Aufspanndorn für Bohrmaschine

lunateide

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Guten Morgen Woodworker,

ich brauche dringend ein kleines Hilsmittel, das herzustellen wohl für einen Metaller eine Kleinigkeit , für mich aber nicht möglich ist. Deshalb meine Frage:

Wer kann mir, selbstverständlich gegen Bezahlung, einen 13 cm langen Rundstahl herstellen, der auf 10 cm ein M10 Gewinde hat, die restlichen 3 cm zylindrisch bleiben.

Dieser Stab darf in eine Bohrmaschine gespannt, nicht eiern.

Ich will damit z.B. einen mittig durchbohrten Rundstab aus Holz (35 mm lang) im Außendurchmesser geringfügis reduzieren oder leicht konisch schleifen.

Ich habe das heute mit einem eingespannten Gewindestab versucht, aber ich glaube, damit ruiniere ich mir das Bohrfutter.

Es ist mir klar, daß man so etwas nicht in einer Bohrmaschine, sondern mit einer Drehmaschine macht..., aber dafür ist die Zeit noch nicht reif.

Gruß
Roland
 

Gast aus Belgien

ww-robinie
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Das wird nicht gehen, ein M10 hat ja gerade noch 9 mm Kern und wird sich sobald Du den Rundstab seitlich belasten wird sehr schnell biegen und eieren.
Mit einem Gewindestab kannst Du Dir das Bohrfutter nicht ruinieren, die Klemmbacken sind gehärtet, der Gewindestab ist weicher, was Du Dir bei so einer Arbeitsweise wohl ruinieren wirst sind die Lager Deiner Bohrmaschine, die sind nämlich nicht auf seitliche Kräfte ausgelegt.

Kauf Dir dann lieber für 69€ so eine China-Drehbank, die hat 60 cm zwischen den Spitzen und wäre für Dein Vorhaben sehr gut geeignet.
 

Keilzink

ww-robinie
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... bevor ich meine "Drehmaschine" hatte, hab ich sowas mit einer Bosch gemacht, und zwar öfter. Tatsächlich waren es dann nicht mal die Lager, sondern der vordere Lagersitz, der soviel Spiel bekam, dass auch der Anker der Maschine nicht mehr ganz rund lief bei seitlichen Belastungen.

Was man machen kann, wenn man die "gute" Maschine nicht riskieren will: eine billige beim Discounter kaufen, und die dann für all das einsetzen, wofür einem die teure zu schade ist. Mit der Lösung deckst du ein breiteres Spektrum ab als mit einer Billig-Drehbank.

Dann eine 10er Schlossschraube entsprechender Länge besorgen, die im hinteren Teil kein Gewinde hat. Den Kopf absägen und in das Futter spannen. Das Holzstück drauschieben, mit zwei Muttern sichern - das ganze dicht am Futter, um den Hebel zu verringern. Dann vorsichtig abschleifen, bei nicht zu hoher Drehzahl mit wenig Druck und auf die Hand bzw die Finger aufpassen.

Nur der Vollständigkeit halber: Achtung! Dieses Vorgehen stammt so aus dem Montagebau, wo man halt schnell mal und ohne grosse Umstände was braucht und keine Zeit hat: wird Pfusch genannt, richtig geht anders, ist verletzungsträchtig (denn auch pfuschen muss man lernen bzw können)!

Andreas
 

lunateide

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Guten Abend Woodworker,

@Keilzink,
den Gedanken, an einer M10-Schraube mit Teilgewinde den Kopf abzuschneiden, hatte ich auch.
Leider habe ich nach stundenlangem Suchen im Internet keine M10_Schraube gefunden, deren Gewindeteil länger als 45 mm war (bei einer gesamten Schraubenlänge von 220 mm).

Oder sollte es das doch geben?
Kennt jemand eine Quelle?

Gruß
Roland
 

raziausdud

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Hallo,

solche Arbeiten wie von Dir angesprochen mache ich heute noch mit meiner kleinen von der Bohrmaschine angetriebenen Drechselbank von KBW (obwohl ich auch eine "richtige" habe). Hat mal 15 Euro gebraucht gekostet, ist recht präzise und für kleinere Sachen hinreichend stabil. Wär das nicht auch (erst einmal) was für Dich?

Rundstäbe bis 12mm kann man direkt ins Bohrfutter einspannen. Oder man dreht eine Schraube natürlich möglichst mittig in größere Rundstäbe, kneift den Kopf ab und spannt es nun so ins Futter. Ein kleines Spundfutter (heißt es glaub ich), also ein Holzfutter mit konischem Innenloch, in das sich dann versch. zu bearbeitende Durchmesser einklemmen, ist schnell selbst hergestellt. Und wenn man (noch) keine Drechselwerkzeuge hat, kann man schleifen oder zur Not auch einen Schraubenzieher "scharf machen".

Herzliche Grüße
Rainer
 

Gast aus Belgien

ww-robinie
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Einfach eine M10 x *** nehmen und sich ein Gewindeeisen (Aussengewindeschneider) M10 besorgen.
Schraube in den Schraubstock und das Gewinde bis auf die gewünschte Länge weiterschneiden.
Oder dies eben beim Schlosser um die Ecke fragen, für einen Obolus in die Kaffekasse wird das möglich sein.
Ich fürchte aber trotzdem dass das Ergebnis nicht besser sein wird als mit einem Gewindestab.
Aber so wie oben schon geschrieben, um das Bohrfutter würde ich mir selbst beim knallharten Einspannen eines Gewindestabes keine Sorgen machen, eher um den Rest der Maschine.

Ich hatte hier im letzten Jahr so eine China-Drehbank stehen die ich im Auftrag verkaufen musste, auch ist es ein "billiger" Blechaufbau, mehr Möglichkeiten als die Bohrmaschinenlösung bietet diese schon.
Abstand zwischen den Spitzen war doch immerhin bis zu 80 cm und bei einem Neupreis von inzwischen +/- 70€ immer noch billiger als sich eine gute Bohrmaschine durch Pfusch kaput zu machen.
 
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