Ausgeblichener Nussbaum-Tisch - Farbe dauerhaft wiederherstellbar?

bastel_freund

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Hallo Leute,
bei meiner letzten Frage gab es viele gute Antworten, ich probiere deshalb nochmal mein Glück mit einer anderen Frage. Ein ähnliches Thema gab es hier schon mal (https://www.woodworker.de/forum/geoelter-walnusstisch-ausgeblichen-t29851.html):
Ich habe die Möglichkeit über Kleinanzeigen an einen massiven Nussbaumtisch zu kommen mit den großen Maßen 180x90x5 (nur die Tischplatte). Ich bin scharf auf die Tischplatte, würde die Holzfüße wegmachen und neue Kufen hin aus Edelstahl. Den Tisch bekäme ich so für gut 400 Euro, Originalpreis war 2000 Euro Maßanfertigung vom Schreiner.
Das Problem: Der Tisch stand in der Sonne und ist sehr ausgeblichen, teilweise beinahe weiß/grau. Auf der Unterseite sieht man dagegen noch die alte Farbe nach der Ölung.

Meine Frage: Kann man dem Tisch durch großzügiges Schleifen (hab ja 5cm Material) und Ölen wieder zu einer schönen Farbe verhelfen? In dem anderen besagten Thread schrieben Leute, dass man die alte Farbe nicht mehr erreicht und praktisch alle paar Tage/Wochen nachölen müsste. Dann würd ich lieber eine Platte machen lassen (kostet dann halt das doppelte).

Würde gern Zeit (und bissl Geld) in ein schönes Stück Holz stecken und meinen Tisch "selbst machen" (auch wenns ihn schon gibt), aber habe die Befürchtung am Ende enttäuscht zu sein.

Danke für eure Tipps!!

Bastelfreund
 

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welaloba

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Hallo, je nachdem wo du hinwillst mit der Farbe der Tischplatte, wirst du nach intensivem Schleifen evtl. nicht ums Beizen herumkommen. Osmo Hartwachsöl sollte auch auf Wasserbeize funktionieren.
Nett wäre ein aussagekräftiges Bild der Unterseite, dass man mal eine Vorstellung hat, wo die Reise hingehen soll. Und ja an den Ofenbauer, das sieht schon nach Nussbaum aus, eine bunte Mischung halt.
Gruß Werner
 

WinfriedM

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Bin mir recht sicher, das solche Ausbleichungen bei Nuss nur oberflächlich sind. Wenn du also einen halben Millimeter abschleifst, dürftest du wieder die Ursprungsfarbe haben. Warum man alle paar Tage nachölen sollte, erschließt sich mir nicht. Die Aussage halte ich für Unsinn.

Du kannst überlegen, mit einem pigmentiertem Öl noch etwas nachzudunkeln und auch für etwas mehr UV-Schutz zu sorgen (z.B. Livos Kunos Naturölsiegel in entsprechender Farbe). Allerdings nimmt Pigmentierung immer etwas die Tiefenwirkung und Brillanz.
 

teluke

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Massiv ist die Platte ganz sicher.

Da war einer schneller.

@Werner
Wieder was gelernt. Die sehr helle Farbe irritiert.
 

Keilzink

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Nussbaum wird im Laufe der Zeit immer heller - vor allem durch UV-Einwirkung. Wenn das geölte Holz dann noch häufig nass abgewischt wird, stellt sich an der Oberfläche eine graue "Verwitterungsschicht" ein. Diese kann man am einfachsten entfernen, indem man die Fläche mit einer Ziehklinge abzieht oder schleift und anschliessend wieder ölt. Man staunt dann, wenn man es noch nie gesehen hat, wie schön die Oberfläche werden kann. Und man kann auch pigmentierte Öle zum Nachölen nehmen, gibt es auch fertig im Handel (von Clou z:emoji_sunglasses:.

Aber: Holz ist ein reines Naturprodukt. Dieses verändert sich im Laufe der Zeit, und ein vollständiges zurückdrehen der Zeit funktioniert damit eben nicht. Du kannst die Platte kaufen, behandeln und musst dann nehmen, was kommt. Hilfreich ist, wenn man weiß, womit die Platte ursprünglich geölt wurde - eventuell existiert noch eine Rechnung?, das wäre auch nützlich, um festzustellen, ob der Tisch wirklich ein handgefertigtes Schreinerstück ist oder nicht. Immerhin, die Platte sieht schon mal gut aus. Ob der Preis gerechtfertigt ist? 400 habe ich vor 3 Jahren auch für Nussbaum gezahlt - allerdings war das eine Jugendstil-Anrichte von 1900, die zugegebener Maßen etwas heruntergeritten war. Soll heissen: Wenn 400 verlangt werden, und ich ein Risiko damit eingehen muss, wenn ich mich darauf einlasse, dann verhandle ich den Preis noch etwas nach unten.

Aber für zB 300 würde ich so eine Platte schon nehmen - vorbehaltlich einer Besichtigung, nicht nach Bildern im Netz. Aber wenn ich dich richtig verstanden habe, hast du die Platte ja selbst gesehen.

Andreas

PS: Ich habe auch kurz gestutzt, als ich den hellen Rand der Platte gesehen habe. Der ist aber, soweit ich das sehe, den Lichtverhältnissen geschuldet. Wenn das furniert wäre, dann würde das heissen, dass auch die Rückseite mit Nussbaum furniert ist und der Träger dann mit einem Hirnholz-Umleimer versehen ist. Und das kann ich mir nicht vorstellen. Man kann natürlich das Maserbild oben und unten vergleichen, dann weiss man ganz schnell, woran man ist.
 

andama

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Also ich würde den Tisch sofort nehmen, auch die 400€ gehen in Ordnung, natürlich ist weniger besser, reinigen schleifen, ölen und gut ist.
Eine Anfertigung kostet das dreifache und die kann auch bleichen.
 

bastel_freund

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Danke für die vielen, schnellen Antworten!
Habe den Tisch selbst begutachtet, die Platte ist massiv, die Beine furniert (die mach ich ja aber eh weg). Ein Bild der Unterseite hab ich leider nicht, das ging zu schnell.

Vielleicht probiere ich es dann einfach mal in der Hoffnung, dass ich nichts verhunze. Will ihn nämlich auch noch kürzen und daraus eine Ansteckplatte machen. :emoji_slight_smile:

Wie sind die Meinungen verteilt zwischen nur Ölen, pigmentiert Ölen und Beizen? Ich bin weitgehend Laie, je einfacher desto besser..
 

Komihaxu

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Ich würde den Tisch nur ölen.
Würde ich nicht machen. Wenn du ölst und hinterher merkst, dass doch schleifen angesagt ist, musst du viele Tage warten, bis das Öl richtig durchgetrockent ist. Tust du das nicht, setzt sich das Schleifpapier nur mit Öl zu.

Wenn man direkt schleift (muss ja kein Millimeter runter!) und dann ölt, dürfte die Oberfläche wieder in Ordnung sein. Einmal 80er Papier, danach nochmal mit 120 hinterher, nochmal 180er wenns fein werden soll. Ist in 20 Minuten erledigt.
 

andama

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Würde ich nicht machen. Wenn du ölst und hinterher merkst, dass doch schleifen angesagt ist, musst du viele Tage warten, bis das Öl richtig durchgetrockent ist. Tust du das nicht, setzt sich das Schleifpapier nur mit Öl zu.

Wenn man direkt schleift (muss ja kein Millimeter runter!) und dann ölt, dürfte die Oberfläche wieder in Ordnung sein. Einmal 80er Papier, danach nochmal mit 120 hinterher, nochmal 180er wenns fein werden soll. Ist in 20 Minuten erledigt.

Meine Anmerkung bezog sich nur auf die Oberflächenbehandlung (Bezug auf Beizen).
Weiter oben hatte ich geschrieben reinigen, schleifen, ölen und fertig.
 
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