Ausbildung zum Schreiner mit 32?

Jahjes

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Hallo Zusammen,

ich möchte mich kurz vorstellen. Ich heiße Michael, bin 32 und komme aus der nähe von Mainz. Ich bin Single und habe eine abgeschlossene Berufsausbildung als Verkäufer.

Leider muss ich gleich dazu sagen das ich keine gute Vergangenheit habe. Ich bin so gut wie durchgehend die letzten acht Jahre aufgrund von psychischen Problemen arbeitslos gewesen. Jetzt mit 32, wird mir ziemlich stark bewusst das mir die Zeit davon rennt. Ich möchte so auf keinen Fall weiterleben. Ich würde gerne noch eine Ausbildung zum Schreiner machen. Was mir an diesem Beruf gefällt ist, das man kreative Dinge aus Holz herstellt und man hinterher sieht was man gemacht hat.

Ich hab im Internet jetzt mal etwas geforscht und da sind mir ziemlich viel Zweifel gekommen ob ich das überhaupt schaffen kann. Ich denke mal ich bin nicht Dumm aber in Mathematik war ich nie besonders gut. Ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen hab ich aber als ich das letzte mal die Schulbank gedrückt hab war ich 19. Ausserdem bin ich schon lange ziemlich einsam und ich schätze mal das meine Teamfähigkeit sehr darunter gelitten hat. Meine schulischen Leistungen waren immer sehr schlecht, allerdings hat mich Schule und Ausbildung damals auch nicht interessiert. Mein derzeitiges Interesse etwas neues zu lernen ist hingegen sehr groß.

Was meint ihr dazu? Wie schwer ist die Schule in der Ausbildung?

Liebe Grüße

Michael
 

Obatzter

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Hallo,
ich bin der Meinung wenn man etwas wirklich will, dann steigert das die Lernfähigkeit enorm.
Man muss jedoch ein paar Basics mitbringen .Z.bsp. mathe, genau sein in fast allen belangen,viel geduld mit sich selbst.
Nur sollte man den Beruf als Azubi nicht mit der rosaroten Brille sehen.
In den meisten Schreinereien gibt es Hirachien wie fast in jedem Beruf.
Bis man kreativ tätig sein kann vergeht erst mal eine gewisse Zeit.
Und viele erreichen das Ziel nicht und werfen frustriert alles hin.
Wenn es möglich ist würde ich dir erst mal ein mehr wöchiges Praktikum anraten.
Da wird einem schnell klar ob es das richtige für einen ist.
Auf deine Frage zur Schule kann ich nur sagen halb so schwer.Aber das ist natürlich subjektiv.

gruss und Kopf hoch.
 

Holzaffe

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Wenn du dir nicht sicher bist, ob du das schaffen kannst, frag doch einmal nach einem Probearbeiten oder Praktikum. Dann siehst du schnell, ob es für dich passt. Wenn dann auch noch eine Umschulung möglich ist, spricht in meinen Augen nichts dagegen!
 

felixB

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Es gibt doch nichts schöneres, als zu wissen, was man machen möchte, auch wenn man schon ein bisschen älter ist. Besser du versuchst es, auch wenn du scheiterst ist das immer noch besser als wenn du s erst gar nicht angehst. Du kannst dich ja mal erkundigen bei Leuten, die diesen Beruf ausüben, wie das alles so ist. vllt. findest du einen Azubi der gerade die Ausbildung macht, mit dem du dich austauschen kannst
 

Friederich

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Die Schulausbildung ist mit Links zu schaffen, wenn man als erwachsener Mensch da einigermaßen ernsthaft drangeht.
Fraglich ist nur, ob die spätere Arbeit dann tatsächlich den Vorstellungen entspricht. Kreativität kann man in der Regel nur als Meister entfalten.
Umschulung in speziellen Einrichtungen kann sehr interessant sein, ist jedoch nicht immer praxisnah.
Am sinnvollsten wäre wahrscheinlich, einen echten Betrieb für die Umschulung zu finden, bei dem dann auch die Chance auf Weiterbeschäftigung besteht.
Gruß
Friederich
 

Sägenbremser

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Hallo Michael

das erste Ziel sollte in deiner Situation doch die Erlangung
einer psychisch stabilen Grundfestigkeit sein. Um das zu
fördern gibt es spezialisierte Arbeittrainingseinrichtungen.

Würde mich mal beim IB, deiner Krankenkasse oder im
Umfeld von Kliniken umhören, da wird dir bestimmt einiges
an Ansprechpartnern genannt werden. Erst danach würde
ich nach einigen Praktikas den Beruf in den Vordergrund der
Suche rücken. So kreativ wie es von aussen aussehen mag
sind weite Teile des Tischlerberufs nicht immer und auch nicht
unbedingt für jeden der in dem Beruf seinen Broterwerb hat.

Wenn du dich jetzt so einfach in den Ausbildungsmarkt, mit
dem Ziel Tischler, hinein bewegst, könnten dir doch einige
unschöne Erlebnisse bereitet werden. Natürlich mußt du einem
potenziellen Ausbildungsbetrieb nicht von deiner Erkrankung in
Kenntnis setzen, nur ist das schon mal ein denkbar schlechter
Beginn für ein Vertrauensverhältnis auf Gegenseitigkeit. Die
Frage nach den letzten 10 Jahren wirst du auf jeden Fall in der
wahrheitgerechten Form beantworten müssen.

Was dich für einige Arbeitgeber doch interessanter machen könnte
ist die Förderung deiner Ausbildung durch die öffentliche Hand. Da
werden schon recht stattliche Summen bezahlt für die neue Einrichtung
eines Arbeitsplatzes/Ausbildungsverhältniss. Ob ein Ausbildungsbetrieb,
der vorrangig darauf spekuliert, für dich das richtige sein kann, na ja.

Hast du noch andere Berufe in deine Überlegungen einfliessen lassen?
Du hast ja schon einmal Verkäufer gelernt, hast also Erfahrung im
Umgang mit Kunden, gelernt dich im Umfeld mit fremden Menschen
zu bewegen. Mal überlegt das etwas weiter auszubauen mit einer Arbeit
in der du auch etwas herstellen mußt, deine Vorstellungen und Kreativität
mit in das Werkstück einbringen zu können. Denke da jetzt an den Beruf
des Floristen, Friedhofsgärtner evtl. auch Bestattunggehilfen. Für einen
Friseur bist du definitiv zu alt. Im Altenpflegebereich werden in den nächsten
Jahrzehnten bestimmt grosse Mengen an Mitarbeitern gesucht, in unserem
Beruf wird das bestimmt etwas mehr ausgedünnt werden und wer sich heute
einen Tischlerlehrling aussuchen will, der möchte das er auch ein auf lange
Sicht sicherer Mitarbeiter werden kann. Dein Profil spricht nicht unbedingt
dafür, ich würde diesen unsicheren Weg nicht mitgehen wollen/können.

Wünsche dir ganz viel Vertrauen in dich selber und hoffe das es in einer
Form eine Möglichkeit für eine Ausbildung für dich geben kann, die dich
in den nächsten 30 Jahren zufrieden machen kann.

Liebe Grüsse, Harald
 

Fichtenelch

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Zuerst mal hallo und herzlich willkommen!
Du bist mit 32 nicht zu alt,mein Bruder hat auch erst im 32ten Jahr erfolgreich zum Tischler umgeschult.
Und wenn du dich dafür interessierst dann lernt sich das immer besser, kenne ich aus eigener Erfahrung!
Wie du früher in der Schule warst darauf is doch auf gut deutsch gesagt gesch.... oder?
Selbst wenn du früher nur Einser und Zweier bekommen hättest... is doch erstmal egal.
Mach nen so wie es auch schon die anderen gesagt haben nen mehr wöchiges Praktikum!
Wenn du da nen sauberen Eindruck hinterlässt kräht nach dein Noten kein Hahn mehr.
 

Bankknecht

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im Holzlager
Tischler ist eine gute Wahl.
In fortgeschrittenem Alter bei gleichzeitig mangelnder Berufserfahrung ist es natürlich etwas schwieriger nach der Ausbildung einen Job zu bekommen. Allerdings macht sich der Fachkräftemangel jetzt schon deutlich bemerkbar, und es wird nicht besser in den kommenden Jahren. D.h. (gute) Tischler ohne Arbeit sind selten.
Zum Thema Mathe: Man muss keine gehobene Mathematik beherrschen, sondern genau Rechnen können ohne sich dabei zu vertun. Die Grundrechenarten, räumliches Vortellungsvermögen und Konzentrationsfähigkeit sind wichtig.

Du solltest dir nur ein klares Bild von dem Beruf ohne rosarote Brille machen.
"Kreativ" mit "Holz" arbeiten macht der Meister Eder. Tischlerhandwerk ist an erster Stelle körperlich harte Arbeit, und zwar viel davon. Wir erbringen tolle Dienstleistungen und stellen tolle Produkte her, die Bandbreite ist groß. Wenn ausufernde, komplexe Projekte termingerecht fertig werden sollen (müssen), kann das auch mal in hartes Geknüppel über Wochen ausarten. Hängt ganz vom Betrieb ab. Physische und auch psychische Belastbarkeit sowie Leistungswillen halte ich für zwingend erforderlich. Ich habe schon Leute ausflippen sehen weil sie dem Druck nicht standhalten konnten, inklusive mir :emoji_wink:. Aber auch das variiert natürlich ganz nach Firma.

Handwerk ist oft rauh und hart. Auch mit mitte 30 muss man davon ausgehen als Junggeselle erstmal ordentlich in die Mangel genommen zu werden, bei gleichzeitig überschaubarer Entlohnung. Das muss nicht unbedingt so sein, aber ich kenne keinen dem es anders ergangen wäre.

Ich arbeite als angestellter Meister, und mit kreativer Arbeit im künstlerischen Sinne habe ich wenig zu tun. Eher Aufmaß, technische Planung, Kostenrechnung, Arbeitsvorbereitung, diverser Papierkram und auch praktische Mitarbeit. Freies entwerfen von schönen Dingen kommt selten vor.

Tischler ist ein toller Beruf, aber die generelle Arbeitsbelastung im kleinen bis mittleren Handwerksbetrieb ist nicht zu unterschätzen. Das gilt vom Chef bis zum Azubi. Kosten- und Zeitdruck sind oft nicht unerheblich und müssen von jedem mitgetragen werden.

Das sind meine ganz nüchternen Erfahrungen nach nunmehr zehn Jahren als angestellter Tischler in mehreren Firmen. Ist aber alles halb so wild, ich mache es nach wie vor gerne.
 

predatorklein

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Moin

Ich würde auch erst mal beim Schreiner " reinschnuppern " um zu sehen wie das dort heute so abläuft.
Der Beruf des Schreiners hat sich gerade in den letzten 20 - 30 Jahren extrem gewandelt.
Mit der " Meister Eder " Schreinerei welche wir alle aus dem Fernsehen kennen hat das (fast) nichts mehr gemein.
Wurde von einigen ja schon gesagt.

Wir hatten schon sicher 10 Umschüler bei uns in der Schreinerei in den letzen Jahren , 2 arbeiten noch als Schreiner , der Rest ist arbeitslos oder hat sich was anderes gesucht.

Da wir uns mit allen gut verstanden haben kommen die mehr oder weniger oft mal so vorbei auf ein Schwätzchen.
Jeder sagt , daß er die Anforderungen an den Beruf unterschätzt hat :emoji_frowning2:
Das Bild welches in den Köpfen der meisten Leute auch heute noch rumgeistert hat mit dem täglichen Alltag des Schreiners kaum mehr was gemein.

Daher würde ich vorher wirklich mal in einer Schreinerei ein ( längeres ) Praktikum machen.
Und am besten nicht in einem Kleinbetrieb dessen Chef noch paar Jährchen zu schaffen hat und es deshalb auch etwas lockerer laufen lässt , sondern in einem größeren Betrieb.

Dort merkt man schnell was heute verlangt wird.

Gruß
 

Tillmann

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Michael,

wenn Du gelernter Verkäufer bist und gut bist: Küchenfirmen z.B. können immer gute Verkäufer gebrauchen. Aber nicht die Art die ich hier in .de kennegelernt habe, die in ihrem Küchestudio hocken und darauf warten, dass ein potentieller Kunde sich zu ihnen verirrt. Sondern ein Verkäufer der draussen bei Neubauten die Eingänge betritt und potentielle Kunden zu Kunden macht. Wenn so ein Verkäufer z.B. auch noch Ahnung von Küchendesign hat, kann der sich einen goldenen Arsch verdienen. Er muss es nur wollen.

Tillmann
 

Charley1968

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Habe in Deinem Alter an einer Umschulungsmassnahme zum Tischler teilgenommen und nach 1,5 Jahren abgebrochen. Der Grund: der Umgangston in Werkstatt und Bau war mir einfach zu krass. Dazu kam die Frustration, genau arbeiten zu wollen, aber nicht zu können.
Der Berufsschulische Teil der Ausbildung war nicht schwer, nicht mal im mathematischen Bereich, und ,glaub' mir, ich bin keine Mathe-Leuchte.
Was mir , nach abgeschlossener Berufsausbildung , Abendschulabi und naturwissenschaftlichem Studium , einfach auf die Nerven ging, war der Ton unseres Meisters. Und meine mangelnden handwerklichen Fähigkeiten. Das gesagt: ich habe heutzutage, als Bastler nicht Handwerker, immernoch Nutzen von den damals erworbenen Fähigkeiten und kann nun kreativ tätig werden.
 

stefan w.

ww-eiche
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Wie schon geschrieben ,wäre es das beste in 1-2 Betrieben mal ein Praktikum zu machen.
Ich kann dir gerne eine Liste mit Betrieben in deiner Gegend zusammen stellen und auch vielleicht auch bei einigen, für dich vorsprechen ob und wie das möglich sein wird.
Wenn man etwas wirklich will,schafft man es auch:emoji_slight_smile:
Das mit dem Ton kenne ich,war früher mal in einer Baufirma,nee was waren da für gestörte Menschen.
 

Broetchenbacke

ww-birnbaum
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Was wäre denn mit Eigeninitiative?

Heutzutage findet man überspitzt dargestellt für jedes Berufsbild bei Youtube und Google mehr Infos wie innerhalb einer Lehre.

Man kann, dank moderner Medien/Foren etc und mit ein wenig Disziplin, meines Erachtens, einen guten Gesellenschnitt erreichen, auch ohne fundierte Ausbildung.

Dazu mit kaufmännischem Hintergrund direkt ein Geschäft angemeldet und schon kann man sich künstlerisch austoben.
 

MysteriumHolz

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Was ist denn ein Gesellenschnitt? Die Durchschnittsnote der Gesellenprüfung? Lassen die Leute denn einfach so zu, die keine Ausbildung machen und keine einschlägige Berufserfahrung haben? Kann ich mir kaum vorstellen.

Youtube & Google als Ersatz für die Ausbildung? Das macht doch gar keinen Sinn. Der Umgang mit den Kollegen, Chefs, das Netzwerken in der richtigen Branche, die Tricks & Kniffe, die man nur im Beruf erlernen kann und nicht aus Büchern... der Umgang mit Maschinen! Klar kann man für wenige tausend Euro Handwerkzeug anschaffen, um sich ein paar Spaßmethoden analog 1755 beizubringen... aber die ganzen großen Maschinen, die in jeder Schreinerei stehen? Soll man die aus Produktkatalogen erlernen?
Überhaupt, so ein Beruf, so ein Handwerksberuf... die Art wie man mit Kunden umgeht in dieser Branche, das Erlebnis Montage... ?

Du bist lustig :emoji_slight_smile: Einen Handwerksberuf mit Youtube erlernen...

Aber ich vermute dem Threadersteller ist es ernst.
 

Neige

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Leider hat sich ja der TE bisher nicht mehr geäußert. Wenn gestattet, möchte ich doch das Ganze mal aus meiner Sicht und aus Erfahrungen aus dem Bekanntenkreis betrachten.

Zuerst einmal finde ich es ganz und gar nicht soo einfach, mit 32 Jahren noch einmal die Schulbank zu drücken, zumindest dann, wenn schon von vornherein Lernschwächen vorhanden sind. Sind wir ehrlich, in Klassen wo sich gute Hauptschüler, Schüler der mittleren Reife oder gar Abiturienten tummeln hat es jemand mit einer Lernschwäche sehr schwer mitzuhalten.
Gepaart mit eine psychischen Instabilität, ein für einen Betroffenen kein leichtes Unterfangen.
Nicht dass das missverstanden wird, betroffene Menschen sind nicht dumm sie bedürfen nur einer anderen Art der Unterrichtung und Fürsorge.

Michael schrieb ja:
Was mir an diesem Beruf gefällt ist, das man kreative Dinge aus Holz herstellt und man hinterher sieht was man gemacht hat.
was m. E. doch zeigt, dass ein Stein des Fundament schon mal gesetzt ist.

Mit Hilfe psychologischer Unterstützung, fördernden Lernmaßnahmen und berufsbegleitender Unterstützung ist das zu sicher zu bewältigen. In der Tat wäre es angebracht, sich bei Krankenkassen, HWK, Agentur für Arbeit u.s.w. zu erkundigen, wie man wo Hilfe bekommen kann.

Ich bin überzeugt davon, dass schon allein der Schritt sich Hilfe bei diversen Einrichtungen zu holen, für Betroffene Überwindung kostet. Ein guter Freund von mir ist diesen Weg, der aber auch nicht einfach war, vor einigen Jahren erfolgreich gegangen. Ihm hat es auch schon viel geholfen, dass er bei Gängen zu Amter und Behörden begleitet wurde.

Ich wünsche Michael alles Gute.
 

Dodger00

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Hallo,

vielleicht ist es für dich gar nicht so uninteressant meinen Beitrag dazu zu lesen. Ich bin 45j und mache derzeit eine Umschulung zum Tischler. Die Umschulung läuft über einen bestimmten Träger, der vom Arbeitsamt oder von der Rentenversicherung finanziert wird, je nach dem ob du eine abgeschlossene Berufsausbildung hast oder schon mehr als 5j in die Rentenkasse eingezahlt hast. Das besondere in unserem Fall ist, dass der Träger eine bestimmte Vertragsform direkt mit den Tischlerbetrieben ausgehandelt hat. Im Klartext heißt das, dass du zwar über den Träger ausgebildet wirst aber nicht in der "Einrichtung" selber sondern direkt im Betrieb. Wie bei einer regulären Ausbildung auch, gehst du wöchentlich zur Berufsschule und teilst dir mit überwiegend 16-20j die Schulbank.

Im Vorfeld machs du beim Träger eine sogenannte Vorbereitungsmaßnahme, die in der Regel auch ein 2 wöchiges Praktikum im Betrieb beinhaltet. Deine psychische Vorerkrankung ist kein Hindernis aber du solltest zu Beginn der Ausbildung eine gewisse Stabilität besitzen. Der Träger bietet während der Umschulung zudem eine Unterkunft, Verpflegung, stellt alle notwendigen Materialien und Arbeitskleidung und bietet auch im pädagogischen Bereich Unterstützung an.

Der Unterricht selber ist zu schaffen. Kommt natürlich auch immer auf einen selber an. Bei Lernschwierigkeiten bietet sich entweder eine Nachhilfelehrerin an oder auch der Austausch unter den Umschülern. Zumindest läuft das bei uns so ab, ist sicher auch noch mal vom Träger abhängig. Nicht alle bieten den Tischler an, sogar eher weniger, und sicher haben die unterschiedlichsten Träger auch die unterschiedliche Abläufe. Wenn du weitere Details möchtest, dann kannst du mich per PM anschgreiben.

Gruß Dodger
 
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