Hallo,
ich möchte einfach mal nachfragen, ob eine Verbindung der beiden Balken mittels eingelegten Dübel (z.B. nach DIN 1052, siehe dort Berechnung eingelegter Flachdübel) zwingend vorgesehen ist.
Die bereits mehrmals erwähnten Dübel der besonderen Bauart (C3, DIN 1052, z.B. Bulldog-Dübel (Markenname)), sind wesentlich leistungsfähiger als eingelegte Dübel tradioneller Art, und sie sind heutiger Standard im Ingenieurholzbau.
Eine weitere vorteilhafte Alternative ist natürlich die Verleimung beider Balken mittels D4, zumal die Leimlage in der "neutralen Faser" verlauft (dann natürlich ohne Gewindestangen zur Querkraftaufbringung!).
Unabhängig von der Verbindungsart, gilt, dass eine Verdopplung der Balkenhöhe das vierfache Biegemoment überträgt (wegen Wb = b * h^2/6) und sich die Durchbiegung auf 1/8 verringert (Durchbiegung ist proportional zu 1/h^3, ich erspare mir hier die aufwendigere Formel), vorausgesetzt, dass dieselben Belastungs- und Geometrieverhältnisse vorliegen, (^ heisst "hoch")
Klar, es ist natürlich reizvoll, die seit Jahrhunderten im traditionellen Holzfachwerkbau weitverbreitete Art der (tangentialen) Kraftübertragung mittels parallel eingelegten Hartholzdübel nachvollziehen zu wollen. Man beachte aber, dass aufgrund der Fertigungsgenauigkeiten nicht alle eingelegten Dübel gleichzeitig tragen, weshalb sich im Vergleich zur Leimfuge immer eine grössere Durchbiegung einstellen wird.
(Nur als Hinweis: Unsere Altvorderen hatten schon ein Gefühl für die tangentiale Kraftübertragung bei Biegebeanspruchung, und es lag damals auf der Hand in der Faserebene solche Dübel zur Kraftübertragung zu verwenden. Heute bestätigt uns die Theorie, dass eine Leimverbindung in der Ebene der neutralen Faser die Festigkeit des Grundwerkstoffs Holz bei Weitem überschreitet (ohne radiale Verspannung mittels Gewindestangen!). Und weiter: Die "schräg" angeordneten Dübel haben keinerlei statischen Vorteile, sie vergrössern allerdings erheblich den Fertigungsaufwand (und wegen der damit verbundenen hohen Ungenauigheiten wird sich genüber den parallel zur neutralen Faser angeordneten Dübel ein wesentlich schlechteres Tragverhalten einstellen).
@hutch:" Gibts Nachweise dazu?" Einfach Schwächung des Querschnitts (H) im Widerstandsmoment berücksichtigen, denn die Dicke (d) des eingelegten Dübels verringert die Höhe um d/2, was wegen (H-d/2)^2 zu einer verringerten Tragfähigkeit führt. (Das ist aber in diesem Falle ähnlich wie die sogenannte Korinthen-Kackerei ..., sorry )
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mfg, hütte