Ausziehbarer, zeitloser NB-Esstisch - Erfahrungen und Fragen

PrimaNoctis

ww-robinie
Registriert
31. März 2018
Beiträge
4.248
Ort
Heidelberg
Hallo zusammen,

ich brauche mal wieder die Foren-Intelligenz bzw. Erfahrungen und Meinungen. :emoji_grin:

Ich baue gerade meinen ersten ausziehbaren Nussbaum-Esstisch für einen guten Freund. Die Platten habe ich fertig, der Rest im Rohzuschnitt, sodass ich jetzt zügig ein paar Dinge entscheiden sollte. Dieses verwandte Thema habe ich gelesen.

Die Eckdaten:
  • 160x95cm, ausziehbar auf 220x95cm; Tischplatte 35mm, Zarge 10cm
  • Zweigeteilte Einlegeplatte muss integriert sein und im Tisch bleiben.
  • Design gern modern, aber klassisch-ruhig - die geteilten Zargen gefallen mir persönlich nicht so
  • Esstisch steht mit einer Stirnseite vermutlich wieder an der Wand.
  • Maserung der Hauptplatte geht durch, Einlegeplatten sind anders
  • Mein Freund hat viel um die Ohren und gerade keinen Kopf für sowas.
Optionen:
  1. Einlegeplatten in die Mitte
    So ist mein Tisch daheim und so war es anfangs geplant, habe aber Standort nicht bedacht.
    Die Auszugsschienen könnte man bequem in einer Nut in der Längszarge laufen lassen. (Siehe Bilder im Anhang)
    Pro: Zargengestell bleibt am Stück = stabil; Auszug leicht selbst zu machen
    Contra: Blöd, wenn der Tisch an der Wand steht, ist aber auch schnell vorgezogen
  2. Einlegeplatten kopfseitig
    Pro:
    Geschickter für Tisch an Wandposition der Tischbeine
    Contra: Maserung geht dann nicht durch in den Einlegeplatten (hätte ich vorher überlegen sollen); Auszug aufwendiger; mehr Ausladung über Zarge

Fragen:
  1. Was sind eure Erfahrungen im Bau bzw. wie würdet ihr so einen Tisch selber vorziehen (Option 1 oder 2)?
  2. Wäre auch ein gekaufter Auszug empfehlenswert oder ein Selbstbau aus Holz (Option 2)?
  3. Bei meinem Esstisch (Option 1) wurden die Platten drehbar eingebaut mit Kubikina-Scharnier.
    a. Wie wurde das vermutlich gemacht? Auch mit Führungsstiften als "Lager"?
    b. Gibt es einen Kniff, um diese Leiste gleich richtig zu positionieren?

    Anderes Thema - Meinung
  4. Mir wurde eine Schweizer Kante freigestellt. Die Beine (70x70mm) werde ich verjüngen. Die Platte könnte klotzig wirken. Bei Modetrends frage ich mich immer, wie lange man die schön findet. Was ist da eure Meinung? Ich neige dazu.

So, jetzt ist genug geschrieben. Bin gespannt auf euren Input und bedanke mich vorab schonmal für's Lesen!
 

Anhänge

  •   (1).jpg
    (1).jpg
    195 KB · Aufrufe: 57
  •   (2).jpg
    (2).jpg
    151 KB · Aufrufe: 58
  •   (3).jpg
    (3).jpg
    154,6 KB · Aufrufe: 55
Zuletzt bearbeitet:

IngoS

ww-robinie
Registriert
5. Februar 2017
Beiträge
9.597
Ort
Ebstorf
Hallo,

Habe in der Verwandtschaft einen Tisch, bei dem die Tischplatte seitlich verschoben wird und dann die Ansetzplatte an einer Seite angesetzt wird. Es sind keine Metallauszüge irgendwelcher Art nötig.
IMG-20210208-WA0004.jpg IMG-20210208-WA0012.jpg IMG-20210208-WA0002.jpg IMG-20210208-WA0001.jpg IMG-20210208-WA0003.jpg IMG-20210208-WA0008.jpg IMG-20210208-WA0000.jpg
Gruß Ingo
 

carsten

Moderator
Teammitglied
Registriert
25. August 2003
Beiträge
18.992
Alter
50
Ort
zwischen Koblenz und Wiesbaden
Hallo

hab 2 oder 3 mal einen Tisch auf Basis von Gestellen/ Auszügen von Pöttker gebaut. Die Technik dahinter hat schon was. Das System was Ingo zeigt ist auf den ersten Blick ähnlich dem was ich von Pöttker kenne nur halt in Holz. Da wird man richtig planen müssen und ein Muster wäre vermutlich auch nicht schlecht.
Schweizer Kante oder sich verjüngende Tischbeine sehe ich jetzt nicht als Modeerscheinung. Das sind beides sowas von klassische Designelemente, die stehen über Modeerscheinungen.
 

PrimaNoctis

ww-robinie
Registriert
31. März 2018
Beiträge
4.248
Ort
Heidelberg
Erstmal danke euch beiden.

Danke @IngoS, dass du dir die Mühe gemacht hast, die Bilder zu zeigen. Die Konstruktion ist so gut verständlich. Ich glaube aber, ich würde die Laufleiste kürzer halten, dass die Zarge auf der einen Stirnseite nicht unterbrochen oder man eben aufdoppeln muss.

Ich habe mich bei Pöttker mal umgesehen. Das korrekte Produkt wäre dann wohl der Topslide-Auszug (ca. 100€). Was mir daran nicht gefällt ist, dass die kurze Zarge dann übersteht. Bei Ingos Variante wäre das nicht der Fall, dafür muss man die Platten aus dem Kasten rausheben.

Ich habe mir die Bilder des Essbereichs nochmal angesehen und da ist auf der Wandseite ein Fenster + Vorhang. Der Tisch hat also ein bisschen Abstand zur Wand.
Löse ich es wie bei dem von Ingo gezeigten Tisch, dann wird das Rausheben der Einlegeplatten unbequem. Das ist mir jetzt durch die Bilder erst richtig klar geworden.
Ich neige dann eigentlich dazu, die Platte wie ursprünglich gedacht mittig zu teilen.

Danke @carsten auch zu deiner Meinung zur Schweizer Kante. Die sind mir eigentlich erst neuerlich aufgefallen. Gibt es sowas schon länger? Vielleicht liegt es auch an den Kufentischen und seinen Geschwistern, die oft so gemacht werden, dass ich das ein wenig als Mode sehe, wenn auch eine der angenehmeren Sorte.
Verjüngte Beine mache ich hier auf jeden Fall. Die geraden Beine sind ok, aber muten mir schnell etwas streng und klotzig an, zumal der Tisch recht kräftig dimensioniert ist. Daher auch die Überlegung Schweizer Kante. Werde ich dann wohl so machen, bin aber gespannt, ob noch jemand Gedanken hat.

Weiß jemand was zu meiner 3. Frage bzgl. Lagerung?
 

pedder

ww-robinie
Registriert
19. Oktober 2007
Beiträge
9.028
Ort
Kiel
Wirklich "zeitlos" bedeitet auch, dass man jetzt unmodern baut. Und unauffällig. Wenig Stile können das.
Ich finde die Shaker habe da viel geleistet, indem alte Entwürfe extrem entschlackt wurden.

Sowas finde ich extrem zeitlos: https://www.greatwindsorchairs.com/decor/product/cherry_wood_shaker_table_natural_finsh/

Verjüngende Beine sind gut, die Klotzbeine kamen erst vor 20 Jahren auf und sind deutlich auf dem absteigenden Ast.

Wir haben sowas noch vom Marktex. Immer wenn "deren" Design es bei Pocco angekommen ist, wird was anderes modern.
 

PrimaNoctis

ww-robinie
Registriert
31. März 2018
Beiträge
4.248
Ort
Heidelberg
Du bringt einen guten Punkt, @pedder. Es gibt Stile, die sind besser gealtert als andere. Die verjüngten Beine hätte ich sowieso gemacht. Ich fragte mich nur, wo die sog. Schweizer Kante eigentlich rein gehört und war mir nicht sicher, ob das ein Modetrend wie die Metallkufen etc. ist, oder etwas potentiell langlebigeres. Weißt du, ob man das "früher" auch schon gesehen hat?

Ich habe die Kante jetzt rangefräst. Da die Platte dicker wurde als ursprünglich geplant, gefällt mir das eigentlich ganz gut.

Bei meinem Esstisch (Option 1) wurden die Platten drehbar eingebaut mit Kubikina-Scharnier.
a. Wie wurde das vermutlich gemacht? Auch mit Führungsstiften als "Lager"?
b. Gibt es einen Kniff, um diese Leiste gleich richtig zu positionieren?
(a.) ist, was ich mich derzeit noch frage. Weiß / vermutet jemand etwas dazu?
b. ist mir selber klar geworden (Wald -> Bäume -> nix sehen) ... :emoji_sweat_smile: Bündig mit Zarge oben, wenn aufgeklappt - fertig. Der Rest ergibt sich daraus.
 

Anhänge

  • Schweizer Kante.jpeg
    Schweizer Kante.jpeg
    123,3 KB · Aufrufe: 51
Oben Unten