahreszeit entscheidend ist, im Winter passiert kaum etwas, im Sommer können sehr schnell Verfärbungen entstehen. Darüber haben wir hier schon viel diskutiert.
Gruss brubu
 

Flottonas

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Hallo Leute,

ich hab die Tage den Stamm geschrubbt, ich frage mich nur ob die Bürste die richtige war, so recht fleckenlos wurde es nicht - aber vl. ists auch kein Schimmel mehr? Daher nochmal eine kleine Ladung Bilder.
Es gab Hirnholzstücken, an denen auch danach noch ordenltich Schimmel blieb - die hab ich gekappt. An einigen waren nur noch ganz wenige Flecken und sie schienen auszutrocknen - auch kappen oder ignorieren?
Ich hab beim Kappen auch dunkle fleckige Bereiche im Holz gefunden, hier bin ich mir nicht sicher ob das Splintholzverfärbung oder Schimmel oder sonstewas ist - würde mich über ne Einordnungshilfe freuen :emoji_slight_smile:
Anders gelagert sind sie auch schon, Farbe kommt noch auf die Stirn :emoji_slight_smile:

Grüße und Dank

Flottonas
 

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sheng-phui

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Hallo Fottonas, also mittig muß noch eine Leiste und die Leisten müßen auch nicht hochkant sein. Fichte als Leistenmaterial ist, wenn es gesund ist vollkommen okay. Ideal ist idR Stapelleisten aus dem selben Holz aber nicht sooooo wichtig. Lediglich keine Stapelleisten aus gerbsäurehaltigen Hölzern. Das besäumen hättest du dir vorerst sparen können, es sei denn Platzbedarf.
Die Verfärbungen sind i.d.R nur oberflächlich bei deinen Zeiträumen, das in Bild 3 und 4 um den Ast rum kommt aber sehr wahrscheinlich schon von einem Fäulnisansatz durch den Ast. Da war das Holz schon vorgeschädigt und ist dementsprechend wasseraufnahmefähiger. Muß aber nicht zwangsläufig schon alles wertlos sein. Das kann man erst später genau sehen.
Also Resüme meinerseits: Da Nuss u.U. sehr gerbsäurehaltig ist, je nach Standort können die Flecken tiefer sitzen, muß aber nicht, abwarten. Splint vom Nuß hat in erster Linie eine andere Farbe aber keine andere Härte und kann dementsprechend auch verarbeitet werden

my2Cent
 

Flottonas

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dank dir lieber @sheng-phui - die mittenabstützung hab ich schon auf der liste gehabt, danke für den Reminder :emoji_slight_smile:
So oder so lern ich vermutlich viel für spätere Fällungen und Frischholzthemen, also bleib ich geduldig .) Schon jetzt kann man Änderungen sehen, schauen wir im Sommer mal wenns in den Keller wandert :emoji_slight_smile:
 

sheng-phui

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wenn du es geschützt!!!! draußen lassen kannst, lass es bis zum nächsten Frühjahr draußen, dann ist es schon fast trocken. Nuß trocknet je nach härte 1 - 1,3cm pro Jahr an der Luft, aber Achtung von jeder Seite!
 

VolkerDK

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@brubu
Schön das ich nicht der einzige bin, der die Sache realistisch betrachet -und empirisch auch den Trocknungsverlauf verschiedenster Hölzer verfolgt an der Luft und im Innenraum.
An der Luft kommt ich nicht unter 17-18%, es ist einfach zu nasskalt hier in Norddeutschland. Im Innenraum komme ich auf 12%, kammergetrocknet von meinem Haendler liegt meist zwischen 9-10%.

Ich glaube die "Verwechselung" kommt von der alten Hausfrauenregel 1cm pro Jahr....das bezieht sich ja auch die Brettdicke, nicht Breite.
Aber natuerlich hat ein Eichenbalken von 12cm nach 12 Jahren hinterm Haus immernoch 20% Feuchtigkeit (hier in Norddeutschland).
In einer feuchten Garage oder Keller ist Trocknen natuerlich nicht der wahre Jakob, auch sollte es zumindest periodisch Zugluft geben (aber blos nicht zu viel, schon garnicht am Anfang). Ein bisschen Wissenschaft ist es schon, Kompromiss aus Schimmel oder Oberflaechenrissen....

Der Stamm sieht doch noch gut aus, wenn natuerlich auch nicht die typische Nussfaerbung.
 

brubu

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Es braucht zur Trocknung immer ein Gefälle, das heisst das Klima muss trockener sein damit eine Trocknung stattfindet. Dann gibt es die sogenannte "Hysterese", die bei 8% Holzfeuchte etwa 1,5% Holzfeuchtedifferenz bedeutet. Das ist ganz praktisch wenn man Holz auf 8,5% trocknet kann die Luftfeuchtigkeit/Feuchtegleichgewicht einer Holzfeuchtigkeit von 10% entsprechen ohne, dass das Holz wieder Feuchtigkeit aufnimmt.
Das funktioniert praktisch bei jeder Holzfeuchte so, die Werte sind nur ein Beispiel.

Gut getrocknetes Holz reagiert also nicht sofort auf wenig mehr Luftfeuchtigkeit. Dieser Spielraum lässt sich nutzen um Entfeuchtungskosten der Lagerräume zu sparen. Betreffend Norddeutschland, bei uns ist es genau gleich, Föhngebiete ausgenommen.
Gruss brubu
 
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