Bücherregal aus 19mm MDF

boombastic

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Hi,
ich will ein großes Bücherregal aus MDF bauen, und nun stellt sich die Frage, ob 19mm für die geplanten Spannweiten ausreichend ist (wg. potentieller Durchbiegung): die Böden sollen 25cm tief und ca. 50-60 cm breit sein.
Kann mir jemand sagen, wie man das berechnet, oder hat da jemand Erfahrungen gemacht?
vielen Dank
 

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yoghurt

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Hallo Boombastic,
so aus dem Bauch heraus: MDF ist zu labbrig für 50-60cm breite Bücherregalböden. Wenn Du mal die Suchfunktion benutzt, dann werden die hier einige Bücherregale begegnen, bei denen dieser Sachverhalt und diverse Lösungen schon thematisiert wurden....

Gruß

Heiko
 

undertaker112

ww-buche
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Ich würde mindestens 22 mm MDF nehmen und der Optik wegen die Stollen noch etwas stärker - 25 oder 28 mm
 

seschmi

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Selbst 22mm biegt sich bei 50cm etwas durch (ein paar mm, aber sichtbar). Hängt natürlich auch von den Büchern ab. Ich habe nämlich schon einmal ein ähnliches Regal aus MDF gebaut.

Entweder Du machst die Abstände kleiner, oder Du leimst Leisten unter (eventuell hinten, wo man sie nicht sieht).
 

boombastic

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Vielen Dank erstmal für die schnellen Antworten. Was für einen Abstand würdet ihr denn wählen, bei 19mm ? Ich find das erstaunlich, wenn man sich so ein Billyregal aus Spanplatte anguckt, das hält doch auch. Ist Spanplatte stabiler als MDF?
Gibt es irgendwelche Tabellen, Formeln o.Ä., um so was zu berechnen? Ich habe nur im Nutsch was gefunden zu Belastungsgruppen von Einlegeböden, aber nix zur Berechnung von Materialstärken oder so.
 

seschmi

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Ich habe kürzlich erst ein Billy-Regal mit kräftig durchgebogenen Böden gesehen (geschätzte 1,5 cm). Ist kein Problem, Du musst nur das Fach komplett mit schweren Zeitschriften füllen und ein paar Jahre warten. Bei CDs oder Taschenbüchern besteht natürlich keine Gefahr.

Spanplatten sind wohl in der Tat biegesteifer als MDF.

Eine Lösung wäre eventuell was steiferes zu nehmen (Multiplex, Leimholz oder so). Ist aber deutlich teurer. Oder die Böden an einer Rückwand zu befestigen. Oder eben untergeleimte oder hintergeleimte Leisten.
 

boombastic

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cool, danke. ich habe die Formel gefunden. 19mm MDF reicht wohl gerade mal für 40cm Spannweite.
 

schorsch

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Hallo,
natürlich kann man so etwas berechnen.
Als erstes musst du das statische System bestimmen. In deinem Fall handelt es sich um einen Einfeldträger. Als nächstes benötigst du die zu erwartende Belastung und deren Verteilung. In der Regel wird von einer gleichmäßigen Streckenlast ausgegangen. Daraus ergibt sich die Formel für die Durchbiegung.
Die Abmessungen deines Faches, die Stützweite und Tiefe/Breite sind dir ja bekannt.
Du hast also noch zwei Variabeln, das Material und die Fachstärke.
Die zulässige Durchbiegung hängt von den technischen und optischen Anforderungen ab. Sie sollte bei sichtbaren Fächern l/300 auf Dauer nicht überschreiten.
MDF gehört unter den Plattenwerkstoffen zu dem Material mit dem niedrigsten E-Modul, vor allem neigt das Material zum Kriechen, das heißt, es verformt (biegt sich) unterer langanhaltender,ständiger Last weit mehr als andere Plattenwerkstoffe. Dies kannst du bei MDF nur dadurch verbessern, indem du es beschichtest (z. B. Furnier, Schichtstoff) oder indem du die Vorderkante aufkantest am Besten mit Massivholz
Einschichtiges Massivholz hat etwa einen 5-8 fach höheren E-modul.
Während das E-Modul nur mit der 1. Potenz in die Formel für zur Berechnung deiner Durchbiegung einfließt hat die Materialstärke mit seiner 3. Potenz deutlich mehr Einfluss auf das Durchbiegeverhalten.
Die Formel für die Durchbiegung kannst du Formelbüchern aus dem Bereich der Statik oder der technischen Mechanik entnehmen. Über die E-Module verschiedener Holzwerkstoffe findest du sicher in diesem Forum bereits veröffentlichte Werte.
Gruß Georg
 

boombastic

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Erstmal vielen Dank für die ausführliche Erklärung, Georg.
Also, ich hatte geplant, MDF mit Grundierfolie zu verwenden. Hilft das? Oder sollte ich lieber melaminbeschichtete Spanplatten nehmen?
Eine andere Frage hätte ich auch noch, zu der Konstruktion insgesamt: ich hatte eigentlich vor, die Böden fest einzusetzen (also nicht höhenverstellbar). Nun kann man die ja nicht verschrauben, da sie ja keinen Höhenversatz haben. Ich hatte an Lamellos gedacht. Was haltet ihr davon? Oder sollte ich vielleicht die Böden über mehrere Fächer gehen lassen und die senkrechten einlamelloen? Oder gar, wie im Forum an anderer Stelle vorgeschlagen, sowohl Senkrechten wie Böden über die ganze Höhe und Breite gehen lassen und zusammenstecken?
 
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