Auszüge bei Schubladen mit geringer Höhe

jominho

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Hallo liebe Holzwürmer,

nachdem ich schon viel zu viel Zeit in Werkstatteinrichtung und -hilfen gesteckt habe, arbeite ich gerade am ersten Mini-Projekt, einem Nachttisch mit einer kleinen Schublade (https://woodrepublic.eu/en/produkt/fiu-1/). Die lichte Höhe beträgt nur gut 10cm. Ich habe jetzt Blum Tandem Auszüge bestellt. Wahrscheinlich sind Unterflurauszüge eh nicht die beste Wahl, weil sie Platz kosten, aber ich war neugierig und wollte diese mal ausprobieren.
Da ich zum ersten mal ein kleines Möbel baue und auch mit Unterflurauszügen arbeite, stellt sich mir eine Frage: Ich will auch den Mittelboden, anders als im Original, wo er nachträglich geschraubt scheint, mit Lamellos verleimen. Wenn ich den Korpus so baue, gerade auch mit entsprechender Rückwand, kann ich am Ende ja nur noch schlecht Löcher für die Befestigung der Auszüge bohren. Spricht irgendetwas dagegen diese schon vor dem Verleimen vorzubereiten? Dann müsste ich am Ende nur noch schrauben.

Sry für die blöde Frage, wie gesagt, bin ganz neu bei Unterflurauszügen und hab mich eh erstmal durch die ganzen Maße etc. kämpfen müssen. :emoji_slight_smile:

Viele Grüße
Michael
 

carsten

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Hallo

das vorher ist heute im CNC Zeitalter die häufigste Variante beim Schreiner.
Ich sehe aber auch kein Problem die nachher anzuschrauben. Mit einem dicken 18 Volt Schrauber könnte es evtl eng werden aber für den Möbelbau reicht ein kleiner mit 10.8 Volt und der hat problemlos Platz in einem 10 cm hohen Korpus.
 

KalterBach

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Spricht irgendetwas dagegen diese schon vor dem Verleimen vorzubereiten? Dann müsste ich am Ende nur noch schrauben.

Nein, habe ich bei meinen Schreibtischschubladen (Höhe 11cm, Tiefe 70 cm) auch so gemacht. Angezeichnet und gebohrt vor der Oberflächenbehandlung. Montage dann nach dem Leimen.

Sofern Du erst die Oberfläche behandelst und danach leimst (Siehe @heiko-rech) dann kannst auch die Auszüge vorher montieren.
 

magmog

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Guuden,

ganz klar, vor dem Verleimen montieren. Warum nicht,
wenn man sich sicher ist, dass die Maße stimmen.

Machen wir fast immer, auch bei viel Platz.
Dann liegen die Seiten vor einem, und man kann ganz in Ruhe,
ohne dass die Gravitation stört, sondern mit ihren Unterstützung, bequem montieren.
 

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Ist erst recht einfacher, wenn man nahezu ohne System 32 arbeitet.

Gruss
Ben
 

jominho

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Danke für euer Feedback. Ich war mir einfach unsicher, was hier "Best practice" ist. Ich wollte einfach auf euren Erfahrungsschatz zurückgreifen. :emoji_wink:

Sofern Du erst die Oberfläche behandelst und danach leimst (Siehe @heiko-rech) dann kannst auch die Auszüge vorher montieren.

Genau das war der Plan: Erst die Lamellofräsungen, dann die Bohrungen für die Auszüge, dann 2 Schichten Clou Wasserlack und anschließend leimen. Heute wollte ich wie von Heiko empfohlen PE-Schutzband holen, um die Leimflächen abzukleben. Gab es im Baumarkt natürlich wieder nicht.

ganz klar, vor dem Verleimen montieren. Warum nicht,
wenn man sich sicher ist, dass die Maße stimmen.

Sagen wir so, ich hoffe, dass am Ende die Maße stimmen. Ich wollte die Schublade aus 12mm MPX am Schluss bauen, wenn der Korpus verleimt ist, um ganz sicher sein zu können, was die lichte Breite etc. angeht.
 

IngoS

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Hallo

Schon mal drüber nachgedacht, die Schubladen ohne Metallauszüge zu machen?
Die Methode scheint nahezu in Vergessenheit geraten zu sein, wenn ich mich hier so umsehe.

Gruß

Ingo
 

jominho

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Hallo @Ingo S
du meinst einfach mit Nut in der Schublade und zwei Holzleisten zur Führung?
Ja, darüber habe ich auch nachgedacht. Das wäre auch deutlich einfacher für den Anfang. Aber mich wollte gerne im Rahmen des Projekts mal mit den Unterflurauszügen arbeiten. Wenn mir die Fummelei mit den Maßen da zu viel wird, wird die nächste Version eine mit Schublade ohne Metallauszüge. :emoji_wink:

PS: Und ich habe mich erstmal dagegen entschieden, weil mir noch kein Mechanismus für den Schubladenstop bei der Technik geläufig ist. Aber das liegt mehr daran, dass ich mich noch nicht damit beschäftigt habe.
EDIT: Ah, gerade mal gegooglet. Eine Nut in der Holzleiste in Kombination mit einer Schraube sorgen z.B. für den Stop. Werde ich mir merken. :emoji_slight_smile:
http://www.holzwerken.net/Wissen/Ti...s-Fuehrungen-Scherkraefte-rechtzeitig-stoppen
 

IngoS

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Und ich habe mich erstmal dagegen entschieden, weil mir noch kein Mechanismus für den Schubladenstop bei der Technik geläufig ist.

Hallo,

na, es gibt ja unterschiedliche Möglichkeiten, eine Schublade ohne Metallauszug zu führen. Wozu man allerdings einen Stop braucht, weiß ich nicht. Ich bin ganz froh, dass ich Schubladen im Bedarfsfall problemlos entnehmen kann. Bin allerdings schon ein Oldtimer, der noch gelernt hat Schubladen nur so weit raus zu ziehen, dass sie nicht runterfallen und ich kann auch einfache Schubladen zu schieben, ohne dass es knallt.

Hier siehst du, wie meine Schubladen funktionieren. So bekommt man außerdem die größtmögliche Schublade bei der gegebenen Öffnung.

klicke hier

Gruß

Ingo
 

jominho

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Sofern Du welche meinst, die unter der Schublade sitzen, dann musst Du den Höhenverlust beachten. Daher lieber seitlich ansetzen, oder so wie @IngoS vorgeschlagen hat.
Stimmt, ich habe gerade nochmal die Datenblätter kontrolliert, bei einem Schubladenboden von 12mm bleiben am Ende reine 53mm Schubladeninnenhöhe. Eigentlich ist das ja dann totaler Quatsch bei einer lichten Höhe von 100mm Unterflurauszüge zu verwenden...
Hm, vielleicht sollte ich die Tandems umtauschen...

Bin allerdings schon ein Oldtimer, der noch gelernt hat Schubladen nur so weit raus zu ziehen, dass sie nicht runterfallen und ich kann auch einfache Schubladen zu schieben, ohne dass es knallt.

Danke für das Video, werde ich mir mal genauer ansehen!
Ich habe zwar erst 31 Lenze auf dem Buckel, habe aber auch noch gelernt sie nicht zu weit herauszuziehen bzw. sie nicht zu knallen. Trotzdem hat es mir das Soft-Close schon angetan.
 

jominho

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Nochmal ne doofe Frage:
Ich habe gerade die Flachdübelfräsungen vorgenommen und das ganze versuchweise zusammengesteckt. Sieht soweit gut aus, allerdings spürt man an den Stellen, wo Seitenteile und Boden/Top zusammenstoßen schonmal nen Zentelmillimeter Versatz.
Ich wollte ja eigentlich alles vor dem Verleimen schleifen und mit Klarlack behandeln. Wenn ich aber die Einzelteile schleife, kann ich ja quasi nicht diese Unebenheiten, die sich beim Zusammenstecken mit dem Schleifen kaschieren.
Aber einseitig, also alles, was innen liegt kann ich ja auch nicht lackieren und später nach dem Verleimen die Außenflächen schleifen und lackieren geht ja nicht. . Dann verzieht sich ja das Holz. Zumindest hab ich das bei einseitiger Behandlung schon zu spüren bekommen.

Wie macht ihr das?
 

carsten

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Hallo

evtl Außenseite nur Grundieren um den Verzug etwas entgegenzuwirken. NAch dem Verleimen dann verschleifen und die geschliffenen Stellen nachgrundieren. dann zwischenschliff und Endlack.
 

jominho

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Ich habe gerade nochmal nachgedacht. Normalerweise würde ich den Korpus ja erst leimen und dann die Oberfläche behandeln. Das ist hier ja schwierig, weil das Innenleben so schmal ist.
Klappt folgendes Vorgehen vielleicht, weil ich eh 2x mal lackieren wollte?
-> Alle Teile schleifen und 1x lackieren. Die Flächen, die innen liegen nochmal schleifen und das zweite Mal lackieren. Anschließend den Korpus verleimen und dann die Außenflächen schleifen und das zweite Mal lackieren.
Muss man sich dann noch Sorgen um Verzug machen, wenn alle Teile/Seiten schon eine Lackschicht gesehen haben?
 

carsten

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Hallo

nee das ist bei Schreiners recht üblich gerade bei so kleinen "Kisten".
Wenn es nicht gerade sehr "nervöse" Buche ist und das Wetter ähnlich wie gerade ist (tagelang extren trocken und jetzt schwül dass selbst die Fische im Wasser schwitzen) dann sehe ich da wenig Bedenken.
 

jominho

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Hallo @carsten
ohja, schwül ist es wirklich, bin gerade aus der Garage gekommen und schwitze ohne Ende.

Also habe ich dich richtig verstanden, dass "-> Alle Teile schleifen und 1x lackieren. Die Flächen, die innen liegen nochmal schleifen und das zweite Mal lackieren. Anschließend den Korpus verleimen und dann die Außenflächen schleifen und das zweite Mal lackieren." ein gangbarer Weg ist, um das zu realisieren?
Ist "nur" Birke MPX. :emoji_wink:
 

carsten

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Hallo

ja wie geschrieben, häufiges Vorgehen beim Schreiner. Insbesondere wenn z.B. auch auf Gehrung verleimt wird. Eine Glatte Fläche ohne Begrenzung durch z.B. eine Schrankseite läßt sich deutlich einfacher schleifen, beim Lackieren gibt es keine stehenden Flächen. Auf den Innenflächen gibt es keine Leimflecken da sich der feuchte Leim nicht in die Holzporen setzt sondern auf der glatten Fläche gut abwischen/ entfernen läßt. Einziger "Nachteil" die Leimfläche sollte abgeklebt werden, Kreppklebeband.
 

jominho

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Okay, dann werde ich so vorgehen. Danke dir!
Hab mir extra das von Heiko empfohlene PE Schutzband von Kip geholt. Im Laden gar nicht wirklich zu bekommen, aber dank Internet in einem Tag hier.
 
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