Aufhellendes Öl für Eichenfurnier, unter dem das Furnier möglichst wenig nachdunkelt?

Pixelficker

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Ich habe hier ein paar eichenfurnierte Elemente im Schlafzimmer. Der Schreiner, der mir die Teile damals furniert hat, hat sie angeblich mit einem Hartwachsöl von Zweihorn behandelt.

Mir sind die Teile mittlerweile etwas zu rotstichig, ich hätte lieber einen etwas helleren Ton. Jetzt ist zudem noch ein Nachtischelement hinzugekommen (im nachstehenden Bild noch unbehandelt, auf dem rotstichigen Rolltisch liegend, zu sehen).

Wer vermutet, dass starke Sonneneinstrahlung für den deutlichen Rotstich verantwortlich ist: das Fenster im Schlafzimmer ist nach Westen ausgerichtet, lediglich die Abendsonne streift das Fenster und diese trifft dann auch nicht direkt auf die Holzteile. Die UV-Strahlung hält sich also in Grenzen.

Zur eigentlichen Frage: Ich suche ein Öl, das, in mehreren Schichten dünn aufgetragen, eine matte bis seidenmatte, aber gegen Wasserflecken unempfindliche Oberfläche hinterlässt. Fast wie ein Lack, aber eben ohne die haptische Wärme des „offenen“ Holzes zu verlieren.

Das Öl soll dabei, wenn es sowas gibt, aufhellend sein. Ich möchte kein weiß-pigmentiertes Öl (weil man die Pigmente halt sieht, sei es nun als Streifen vom Auftragen oder als Ablagerung in den tieferen Stellen der Maserung), sondern ein Öl, welches das Holz aufgrund seiner chemischen Zusammensetzung und Zusätze möglichst hell hält.

Danke vorab!

Mir ist natürlich klar, dass ein unbehandeltes Furnier mit dem ersten Auftrag eines Öls sofort dunkler wird, ich möchte nur etwas mehr Kontrolle über den Farbton und die Intensität haben. Die gesuchte Wahrheit liegt vermutlich zwischen dem zu sehenden, bereits behandelte Tisch und dem darauf liegenden unbehandelten Nachttisch-Brett. Heller, weniger rot, mehr ein ganz leichter, eichentypischer Grünstich, falls ihr wisst, was ich meine.

Hat jemand eine Empfehlung für ein Öl?

Mein Plan ist den rotstichigen Teile erst Mal zu entfärben/neutralisieren und dann mit dem neuen Öl zu behandeln. Die große Schwierigkeit wird sein den neuen Nachttisch auf den alten (jetzt noch rotstichigen) Rolltisch farblich anzupassen – keine Frage.

Entfärben/neutralisieren: meine Plan ist die Flächen mit einem 12%-igen Wasserstoffperoxid-Gel einzureiben. Das ist Zeug ist eigentlich aus dem Friseurbedarf zum Blondieren von Haaren, hat sich aber schon einmal bei einem tief eingezogenen, dunklen Rostfleck auf einem massiven Eichentisch als Heilsbringer erwiesen. Andere Vorschläge?
 

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WinfriedM

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Als Öl würde ich es mal mit Osmo Topoil probieren. Ist mattiert, dringt wenig ein und feuert damit wenig an und hat wenig Eigenfärbung.

Ob eine Aufhellung bereits geölter Hölzer mit Wasserstoffperoxid gelingt, ist fraglich. Hab ich bisher noch nicht gehört.

Hässliche tote Oberflächen durch Bleichung hab ich hingegen schon öfter gesehen...
 

jurica

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Dafür kann ich ebenfalls Osmo Topoil empfehlen. Habe damit meine Badezimmer Möbel aus Eiche furnierter Spanplatte behandelt.
Die beiden Varianten Farblos und Natural sind dabei recht ähnlich vom Ergebnis, vielleicht am besten bei Osmo Proben bestellen und auf einem Reststück testen.
 

Pixelficker

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Danke für die Empfehlung! Mustertütchen sind bestellt. Bin gespannt. Die Kundenrezensionen auf Amazon lesen sich gut.

Ich gehe vom Auftrag von mehreren, dünnen Schichten in möglichst staubfreier Umgebung aus. Wieviele Schichten? Vier? Womit? Staubfreier Baumwolllappen oder breiter Pinsel? Behandlung (z.B. Schliff mit 240er Könrnung) zwischen den Schichten und/oder am Schluß?

@WinfriedM: Tipp bezüglich der Entfernung des alten Öls? Das ist sehr offenporig... Allein schon wenn ich den Rolltisch mit einem feuchten Lappen abreibe, bleibt deutlich sichtbar Farbe hängen. Wasserflecken hinterlassen auch sichtbar helle Spuren. Kernseife, wenig warmes Wasser und Bürste und sofort mit einem sauberen Lappen aufnehmen?

Was meinst Du mit „tote Oberflächen durch Bleichung“? Dass die Bleiche die dunklen Teile der Zeichnung mit den hellen Teilen gleichsetzt? Oder dass die Oberfläche porös wird?
 

michaelhild

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Staubfreiheit ist beim ölen egal, es ist ja kein Lack.
Bezüglich der Anzahl der Schichten würde ich mich an den Anweisungen des Herstellers orientieren, in der Regel sind zwei erforderlich.
 

Pixelficker

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@michaelhild: Die Amazon Rezensionen haben nahezu durch die Bank weg 5 Sterne, in dieser hier erzählt aber jemand von seinen Problemen mit eingeschlossenen Staubkörnern.

Es ist also davon auszugehen, daß sich Osmo TopOil mehr denn als Lack, denn als Öl verhält. Und das nicht nur bei der Verarbeitung, sondern auch in der Schutzwirkung. Beeindruckend finde ich den Rotwein- und Ketchup-Test in diesem Video bei 10:14.
 

Pixelficker

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Danke für die TopOil-Empfehlung. Muster-Beutel sind angekommen und verarbeitet, und ich muss sagen, dass ich begeistert bin. Was ich nicht unterschreiben kann ist, dass – wie @jurica schrieb – Farblos (3058) und Natural (3068) sehr ähnlich sind.

Wie man nachfolgenden Bildern entnehmen kann, ist Farblos (3058) eher strohig-gelb und feuert ganz leicht an, während Natural (3068) weiß pigmentiert ist, wodurch bei der von mir benutzten Eiche der Holzfarbton nur sehr geringfügig verändert wird. Der dunklere, braunere Aufkleber auf der Natural (3068)-Dose ist sogesehen recht irreführend, liefert er doch zumindest bei Eiche das hellere, neutralere Ergebnis.

Natural (3068) ist für meinen Geschmack ideal für elegant, schlicht, architektonisch moderne Anwendungen, Farblos (3058) das Mittel der Wahl, wenn es etwas wohnlicher und wärmer sein soll.

Was mich noch interessieren würde: Hat jemand Erfahrungen, wieviel UV-Schutz TopOil mitbringt, also wie stark mit TopOil behandeltes Holz nachdunkelt? (In dem zuvor bereits erwähnten Video zeigt sich der englische Rezensent begeistert darüber, wie UV-beständig das Osmo-Produkt für Außenanwendung ist.)

Zur Anwendung: Dünn auftragen, erst kreisförmig mit einem nicht fuselnden Stück Filtermatte in die Maserung einarbeiten, dann gegen das Licht halten (oder Lichtquelle flach über dem Werkstück aufstellen), um überstehendes Öl zu erkennen, und sauber in Richtung des Maserverlaufs abwischen. Zwischen jeder Schicht mehrere Stunden warten. In der Trockenzeit bzw. beim Auftragen der Folgeschichten nicht zu fest drücken, da sich der Wachsanteil im Öl sonst verdichtet und partiell zu glänzenden Stellen im ansonst seidenmatten Finish führen kann.

Osmo spricht von zwei Schichten, ich denke vier Schichten schaden auch nicht. Einmal ordentlich durchgetrocknet ist der Film offensichtlich wirksam schmutz- und feuchtigkeitsabweisend.

Hat jemand Erfahrungen damit, ob das seidenmatte Finish dauerhaft matt bleibt? Oder wird es, je öfter man drüberreibt und -wischt, mit der Zeit glänzend und speckig (was mich nicht überraschen würde)?
 

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jurica

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Ich habe zwischen zwei und drei Schichten Topoil keinen Unterschied gemerkt.
Meine Möbel habe ich allerdings auch erst seit einigen Wochen im "Einsatz" aber bisher sind die weiterhin seidenmatt. Auch der relativ stark beanspruchte Waschbecken Unterschrank (stark beansprucht daher, da dort praktisch täglich Wasserspritzer drauf landen die dann meist weggewischt werden, wobei ich mir auch vorstellen könnte, dass da durchaus mal was vergessen/übersehen wird und dann der ein oder andere Spritzer lufttrocknet über den Tag).
Die Oberfäche des besagten Waschbecken Unterschranks ist nach wie vor top, bis auf einige kleine dunkle Punkte, von denen ich vermute, dass sie von Mundwasser Spritzern kommen. Die lassen sich nicht mehr wegwischen.
Demnächst wollte ich mal versuchen ob sie sich durch schleifen mit feinem Schleifpapier entfernen lassen.
 

WinfriedM

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Bei mir hält sich die Mattierung auch recht gut. Aber eine gewisse Gefahr ist schon da, dass bei starker mechanischer Beanspruchung Poliereffekte entstehen.

Wenn du Überstände mit Lappen abnimmst, kannst du ruhig 4 Schichten aufpolieren. Auch mehr schadet nichts. Ich trage öfter dünn mit Spülschwamm auf und nehme den ganz dünnen Überstand dann auch nicht mehr weg.

Deine Ergebnisse decken sich mit meinen. Die weißen Stippen, die bei Eiche entstehen, wirken auch nochmal recht aufhellend.
 

Pixelficker

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Danke für die Antworten. @jurica: Schleifen ist ein interessanter Punkt. Ich zitiere von der Osmo TopOil Webseite:

Anzahl der Anstriche: Bei unbehandeltem Holz zwei Anstriche, im Renovierungsfall reicht in der Regel ein Anstrich auf der gesäuberten Oberfläche – ohne Schleifen!

Die Frage ist: Was meinen die mit „ohne Schleifen“? Kein Vorschleifen? Kein Zwischenschleifen zwischen den Schichten? Nicht Nachschleifen irgendwann?

Da das Öl einen Wachsanteil hat und, anders als andere Öle nur wenig einzieht, sondern eher einen dünnen Film auf dem Holz bildet (was man an den Kanten zwischen der unbehandelten und den behandelten Stellen in meinen oben gezeigten Bildern sehen kann), könnte ich mir vorstellen, dass ein nachträgliches Schleifen problematisch ist (Wachs wird unter der Reibung des Sandpapiers weich, setzt dieses zu und fängt an zu schmieren!?).
 

jurica

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Ich gehe davon aus, dass "ohne Schleifen" den Zwischenschliff meint.
Hmm dein Punkt mim zusetzten und schmieren des Schleifpapiers klingt durchaus plausibel und hatte ich bisher nicht auf dem Schirm, aber wie heissts so schön "Versuch macht kluch". Ich lass es einfach mal drauf ankommen und teste, wenn es nicht klappt hab ich auch nix verloren. Ich kann ja an einer unauffälligen Stelle testen.
Auf jeden Fall lass ich euch wissen wie es bei mir ausgegangen ist!

Ich habe auch irgendwo noch Fotos von meinem Probestück auf dem ich mehrere Öle getestet hatte für meine Möbel, ich kann heute Abend mal schauen ob ich es noch finde und ob dort auch besagte Kante von dir erkennbar ist bei den Topoil Sorten.
 

Pixelficker

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Interessant wäre mal ein Langzeittest hinsichtlich der UV-Beständigkeit. Es gibt nicht zufällig jemanden der ein mit TopOil behandeltes Stück Holz (Eiche?) hat, das mäßiger oder starker UV-Strahlung ausgesetzt und dabei an einer Stelle teilweise dauerhaft bedeckt war?

Vielleicht klebe ich ja mal ein Stück ab und stelle es für ein paar Wochen in ein Ost-Fenster oder beleuchte es für ein paar Tage mit dem 20W-LED-UV-Strahler...
 

WinfriedM

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Kein Schliff im Renovierungsfall meint, dass du bei Auffrischung irgendwann mal nur säubern musst und die neue Schicht genügend Haftung aufbaut ohne Zwischenschliff.

Persönlich halte ich das mehr für eine Werbeaussage, technisch gesehen ist es immer sinnvoll, die Oberfläche leicht aufzurauen. Ich würde dazu ein Schleifvlies verwenden. Ich hab auch schon ablösende Schichten erlebt, weil nicht optimal vorgearbeitet wurde.

Es ist bei den Osmo Produkten ist es übrigens so, dass Öl und Wachs chemisch vernetzt ist, da gibts also kein Wachs, was auf der Oberfläche vorhanden ist. Da ist einfach ein zähelastisches Material, was keine wachsartigen Eigenschaften hat. Da besteht ein Unterschied zu vielen anderen Hartwachsölen, wo das Öl ins Holz eindringt und das Wachs als Film auf der Oberfläche bleibt.
 

Pixelficker

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Wir lesen kann, ist klar im Vorteil. Die zwei Worte „im Renovierungsfall“ habe ich doch ernsthaft mehrfach überlesen. Depp ich... :emoji_slight_smile:
 
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