Balken beim Hobeln nicht riefenfrei

pine

ww-birke
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Hi Leute,

ich nutze zur Herstellung einer möglichst schönen Oberfläche meiner Balken einen Stanley Nr. 4 Hobel.

Leider schaffe ich es einfach nicht die Riefen wegzubekommen und weiß nicht so recht weiter. Ich erzeuge sehr schöne dünne Späne. Die Schneide des Eisens hat einen leichten Bogen, ist das möglicherweise zuviel? Sollte ich mir einen Putzhobel zulegen?

Ich schaffe es nicht mit dem Nassschleifpapier eine exakt rechtwinklige gerade Fase herzustellen.

Bitte schaut euch doch mal die Fotos an und teilt mir eure Ideen mit.
(Der Upload hier klappt nicht, daher die Bilder extern. Hoffe, das is ok.)

Schönes Wochenende
pine

 

Lars-i

ww-birke
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Moin moin.
Du kannstt die Ecken ein wenig "verrunden", somit siehst du die einzelnen Übergänge nicht zwischen deinen Hobelbahnen.
Desweiteren sieht es so aus als ob du mittendrin aufhörst und dort der Hobelspan einfach endet. Solltest immer ganz durchziehen und nicht mitten in der Fläche stoppen.
Das sind jetzt meine spontanen Einschätzung mit wenig Hobelerfahrung

MfG Lars
 

Keilzink

ww-robinie
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... dein Messer ist nicht ganz optimal geschliffen - aber schon ziemlich gut. Die Spiegelseite sieht nicht gut aus - da solltest du noch was machen.
Wenn du Nassschleifpapier verwendest, dann auf einer starken Float-Glasplatte, die auf einem glatten, geraden Untergrund liegt. Darauf auch die Spiegelseite polieren - zum Schluss mit dem Lineal-Trick.

Zum Hobelbild sage ich genau, was mein Vorredner schon gesagt hat: Zum Schluss hin dünne Spähne hobeln und nicht mehr absetzen. Dann sollte das hinkommen. Verrundet ist dein Eisen meiner Meinung nach rechts schon recht gut, links gehts so, da könntest du noch was optimieren.

Viel Erfolg: Andreas

PS: Nur der Neugier halber: Ist das ein alter Stanley? Wenn ja: USA oder England? Und was steht auf dem Hobelmesser?
Danke!
 

rafikus

ww-robinie
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Hallo pine,

mir fallen da einige Sachen auf.
1. das Hobelbild zeigt, dass der Hobel auf einen recht dicken Span eingestellt ist
2. die Spiegelseite sieht ganz schlimm aus, da muss noch einige Arbeit reingesteckt werden. Aber es sieht auch so aus, als ob dort eine ganz kurze Gegenfase angebracht wäre - stimmt das?
3. ob die Schneide nun rechtwinklig zur Seitenkante des Eisens ist, ist doch egal, solange das mit der Lateralverstellung des Hobels ausgeglichen werden kann.

Ich vermute auch, dass das Eisen nicht scharf genug ist um richtig feine Späne zu erzeugen und Du deshalb den Hobel so eingestellt hast.
Normalerweise sollte es mit jedem Hobel und scharfen Eisen möglich sein feinste Späne zu erzeugen. Erst wenn das Eisen stumpf wird gelingt es nicht, da schabt es nur leicht auf dem Holz und erzeugt kleine Krümmel. Wenn man dann das Eisen etwas tiefer einstellt, dann kann man immerhin noch dickere Späne erzeugen.

Der Nr. 4 sollte bei guter Vorbereitung in der Lage sein hauchdünne Späne zu machen, sodass die Ansatzstellen in der Holzoberfläche nicht zu sehen sind.

Ich schließe mich Keilzink an und frage, was das für ein Eisen ist?

Rafikus
 

pine

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Hi und danke für die Antworten,

@Keilzink: da steht Stanley Made in England drauf.

Das sollte ich noch genauer erklären: Ich habe mit dem Schleifpapier nur grob versucht die Schneide zu richten. Zum eigentlichen Schleifen habe ich Wassersteine.

@rafikus: Die Schneide ist mMn sehr scharf. Haar-Schneide-Test kein Problem.

zu 1. Ok. ich werde nochmal drauf achten, einen minimal dünnen Span abzunehmen.
zu 2. Ja ich habe 2 Mikrofasen dran. In dem Falle ist die Spiegelseite doch egal oder?
zu 3. aha :emoji_slight_smile:

edit: Woran erkenne ich einen alten Stanley?
 

Mitglied 30872

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... 2. die Spiegelseite sieht ganz schlimm aus, da muss noch einige Arbeit reingesteckt werden. Aber es sieht auch so aus, als ob dort eine ganz kurze Gegenfase angebracht wäre - stimmt das? ...

Vorsichtig angefragt, sollte das doch mit der Spiegelseite unproblematisch sein, solange eine Mikrofase angeschliffen wurde, oder?
 

Keilzink

ww-robinie
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... ja und nein. Ich sorge dafür, dass meine Spiegelseiten wenigstens 5 mm tief ins Eisen hinein blank und eben sind. Schliesslich setzt die Klappe in diesem Bereich auf, und die muss satt sitzen, darf nicht die kleinsten Lücken haben, sonst hast du gleich ganz andere Probleme.
Eine Mikrophase in dem Sinn ziehe ich auf dem Spiegel nicht an - ich richte den Spiegel mit einem dünnen Stahllineal, der unters Messer gelegt wird, ab. Das Lineal ist dabei etwa 50 mm von der Schneide entfernt - es entsteht also keine eigentliche Mikrophase, sondern etwas wesentlich "flacheres". Mit diesem "set-up" habe ich die besten Erfolge bisher.

Ich würde schon versuchen, die Fase am Eisen einigermassen rechtwinklig anzulegen, sonst verliere ich Spiel an der Lateraleinstellung. Aber man muss das nicht übertreiben, das sehe ich auch so.

Ein Stanley, der in England gebaut wurde - also nach 1960 - ist in dem Sinne kein "alter Stanley". Leider sind auch die Messer der GB-Produktion oft nicht mehr so ganz das Gelbe vom Ei. Aber insgesamt sind das auch brauchbare Werkzeuge.

Das Optimum erreicht du mit einem intakten Hobel aus US-Produktion, der nicht aus den Kriegszeiten stammt (also ein Messingeinstellrad hat). Zwischen 1920 und 1940 war die Hochzeit der Hobelproduktion bei Stanley, sowohl bei den Hobelkörpern, als auch bei den Messern. Ist natürlich auch nicht ganz einfach, an diese Geräte zu kommen. Ich habe inzwischen 8 solche Hobel gekauft, hergerichtet und dann die vier besten behalten. So kann man damit umgehen, ist aber, wie gesagt, mit einigem Aufwand verbunden.

Andreas
 
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