Aussparung für den Fuß eines Weinglases / umkippsicher

DerCo

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Guten Abend in die Runde,

es geht mir um die Aussparung für den Fuß des Weinglases:

Hier

und die Frage, wie man so etwas herstellt. Nach meiner Vermutung werden mehrere Holzschichten vorbereitet und verleimt? Oder wird die Aussparung tatsächlich im irgendeiner Form ins Brett gefräst?

Hintergrund ist nicht meine Unfähigkeit nach ausreichendem Konsum das Glas noch ordentlich abstellen zu können, sondern meine Frau, die stillt, und gerne Wein trinkt. Wenn auch aus gegebenem Anlass alkoholfreien (bevor der Hinweis kommt: 0,0%, nicht bis zu 0,5%).
Sie sitzt abends oft auf der Couch und kommt kaum an den Couchtisch. Also überlege ich eine Art Ablage zu schaffen, die sie neben sich stellen kann.

Angesichts meiner Fähigkeiten bekäme ich's wie im Link dargestellt ohnehin nicht hin. Aber mich interessiert, wie es der Profi machen würde. Mein Überlegung geht eher in die Richtung drei Leisten á 1x1cm zu nehmen und jeweils eine Kante wegzufräsen und auf Gehrung auf ein Brett zu leimen um auf diesem Wege eine "Führung" vorzugehen.
Zugegeben, sieht nicht so stylisch aus, erfüllte aber auch seinen Zweck.

Vorab besten Dank!

Colin

Zum besseren Verständnis:

1000008290.jpg
 

Ikeabana

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Ich vermute schon, dass der Schlitz gefräst ist. Allerdings wohl auf einer richtigen CNC Maschine mit entsprechenden Vorrichtungen. Mit meinen Maschinen könnte ich sowas nicht fräsen. Zumindest hätte ich keine Idee wie und womit. Deshalb würde ich einen schichtweisen Aufbau machen.
 

K2H

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Zuerst mit einer Langlochbohrmaschine einen tiefen Schlitz raus bohren (oder raus bohren und per Stechbeitel raus stemmen), dann die Öffnung aus einer Wange raus fräsen, dann die Innenseite des Schlitzes schleifen, nur Letzters mit was...?
 

fragnix

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Ist das ein Fall für einen Scheibennutfräser? Öffnung dann so gross wie der Scheibennutfräser es halt erfordert.
 
Zuletzt bearbeitet:

Gonzaga

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Mit einer Oberfräse ist das prinzipiell recht einfach herzustellen.

Zunächst würde ich den Ausschnitt für das Glas mit Hilfe einer Schablone ausfräsen.

Die Seitliche Nut lässt sich auf 2 Arten herstellen.
Entweder wieder mit Schablone und Scheibennutfräser Oder aber, mit einem Scheibennutfräser mit oben liegenden Kugellager. Das Kugellager wird dabei am Rand der zuvor gefräste Kontur/Ausschnitt entlang geführt.
 

ChrisOL

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Ich bin auch bei der Oberfräse mit Scheibennutfräser. Dazu eine einfache Schablone die man mit einem Kopierring abfahren kann.
 

Handjive

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Man könnte aber auch in ein Brett die Nut für den Weinglasboden fräsen und dann darauf ein ganz dünnes Brett mit der Nut für den dünnen
Teil des Glasfußes leimen.

Gruss

peter
 

Manohara

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in jedem Fall wünsche ich Euch ein entspanntes Gemüt für diese besondere Zeit mit einem heranwachsenden Kind, die meiner Beobachtung nach immer eine heftige Lebens-Umstellung mit sich bringt.
"Eine Badewanne und ein Glas Wein" klingt jedenfalls schon mal ganz gemütlich.
 

qnc42

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Es ist wirklich ein Zufall, unten ein Bild von meinem derzeitigen Projekt. Auch für Weingläser, das Ganze kommt kopfüber an die Innenseite oben in einen Hängeschrank, und soll dann pro Spalt je nach Abmessung 3-4 Gläser aufnehmen. Ich habe mit der Kreissäge vom 19er Buchenbrett 12 mm weggeschnitten, der Spalt für den Glasstiel ist dann 24 mm breit. Die Bretter sind mit Lamellos auf den 2 Basisbrettern verleimt.

Ziel ist es durch die Deckenaufhängung nicht nur Platz zu sparen, sondern die Gläser zudem auch noch berührungsfrei zu lagern (der Tieftöner lässt grüßen). Zur Zeit überlege ich noch, ob ich in Spaltrichtung noch Löcher (deutlich größer als die Spaltgröße) mit einem Forstner mache, damit die Gläser aufgrund des Gradienten am Fuß auch hier noch "fixiert" sind.

IMG_4074.jpg
 

MarcBerlin

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Mich freut die Verwendung des Wortes "Gradient" und ich denke ja: Nur wenn die Lage der Gläser auch längs der Schiene fixiert ist, ist ein klimperfreies Aufhängen garantiert. Ohne die Bohrungen verbleibt in einer Dimension ein Freiheitsgrad der Bewegung und der Tieftöner kann weiter eingreifen…
 

qnc42

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:emoji_wink: Leider ist der Gradient halt sehr klein... viel weiter reinrutschen wird das Glas da wohl nicht. Ich muss mal an einem Übungsbrett probieren.
 

MarcBerlin

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Erst zylindrisch bohren und dann noch fase oder Viertelstab anfräsen? Naja, jedes noch so einfache Projekt zu verkomplizieren ist sicherlich nicht nur meine Spezialität, muss aber auch nicht sein… :emoji_wink:
 

Time_to_wonder

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Hallo,

wäre die Sache nicht mit einem Weinseidel deutlich zu vereinfachen und unfallsicher zu realisieren? da brauchtest du im Extremfall nur eine kleine Senkung.

Gruß Ingo
Hundertprozentig auch mein Ansatz. Selbst ein stinknormales Trinkglas bringt den Schwerpunkt nach unten, das Umkippen unwahrscheinlich wird. Die Stillzeit ist in vielerlei Hinsicht eine Zeit der Kompromisse, hin zum Pragmatismus.
 

DerCo

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Ich danke für die vielen Reaktionen und Hinweise! Wie immer sehr hilfreich.

@fragnix
Gute Idee, ich teste es.

@Manohara
Es ist Kind drei in unserem Hause und auch wenn man bei vielen routiniert ist (Windelwechseln und Schnupfnase), ist doch wieder eine große Veränderung.

@Handjive
Ich vermutete, dass genau so die industrielle Produktion erfolgt. Da ich über kein ADH verfüge, versuche ich es zu vermeiden Platten / Bretter / Bohlen zu verleimen. Irgendwo habe ich immer einen Versatz der mich dann ärgert.

@IngoS und @Time_to_wonder
Ihr habt vollkommen Recht. Ich als Neu-Hobby-Holzer nehme solche Projekte aber gerne zum Anlass um etwas für mich neues zu probieren, um daraus zu lernen. Immerhin möchte ich besser werden.

@qnc42
Das ist genau der Ansatz, den ich verfolgen wollte. Mal sehen, wann ich's die Woche in den Keller schaffe. Rückmeldung folgt.
 

qnc42

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Erst zylindrisch bohren und dann noch fase oder Viertelstab anfräsen? Naja, jedes noch so einfache Projekt zu verkomplizieren ist sicherlich nicht nur meine Spezialität, muss aber auch nicht sein… :emoji_wink:
Ja, ich vermute trotzdem, dass das nicht viel bringen würde - die Gläserfüße sind an den Stellen einfach zu flach. Ich würde den Gläsern in der Rinne aber schon gerne eine feste Position geben.

Wo das Glas eine gute Justierung böte wäre der konkave Boden von unten, eventuell auch der Stiel von der Seite. Meine Überlegungen gehen jetzt in richtung Kugelschnapper von oben in den konkaven Boden hinein. Ohne viel Kraft, nach Möglichkeit kein Metall auf Glas - werde aber nicht so recht fündig. Vielleicht ein kleiner Flummi in einer Halterung, der durch die Schwerkraft dann in den konkaven Boden hineinfällt, aber auch ein Durchschieben erlaubt. 19mm hätte ich Platz über dem Glasboden. Vielleicht auch einfach eine Kunststofffeder aus dem 3D-Drucker... wer eine Idee für einen passenden Beschlag hat...

Manche nennen es komplex, andere kreativ :emoji_slight_smile:
 

IngoS

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Hallo,

ich lese hier schmunzelnd mit und bin auf die finale Lösung gespannt, hoffentlich noch, bevor das Kind nicht mehr gestillt werden muss.

Gruß Ingo
 

wilhelm62

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Ich würdee es möglichst 'einfach' machen:

1. Drei gleichgroße, entsprechend dünne Bretter hernehmen.
2. Da untere Brett bleibt, wie es ist.
3. das mittlere Brett bekommt einen einfachen Ausschnitt für den Fuß eines Glases.
4. Das obere Brett mit 'nem Forstner oder einem Kreisschneider einschlitzen und den Rest der Führung sägen.
5. Den Stapel zusammenleimen.
6. Die beiden Aufhängebretter herstellen und rechts u. links draufleimen.
 

wilhelm62

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Es ist wirklich ein Zufall, unten ein Bild von meinem derzeitigen Projekt. Auch für Weingläser, das Ganze kommt kopfüber an die Innenseite oben in einen Hängeschrank, und soll dann pro Spalt je nach Abmessung 3-4 Gläser aufnehmen. Ich habe mit der Kreissäge vom 19er Buchenbrett 12 mm weggeschnitten, der Spalt für den Glasstiel ist dann 24 mm breit. Die Bretter sind mit Lamellos auf den 2 Basisbrettern verleimt.

Ziel ist es durch die Deckenaufhängung nicht nur Platz zu sparen, sondern die Gläser zudem auch noch berührungsfrei zu lagern (der Tieftöner lässt grüßen). Zur Zeit überlege ich noch, ob ich in Spaltrichtung noch Löcher (deutlich größer als die Spaltgröße) mit einem Forstner mache, damit die Gläser aufgrund des Gradienten am Fuß auch hier noch "fixiert" sind.

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Lustig ..
Ich habe vor eingen Monaten etwas ähnliches gebaut.
Aus irgendwelchen Resten ..
 

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DerCo

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Es war doch extra eine komplizierte Selbstbaulösung angefragt.

Gruß Ingo

Ne, ne, ne. Die Frage war nach der komplizierten Lösung des hier anwesenden Fachpersonals :emoji_slight_smile:.

Ich baue es einfache und Laienhaft. Es wird das gleiche Prinzip wie bei @qnc42 nur eben nicht von der Decke hängend.
Fertig werden soll's in dieser Woche, so lange wird meine Frau sicherlich noch mit Stillen beschäftigt sein.

@joh.t.
Du hast vollkommen Recht, einfacher und günstiger ist kaufen. Für mich ist's aber ein Hobby und Ausgleich. Da gelten andere Maßstäbe.
 
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